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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Backofen mit einer Backofenmuffel,
deren Beschickungsöffnung
durch eine winkelsteif an Schiebezügen befestigte, schubladenartig
entlang einer horizontalen Verschiebebahn verschiebbare Backofentür verschließbar ist,
welche Schiebezüge
in stationären, horizontalen
Laufschienen geführt
und auf Laufrollen gelagert sind.
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Ein
derartiger Backofen ist zum Beispiel aus
EP 0 443 329 81 bekannt. Hierbei
sind horizontal verlaufende Schiebezüge, d.h. ein Paar von Schiebezügen winkelsteif
mit einer senkrecht stehenden Backofentür verbunden. Diese Schiebezüge sind
auf Rollenlagerung geführt
in ebenfalls einem Paar von horizontalen Laufschienen, wobei im
Bereich der Backofenrückseite
eine Rasteinrichtung vorgesehen ist, die dafür sorgt, dass Schiebezüge und Backofentür, der sog. „Backwagen", in der Schließstellung
fixiert sind und die Backofentür
mit einer vorbestimmten Schließkraft
gegen den Muffelflansch der Beschickungsöffnung der Backofenmuffel gedrückt wird. Das
zu behandelnde Gargut ist auf einem an der winkelsteifen Backofentür gelagerten
Gargutträger
gelagert. In der Schließstellung,
also bei innerhalb der Backofenmuffel befindlichem Gargut wirkt
dessen Gewicht und auch das Gewicht des vorgenannten Backwagens
auf einen Bereich zwischen den vorderen und hinteren Laufrollen.
Mit der Verschiebebewegung des Backwagens in die Öffnungsstellung
findet ein Lastwechsel statt, d.h. die Schwerkraftrichtung liegt
nunmehr vor der Beschickungsöffnung
der Backofenmuffel, so dass auf die Schiebezüge als nunmehr freiragende
Hebelarme ein Drehmoment bzw. Kippmoment ausgeübt wird. Insbesondere bei sehr
schwerem Gargut und bei senkrechtem Lagerspiel der an den Schiebezügen gelagerten,
beweglichen Laufrollen besteht die Gefahr, dass nach dem vorgenannten
Lastwechsel, also bei teilweise herausgezogenem Backwagen auf diesen
Backwagen eine in die Öffnungsrichtung
gerichtete Hangabtriebskraft ausgeübt wird, die bewirkt, dass
in unerwünschter
Weise der Backwagen von selbst in die Öffnungsstellung rollt.
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Von
einem Backofen der vorgenannten Bauweise ausgehend liegt nun der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einerseits eine horizontale Verschiebebahn
des sog. Backwagens zu erhalten, andererseits aber die vorgenannten
Nachteile zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird beim gattungsmäßigen Backofen
dadurch gelöst,
dass die Schiebezüge
in den horizontalen Laufschienen von der Backofentür ausgehend
zur Backofenrückseite
hin abwärts
geneigt angestellt sind. Das Neigungsgefälle kann hierbei sehr gering
sein und vorzugsweise weniger als 1% betragen.
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Beim
erfindungsgemäß ausgestalteten Backofen
ist eine horizontale und damit bequem handhabbare Verschiebung des
sog. Backwagens gewährleistet
und es ist sichergestellt, dass auch bei sehr schwerem Gargut und
bei senkrechtem Lagerspiel der beweglichen Laufrollen mit dem erläuterten Lastwechsel
keine in Öffnungsrichtung
gerichteten Hangabtriebskräfte
auftreten können,
die eine selbsttätige
Bewegung der Schiebezüge
und damit auch der Backofentür
in die Öffnungsstellung
bewirken könnten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gegeben, dass die Schiebezüge im Bereich
der Backofenfrontseite auf stationären Laufrollen und rückseitig
auf an den Schiebezügen
gelagerten und damit beweglichen Laufrollen gelagert sind und dass
sich die Lagerstellen der Schiebezüge auf den stationären Laufrollen
einerseits und an den beweglichen Laufrollen andererseits in unterschiedlichen
Höhen bzgl.
der Horizontalen befinden. In der Praxis wird es sich als ausreichend
erweisen, wenn in der Schließstellung
der Schiebezüge
der höhenmäßige Unterschied
der genannten Lagerstellen nur geringfügig größer als Null ist.
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Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend
erläutert.
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Es
zeigt:
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1 die
Seitenansicht eines schematisch dargestellten Backofens mit Horizontalführung des zugehörigen Backwagens,
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2 und 3 Prinzipdarstellungen
der für die
Erfindung wesentlichen Teile des Backofens zur Verdeutlichung der
zu lösenden
Problematik, wobei zum besseren Verständnis die Funktionsteile und
deren Verhalten überzeichnet
dargestellt sind.
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Der
in 1 teilweise aufgeschnitten dargestellte Backofen
besitzt innerhalb eines Ofengehäuses 1 eine
quaderförmige
Ofenmuffel 2, die an der Frontseite 3 offen ist,
d.h. eine Beschickungsöffnung aufweist,
gebildet durch einen rechteckförmigen
Muffelflansch 4. Unterhalb der Backofenmuffel 2 stationär angeordnet
ist ein Paar von horizontal verlaufenden Laufschienen 5,
wobei in der Zeichnung nur eine solche kanalförmige Laufschiene 5 des
Laufschienen-Paares zu erkennen ist. Ebenfalls paarweise angeordnet
sind bewegliche Schiebezüge 6,
die frontseitig winkelsteif mit einer senkrecht stehenden Backofentür 7 verbunden
sind. An der Innenseite der Backofentür 7 angeordnet sind
hakenartige Halterungen 8, an welchen Gargutträger 9 angehängt werden können. Die
Schiebezüge 6 sind
rollengelagert in der Weise, dass sie im Bereich der Frontseite 3 sich
auf stationären
Laufrollen 10 abstützen,
welche Laufrollen 10 an den Laufschienen 5 gelagert
sind und an den Rückseiten
Laufrollen 11 besitzen, die an den freien hinteren Enden
der Schiebezüge 6 gelagert sind
und somit relativ zu den Laufrollen 10 beweglich sind.
