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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben bzw. Absenken eines Körpers in Kaminschächten von dessen oberem Ende aus mittels eines längenveränderlichen Verbindungselementes unter gleichzeitig- ger Drehung des Körpers um die Längsachse des Verbindungselementes in Höhe des Körpers.
Es Ist hinlänglich bekannt, dass Körper mittels eines Seiles In einem Kaminschacht hochgezogen oder in diesen hinabgelassen werden können. Dabei wurde beispielsweise in der AT-PS 167 327 ein am Kaminkopf zu befestigendes Traggestell für eine Seilwinde beschrieben. Auch das Hochziehen von Schleifplatte mittels Gelenkstangen oder Gliederkette ist bekannt, beispielsweise aus der AT-PS 234 356.
In der AT-PS 379 425 ist eine rotierende Vorrichtung zum Aussprühen von Kaminschächten geoffenbart, wobei zum Drehantrieb einer um die Schachtachse drehbaren Spritzdüse eine an der Schachtinnenwandung mit Reibschluss anlegbare und durch die axiale Bewegung im Kaminschacht in Drehung versetzte Rolle vorgesehen ist und wobei die Rollendrehung mittels eines Getriebes im Schacht in eine Drehung der Spritzdüse umgewandelt wird. Diese Vorrichtung funktioniert nur in einer Richtung, da die Rolle an der noch trockenen Wandung abrollen muss.
In der GB-PS 20 718 ist eine Vorrichtung beschneben, bei der ein Gestell mit Reinigungsbürsten in einem Kaminschacht mittels eines Seile angehoben und abgesenkt werden kann, wobei gleichzeitig mit der axialen Bewegung über ein In eine fix im Kaminschacht montierte senkrechte Zahnstange eingreifendes Zahnradgetriebe die Bürstenanordnung in Drehung versetzt wird. Bei der Reinigungsvorrichtung der DE-PS 631 119 dient ein gewölbtes Stahlband zur Übertragung von Druck- und Zugkräften auf einen Besen im Kaminschacht in Art eines Stieles, um diesen Besen ohne Drehbewegung um seine Achse im Schacht aufund ab zu bewegen.
Die Vorrichtung zum Reinigen von Schornsteinen gemäss der DE-PS 197 245 verwendet zur Übertragung der Längskräfte auf den rotierenden Reinigungskopf eine Kette aus nicht um ihre Achse drehbaren Zahnstangenelementen, während die Drehbewegung der Bürstenanordnung über eine zusätzliche Getriebeeinrichtung im Reinigungskopf bewerkstelligt werden muss.
Es war nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung anzugeben, um einen beliebigen Körper, vorzugsweise einen Verputz- oder Kratzkörper, beim Hochziehen oder Hinablassen im Kaminschacht gleichzeitig um seine Längsachse drehen zu können, sodass beim Verputzen Mörtel regelmässiger und dichter in alle Fugen und Unebenheiten gelangen kann, er besser haftet und somit die Innenfläche des Kaminschachtes besonders glatt und frei von Haarrissen bzw. Unregelmässigkeiten gestaltet wird oder auch das Auskratzen gründlicher als beim reinen senkrechten Auskratzen ermöglicht 1St.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemässe, Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungselement ein flexibles, um seine Längsachse In sich elastisch verdrehbares, normal auf diese Längsachse im wesentlichen ebenes Band, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, verwendet wird, dass eine an sich bekannte, um eine Achse drehbare Trommel zur Aufnahme des Bandes vorgesehen ist, dass die Trommel auf einem Traggestell um eine Achse drehbar gelagert ist, wobei die Achse der Trommel Im wesentlichen senkrecht auf die erste Achse orientiert ist, dass eine Schlitzscheibe mit einer Durchführungs- öffnung für das Band vorgesehen ist, wobei die Drehachse der Schlitzscheibe zur ersten Achse parallel, vorzugsweise koaxial,
angeordnet ist und dass zumindest ein Antriebs-und/oder Getriebesystem zum gleichzeitigen Drehen der Trommel um ihre Achse sowie um die erste Achse am Traggestell und zum gleichzeitigen Drehen der Schlitzscheibe um ihre Drehachse mit gleicher Winkelgeschwindigkeit wie jener der Trommel um die erste Achse vorgesehen ist.
