AT391604B - Schubkastenauszug in teleskopbauart mit ueberauszug - Google Patents

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Description

Nr. 391 604
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schubkastenauszug in Teleskopbauart mit Oberauszug mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Einen Schubkastenauszug dieser Art zeigt und beschreibt die AT-PS 312 851. Die hier im Mittelbereich der Mittelschiene vorgesehenen, paarweise angeordneten Laufrollen sind mit radialem Spiel gelagert. Dieses Spiel der Laufrollen wird für "Schaltzwecke" verwendet: Unmittelbar hinter der hinteren, mittleren, mit radialem Spiel gelagerten Laufrolle ist an der Unterkante der Mittelschiene ein nach unten vorspringender Nocken vorgesehen, der die Aufgabe hat, als Einlaufsperre zu dienen, wenn nach vorhergehendem vollen Auszug dieser wieder eingefahren werden soll. Um den einwandfreien Lauf der stets paarweise vorgesehenen Auszüge dieser Bauart zu gewährleisten, muß nämlich der Beginn des Rücklaufes der Mittelschiene beim Einschieben sozusagen definiert sein. Ist der Auszug zur Gänze ausgefahren, so ist die Ladenschiene durch eine vordere untere und eine mittlere obere Stützrolle gehalten. Das hintere Ende der Ladenschiene liegt dabei vor der Stirnseite der Möbelschiene. Durch das radiale Spiel der nachfolgenden, noch im Bereich der Möbelschiene liegenden Laufrolle, ist die Mittelschiene, sobald die Ladenschiene diese Rollen verlassen hat, etwas abgesunken, entsprechend dem Radialspiel ihrer Lagerung (Schaltbewegung), so daß der Nocken mit der unteren horizontalen Laufbahn der Möbelschiene als Sperre zusammenwirkt, so daß durch dieses Zusammenwirken die Mittelschiene gegenüber der Möbelschiene gegen eine achsparallel einwirkende Kraft festgehalten ist. Wird nun die Ladenschiene zurückgeschoben, so beginnt die obere Laufbahn, sobald das hintere Ende dieser Ladenschiene diese Laufrolle erreicht hat, auf dieser Rolle aufzulaufen, wodurch nun die Mittelschiene etwas angehoben wird. Dadurch wird die erwähnte Sperre durch den Nocken gelöst und nun kann sich die Mittelschiene nach hinten bewegen.
Bei Einschieben der Ladenschiene wird dieses An- und Auflaufen des hinteren Endes der Ladenschiene auf der erwähnen, mit radialem Spiel gelagerten Rolle als hemmender Stoß empfunden. Von diesem Stand der Technik ausgehend zielt die Erfindung darauf ab, einen Schubkastenauszug der eingangs erwähnten Art hinsichtlich seiner "Laufkultur" zu verbessern, die Einschubbewegung trotz Überauszug zu vergleichmäßigen und den erwähnten hemmenden Stoß durch die Schaltbewegung bei der bekannten Konstruktion zu vermeiden. Gemäß der Erfindung gelingt die Lösung dieser Aufgabe durch jene Maßnahmen, die Gegenstand und Inhalt des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind.
Zweckmäßigerweise ist dabei vorgesehen, daß die Oberfläche der aus gummielastischem Material bestehenden Rolle einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Dadurch ist sichergestellt, daß die lineare Bewegung der Ladenschiene mit hoher Effizienz und ohne Schlupfverluste in eine rollende Bewegung auf diese Rolle übertragen wird, so daß der erwünschte Differentiallauf bei beiden Schienenpaaren eines Auszuges möglichst synchron sich abspielt.
Da die Rolle aus gummielastischem Material innerhalb des Schienensystems keine "tragende Aufgabe" hat, also nicht dazu dient, Gewichts- und Belastungskräfte aufzunehmen und zu übertragen, diese Rolle vielmehr nur Mitnehmerfunktion hat, kann diese Rolle auch mit radialem Spiel gelagert werden, so daß durch dieses radiale Spiel für das gummielastische Material bzw. seine Verformung unter Belastung ein Freiraum gewonnen wird.
Ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der bezüglich der Schwenkachse des Hebels vorne liegende Arm länger bzw. schwerer ist als der hinter Arm, so wird dadurch erreicht, daß der Hebel von sich aus seine funktionsrichtige Stellung einnimmt, ohne daß es zusätzlicher, anderer konstruktiver Maßnahmen wie beispielsweise der Anordnung einer Feder bedarf.
