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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkaufsviirine für Obst und Gemüse mit einer vorwärtsgeneigt auf einem Traggestell aufgebauten Aufnahmewanne zum Einsatz von Obst- bzw. Gemüsekisten, welche Aufnahmewanne als Kühltruhe mit einem wannenförmigen Truhenkörper und einem durchsichtigen Deckel sowie entlang der Truhenkörperwandung verlegten, an ein Kühlaggregat angeschlossenen Kühlschlangen 5 ausgebildet ist, wobei die Kühlschlangen im wesentlichen in den Wandungsteilen des hinteren Truhenkörperbereiches verlaufen.
In vielen Kaufhäusern wird Obst und Gemüse zur Selbstbedienung in eigenen Verkaufsvitrinen angebo-ten, in denen die offenen Obst- und Gemüsekisten nebeneinandergereiht in Aufnahmewannen eingesetzt sind und hier in zwei oder drei Reihen hintereinander angeordnet werden. Die Verkaufsvitrinen sind meist jo mit Spiegelwänden hinter der Aufnahmewanne zur besseren Übersichtlichkeit ausgestattet, doch werden Obst und Gemüse zur freien Entnahme offen feilgeboten und es besteht keine Möglichkeit einer qualitätssl· chernden Lagerung, so daß die Ware nur wenige Stunden, höchstens einen Tag lang als einwandfreie Frischware verkauft werden kann. Versuche mit Kühleinrichtungen für die Aufnahmewannen mit Umluftkühlung u. dgl. brachten keinen merkbaren Nutzen, was den Frischwarenverkauf, insbesondere den Verkauf von r5 Frischgemüse, mit einem hohen Ausschußanteil der schnell alternden und verderbenden Ware verbindet.
Eine wesentliche Verbesserung der Lagerbedingungen gelang erst mit gattungsgemäßen Verkaufsvitrinen, da erkannt wurde, daß die Frische von Obst und Gemüse im hohen Maße vom Feuchtigkeitsgehalt der Umgebungsluft und von einem gleichmäßigen Kühltemperaturniveau im Lagerbereich abhängt, wodurch vor allem ein Austrocknen der Ware möglichst verhindert wird. Die dabei als Aufnahmewanne dimensionierte 20 Kühltruhe bietet nun wie eine übliche Aufnahmewanne ausreichend Platz zum Einsetzen der genormten Obst- und Gemüsekisten, so daß die Ware in herkömmlicher Art angeboten werden kann und lediglich ein durchsichtiger Deckel den Zugriff erst nach dessen Öffnen freigibt. Innerhalb dieser Kühltruhe kann sich aber ein gewünschtes Frischhalteklima .mit einer statischen Kühlung entwickeln, wobei die fehlende Luftumwälzung die Feuchtigkeit innerhalb des Truhenkörpers hält und ein Austrocknen der Ware unterbin-25 det. Die ungleichmäßig verteilten Kühlschlangen kühlen im ansteigenden, hinteren Truhenbereich, wodurch die abgekühlte Luft langsam dem Boden entlang abwärts in den vorderen Truhenbereich absinkt und zu einer kaum merkbaren, aber die Gleichmäßigkeit der Temperatur mit sich bringenden Luftzirkulation führt. Die kühlschlangenfreien Wandungsteile im vorderen Truhenbereich vermeiden ein Überkühlen des vorderen Lagerraumbereiches und sorgen damit für die gewünschte gleichmäßige Temperaturverteilung. Die Anord-30 nung der wannenförmigen Kühltruhe als schräggeneigte Aufnahmewanne mit der an diese Schrägneigung speziell angepaßten Kühlung bringt auf überraschende Weise eine wesentliche Steigerung der Lagerfähigkeit von Obst und Gemüse mit sich, so daß die Ware als Frischware einwandfrei nicht nur einen, sondern bis zu 3 und 4 Tage angeboten werden kann und sich dadurch der Ausschußanteil sehr gering halten läßt. Voraussetzung ist allerdings ein Deckel, der den störenden Einfluß der Raumluft auf das Lagerklima abhält, 35 wobei der durchsichtige Deckel den freien Einblick in die Truhe gewährt und daher nur zum Entnehmen der Ware geöffnet werden muß, was aber bisher auf Grund der Deckelgröße und des Deckelgewichtes beträchtliche Schwierigkeiten bereitet und auch mit Verletzungsgefahren verbunden ist.
Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, eine Verkaufsvitrine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch ihren einfach und ungefährlich zu handhabenden Deckel auszeichnet. 40 Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Deckel über Laufrollen auf Laufschienen des Truhenkörpers abgestützte Schiebeteile aufweist, wobei die Laufrollen hubverstellbar gelagert und über einen Betätigungsgriff aus einer angehobenen Freistellung in eine abgesenkte Stützstellung niederdrückbar sind. Die Schiebeteile des Deckels können so trotz ihrer auf Grund der großen Truhenöffnung beträchtlichen Dimensionen und Gewichte wegen der Rollenunterstützung leichtgängig auf- und zugeschoben 45 werden, wobei aber gleichzeitig der Betätigungsgriff für eine Begrenzung der Beweglichkeit auf den gewünschten Verschiebeweg sorgt. Wird nämlich der Betätigungsgriff betätigt, drückt er die Stützrollen erst in ihre Stützstellung, in der sie auf den Laufschienen abrollen können und die leichte Bewegung der Schiebeteile mittels des Betätigungsgriffes erlauben. Wird der Betätigungsgriff losgelassen, bringt das Eigengewicht der Schiebeteile die Laufrollen aus der Stützstellung wieder in ihre Freistellung zurück, in der so die Schiebeteile ohne Laufrollenunterstützung auf den Laufschienen aufsitzen und in ihrer Beweglichkeit so gebremst sind, daß jede ungewollte Schiebeteilbewegung unterbleibt.
Eine zweckmäßige Konstruktion ergibt sich dabei, wenn die Laufrollen mit Lagerzapfen in zur Laufschiene normalen Führungsschlitzen einer Stützschiene sitzen und über an den Lagerzapfen angreifende Keilflächen einer mittels des Betätigungsgriffes in Stützschienenlängsrichtung schiebeverstellbaren Betäti-55 gungsschiene den Führungsschlitzen entlang aus der Frei- in die Stützstellung bewegbar sind. Bei einer Verschiebung der Betätigungsschiene kommt es auf Grund der Relativbewegung der Keilflächen gegenüber den in den Führungsschlitzen geführten Lagerzapfen zu einer Hubverstellung der Laufrollen, wobei mit einer gemeinsamen Betätigungsschiene auf jeder Längsseite der Schiebeteile alle hier vorhandenen Laufrollen 2 5 70 75 20 25 30 35 40 45 50
AT 403 344 B gleichzeitig betätigt werden können. Da sich die Betätigungsschiene bzw. Stützschiene einfach hersteilen und miteinander kombinieren und sich auch gut in die Profile der Schiebeteilrahmen integrieren lassen, entsteht eine rationelle und sichere und auch platzsparend unterzubringende Betätigungsvorrichtung für den Truhendeckel. Eine einfache Wirkverbindung zwischen Betätigungsgriff und Laufrollenverstellung wird dadurch erreicht, daß der Betätigungsgriff über schwenkbar an den Stützschienen angelenkte Mitnehmerhebel an den Betätigungsschienen angreift, wobei vorzugsweise den Lagerzapfen jeder Laufrolle ein Paar gegensinnig geneigter Keilflächen zugeordnet ist. Die Schwenkbewegung der Mitnehmerhebel kann so zur Schiebeverstellung der Betätigungsschienen genutzt werden, wobei das Keilflächenpaar eine entsprechende Laufrollenbetätigung unabhängig von der Schwenkbewegungsrichtung mit sich bringt. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verkaufsvitrine im vertikalen Querschnitt, Fig. 2 die eine Aufnahmewanne bildende Kühltruhe dieser Vitrine in Draufsicht sowie Fig. 3 ein Detail der Deckelführung der Kühltruhe in teilgeschnittener Seitenansicht sowie Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3. Eine Verkaufsvitrine 1 für Obst und Gemüse besteht aus einer auf einem Traggestell 2 vorwärtsgeneigt aufgebauten Tiefkühltruhe 3, welche Tiefkühltruhe 3 einen wannenförmigen Truhenkörper 4 als Aufnahmewanne zum Einsetzen von Obst- bzw. Gemüsekisten 5, die beispielsweise paarweise nebeneinander und hintereinander Platz finden, aufweist. Um die Ware auch bei geschlossener Truhe gut überschaubar darbieten zu können, ist der Truhenkörper 4 mit einem durchsichtigen Deckel 6 versehen, der bedarfsweise zum Entnehmen der Ware von Kunden geöffnet wird. Um die Ware möglichst lange frisch halten und ohne Qualitätsverlust als Frischware lagern zu können, ist die Kühltruhe 3 mit an ein nur angedeutetes Kühlaggregat 7 angeschlossenen Kühlschlangen 8 ausgestattet, die entlang der geschäumten Wandung 9 des Truhenkörpers 4 verlaufen, wobei aber diese Kühlschlangen 8 im wesentlichen nur in den Wandungsteilen des hinteren Truhenkörperbereiches 10 verlegt sind, im dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sie sich in der hinteren Hälfte 11 des Wannenbodens 12 sowie in der Rückwand 13 des Truhenkörpers 4. Damit wird bei Kühlbetrieb unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die abgekühlte Luft dem Wannenboden 12 entlang von hinten nach vorne absinkt, für eine vergleichmäßigte Kühltemperatur innerhalb des Kühlraumes gesorgt und eine Überkühlung im vorderen unteren Truhenbereich verhindert. Außerdem wird durch die stationäre Kühlung und die natürliche, nur temperaturabhängige Luftzirkulation einer Feuchtigkeitsabfuhr aus der Truhe vorgebeugt, was optimale Lagerbedingungen für Obst und Gemüse schafft und ein langes Frischhalten der Ware gewährleistet. Der Truhendeckel 6 ist als Schiebedeckel ausgebildet und umfaßt zwei Schiebeteile 14, wobei zur leichteren Betätigung jeder der Schiebeteile 14 über Laufrollen 15 auf Laufschienen 16 des Truhenkörpers 4 im oberen Randbereich der Truhenöffnung abgestützt ist, wobei allerdings zur Vermeidung von ungewollten Schiebebewegungen die Laufrollen 15 verstellbar gelagert und über einen Betätigungsgriff 17 aus einer angehobenen Freistellung in eine abgesenkte Stützstellung niederdrückbar sind. Dazu sitzen die Laufrollen 15 jeder Längsseite der Schiebeteile über Lagerzapfen 18 in zur Laufschiene 16 normalen Führungsschlitzen 19 einer Stützschiene 20 und lassen sich über eine mit dem Betätigungsgriff 17 schiebeverstellbare Betätigungsschiene 21, die mit Keilflächen 22, vorzugsweise zwei gegensinnig zueinander geneigte Keilflächen, an den Lagerzapfen 18 angreifen, hubverstellen. Zur Verbindung des leistenförmigen Betätigungsgriffes 17 mit den beidseitigen Betätigungsschienen 21 ist der Betätigungsgriff 17 über Mitnehmerhebel 23 schwenkverstellbar an einem Widerlager 24 der Stützschienen 20 angelenkt, welche Hebel 23 die Betätigungsschienen 21 durch Mitnahmeöffnungen 25 durchsetzen, so daß die Schwenkbewegung des Betätigungsgriffes 17 über die Mitnehmerhebel 23 in eine Schiebebewegung der Betätigungsschienen 21 umgewandelt wird. Auf Grund des Zusammenwirkens der Keilflächen 22, Lagerzapfen 18 und Führungsschlitze 19 werden dabei die Laufrollen 15 aus einer angehobenen, nichttragenden Freistellung in eine tragende Stützstellung niedergedrückt, in der sie ihre Stützfunktion ausüben und ein leichtgängiges Veschieben der Schiebeteile erlauben. Allerdings sind die Schiebeteile 14 nur bei bewußter Betätigung des Betätigungsgriffes 17 leichtgängig bewegbar, bei Loslassen des Betätigungsgriffes 17 hingegen liegen die Stützschienen 20 mit dem gesamten Schiebeteilgewicht auf den Laufschienen 16 auf und blockieren eine weitere Schiebteilbewegung, was von vornherein mögliche Verletzungen durch ungeschicktes Hantieren der Schiebeteile zu verhindern hilft. 3 55