Mit dieser Vomchtung können Kamine mit kreisrundem Querschnitt optimal ausgemörtelt oder gereinigt werden und auch Kamine mit ursprünglich viereckigem Querschnitt können mit der erfindungsgemässen Vorrichtung in einfacher Weise eine Auskleidung mit rundem Querschnitt erhalten. Bei an sich bekannter entsprechend grosser und elastischer Ausführung der bekannten Reinigungsbürsten können nicht nur Schächte mit rundem sondern auch mit viereckigem Querschnitt rotierend ausgekratzt werden. Als Verputzkörper kann beispielsweise eine Glocke mit oder ohne Rütteleinrichtung Verwendung finden, die am Band hängend im Kaminschacht hinaufgezogen wird und den laufend von oben eingeworfenen Mörtel beim Hochziehen durch schraubenförmige Bewegung an die Schachtwände anpresst.
Auch andere Verputzvornchtungen wie etwa Mörtelspntzdüsen oder ähnliches können am Band befestigt werden. Die Vorrichtung
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Berührung kommenden Teile - wie etwa bel der AT-PS 379 425 - für die wunschgemässe Funktion notwendig sind.
Gegenüber einem Seil mit Seilwinde bietet das flexible Band den Vorteil, dass es sich nicht verwickeln, verhaspeln oder ungewollt verdrehen kann. Wegen der Breite des Bandes kann dieses zur Erzielung der gewünschten Tragkraft eine sehr geringe Banddicke aufweisen, die geringer ist als der Durchmesser eines Seiles gleicher Tragkraft und zum platzsparenden Aufwickeln beiträgt. Ein Band kann auch te ! Cher abgestreift und sauber gehalten werden als ein Seil.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung gegenüber Anlagen mit einem Elektromotor, der durch den Schacht gezogen werden muss und dem Strom durch ein Schleppkabel zugeführt wird, um beispielsweise eine mörtelverteilende Zentrifuge in Drehung zu versetzen, besteht darin, dass die Rotation des Verputzkörpers der der Mörteldüse mit der Bewegung entlang des Schachtes mechanisch gekoppelt ist, sodass die schraubenförmige Bewegung mit konstanter Steigung ohne erhöhtem Aufwand beibehalten wird, was die Gleichmässigkeit der Mörtelauskleidung und des Mörtelauftrages erhöht und verbessert.
Gleiches gilt sinngemäss auch für das Ausschleifen oder Auskratzen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt die Fig. 1 schematisch den oberen Bereich eines Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä- ssen Vorrichtung, Fig. 2 zeigt den unteren Bereich und die Fig. 3 zeigt in vergrössertem Massstab eine in der erfindungsgemässen Vorrichtung verwendete Schlitzscheibe.
Ein flexibles und um seine Längsachse verdrehbares Band 1 ist zum Tragen eines Verputz- oder Schleifkörpers (nicht dargestellt) vorgesehen und zur Bewirkung der besagten Verdrehung durch eine waagerecht angeordnete Schlitzscheibe 2 mit einem In deren Zentrum befindlichen Schlitz 3 geführt. Bei Drehung der Schlitzscheibe 2 wird auch das flache und somit platzsparend aufwickelbare Band 1 um seine Längsachse verdreht und zwingt so den nicht eingezeichneten Verputz- oder Schleifkörper ebenfalls zu einer Drehbewegung. Der Schlitz 3 ist schachtförmig in der Schlitzscheibe 2 angeordnet und in seinen Dimensionen denjenigen des Bandes 1 angepasst, sodass dieses leichtgängig durch den Schlitz 3 hindurchgezogen werden kann.
Der Schlitz 3 kann direkt in der Schlitzscheibe 2 ausgebildet wie dies in Fig 1 dargestellt ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist hingegen eine bei Bedarf auswechselbare Matrize oder ein Einsatzstück 4 vorgesehen, in welchem der Schlitz 3 ausgebildet ist. Dieses Einsatzstück 4 ist entsprechend einer Ausnehmung In der Schlitzscheibe 2 geformt und kann durch Schrauben oder eine Festhaltevorrichtung gehalten werden. Das Einsatzstück 4 ist in der Zeichnung mit rechteckigem Querschnitt dargestellt, kann aber, ebenso wie die Schlitzscheibe 2 selbst, auch andere Form haben, beispielsweise rund oder eckig ausgeführt sein.
