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Die Erfindung betrifft ein Zylinderschloss, wobei im Zylinderkern eine oder mehrere in axialer Richtung verschiebbare und entsprechend ihrer axialen Lage die Verdrehung des Zylinderkerns ermöglichende oder blockierende Sperrleisten angeordnet sind und die Sperrleisten unterteilte Abtaststifte aufweisen, die im wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung der Sperrleiste in Ausnehmungen verschiebbar sind und mit jeweils einem Abtastende Steurflächen des Flachschlüssels abtasten und je nach ihrer Stellung die axiale
Verschiebung der Sperrleiste gestatten oder blockieren. Weiters betrifft die Erfindung einen Flachschlüssel für ein Zylinderschloss dieser Type.
Ein derartiges Schloss und zugehöriger Schlüssel sind in der AT-PS 385 076 und in der AT-PS 396 501 beschrieben und hinsichtlich der grundsätzlichen Funktionsweise dieses Schlosses wird auf die gennanten
Patentschriften ausdrücklich Bezug genommen. In üblicher Weise ist in einem Zylindergehäuse ein
Zylinderkern drehbar angeordnet. An einer oder zu beiden Seiten des Schlüsselkanal ist je eine Sperrleiste in einer Ausnehmung des Zylinderkerns vorgesehen, wobei sich diese Ausnehmungen und die Sperrleisten in axialer Richtung des Zylinderkerns parallel zum Schlüsselkanal erstrecken. Jede Sperrleiste ist im
Querschnitt etwa T-förmig, wobei Vorsprünge in Hinterschneidungen der axialen Ausnehmung eingreifen.
Die Sperrleiste kann in axialer Richtung verschoben werden, ist jedoch in radialer Richtung nach beiden
Seiten hin festgehalten.
An der dem Gehäuse zugewendeten Flächen tragen die Sperrleisten massive Sperrstücke, die in
Nullstellung des Schlosses in zugehörige axiale durchgehende Ausnehmungen im Gehäuse ragen. Dadurch ist eine freie Verschiebbarkeit der Sperrstücke und der Sperrleiste In axialer Richtung ermöglicht. Ausge- hend von den axialen Ausnehmungen sind im Gehäuse radiale Ringnuten angeordnet, die in definierten axialen Verschiebelagen der Sperrleisten ein Verdrehen des Zylinderkerns ermöglichen und in allen anderen Lagen das Verdrehen des Zylinderkerns verhindern.
In der Sperrleiste sind Bohrungen für Abtaststifte angeordnet, wobei sich die Bohrungen einerseits In die Sperrleiste und andererseits in den Zylinderkern bis zum Schlüsselkanal erstrecken. Bei bestimmter axialer Lage der Sperrleiste fluchten die Bohrungen der Sperrleiste mit den zugehörigen Bohrungen des Zylinderkerns. In fluchtender Stellung können somit zweigeteilte Abtaststifte verschoben werden. Nur wenn alle Abtaststifte einer Sperrleiste durch entsprechend tiefe Steuerflächen des Schlüssels jene Lage einnehmen, in der die Trennfläche der Abtaststifte mit der Trennfläche zwischen Sperrleiste und Zylinderkern fluchten, kann die Sperrleiste verschoben und somit die Verdrehung des Zylinderkerns ermöglicht werden. Bei dieser Schlossart ist eine besonders hohe Variationszahl möglich.
Bei der Konstruktion nach der AT-PS 396 501 ist in jeder Reihe der Abtaststifte wenigstens ein Kontrollstift vorgesehen, dessen Freigabestellung durch eine Schlüsselrippe gegeben ist, die an der Schlüsselflachseite und von dieser in eine Nut des Schlüsselkanal ragend angeordnet ist.
Die gegenständliche Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die Abtastsicherheit und Funktionsfähigkeit dieser Schlosskonstruktion und des Schlüssels noch zu erhöhen. Das missbräuchliche Abtasten der Abtaststifte und das Nacharbeiten der Schlüssel soll erschwert werden. Die mechanische Stabilität des Schlüssels soll dabei genügend hoch sein, um den hohen mechanischen Beanspruchungen über lange Zeiträume standzuhalten.
Das erfindungsgemässe Schloss ist dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinderkern zwischen Sperrleiste und Schlüsselkanal ein Abtastschieber angeordnet ist, der quer zur Verschiebrichtung der Sperrleiste verschiebbar ist, dass der Abtastschieber eine zum Schlüsselkanal hin offene und schräg zur Verschieberichtung angeordnete Steuernut für den Eingriff eines Steuerbolzen des Schlüssels aufweist und dass der Abtastschieber eine Vernegelungsnocke trägt, die in einer Verschiebenut der Sperrleiste mit dem Abtastschieber verschiebbar ist und bei Freigabestellung in einer Freigabenut der Sperrleiste liegt, die in Verschieberichtung der Sperrleiste vorgesehen ist.
