DE2855201A1

DE2855201A1 - Kunststoff-formteil, vorzugsweise aus glasfaserverstaerktem kunststoff, als auskleidungs- oder abdeckungselement

Info

Publication number: DE2855201A1
Application number: DE19782855201
Authority: DE
Inventors: Bernhard Buecker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-12-21
Filing date: 1978-12-21
Publication date: 1980-07-10

Description

Kunststoff-Formteil, vorzugsweise aus
glasfaserverstärktem Kunststoff, als Auskleidungs- oder Abdeckungselement Im Tiefbau werden zur Ableitung von Abwässern Betonleitungssysteme verwendet, die in der Hauptsache aus abdichtend miteinander verbundenen Betonrohren und an geeigneten Stellen zwischen diese eingesetzten Kontrollschächten bestehen, die ihrerseits von Betonteilen gebildet sind. Die durch solche Systeme geförderten Abwässer sind infolge einer vielseitigen Verwendung von Chemikalien in Industrie und Haushalt hochgradig aggressiv und führen daher zu einer vorzeitigen Zerstörung der Leitungssysteme aufgrund einer Zersetzung und Zerrottung des Betons. Damit einhergehende Rohrbrüche oder sonst schadhafte Leitungen bilden ernste Gefahren bei der Abwasserentsorgung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine frühzeitige Zerstörung des Betons von Abwasserleitungssystemen durch Aggressivwässer zu verhindern.
Bei der ProblenFlösung geht die Erfindung aus von an sich bekannten Kunststoff-Formteilen als Auskleidungs- oder Ab-deckungselement mit einer Freifläche und einer Verbindungsfläche, die vorzugsweise bzw, je nach den geforderten Festigkeitseigenschaften auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen können. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist ein solches Kunststoff-Formteil nach der Erfindung dadurch gekennzeiclnet, daß die Verbindungsfläche für einen nachträglichen festen Eingriff mit Beton od. dgl. Materialien ausgebildet ist. Ist ein solches, vorgefertigtes Kunststoff-Formteil fest mit dem Beton eines Betonrohres, eines Betonschachtes od. dgl. Betonteils eines Abwasserleitungssystems verbunden, so sind diese Betonteile vor einer vorzeitigen Zerstörung durch Aggressivwässer wirksam geschützt, da das Kunststoff-Formteil gegenüber den aggressiven Bestandteilen von Abwässern, insbesonder Säuren und Laugen, korrosionsbeständig bzw. verrottungsfrei ist. Solche korrosionsbeständigen und verrottungsfreien Kunststoffe können aus einer Vielzahl von Kunststoffen mit diesen Eigenschaften ausgewählt werden.
Zum Beispiel können Polyester, ggf. glasfaserverstärkt, Verwendung finden.
Die ergindungsgemäßen Kunststoff-Formteile können im Betonwerk einfach in eine Negativform, z.B. bei der Herstellung von. Betonschachtböden, eingesetzt oder als Mantel auf einen Formkern bei der Herstellung von Betonrohren oder -rohrteilen aufgeschoben werden, worauf hin der Beton nach an sich bekannten Arbeitsverfahren in die Negativform eingebracht bzw. auf den Formkern aufgebracht wird. Der Beton geht hierbei eine feste Verbindung mit der diesem dargebotenen Verbindungsfläche des Kunststoff-Formteils ein.
Es ist aber auch möglich, insbesondere rohrförmige Kunststoff-Formteile nach der Erfindung als Auskleidungselemente in Betonrohre bestehender Abwasserleitungssysteme unter Belassung eines Ringspaltes zwischen der Verbindungsfläche der Formteile und der Innenfläche des Betonrohres einzusetzen und diesen Ringraum durch Beton oder andere geeignete Materialien, z.B. auf Kunststoff- oder Kunstschaumbasis, ggf.
mit geeigneten Zuschlägen, zur Herstellung eines festen Eingriffs mit dem Kunststoff-Formteil auszufüllen.
Für den festen Eingriff des Kunststoff-Formteils mit dem Beton od. dgl. können in den der Freifläche des Kunststoff-Formteils abgewandten Bereich gesonderte Verbindungsmittel derart eingebettet sein, daß sie einen freien Überstand gegenüber der Verbindungsfläche besitzen. Solche Verbindungsmittel, die eine Verankerung -brücke zu dem in einem späteren Arbeitsverfahren aufgebrachten Beton od. dgl. bilden, können z.B. durch geeignete Zuschnitte von Baustahlmatten, Drahtgeweben od. dgl. gebildet sein. Besonders bevorzugte, in das Kunststoff-Formteil eingebettete Verbindungsmittel sind jedoch insbesondere Splitt od. dgl. körnige I&aterialien, wie Kies, da solche Verbindungsmittel eine gute Affinität zu den Zuschlagstoffen des Betons od. dgl besitzen und so geeignet sind, eine besonders innige, feste Verbindung zwischen dem Kunststoff-Formteil und dem Betonteil herzustellen.
Das Kunststoff-Formteil nach der Erfindung kann nach allen geeigneten Herstellungsverfahren, z.B. Kalt-oder Warm-Preßform-Verfahren, hergestellt und in die gewünschte Querschnittsform gebracht werden, die bei Verwendung des Kunststoff-Formteils als Auskleidungselement von Rohren in sich geschlossen ist und dabei insbesondere rund, oval oder polygonal bzw. von einer Kombination gebogener und gerader Querschnittsflächenbereiche gebildet sein kann. Bei einer solchen geschlossenen, insbesondere runden Querschnittsform des Kunststoff-Formteils können gesonderte Verbindungsmittel an der im übrigen im Vergleich zu der Freifläche stets etwasrauhen-bzw. unebenen Verbindungsfläche entbehrlich sein, da der im Endprodukt das Kunsbtoff-Formteil umgebende Beton allseitig mit gleichem Druck gegen das innere Kunststoff-Formteil drückt und dieses daher aufgrund der Querschnittsform in sicherem Eingriff mit dem Beton hält.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung veranschaulicht sind. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch die einander zugewandten Endbereiche zweier zu einem Leitungsstrang zu verbindender Betonrohre mit jeweils von einem erfindungsgemäßen Kunststoff-Formteil gebildeter Auideidung und Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Betonschacht der von Betonteilen mit erfindungsgemäßen - Kunststoff-Formteilen als Auskleidungs-und Abdeckungselemente gebildet ist.
