AT398366B - Verwandelbares polstermöbel - Google Patents

Description

AT 398 366 B

Die Erfindung betrifft ein verwandelbares Polstermöbel, das wahlweise als Sitzmöbel oder als Liegemöbel verwendbar ist, mit einem von einem Gestell abgestützten Sitzteil und einer Rückenlehne sowie Armlehnen, die am Gestell angelenkt sind.

Es sind verschiedene Möbel dieser Art bekannt, die im allgemeinen dadurch verwandelt werden können, daß an einem Sitzteil angelenkte, gesonderte Rücken- und Sitzlehnen umgeklappt werden, um mit der Sitzfläche eine vergrößerte Liegefläche zu bilden. Diese Umklappmechanismen sind jedoch konstruktiv und in der Handhabung kompliziert.

Ein Möbel ähnlicher Art, das keine Armlehnen hat, ist aus der AT-PS 246.952 bekannt. Dieses Möbel hat eine Rückenlehne, die verschwenkbar gelagert ist, und einen feststehenden Rahmen mit Seitenteilen und Rückenwand. Soll die Sitzbank in ein Bett umgewandelt werden, so wird die Sitzfläche erfaßt und um eine Achse hochgeschwenkt. Die Sitzfläche nimmt dabei über einen Winkel die Rückenlehne mit. Diese Bewegung wird durch eine am Winkel angreifende Kraft einer Feder unterstützt. Gleichzeitig mit dem Nachhintenschwenken der Sitzfläche wandert der Bettrahmen infolge einer zwangsweisen Führung in Nuten und in einem Langloch nach oben, wo am Ende der Bewegung eine Rolle in einer Ausnehmung einrastet und damit den Bettrahmen in seiner Lage fixiert. Dann liegt der Bettrahmen in seiner ganzen Breite frei und kann bestimmungsgemäß benutzt werden. Auch diese bekannte Ausführung ist konstruktiv kompliziert und in der Handhabung kraftaufwendig.

Die Erfindung zielt darauf ab, ein Möbel der einleitend angegebenen Art zu schaffen, das einfache Ausbildung hat und bei Bedarf mit einem Minimum an-Kraftaufwand bzw. Handgriffen verwandelt werden kann. Das erfindungsgemäße Möbel zeichnet sich dadurch aus, daß die Rückenlehne mit den Armlehnen einstückig ausgebildet und die Armlehnen jeweils über Parallelogramm len ker mit zwei im Gestell des Sitzteiles drehbar gelagerten Achsen verbunden sind, wobei der Rücken-Armlehnenteil aus der Sitzstellung, in welcher er sich oberhalb des Sitzteiles befindet, parallel zu sich selbst in eine Lage absenkbar ist, in welcher er den Sitzteil umgibt und mit der Sitzfläche eine vergrößerte Liegefläche bildet, und wobei einer der Parallelogrammlenker jeder Armlehne an seinem unteren Ende einen Hebelarm trägt, der mit dem Gestell über eine Betätigungseinrichtung verbunden ist, die bestrebt ist, den Lenker in die angehobene Sitzstellung des Rücken-Armlehnenteiles zu schwenken und in dieser zu halten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Betätigungseinrichtung durch eine mit dem jeweils hinteren Parallelogrammlenker verbundene Gasdruckfeder gebildet, welche den Lenker in der abgesenkten Lage des kombinierten Rücken-Armlehnenteiles verriegelt.

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der Sitzteii am Gestell bewegbar montiert ist, ist vorgesehen, daß der Sitzteil über mit einer der Drehachsen fest verbundene, geschlitzte Hebelarme, in welche mit dem Sitzteil verbundene Zapfen eingreifen, beim Hochheben des Rücken-Armlehnenteiles nach vorne bewegbar ist.

Die Erfindung ermöglicht es, das Möbel auf einfache Weise durch einen Handgriff zu verwandeln und bei im Querschnitt rechteckigen Polstern eine durchgehende Liegefläche ohne Vertiefungen u.dgl. zu erhalten. Die konstruktive Ausbildung kann so getroffen werden, daß ein Minimum an Kraftaufwand zum Umwandeln des Möbels erforderlich ist.

Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, Fig. 2 eine schematische Vorderansicht und Fig. 3 eine schematische Draufsicht des Möbels gemäß der Erfindung.