Die zuletzt genannten Laufrollen 11 sind geführt in den
zum Beispiel U-förmigen
Laufschienen 5. Es ergibt sich somit eine horizontale Verschiebebahn des
aus Schiebezügen 6 und
Backofentür 7 bestehenden
Backwagens und zwar zur Verschiebung des Backwagens in eine Öffnungsstellung
in Pfeilrichtung 12 und in eine Schließstellung entsprechend Pfeilrichtung 13.
Bei der Bewegung des Backwagens in Pfeilrichtung 13, d.h.
in die Schließstellung
gerät der Gargutträger mit
dem darauf befindlichen, zu behandelnden Gargut in das Innere der
Backofenmuffel 2, wo eine Wärmebehandlung des Gargutes
vollzogen werden kann. Mit 14 und 15 sind Bedienorgane
und Anzeigeorgane für
die Betriebsweise des Backofens bezeichnet.
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Die
Prinzipdarstellung gemäß 2 soll
verdeutlichen, dass unter gewissen Umständen eine unerwünschte Verschiebebewegung
des Backwagens, d.h. der Schiebezüge 6 und der Backofentür 7 mitsamt
dem Gargutträger 9 und
dem darauf befindlichen Gargut stattfinden kann. In der Schließstellung des
Backwagens und der strichpunktiert angedeuteten Schiebezüge 6 liegt
die Schwerkraft des Backwagens, d.h. das Gewicht des Gargutes 16 und
des Backwagens selbst zwischen den entgegengesetzt angeordneten
Laufrollen 10 und 11, so dass in dieser Belastungsphase
die Laufrollen 11 sich satt auf dem unteren Schienenteil
der Laufschienen 5 abstützen. Das
Gewicht des Backwagens ist durch einen Pfeil G1 verdeutlicht. Aus
fertigungstechnischen Gründen ist
es meist unvermeidlich, dass die senkrechte lichte Weite der kanalförmigen Laufschienen 5 um
einen Betrag a von zum Beispiel 1 mm größer ist als der Durchmesser
der Laufrollen 11. Die Schiebezüge 6 sind in dieser
Position des Backwagens gelagert im Frontbereich auf den Laufrollen 10 und
im hinteren Bereich an den Achsen 17 der Laufrollen 11.
Mit dem Verschieben des Backwagens in die Öffnungsstellung findet ein
Lastwechsel statt in der Weise, dass nunmehr die herausgezogenen
Schiebezüge 6 freiragende
Hebelarme darstellen und aufgrund des nunmehr außerhalb des Ofengehäuses 1 auf
die Schiebezüge 6 einwirkenden
Gewichtes G2 auf diese Hebelarme ein Kippmoment oder Drehmoment ausgeübt wird,
so dass zum einen sich die Laufrollen 11 nunmehr an der
oberen Begrenzung der Laufschienen 5 abstützen und
andererseits bei entsprechend großem Gewicht G2 die Schiebezüge 6 die Neigung
haben, sich nach unten zu verbiegen in die ausgezogen dargestellte
Stellung, was in 2 zum besseren Verständnis überzeichnet
dargestellt ist. Es erfolgt also eine in der Realität zwar geringe
aber doch wirksame Veränderung
der Lage der Schiebezüge 6 gegenüber der
idealen horizontalen Lage der Schiebezüge 6, die durch einen
gestrichelten Linienzug angedeutet ist. Aus den vorgenannten Gründen ist
zu befürchten,
dass sich nach erfolgtem Lastwechsel, d.h. nach teilweisem Herausziehen
des Backwagens aus dem Ofengehäuse 1 auf
den Backwagen eine in 2 verdeutlichte Hangabtriebskraft F
und damit ein Kippmoment ausgeübt
wird, wodurch die Gefahr besteht, dass aufgrund dieser Hangabtriebskraft
F der Backwagen von selbst in die volle Öffnungsstellung rollt, was
durch die Erfindung verhindert werden soll.
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In 3 ist
wiederum anhand einer Prinzipdarstellung die erfindungsgemäße Lösung dieses Problems
verdeutlicht. Hierbei sind die Schiebezüge 6 in den horizontalen
Laufschienen 5 von der Backofentür 7 (1)
ausgehend zur Backofenrückseite hin
abwärts
geneigt angestellt und zwar um den Winkel c. Dies wird beim Ausführungsbeispiel
dadurch erreicht, dass die Schiebezüge 6 nicht mehr exakt
in der Laufrollenachse 17 gelagert sind, sondern um den
Betrag b senkrecht versetzt zur vorgenannten Achse 17 unterhalb
derselben. Mit anderen Worten ausgedrückt befinden sich die Lagerstellen 18 der Schiebezüge 6 auf
den stationären
Laufrollen 10 einerseits und die Lagerstellen 19 an
den beweglichen Laufrollen 11 andererseits in unterschiedlichen
Höhen bzgl.
der Horizontalen und zwar um das Maß b. Wie durch die gestrichelt
dargestellten, in die Öffnungsstellung
verschobenen Schiebezüge 6 mit
dem Gargut 16 verdeutlicht wird durch die vorgenannten Maßnahmen
erreicht, dass sich nunmehr die Schiebezüge 6 zumindest annähernd in
einer horizontalen Stellung befinden, so dass die in 2 angedeutete Hangabtriebskraft
F nicht mehr auftreten kann.