Die Fig. 1 veranschaulicht zwei Betonrohre 1 und lt, die nur mit ihren einander zugewandten Endbereichen 2 und 3 dargestellt sind. Der Endbereich 2 bildet an seiner Stirnseite 4 eine Muffe 5 und der Endbereich 3 an seiner Stirnseite 6 einen Einsteckteil 7 für einen Eingriff in die Muffe 5 aus. Die Rohre 1 und 1' sind untereinander gleich mit der Muffe 5 an einem Ende und dem Einsteckteil 7 am anderen Ende ausgebildet.
Um den Eins'teckteil 7 ist ein Dichtungsring 8 gelegt, der eine stirnseitige Abdichtung bewirkt, wenn das Rohr 1' mit seinem Einsteckteil 7 in die Muffe 5 des Rohrs 1 zur Bildung eines Leitungsstrangs eingeschoben ist.
Wie Fig. 1 ferner zeigt, umfaßt das Rohr 1,1' ein Betonteil 9 und ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes Kunststoff-Formteil als inneres Auskleidungselement für den Betonteil 9. Mit 11 ist die Freifläche des Kunststoff-Formteils 10 bezeichnet, die'die den Rohrkanal 12 umgrenzende Innenfläche des Rohrs 1,1' bildet.
Mit 13 ist die Verbindungsfläche des Kunststoff-Formteils 10 bezeichnet.
In den der Freifläche 11 abgewandten Bereich des Kunststoff-Formteils 10 sind gesonderte Verbindungsmittel in Form von Splitt, z.B. Basaltsplitt, derart eingebettet, daß sie einen freien Überstand gegenüber der Verbindungsfläche 11 besitzen, wie es in Fig. 1 bei 14 versinnbildlicht ist. Der Splitt 14, der z.B.
bei der Herstellung des Kunststoff-Formteils 10, wenn sich der Kunststoff noch in teigigem Zustand befindet, einfach auf die entsprechende Fläche des Formteils aufgestreut wird, bildet im ausgehärteten Zustand des Kunststoff-Formteils 10 eine ausgezeichnete Verankerungsbrücke für den in einem späteren Arbeitsverfahren aufzubringenden Beton des Betonteils 9.
Das Kunststoff-Formteil 10 erstreckt sich jeweils entlang dem gesamten Rohrkanal 12 und mit einem Ansatz 10a über die Stirnseiten 4 und 6 des Rohrteils 1,1' sowie mit einem anschließenden kurzen umgebogenen Schenkel lCb an der Außenseite des Rohrteils 1,1'. Durch diese Ausgestaltung ist nicht nur der Rohrkanal 12, sondern auch der Stirnseitenbereich der Rohre 1,1' wirksam vor Bggressivwässern geschützt. Durch die Verwendung der Kunststoff-Formteile 10 ist darüber hinaus eineexaktere und dichtere Verbindung der Rohre 1,1' möglich, weil die starren Kunststoff-Formteile 10 in ihren Stirnseitenbereichen ohne weiteres mit genauen Abmessungen hergestellt werden können bzw. die Kunststoff-Formteile 10 insoweit die Abmessungen des Betonrohrs 1,1' vorgeben, im Gegensatz zu nur aus Beton bestehenden Rohren, bei denen in den Verbindungsbereichen von Einsteckende und Muffenende erhebliche herstellungsbedingte Maßabweichungen zu beobachten sind, die sich nachteilig auf die Dichtigkeit des von solchen Rohren gebildeten Leitungsstranges auswirken.
Die Fig. 2 zeigt einen als Ganzes mit 15 bezeichneten Kontrollschacht, der bei dem dargestellten Beispiel von vier vorgefertigten Betonteilen 16,17,18 und 19 gebl1-det und mit einem Deckel 20 verschlossen ist. Die Betonformteile 16 bis 19 sind innenseitig analog dem Betonrohr 1,1' nach Fig. 1 jeweils mit einem Kunststoff-Formteil 21,22,23,24 fest verbunden, wobei an der Verbindungsfläche der Formteile 21 bis 24 wiederum die gesonderten Verbindungsmittel 14 z.B. in Form von Splitt vorgesehen sind. Die Kunststoff-Formteile 22,23 und 24 erstrecken sich entlang der Innenseite und jeweils über die untere und obere Stirnfläche des zylindrischen Betonteils 17, des kegelstumpfförmigen Betonteils 18 und des oberen zylindrischen Betonteils 19.
Das untere Kunststoff-Formteil 21 erstreckt sich über die obere Bodenfläche 25, die Innenfläche 26 und die Stirnfläche 27 des unteren Betonteils 16, das mit einer etwa halbkreisförmigen, oben offenen Rinne 28 zwischen zwei Rohrkanälen 12 für eine Kontrolle des Leitungssystems versehen ist. Das Kunststoff-Formteil 21 ist hierbei im Oberflächenbereich 25 mit einer Rinne 28' bzw. einem entsprechenden Halbrundprofil ausgebildet, welches die Rinnenform bei der Herstellung des Betonteils 16 im Betonwerk votibt. Dabei entfällt zugleich ein sonst mühsames und dennoch wenig haltbares Ausfliesen des Schaöhtbodens mitsamt der Rinne.
Die Oberfläche des Bodenbereichs 25 des Kunststoff-Formteils 21 kann außerdem durch entsprechende Ausgestaltung der Negativform, z.B. durch Rillen- oder Riefenbildung, rutschfest ausgestaltet sein, so daß sie bei Kontrollen vom Personal sicher begehbar ist.
Bei 29 sind in an sich bekannter Weise an der Innenseite in die Betonteile 16 und 17 eingelassene Steigeisen 29 für ein Besteigen-des Schachtes 15 dargestellt, der im übrigen einen beliebigen geeigneten, insbesondere kreis-oder kastenförmigen Querschnitt aufweisen kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist das Betonteil 16 einstückig ausgebildet, wobei es sich aus einem unteren, die Grundform einer Platte aufweisenden Bereich 16a und einem oberen, rohrförmigen Bereich 16b zusammensetzt. Statt dessen ist es möglich, den Bereich 16a als gesonderte Platte und den Bereich 16b als gesonderten rohrförmigen bzw.
zylindrischen Körper entsprechend dem Betonteil 17 anzufertigen. Neben der Rinne 28,28' können z.B.
in Kreuzungsbereichen von Rohrkanälen eine oder mehrere weitere Rinnen in den Bereich 16a des Betonteils 16 eingearbeitet sein, die ebenfalls von dem Kunststoffteil 21 ausgekleidet bzw. abgedeckt sind.
L e e r s e i t e