Die Schlitzscheibe 2 ist in einfacher Art und Weise in oder an einem Drehrad 14 koaxial zu dessen Drehachse A drehfest befestigt, wodurch diese Drehachse A auch - zumindest gleich unterhalb des Schlitzes 3 der Schlitzscheibe 2 - die Achse ist, um welche sich das flexible Band 1 verdreht. In der Fig. 1 befindet sich die Schlitzscheibe 2 vorteilhafterweise im Mittelpunkt, d. h. im Bereich der Radnabe, des Drehrades 14, das an seinem äussern Umfang einen Kegelrad-Zahnkranz 13 trägt. Das Drehrad 14 weist Speichen 15 auf, kann aber auch als geschlossene Scheibe ausgeführt sein, sowie ein Lager 14'. Dieses Lager 14'ist in bekannter Weise in Form eines Hohlzylinders ausgeführt, damit das Band 1 hindurchgeführt werden kann. Die Schlitzscheibe 2 ist in der Öffnung, die sich im Mittelpunkt des Drehrades 14 befindet, befestigt.
Bel Drehung des Drehrades 14 um seine Achse A dreht sich daher auch die Schlitzscheibe 2 mit dem Schlitz 3 und dem hindurchgeführten Band 1 um diese Achse A, wie es in der Zeichnung durch den dick eingezeichneten gekrümmten Pfeil angedeutet ist. Das Drehrad 14 kann selbstverständlich auch in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden.
Über ein Handkurbelrad 16,17, allenfalls auch eine Kurbel oder einen Motor, kann das Drehrad 14 In Drehung versetzt werden. Dazu ist eine Getriebeanordnung vorgesehen, die beispielsweise wie dargestellt über einen Riemenantrieb mit Riemenscheiben 19,22 und einem Übertragungsriemen 18 von der Welle 20 des Handkurbeirades 16, 17 ausgehend ein Kegelzahnrad 25 antreibt, welches mit dem Zahnkranz 13 des Drehrades 14 in Eingnff ist. Die Drehrichtungen sind in der Zeichnung durch gekrümmte Pfeile mit Querstnchen angedeutet. Das fallweise erwünschte Auskuppeln des Antriebes erfolgt z. B durch Wegrükken des Kegelrades 25 vom Zahnkranz 13 oder der Riemenscheibe bzw. der Rolle 22 von der jeweils kraftübertragenden Stelle, hier nicht eingezeichnet.
Die Drehbewegung des Handkurbeirades 16.17 wird somit in eine Verdrehbewegung des Bandes 1 und des daran befestigten Verputz- oder Kratzkörpers umgewandelt.
Gelagert ist das beschriebene Antnebs- und Getnebesystem In einem tellwelse der Klarheit der Darstellung halber unterbrochen gezeichneten Traggestell 21, das in an sich bekannter Weise auf das obere Kaminende aufgesetzt und daran befestigt werden kann.
Auf dem Drehrad 14, beispielsweise wie im dargestellten Ausführungsbeispiel auf dessen Speichen 15, ist ein sich um die Achse A mitdrehender Rahmen 6 befestigt, in dem eine Trommel 3 um eine Achse B drehbar gelagert gehalten ist. Auf diese Trommel 3 Ist das flexible Band 1 In flach liegenden Windungen aufgewickelt, vergleichbar mit dem Aufspulen eines Filmes auf einer Filmspule oder-trommel. Die in Lagern 4 gelagerte Welle 5 der Trommel 3 ist an einem Ende mit einer Riemenscheibe oder-rolle 7 versehen und drehfest verbunden. Das Drehradsystem bewirkt die Drehung des Bandes 1 um seine Längsachse und
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gleichzeitig das glatte, unverdrehte Aufwinden des Bandes 1 auf die Trommel 3 in platzsparender Weise.
Oben auf dem Rahmen 6 befindet sich zentrisch in der Drehachse A in einem Lagerbock 10 ein Lager für eine Welle 11, die mit einer Riemenscheibe oder -rolle 9 drehfest verbunden und über den Riemen 8 antriebsmässig mit der Welle 5 der Trommel 3 verbunden ist. Die Welle 11 - und damit die Trommel 3 - wird über eine Getriebeanordnung in Drehung versetzt, die am ebenfalls auf der Welle 11 vorgesehenen Kegelzahnrad 12 angreift.
Das Kegelrad 12 wird durch das Kegelrad 40 angetrieben, das Teil eines Getriebesystems 26 - 40 ist.
