AT389914B - Doppelzylinderschloss - Google Patents

Description

Nr. 389914

Die Erfindung betrifft ein Doppelzylinderschloß mit zwei in einem Gehäuse drehbaren Zylinderkemen, die mittels einer von einem Schlüssel betätigbaren Kupplung, die einen Mitnehmer aufweist, mit einem zwischen den Zylinderkemen drehbar gelagerten Ring, der zwei insbesondere in einem Winkel von 90° zueinander versetzte Spermasen trägt, verbindbar sind, wobei die beiden Spermasen ein zweitouriges Sperren bei nur einer Umdrehung 5 eines der Zylinderkeme um 360° ermöglichen.

Zylinderschlösser sind durch spezielle Schlüsselkanalprofile und Kemstiftausführungen sowie durch ergänzende Einbauten in erhöhtem Maße abtastsicher und können durch Hartmetalleinlagen, beispielsweise durch Stahlkugeln auch gegen das Aufbohren geschützt werden. Kritisch ist bei Doppelzylinderschlössem der <

Mittelbereich des Gehäuses, wo einerseits die Bohrung für die Befestigungsschraube und anderseits die 10 Ausnehmung für das Durchdiehen der Spermase den Querschnitt schwächt Es ist bekannt, daß Einbrecher durch Ansetzen eines Hebels, z. B. in Form einer Rohrzange den Doppelzylinder im Einstemmschloß auseinanderbrechen, wobei die beiden Hälften aus dem Einstemmschloß herausfallen und dieses auf einfache Weise geöffnet werden kann. Es ist bekannt, durch Klammem, die die beiden unabhängig voneinander verdrehbaren Zylinderkeme verbinden, eine Erhöhung der Abbruchsicherheit zu schaffen. Auch Ausführungen mit 15 durchgehendem Kern zur Verstärkung der Gesamtfestigkeit sind bekannt Schließlich zählt eine Konstruktion zum

Stand der Technik, bei der die auf dem Ring angeordnete Spermase ein- und ausfahrbar ausgeführt ist. Das Gehäuse hat in diesem Fall keine spezielle Ausnehmung zum Durchdrehen der Spermase. Letztere wird beim Durchdrehen durch das Gehäuse eingezogen. Es ist klar, daß eine solche Konstruktion nicht nur aufwendig, sondern auch empfindlich und damit störungsanfällig ist. Ein besonderer Nachteil dieser Konstruktion liegt darin, 20 daß nach jeder Sperrtour der Schlüssel zurückgedreht werden muß (Ratsche), um die zweite Sperrtour durchführen zu können.

Unabhängig von diesen Ausführungen sind Doppelzylinderschlösser bekannt, deren Spermasenringe jeweils zwei Spermasen tragen, damit bei einer vollen Umdrehung des Schlüssels um 360° ein zweitouriges Sperren erfolgt. 25 Die Erfindung zielt darauf ab, die Abbruchsicherheit eines Doppelzylinderschlosses auf einfache Weise wirksam zu erhöhen. Dies wird dadurch erreicht, daß der Mitnehmer für eine Leerverdrehung des jeweils schlüsselbetätigten Zylinderkemes um einen vorbestimmten Drehwinkel, vorzugsweise 180°, zwischen zwei in einem dem Drehwinkel entsprechenden Winkel zueinander versetzte Anschläge des Ringes, vorzugsweise in eine kreisbogenförmige Ausnehmung des Ringes greift, und daß die Gehäuseausnehmung für den Ring mit den 30 Spermasen eine Tiefe aufweist, die etwa gleich der Maßzahl des Ringdurchmessers ist. Bei einer Drehung des Schlüssels um 360° folgt auf Grund der kreisbogenförmigen Nut der Spermasenring der Zylinderkemdrehung nur um einen Winkel, der kleiner ist als 360°, also beispielsweise 180°. Da nun der Spermasenring über zwei Spermasen verfügt, genügt eine Drehung um den kleineren Winkel als 360°, um dennoch ein zweitouriges Sperren zu ermöglichen. Der Drehbereich der Spermasen kann demnach so gelegt werden, daß ein Durchdrehen 35 durch das Gehäuse nicht erforderlich ist und daß damit der volle Gehäusequerschnitt im Mittelbereich des Schlosses zur Verfügung steht.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Doppelzylinder mit angestecktem Schlüssel in Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht zu Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch das Gehäuse gemäß Linien (III-III) in Fig. 1 und Fig. 4 bis 6 drei Drehstellungen des 40 Zylinderkemes und des Spermasenringes mit den Spermasen.

