DE684082C - Verfahren zur Herstellung eines auf Glas festhaftenden, haltbaren Oberflaechensilberbelages - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines auf Glas festhaftenden, haltbaren Oberflaechensilberbelages

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DE684082C
DE684082C DEN41870D DEN0041870D DE684082C DE 684082 C DE684082 C DE 684082C DE N41870 D DEN41870 D DE N41870D DE N0041870 D DEN0041870 D DE N0041870D DE 684082 C DE684082 C DE 684082C
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DE
Germany
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silver coating
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DEN41870D
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Inventor
Fritz Neumann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C17/00Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
    • C03C17/06Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with metals
    • C03C17/10Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with metals by deposition from the liquid phase

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  • Optical Elements Other Than Lenses (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines auf Glas festhaftenden, haltbaren Oberflächensilberbelages Die bisher bekannten wohlfeilen Oberflächenspiegel stellen zumeist Sübernitratspiegel dar, deren,optische Güte .durch irgendeinen Schutzüberzug von Lack o. dgl. :erheblich gestört ist, :da :ein .solcher Schutzüberzug nie ,ganz gleichmäßig ausfällt. Außerdem ist dieser Überzug nicht als tropenfest rund hitzebeständig anzusprechen. Bei :den kostspieligeren Spiegeln handelt es sich um solche, bei denen Rhodium oder andere Edelmetalle entweder aufgeschmolzen oder durch Kathodenzerstäubung aufgetragen sind. Diese letztere Sorte von Spiegeln hat jedoch den Nachteil eines etwas herabgeminderten Refl@exiQnsvermögens.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das dem sog, Silbernitratbelag :eine festere und .anhaltende Verbindung mit der Glasfläche verliehen wird, während dabei das hohe Reflexionsvermögen des mit Silbernitrat erhaltenen Silberbelageserhalten bleibt.
  • Setzt maneinen einfachen Silbernitratbelag, .der immer die Neigung zur Zersetzung hat, noch einer höheren Temperatur aus, womöglich noch bei Anwesenheit höherer Luftfeuchtigkeit, so verdirbt er in ganz kurzer Zeit, um :dann bei einer Temperatur von zoo° C .schließlich fast restlos vom Glase zu verschwinden.
  • Diesem Übelstand entgegenzuarbeiten und ihn restlos zu beseitigen, ist der Zweck des vorliegenden Verfahrens.
  • Der Silberbelag wird zunächst mit :einer Mischung von Spiritus, Bleiacetat und Butylacetat (oder Amylaeetat) übergossen und der Überschuß an einer Ecke der beispielsweise viereckigen belegten Glasplatte wieder abtropfen gelassen, so daß nach dem raschen Verdunsten. der Lösungsmittel ein sehr feiner Niederschlag auf der mit .dem Silberbelag versehenen Glasfläche zurückbleibt. Hierbei,-dringt Bleiacetat auch in den immer etwasporösen Silberbelag ein.
  • Sodann wird nochmals :ein Acetatlack, @i.ü besten eine Lösung von Gelluloid oder Nitro='°'@ cellülose oder deren Mischurigen in Butylacetat,oder Amylacetat, über den Silberbelag . gegossen und wieder abtropfen gelassen, so d,aß jetzt nach dem abermaligen Verdunsten des Lösungsmittels ein sehr dünner Überzug von Nitrocellulose bzw. Cellulaid zurückbleibt.