Dieses dreht sich nicht um die Achse A, sondern ist, wie auch das Antriebs- und Getriebesystem für das Drehrad 14, auf dem Traggestell 21 gelagert, das auf der Kaminkrone ruht und dort befestigt ist. Das Getriebesystem für die Trommel 3 besteht aus den Kegelzahnrädern 40,32 und 31, den Wellen 11, 37, 33 und 20, den Riemenantrieben 35, 36, 38 bzw. 26, 27,28, den im oberen waagrechten Träger des Traggestells 21 befestigten Lagern 34 und 39 sowie dem im seitlichen senkrechten Stützbalken des Traggestells 21 befestigten Lager 29.
Vorteilhafterweise wird die Antnebskraft für das Getnebesystem der Trommel 3 vom gleichen Antriebsmittel aufgebracht wie die Antriebskraft für das Drehrad 14. Dazu ist in baulich einfacher Weise auf der Welle 20 des Handkurbelrades 16,17 nicht nur die Riemenscheibe oder -rolle 19 für das Getriebesystem des Drehrades 14 sondern auch eine weitere Riemenscheibe oder -rolle 16 für das Getnebesystem der Trommel 3 drehfest vorgesehen. Durch Drehen eines einzigen Handkurbelrades 16, 17, bzw. allgemein durch eine Antriebseinrichtung, wird sowohl die Drehbewegung bewirkt, die das Band 1 und den Verputzbzw. Schleifkörper um seine Längsachse verdreht, als auch gleichzeitig jene Drehbewegung, die das Aufund Abwickeln des Bandes von der Bandtrommel 3 und das Heben und Senken des Verputz- bzw.
Schleifkörpers bewirkt, wodurch ein verwindungsfreies, glattes, störungssicheres und platzsparendes Aufspulen des Bandes 1 und die vorteilhafte Rotation dieses Körpers im Kaminschacht gewährleistet ist.
In jedem der Antriebs- oder Getriebesysteme können allenfalls Kupplungen, Gangschaltungen oder dergleichen vorgesehen sein. Eine Gangschaltung im Antriebssystem des Drehrades bewirkt die Möglichkeit der Veränderung der Drehgeschwindigkeit des Drehrades 14 und damit der Verdrehung des Bandes 1 um seine Achse. Im Antriebs- bzw Getriebesystem der Trommel 3 kann eine Veränderung der Auf- bzw.
Abwickelgeschwindigkeit des Bandes 1 und damit eine Veränderung der Geschwindigkeit des Verputz- oder Schleifkörpers im Kaminschacht erzielt werden. Die besagten Geschwindigkeitsveränderungen können jederzeit während des Betriebes vorgenommen werden, da die Getriebe, Schaltungen und. dergleichen nicht im Kaminschacht, sondern leicht zugänglich oberhalb desselben vorgesehen sind, wo sie auch gegen Verschmutzung z. B. durch Mörtelspritzer besser geschützt sind.
Bemerkenswert ist. dass das Kegelrad 40 das Kegelrad 12 antreibt, dass aber das Kegelrad 12 rund um dieses Kegelrad 40, und zwar entlang dem Umfang des letzteren, abrollt, wodurch überhaupt erst die Verbindung der Drehbewegung des Drehrades 14 um die Achse A und damit die Verdrehung des Bandes 1 um seine Längsachse mit der gleichzeitigen Drehbewegung der Trommel 3 um die waagerechte Achse B durch die Trommelwelle 5 und damit die Auf- bzw. Abwickelbewegung des Bandes 1 ermöglicht ist.
Obwohl der Schlitz 3 beim Hinaufziehen des Bandes 1 an sich bereits als Abstreifkörper wirkt, indem er Mörtelteilchen wegen der engen Anpassung an die Abmessungen des Bandes nicht hindurchlässt, können an sich bekannte Abstreifeinrichtungen wie Kratzer, Bürsten, Schaber, Wischer oder dergleichen unterhalb der Schlitzscheibe 2 und des Lagers 14'um das Band 1 herum vorgesehen sein.
Die gesamte Vorrichtung kann vorteilhafterweise in einem allseits geschlossenen Gehäuse geschützt vorgesehen sein. dessen Inneres durch mindestens einen abnehmbaren Deckel zugänglich ist und auf Gestellbeinen auf dem Kaminoberteil ruhen oder dort befestigt werden kann.
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