Der erfindungsgemässe Schlüssel ist dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Schlüsselflachseite ein vorstehender Steuerbolzen vorgesehen ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale sind den Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Schloss in Seitenansicht, wobei das Gehäuse geschnitten ist. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Schloss. Fig. 3 zeigt die Seitenansicht auf einen Ausschnitt des Schlosses und Fig. 4 teilweise die Ansicht der Sperrleiste von innen. Fig. 5 ist eine Seitenansicht einer Ausführungsva- nante des Schlüssels.
Fig. 1 zeigt rein schematisch den linken Zylinder eines Doppeizyhnderschlosses, wobei der rechtsliegende Kupplungsteil nicht dargestellt ist.
Im Zylindergehäuse 1 ist in bekannter Weise der Zylinderkern 2 drehbar angeordnet. An der zylinderschen Trennfläche 3 liegen im Ge-häuse 1 die Ringnuten 4 und dazwischen Ringsteg 46. In der Ausnehmung 5 des Zylinderkerns sitzt die Sperrleiste 6, die in axialer Richtung um einen gewissen Betrag
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verschiebbar ist. An der Aussenseite der Sperrleiste 6 sitzen die Sperrstücke 8,9, die über die zylindrische
Trennfläche 3 nach aussen in eine axiale Ausnehmung 16 des Gehäuses ragen (Fig. 2).
Ebenfalls über der Trennfläche 3 und in der axialen Ausnehmung des Gehäuses sitzt das Kulissenstück
10. Dieses Kulissenstück ist mit dem Gehäuse drehfest verbunden. Die Nase 11 ist mit zwei Auflauffläche
12 versehen. Das Sperrstück 8 weist einerseits Auflaufflächen 13 und andererseits Auflaufflächen 47 auf.
Wie in Fig. 1 zu sehen ist, hält die Nase 11 des Kulissenstücks 10 über das Sperrstück 8 die
Sperrleiste 6 in die nach rechts verschobene Stellung. Bei dieser Stellung stehen die Sperrstücke 8 und 9 in einer solchen axialen Lage, dass sie nicht in die Ringnuten 4 passen, sondern an den Anschlagflächen 17 (Fig. 2) anschlagen. Dadurch wird ein volles Verdrehen des Zylinderkerns verhindert.
Beim Verdrehen des Zylinderkerns mit richtigem Schlüssel bleibt das Kulissenstück 10 als gehäusefe- ster Bauteil an seinem Platz, während die Sperrleiste 6 mit dem Zylinderkern 2 mitgedreht wird. Soferne eine axiale Verschiebung der Sperrleiste 6 ermöglicht ist, was nur bei richtigem Schlüssel der Fall ist, läuft das Sperrstück 8 mit einer seiner Auflauffläche 47 an der Anschlagfläche 17 des ersten Ringsteges 46 auf und die Sperrleiste wird nach links verschoben, bis alle Sperrstücke 8, 9 mit den zugehörigen Ringnuten 4 fluchten und das Schloss betätigt werden kann. Auch die übrigen Sperrstücke 9 weisen derartige Auflaufflä- chen 47 auf.
Die Drehbewegung des Zylinderkerns wird in üblicher Weise über die nicht dargestellte Kupplung bei
44 auf eine Schliessnase und weiters auf einen Riegel übertragen.
Beim Zurückdrehen des Zylinderkerns läuft eine der Auflaufflächen 13 des Sperrstückes 8 auf der zugeordneten Auflauffläche 12 des Kulissenstückes 10 auf, wodurch die Sperrleiste 6 wieder nach rechts in
Sperrstellung geschoben wird, wie in Fig. 1 dargestellt.
In Fig. 1 ist der Schlüssel 14 von links eingeschoben und bei der Raide abgebrochen dargestellt.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das erfindungsgemässe Schloss.
Der Zylinderkern 2 ist um die Achse 15 drehbar. Im Zylindergehäuse 1 sieht man eine der Ringnuten 4, die zu beiden Seiten jeweils durch die axiale Ausnehmung 16 unterbrochen ist. Diese axialen Ausnehmunden erlauben die Verschiebbarkeit der Sperrleiste 6 in axialer Richtung.
Das Sperrstück 8 (analog das Sperrstück 9) kann je nach axialer Stellung der Sperrleiste 6 entweder durch die zugehörige Ringnut 4 durchgedreht werden, oder schlägt an einer der Anschlagflächen 17 der axialen Ausnehmung 16 an.
In der in Fig. 2 rechts eingezeichneten Sperrleiste sieht man die Konstruktion zur Abtastung der Steuerinformationen des eingeschobenen Schlüssels 14. Die Steuerinformationen bestehen aus mehr oder weniger tiefen Vertiefungen 19 in den Seitenflanken des Schlüssels. Auch die Schlüsselfläche ohne Eintiefung ist eine der Variationsmöglichkeiten, wie eingezeichnet ist.