Claims

Patentansprüche: Kunststoff-Formteil, vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff, als Auskleidungs- oder Abdeckungselement mit einer Freifläche und einer Verbindungsfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche (13) für einen nachträglichen festen Eingriff mit Beton od. dgl.

Materialien ausgebildet ist.
2. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem der Freifläche (11) abgewandten Bereich gesonderte Verbindungsmittel (14) derart eingebettet sind, daß sie einen freien Überstand gegenüber der Verbindungsfläche (13) besitzen.
3. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel (14) von Splitt od. dgl.

körnigem Gut gebildet sind, das eine Affinität zu den Zuschlagstoffen des Betons od. dgl. aufweist.
4. Kunststoff-Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine in sich geschlossene Querschnittsform aufweist.
5. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mit zumindest einem endseitigen abgewinkelten Ansatz (1pa) und einem an diesen anschließenden umgebogenen Schenkel (mob) für eine Abdeckung eines Stirnseitenbereichs eines Betonrohrteils versehen ist.
6. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es die Grundform einer Platte (16a) besitzt.
7. Kunststoff-Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es für die Auskleidung eines Betonschacht-Bodenteils (16) mit einer Rinne (28') zur Verbindung zweier Rohrkanäle (12) versehen ist.
8. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere in die Rinne (28') einmündende weitere Rinne oder Rinnen aufweist.