Damit der angesttebte Effekt auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen sicher und verläßlich erzielt werden kann, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß der Durchmesser der aus elastischem Material bestehenden Rolle um ein geringes Maß größer ist als die Durchmesser der nachfolgenden Rollen der Mittelschiene.
Ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht die Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 die Möbelschiene in Ansicht; Fig. 2 die Mittelschiene in Ansicht; Fig. 3 die Ladenschiene in Ansicht; Fig. 4 die Schienen nach den Fig. 1 bis 3 in funktionsgerechtem Zusammenbau und voll gegeneinander ausgezogen; Fig. 5 eine Stimansicht des Auszuges nach Fig. 4 und Fig. 6 ein Detail.
Die Möbelschiene (1) (Fig. 1) besitzt einen C-förmigen Querschnitt mit einem oberen horizontalen Flansch (2) und einem unteren horizontalen Hansch (3); am rückseitigen Ende ist am vertikalen Steg (4) ein Anschlag (5) befestigt. Im vorderen Bereich, und zwar im oberen horizontalen Flansch (2) ist eine Öffnung (6) ausgespart.
Einen ebenso einfachen Aufbau besitzt die Ladenschiene (7) (Fig. 3), die hier einen Z-förmigen Querschnitt zeigt mit einem vertikalen Steg (8), einem Auflageflansch (9) für den Schubkasten und einem oberen horizontalen Flansch (10), der als Laufbahn dient. An diesem Flansch (10), und zwar an seinem rückseitigen Ende, ist ein Anschlag (11) angebracht.
Die Mittelschiene (12) zeigt die Fig. 2. Auch ihr Querschnitt ist C-förmig, doch haben die horizontalen Flansche dieser Schiene (12) für die Funktion des Auszuges an sich keine Bedeutung, sie dienen nur statischen Zwecken, sie haben diese Schiene zu versteifen. Diese Mittelschiene trägt an ihrem vorderen Ende eine Stützrolle (13) und hinter derselben eine weitere Rolle (14), welche mit dem oberen horizontalen Flansch (10) der Ladenschiene (7) Zusammenwirken, auf diesen Rollen (13) und (14) liegt der Flansch (10) der Schiene (7) auf. Rückseitig ist eine Laufrolle (15) frei drehbar gelagert, welche mit dem oberen horizontalen Hansch (2) der Möbelschiene (1) zusammenwirkt. Im mittleren Bereich dieser Schiene (12) und deren Unterkante (16) überragend sind mehrere Rollen (17), (18), (19) hintereinander vorgesehen, wobei die vorderste Rolle (17) -2-
Nr. 391 604 dieser Rollengruppe aus einem gummielastischen Material gefertigt ist, so daß diese Rolle (17) unter Kiafteinwirkung verformbar ist. Zweckmäßigerweise ist die zylindrische Oberfläche dieser Rolle (17), die unmittelbar auf den Flanschen der Schiene äbrollt, so ausgebildet bzw. aus einem solchen Material gefertigt, daß sie einen hohen Reibungskoeffizienten besitzt Diese Rolle (17) kann auf ihrem Lagerzapfen mit oder ohne 5 Spiel gelagert sein. Eine spielbehaftete Lagerung ist allerdings zweckmäßig, vor allem wenn das Material, aus dem diese Rolle besteht, relativ weich ist, so daß die durch die äußeren Kräfte, die auf diese Rolle (17) einwirken, erzwungenen Verformungen einen ausreichenden Spielraum vorfinden.
Oberhalb dieser Rolle (17) ist nun ein zweiarmiger Hebel (20) in einer vertikalen Ebene, die auch die Auszugsrichtung enthält, schwenkbar gelagert. Der vordere Arm (22) - bezogen auf die Schwenkachse (21) des 10 Hebels (20) - ist länger bzw. schwerer als der hintere Arm (23), der eine nach oben gerichtete Nase (24) aufweist, die bei freiem und unbelastetem Hebel (20) (Fig. 2) die Oberkante (25) der Mittelschiene (12) überragt. Die Unterkante (26) des vorderen Armes (22) ragt bei frei bewegbarem Hebel (20) in den Verschiebeweg des oberen horizontalen Flansches (10) der Ladenschiene (7). Schlußendlich ist noch zu erwähnen, daß vor dem Hebel (20) eine frei drehbare Stützrolle (27) liegt, die die Aufgabe hat, die vorgezogene 15 Ladenschiene (7) daran zu hindern, daß sie nach unten kippt (Fig. 4).