Das erfindungsgemäße Polstermöbel weist einen rechteckigen, gepolsterten Sitzteil 1, der auf einem Gestell 2 ruht, und einen gepolsterten, aus einer Rücken- und Armlehnen gebildeten Teil 3 auf, der mit seinem Kern 3' an beiden Schmalseiten des Sitzteiles 1 über je zwei Parallelogrammlenker 4 an Achsen 5 befestigt sind, die sich über die Länge des Sitzteiles 1 erstrecken und im Gestell 2 desselben drehbar gelagert sind. An einem unteren, eine Verlängerung des hinteren Parallelogrammlenkers 4 bildenden Hebelarm 6 ist eine schematisch angedeutete Gasdruckfeder 7 angelenkt, die mit ihrem vorderen Ende bei 8 am Gestell 2 angelenkt und bestrebt ist, den Rücken-Armlehnenteil 3 in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten angehobenen Sitzlage zu halten, in welcher er die Oberseite des Sitzteiles 1 überragt.

Der Rücken-Armlehnenteil 3 kann bei Bedarf von Hand aus mit geringem Kraftaufwand parallel zu sich selbst in eine abgesenkte, in Fig. 1 strichliert angedeutete Lage versetzt werden, in welcher er den Sitzteil 1 umgibt und dessen Fläche zu einer größeren Liegefläche ergänzt. Die Gasdruckfeder 7 schließt in dieser Lage mit dem Hebelarm 6 einen stumpfen Winkel ein. Wie Fig. 3 zeigt, ergänzen einander der Sitzteil 1 und der kombinierte Rücken-Armlehnenteil 3 in der Draufsicht annähernd zu einem Rechteck. In Fig. 3 ist die Position des Rücken-Armlehnenteiles 3 für das Sitzmöbel strichliert dargestellt.

Damit der kombinierte Rücken-Armlehnenteil 3 sich bei der Aufwärtsbewegung am Sitzteil 1 ungehindert vorbeibewegen kann, ist ein innerer Kemrahmen 1' (Fig. 2) des Sitzteiles 1 im Bereich jeder Armlehne mit einem Zapfen 9 versehen, der in einen Schlitz eines mit der vorderen Drehachse 5 fest verbundenen 2

Claims (4)

1. AT 398 366 B Hebelarmes 10 eingreift (vgl. die Fig. 1 und 2). Durch diese Konstruktion wird erreicht, daß der Sitzteil 1 sich auf dem Gestell 2 beim Hochbewegen des Rücken-Armlehnenteiles 3 um das vom Hebelarm 10 gewährte Maß a ebenfalls nach vorne bewegt. Es versteht sich, daß das erläuterte Ausführungsbeispiel im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedan-5 kens verschiedentlich abgewandelt werden kann, insbesondere was die geometrische Form des Sitzteiles und des kombinierten Rücken-Armlehnenteiies betrifft, die gemeinsam in der Draufsicht beispielsweise auch andere als rechteckige Form haben können. Ferner könnte anstelle der Gasdruckfeder eine andere Druckoder Zugkrafteinrichtung verwendet werden. io Patentansprüche 1. Verwandelbares Polstermöbel, das wahlweise als Sitzmöbel oder als Liegemöbel verwendbar ist, mit einem von einem Gestell abgestützten Sitzteil und einer Rückenlehne sowie Armlehnen, die am Gestell angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne mit den Armlehnen einstückig (3) 15 ausgebildet und die Armlehnen jeweils über Parallelogrammlenker (4) mit zwei im Gestell (2) des Sitzteiles (1) drehbar gelagerten Achsen (5) verbunden sind, wobei der Rücken-Armlehnenteil (3) aus der Sitzstellung, in welcher er sich oberhalb des Sitzteiles (1) befindet, parallel zu sich selbst in eine Lage absenkbar ist, in welcher er den Sitzteil (1) umgibt und mit der Sitzfläche eine vergrößerte Liegefläche bildet, und wobei einer der Parallelogrammlenker (4) jeder Armlehne an seinem unteren 20 Ende einen Hebelarm (6) trägt, der mit dem Gestell (2) über eine Betätigungseinrichtung (7) verbunden ist, die bestrebt ist, den Lenker (4) in die angehobene Sitzstellung des Rücken-Armlehnenteiles (3) zu schwenken und in dieser zu halten.
2. 2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung durch eine 25 mit dem jeweils hinteren Parallelogrammienker (4) verbundene Gasdruckfeder (7) gebildet ist, welche den Lenker (4) in der abgesenkten Lage des kombinierten Rücken-Armlehnenteiles (3) verriegelt.
3. 3. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzteil (1) und der Rücken-Armlehnenteil (3) einander in der Draufsicht annähernd zu einem Rechteck ergänzen. 30 35
4. 4. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem der Sitzteil am Gestell bewegbar montiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzteil (1) über mit einer der Drehachsen (5) fest verbundene, geschlitzte Hebelarme (10), in welche mit dem Sitzteil (1) verbundene Zapfen (9) eingreifen, beim Hochheben des Rücken-Armlehnenteiles (3) nach vorne bewegbar ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 40 45 50 3 55