In Bohrungen 20 des Zylinderkerns sitzen Abtaststifte 21, die zweigeteilt sind. Diese Abtaststifte 21 werden durch die Steuerflächen des Schlüssels 14 über das Abtastende 35 in eine solche Lage gebracht, dass die Trennflächen 22 mit der Gleitfläche 23 der Sperrleiste 6 fluchten. Die Abtaststifte 21 sind mit ihrem Federteil 24 in Bohrungen 25 der Sperrleiste 6 gelagert und eine radiale Verschiebung der gesamten Abtaststifte ist nur dann möglich, wenn die Bohrungen 20 und 25 fluchten, was bei der in Fig. 1 dargestellten unverdrehten Stellung des Schlosses gegeben ist. Die Federn 45 sind Druckfedern.
Die in Fig. 2 links dargestellte Sperrleiste hat grundsätzlich den gleichen Aufbau wie die rechts dargestellte Sperrleiste. Zusätzlich ist noch ein weiteres Abtastelement für den Schlüssel 14 vorgesehen.
Der Schlüssel 14 weist eine Steuerbolzen 26 auf, der mit einem Abtastschieber 27 zusammen wirkt. Der Abtastschieber 27 ist in einer Ausnehmung 28 des Zylinderkerns 2 verschiebbar gelagert. Durch die Druckfeder 29 ist er nach oben vorgespannt. Der Abtastschieber weist eine zum Schlüsselkanal hin offene und schräg zur Verschieberichtung angeordnete Steuernut 30 auf, in die der Steuerbolzen 26 des Schlüssels eingreift und nach vollständigem Einschieben des Schlüssels der Abtastschieber 27 in seine Offenstellung gebracht wird.
Auf der zur Sperrleiste 6 liegenden Fläche trägt der Abtastschieber 27 eine Verriegelungsnocke 31.
Die In Fig. 2 eingezeichneten linken und rechten Schnitthälfte müssen nicht notwendigerweise in einer Ebene liegen.
Wie insbesondere der Fig. 4 zu entnehmen ist, greift die Verriegelungsnocke 31 in einen Schlitz 32 der Sperrleiste 6 ein. Der Schlitz 32 erlaubt mit seiner Verschiebenut 33 die Querverschiebung des Abtastschiebers 27 und die Freigabenut 34 ermöglicht die Längsverschiebung des Sperrleiste 6, wenn die Verriegelungsnocke 31 in der in Flg. 4 eingezeichneten Stellung steht. Die Sackbohrungen 25 liegen den Bohrungen 20 des Zylinderkerns gegenüber, die in Fig. 3 zu sehen sind. Diese Bohrungen 20 nehmen die Abtastenden 35 der Abtaststifte 21 auf.
Die Fig. 3 zeigt den Zylinderkern 2 mit der axialen Ausnehmung 5 für die Sperrleiste. Die Sperrleiste Ist herausgenommen, sodass der Abtastschieber 27 sichtbar ist. Der vom Schlüssel vorstehende Steuerbolzen
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26 ist eingezeichnet, wie er in Endstellung, also bei voll eingeschobenem Schlüssel, den Steuerschieber 27 gegen die Kraft der Feder 29 nach unten gedrückt hält, sodass die Verriegelungsnocke 31 die in Fig. 4 eingezeichnete Lage einnimmt.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht eines erfindungsgemässen Schlüssels mit abgebrochener Raide.
Der Schlüssel weist Längsnuten 38 und Längsrippen 39 auf, die der Führung und Variation der
Schlüssel dienen. Die Einschnitte 40 dienen der Abtastung und/oder Verrastung durch hier nicht weiter erläuterte Schlossteile. Durch mehr oder weniger tiefe Einfräsung von Steuerflächen 41 oder durch die Schlüsselflachseite 36 selbst sind die Steuerflächen für die Abtaststifte 21 gebildet. Diese Steuerflächen sind In Fig. 5 jeweils mit Kreuzen bezeichnet. In der von der Schlüsselraide her gesehen zweiten
Steuerflächenhöhe gemäss Pfeil 42 sitzt der von der Schlüsselflachseite 36 abstehende Steuerbolzen 26.
Dieser weist bevorzugt kreisrunden Querschnitt auf und besteht aus verschleissfestem Material wie z. B.
Stahl. Bevorzugt wird der Steuerbolzen 26 in eine entsprechend angeordnete Bohrung in der Schlüssel- flachseite eingesetzt und verpresst.
Gemäss Fig. 3 ist die Funktion des Steuerbolzen 26 derart, dass er beim Einführen des Schlüssels in den Schlüsselkanal durch eine dafür vorgesehene seitliche Nut in den Zylinderkern eingeführt wird. Er gelangt durch die Eintrittsöffnung 43 in die Steuernut 30 und drückt zufolge der schrägen Anordnung der
Steuernut 30 den Steuerschieber 27 gegen die Kraft der Feder 29 nach unten, sodass die zuvor beschnebe- ne Stellung der Verriegelungsnocke 31 eingenommen wird.
Der Schlüssel kann in an sich bekannter Weise noch weitere Vanatlonselemente aufweisen, wie weitere
Längsnuten und-rippen. Steuerausnehmungen In der Längsrippen 39 an Schlüsselrücken und Schlüsselbrust für weiter Abtastelemente und dgl.