Aus der Detaildarstellung nach Fig. 6 ist noch der Anschlag (28) ersichtlich, der an der Unterseite des oberen horizontalen Flansches (2) der Möbelschiene (1) angeordnet ist und der mit der rückseitigen Laufrolle (15) der Mittelschiene auszugsbegrenzend zusammenwirkt.
Von der Rolle (19) ist noch zu erwähnen, daß sie für die Funktion des Auszuges nicht unbedingt notwendig 20 ist, daß sie aber, wenn vorhanden, zweckmäßigerweise mit radialem Spiel gelagert ist. Diese Rolle hat die Aufgabe, den hinteren Teil der Mittelschiene abzustützen, wenn die Ladenschiene (7) zur Gänze eingefahren ist und der Schwerpunkt dieser Lade hinter der Laufrolle (18) liegt.
So weit zum konstruktiven Aufbau der hier gezeigten Schienen, die in Fig. 4 in funküonsgerechtem Zusammenbau wiedergegeben sind. Diese Fig. 4 zeigt den Auszug voll ausgefahren, das Ausmaß des 25 "Überauszuges" ist durch das Maß (A) gegeben, um das die hintere Stimkante der Ladenschiene (7) vor der vorderen Stirnkante der Möbelschiene (1) liegt. Wird nun davon ausgegangen, daß alle drei Schienen des Auszuges vorerst zusammengefahren, der Auszug also eingeschoben ist und wird nun der Auszug betätigt, die Ladenschiene (7) bzw. den von ihr getragenen, jedoch nicht dargestellten Schubkasten vorgezogen, so setzen sich die Mittelschiene (12) und die Ladenschiene (7) gleichzeitig in Bewegung, wobei jedoch die Mittelschiene (12) 30 gegenüber der Ladenschiene (7) nur den halben Weg zurücklegt (Differentialeffekt). Nähert sich das hintere Ende der Ladenschiene (7) während dieser Auszugsbewegung der Rolle (17) und fährt dann in der Folge gegenüber dieser Rolle (17) vor, so verläßt diese Schiene (7) den Hüllbereich des schwenkbaren Hebels (20), so daß der dadurch freigegebene längere und vor der Schwenkachse (21) liegende Arm (22) versucht, den Hebel (20) (Fig. 4) im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken. Ist die Auszugbewegung der Schienen gegeneinander durch die 35 beschriebenen Anschläge (11) und (28) beendet, so liegt die Nase (24) des Hebels (20) im Bereich der Öffnung (6) des oberen horizontalen Flansches (2) der Möbelschiene (1), in welche er nun einschwenkt. Da die Rollen (15) und (18) ohne wesentliches radiales Spiel gelagert sind, kann die Mittelschiene (12), sobald das hintere Ende der Ladenschiene (1) die Rolle (18) überfahren und verlassen hat, keine Bewegung in der vertikalen Ebene ausführen, sie behält also ihre Lage bei. Die Rolle (17) aus gummielastischem Material ist bei ausgefahrenem 40 Auszug ebenfalls von der Ladenschiene freigegeben, kann jedoch keine nennenswerten vertikalen Kräfte aufnehmen und übertragen, da diese Kräfte von den im wesentlichen spielfrei gelagerten Rollen (15) und (18) als Widerlager abgestützt sind. Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser dieser aus gummielastischem Material gefertigten Rolle (17) um ein geringes Maß größer als jene der Laufrollen (18) und (19).
Wird nun der Schubkasten wiederum eingefahren, so fährt die Ladenschiene (7), die vorerst allein von den 45 Stützrollen (13) und (27) getragen ist, nach rechts (Fig. 4), bis ihr hinteres Ende an der Unterkante des Hebels (20) anstößt und in der Folge diesen Hebel anhebt, wobei das hintere Ende der Ladenschiene gleichzeitig die elastische Rolle (17) erreicht, die nun durch das Auffahren dieser Schiene etwas verformt wird und nunmehr nach Entriegelung durch das Anheben des Hebels (20) die Schubbewegung der Ladenschiene (7) durch ihr folgendes Abrollen auf die Mittelschiene (12) überträgt, die nun mit ihrem Rücklauf in ihre eingeschobene 50 Ausgangsstellung beginnt Diese Rolle (17) aus gummielastischem Material hat innerhalb des Schienensystems nur die Aufgabe, die Horizontalbewegung der Schienen aufeinander zu übertragen, hat also nur Mitnehmerfunktion. Das verwendete gummielastische Material hat dabei eine Shore-Härte von ca. 60 - 80 A.