Ein Doppelzylinder (1) nach den Fig. 1 bis 3 umfaßt ein Gehäuse (2), das zwei Zylinderkerne (3), (4) einschließt. Zwischen den Zylinderkemen und dem Gehäuse liegen die strichpunktiert angedeuteten Stiftzuhaltungen (Kern- und Gehäusestifte). Im Mittelbereich liegt in einer Ausnehmung des Gehäuses (2) ein Ring (5), der zwei Spermasen (6) und (7) trägt Eine nicht näher dargestellte Kupplung stellt die Verbindung 45 zwischen dem schlüsselbetätigten Zylinder (3) oder (4) und dem Ring (5) her. Dazu greift ein Mitnehmer (g) ((8')) in eine kreisbogenförmige Ausnehmung (9) des Ringes (5), die durch Anschläge (10), (11) begrenzt ist und eine Leerverdrehung ("Freilauf") des Zylinders (4) ((3)) bis zur Mimahme des Ringes (5) ermöglicht.

Fig. 3 zeigt die Ausgangsposition für einen im Schlüsselkanal des Zylinders (4) steckenden Schlüssel Der Mimduner (8) liegt in sein»' axialen vorgeschobenen Position in der Ausnehmung (9), während der Mitnehmer 50 (8') zurückgezogen ist Der Mitnehmer (8) liegt am Beginn der Ausnehmung (9) in der Nähe des Anschlages (10). Bei einer Drehung des Zylinders mittels des Schlüssels um 180° bewegt sich der Mitnehmer (8) längs der kreisbogenförmigen Ausnehmung (9), ohne eine Kupplungsfunktion auszuüben. Erst dann, wenn der Mitnehmer (8) etwa am Ende einer Schlüsseldrehung um 180° am Anschlag (11) anliegt (Fig. 4) und der Schlüssel weitergedreht wird, wird der Ring (5) mitgenommen. Eine Drehstellung des Schlüssels um 270° ist als 55 Zwischenstellung in Fig. 5 dargestellt Fig. 6 zeigt die Endstellung, bei der der Schlüssel um 360° gedreht wird und (in der Sperrsteilung) wieder abgezogen werden kann. Der Ring (5) bzw. die Spermasen (6), (7) haben dabei eine Drehbewegung um 180° ausgeführt

Dies bedeutet, daß die Spermasen (6), (7) nicht zwischen dem Ring (5) und dem Gehäuse (2) durchgedreht werden müssen, was jedenfalls bei einer vollen Umdrehung des Ringes (5) um 360° notwendig wäre, und 60 ermöglicht die Beibehaltung des im wesentlichen unverminderten Gehäusequerschnitts im Gehäusemittelbereich.

Gegenüber herkömmlichen Ausführungen ergibt sich dadurch eine wesentlich höhere Abbruchfestigkeit

Die beiden Spermasen (6), (7) greifen in bekannter Weise bei ihrer Drehbewegung (Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6) -2-

Claims (1)

1. Nr. 389914 in der Art eines Zahnrades in den einer Zahnstange ähnlichen Riegelschaft eines Einstemmschlosses, sodaß der Riegel zweitourig aus sperrbar ist Unter der kreisbogenförmigen Ausnehmung (9) im Ring (5) wird hier jener Freiraum verstanden, der durch die zwei Anschläge (10), (11) begrenzt ist. An die Stelle eines stiftförmigen Mitnehmers (9) kann jede Kupplungseinrichtung, die den Eingriff in den Ring (5) herstellt, beispielsweise auch ein axial verschiebbares Plättchen od. dgl, treten. PATENTANSPRUCH Doppelzylinderschloß mit zwei in einem Gehäuse drehbaren Zylinderkemen, die mittels einer von einem Schlüssel betätigbaren Kupplung, die einen Mitnehmer aufweist, mit einem zwischen den Zylinderkemen drehbar gelagerten Ring, der zwei insbesondere in einem Winkel von 90° zueinander versetzte Spermasen trägt, verbindbar sind, wobei die beiden Spermasen ein zweitouriges Sperren bei nur einer Umdrehung eines der Zylindeikeme um 360° ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) für eine Leerverdrehung des jeweils schlüsselbetätigten Zylinderkemes (3,4) um einen vorbestimmten Drehwinkel, vorzugsweise 180°, zwischen zwei in einem dem Drehwinkel entsprechenden Winkel zueinander versetzte Anschläge (10,11) des Ringes (5), vorzugsweise in eine kreisbogenförmige Ausnehmung (9) des Ringes (5) greift,und daß die Gehäuseausnehmung für den Ring (5) mit den Spermasen (6, 7) eine Tiefe aufweist, die etwa gleich der Maßzahl des Ringdurchmessers ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-