AT38777B - Verspiegelungsverfahren. - Google Patents

Verspiegelungsverfahren.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verspiegelungsverfahren. 



   Die zahlreichen bekannten Verfahren zum Verspiegeln mit Silber beruhen darauf, dass aus einer alkalisch gemachten Lösung von Silbernitrat im Wasser mittels geeigneter Reduktionsmittel metallisches Silber auf die zu verspiegelnde Fläche niedergeschlagen wird. 



  Sämtliche Verfahren haben   Übelstände   und sind an Vorsichtsmassregeln gebunden, sodass nur der geübte Fachmann in der Lage ist, tadellose Spiegel herzustellen. 



   Das ist bei dem neuen Verfahren nicht der Fall : es ist so einfach. dass auch der   Ungeübte   damit Spiegel herstellen kann. Auch in den erforderlichen Einrichtungen ist das neue Verfahren viel anspruchsloser. Bisher musste man, wenn einmal ein Spiegelbelag   veuf-   dorben war, um die Platte von neuem zu belegen, dieselbe unter Umständen nochmals schleifen. Das ist bei dem neuen Verfahren nicht erforder ! ich. 



   Die bekannten Reduktionsverfahren haben auch endlich   noch den grossen Nachteil.   dass die   Silberlösungen, weil   sie bereits die reduzierenden Substanzen enthalten. fortwährend Silber ausscheiden und schon in den Flüsigkeitsbehaltern reduziert werden, sodass also nur ein Teil des ausgeschiedenen Silbers zur Bildung dem Spiegels ausgenutzt wird, wahrend 
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 hat aber andere Schwierigkeiten und wird in der Praxis nicht ausgeführt. 



   Auch das Verfahren von   Drayton, welches   darauf beruht, dass man eine an sich   ! licht   reduzierende Silberlösung auf die   Spicgelglasplatte   bringt und das Reduktionsmittel. bestehend aus   einer allkoholischen Lösung   von Nelkenöl, in die auf dem Glase ausgebreitete Flüssigkeit fallen lässt, hat sich in der Praxis keinen Eingang verschaffen können, da sich gezeigt hat, dass die nach diesem Verfahren hergestellten Spiegel nach einiger Zelt bräunlichrote Flecke bekommen. 



   Man hat nun gefunden, dass man alle Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermeidet, indem man nicht wie bisher die alle zur Reduktion erforderlichen Bestandteile 
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 die an und für sich nicht verspiegelnd wirkt, weil sie entweder das Reduktionsmittel oder das für die Reduktion erforderliche alkalische Mittel nicht enthält, indem man erst in zweiter Phase durch Einwirkung dieser fehlenden Agenzien in Dampfform die Reduktion zu   Silher herbeiführt. Eine   Lösung von Silbernitrat in wenig Wasser, z. B. versetzt mit Formaldehyd, verspiegelt nicht. Erst wenn man die mit einer solchen Lösung überzogenen Flächen der Einwirkung alkalischer Reagenzien, z.   B.   Ammoniak, aussetzt, wird ein Spiegel gebildet.

   Oder   umgekehrt : Die Lösung   von Silberoxydammoniak verspiegelt nicht ; erst wenn man die damit überzogene Fläche   Formuldehyddämpfen aussetzt,   entsteht der Spiegel. 



   Beispiel :
Man löst 6 Gewichtsteile (6 g) Silbernitrat in drei Raumteilen (3 cm3) destilliertem Wasser und bringt dazu ein Gemisch von G Raumteilen (6   cm3)   40prozentiger Formal-   dehydlösung   mit 7 Raumteilen   (7'cm3) Glycerin   oder starke Zuckerlösung, Sirup, Gummi- 

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 zu erzielen. Diese Lösung kann entweder'ohne weiteres oder nach dem Verdünnen mit Wasser verwendet werden. Die Verdünnung richtet sich nach der gewünschten Dicke des Belages.

   Man bringt   znn & cht   eine kleine Menge der Lösung auf die Platte und reibt mit einem Pinsel oder   Hirschlederlappen die   ganze Fläche damit an ; hierauf giesst man eine grössere Menge. auf und lässt durch Neigen'der Fläche die Flüssigkeit an alle Stellen der zu verspiegelnden Fläche gelangen. Alsdann stellt man die Platte senkrecht   nnd     lässt   den Überschuss der Lösung ablaufen. Es bleibt genügend Lösung an der Platte haften, um einen guten Spiegelbelag zu erzeugen. Wenn die überschüssige Flüssigkeit abgetropft ist, setzt man die Platte Ammoniak aus, indem man sie in eis Gefäss oder einen Raum stellt, auf dessen Boden Salmiakgeist ausgegossen ist, oder indem man Ammoniakdampf dagegen strömen lässt.

   Die Spiegelbildung tritt im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren fast augenblicklich ein. Der Spiegel wird hierauf noch kurze Zeit gewaschen, getrocknet und, wie bekannt, lackiert. Die erwähnten Zusätze von Gummi arabicum, Glycerin o. dgl. haben nur den Zweck, die Flüssigkeit zu verdicken oder die Benetzbarkeit gegenüber der zu verspiegelnden Fläche zu erhöhen. Sie sind von Vorteil, aber nicht nötig. Man kann auch Zusätze zur   Verspiegelungslösung   geben, welche, wie bei den anderen Versitberungsverfahren, gewisse Einwirkungen in der Farbe des Spiegels hervorrufen, z. B. Bleisalze. 



   Das Verfahren   lässt   sich abändern in der Wahl des Reduktionsmittels, der Konzentration und der Zusätze ; statt F'ormaldehyd können andere Reduktionsmittel benutzt werden. Man kann auch umgekehrt verfahren, d. h. eine alkalische Silberlösung, z. B. Silberoxydammoniaklösung, auf die Fläche auftragen und in zweiter Phase das Reduktionsmittel, z. B. Formaldehyddampf, einwirken lassen. 



   Ausser Glas kann man Gegenstände aus anderem Stoffe, z. B. Zelluloid, Glimmer, gehärtete Gelatine verspiegeln. 



   Wie schon erwähnt, lässt sich die Stärke der Siegelschicht je nach der Konzentration der Lösung sehr verschieden gestalten ; deshalb eignet sich das Verfahren auch besonders zur Herstellung von durchsichtigen Spiegeln, deren Herstellung bisher besondere Schwierigkeiten bereitet hat. 



     Natürlich   kann man das Auftragen der Silberlösung auf beliebige Weise   ausführf-n.   



   Ein besonders schätzenswerter Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass man Spiegel. deren Belag irgendwie verdorben ist, von neuem belegen kann, ohne vorher die Platte wieder schleifen zu müssen. Spiegel, welche geschliffene Ränder, Facetten u. s. w. tragen sollen, wurden bisher nach den Belegen geschliffen. Dieses Verfahren gestattet auch, den bereits geschliffenen Gegenstand nachträghch zu verspiegeln, weil man den Silberbelag mit Leichtigkeit   über   die ganze Fläche und auch auf die Ränder ausbreiten kann.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verspiegelungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass man nicht verspiegelnde Lösungen, die ausser Silbersalzen noch einen alkalischen oder einen reduzierenden Stoff enthalten, auf die zu verspiegelnde Fläche aufträgt und das Silber erst durch Einwirkung reduzierender bezw. alkalischer Dämpfe zur Ausscheidung bringt.
AT38777D 1907-07-18 1908-07-04 Verspiegelungsverfahren. AT38777B (de)

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