Wie Versuche zeigen, wird durch diese vorgeschlagene Maßnahme die "Laufkultur" eines solchen Schubkastenauszuges gegenüber den bekanntgewordenen Konstruktionen ganz erheblich verbessert, da der Beginn 55 des Rücklaufes der Mittelschiene (12) beim Einschieben des Schubkastens nicht mehr als hemmender Stoß wahrgenommen wird, da bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ein solcher Stoß gar nicht mehr auftreten kann. Die Mitnehmerfunktion ausübende Rolle (17) ist aus einem elastischen, vorzugsweise gummielastischem Werkstoff gefertigt und gebildet. Das Ausmaß der Elastizität und der Weichheit dieses Materials ist im wesentlichen abhängig von der Größe des Schubkastenauszuges, aber auch von der Nennbelastung, für die der 60 Schubkastenauszug jeweils dimensioniert und bemessen ist. Das Ausmaß der Elastizität des Materials für diese "Mitnehmerrolle" (17) kann daher in weiten Grenzen schwanken. -3-

Claims (5)

  1. Nr. 391 604 PATENTANSPRÜCHE 1. Schubkastenauszug in Teleskopbauart mit Überauszug mit beidseitig je einer feststehenden, einen C-förmigen Querschnitt aufweisenden Möbelschiene, einer am ausziehbaren Schubkasten befestigbaren, im Querschnitt L-oder Z-förmigen Ladenschiene und einer Mittelschiene, wobei am vorderen Ende der Mittelschiene eine Stützrolle für die Ladenschiene vorgesehen ist, und am rückseitigen Ende sowie im Mittelbereich derselben Rollen frei drehbar gelagert sind, die bei der Betätigung des Auszuges entlang der horizontalen Flansche der Möbelschiene abrollen und in der vorderen Hälfte der Mittelschiene oberhalb des als Laufbahn dienenden Auflageflansches der Ladenschiene noch zusätzlich eine Stützrolle vorgesehen ist, und die Auszugsweiten der Schienen gegeneinander durch Anschläge begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß von den im Mittelbereich der Mittelschiene (12) vorgesehenen, am unteren horizontalen Flansch (3) der Möbelschiene (1) abrollenden Rollen (17, 18, 19) die in Auszugrichtung gesehen vorderste Rolle (17) aus gummielastischem Material besteht und die dahinter befindliche, als Laufrolle dienende Rolle (18) spielfrei gelagert ist, und oberhalb dieser Rollen (17,18) ein schwenkbarer, zweiarmiger Hebel (20) angeordnet ist, dessen - bezogen auf seine Schwenkachse (21) und die Auszugrichtung gesehen - vorderer Arm (22) vor der aus gummielastischem Material bestehenden Rolle (17) liegt und dessen hinterer Arm (23) eine nach oben gerichtete Nase (24) aufweist, die bei zur Gänze ausgefahrenem Schubkastenauszug, d. h., wenn das hintere Ende der Ladenschiene (7) vor der Stirnseite der Möbelschiene (1) liegt, als Riegel in eine im oberen horizontalen Flansch (2) der Möbelschiene (1) ausgesparte Öffnung (6) eingreift und der vordere Arm (22) dieses Hebels (20), bzw. dessen untere Begrenzungskante in der Verriegelungsstellung des Hebels (20) in den Verschiebeweg der Ladenschiene (7) ragt.
  2. 2. Schubkastenauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der aus gummielastischem Material bestehenden Rolle (17) einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist
  3. 3. Schubkastenauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus gummielastischem Material bestehende Rolle (17) mit radialem Spiel gelagert ist
  4. 4. Schubkastenauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bezüglich der Schwenkachse (21) des Hebels (20) vorne liegende Arm (22) länger bzw. schwerer ist als der hintere Arm (23).
  5. 5. Schubkastenauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der aus elastischem Material bestehenden Rolle (17) um ein geringes Maß größer ist als die Durchmesser der nachfolgenden Rollen (18 und 19) der Mittelschiene (12). Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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