  • Nach dieser Vorbearbeitung des Silbernitratbelag:es wird der Spiegel in einem hierfür geeigneten Brennofen einer Temperatur von :etwa 2oo° C ausgesetzt, was nach der beschriebenen Vorbehandlung ohne jeden Schaden für .den Spiegel geschehen kann, der bei dieser Temperatur ganz andere Eigenschaften als vordern annimmt und auch beibehält. Diese neuen Eigenschaften äußern sich darin, daß der silberhelle, stark reflektierende Glanz trotz .der höhen Temperatur bestens erhalten geblieben ist. und der ganze ' Belag jetzt sehr fest am Glase haftet, so daß feuchtwarme Luft sowie mechanische Reibungen, denen der Spiegel beim- Reinigen von Staub usw. ausgesetzt ist, :auf den Silberbelag unbeschadet einwirken können. Der Spiegel besitzt also jetzt Eigenschaften, wie sie von der einschlägigen Industrie gewünscht wer-,den, nämlich Billigkeit in der Herstellung, höchstes Reflexionsvermögen, Haftfestigkeit, Hitze- und Feuchtigkeitsbeständigkeit und nicht zuletzt optische Güte.
  • Das Bleiacetat bewirkt vor allem die Haft-Festigkeit. Der Aeetatlack, der bei der angewendeten hohen Temperatur völlig und aschenfrei verschwindet, schützt den Glanz des Spiegels bei der angewendeten hohen Temperatur. Beides zusammen ergibt eine innige Verbindung von Silber, Blei rund Glas.
  • Dem :erwähnten Acetatlack wird im Bedarfsfälle zur Erreichung größerer Haft-Festigkeit ;und zur Veredlung des Silberbelages ein geringer Hundertsatz der unter der Bezeichnung Glanzsilber im Handel befindlichen Erzeugnisse beigefügt, die im wesentlichen eine Lösung organischer Gold- und Platinsalze in ätherischen Ölen unter Beifügung eines .entsprechenden Flußversatzes darstellen; insbesondere läßt sich hier das sog. Glanzsilber II B mit Vorteil verwenden.
  • Man kann auch so arbeiten, daß man den Silberbelag zu allererst mit der angegebenen Lösung von Glanzsüber II B behandelt 'und dann erst mit .der Bleiacetatlösung. Die Lösung bzw. Verdünnung des Glanzsilbers II B kann nur reit Butylacetat geschehen; es kann aber außerdem noch etwas Nitrocellulose oder etwas Celluloid oder beides zugesetzt werden. In allen diesen Fällen kommt ' es nur .darauf an, daß ein feiner Niederschlag 4:4s Glanzsilbers II B auf dem Silbernitratzurückbleibt und in den immerhin etwas porösen Belag eindringt. In diesem Falle kann Anwendung eines Acetatlackes (bestehend aus Nitrocellulose .oder Celluloid in Butylacetat) ganz wegfallen; wogegen die Behandlung mit in Spiritus rund Butylac:etat gelöstem Bleiacetat gewissermaßen als zweite Behandlungsfolge bestehen bleibt.
  • Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß zuerst das Bleiacetat angewendet wird, jedoch ohne Zusatz von Nitrocellulose oder Celluloid, ,also nur Bleiacetat, Spiritus und Butylacetat: Eine derartige Lösung ist zwar nur kurze Zeit haltbar, hat aber frisch angesetzt die gleiche Wirkung, daß zunächst :ein feiner Niederschlag von Bleiacetat auf dem Silberbelag zurückbleibt. Man 'hat hierbei den Vorteil, daß der Spiegel nur einmal erhitzt zu werden braucht, weil man gleich unmittelbar nach der Behandlung mit Bleiacetat weiter mit dem Glianzsüber II B behandeln kann, das wiederum in dieser Anwendungsform :einen Zusatz von Nitrocellulose oder Celluloid enthalten mvß, da der feine Bleiacetatniederschlag sonst von einer. zu dünnflüssigen Glanzsilberlösung teilweise fortgespült werden würde.
  • Eine andere Ausführungsform der Erfindung, die :ein besonders gutes Festhaften des Süberbelages ,gewährleistet, ist die, daß man den Oberflächenspiegel zuerst mit einer Lösung von Nitrocelllulose in Butyl,acetat übergießt, nach dem Trocknen dieses Acetat-Lackes .den Spiegel bis zum völligen Verbrennen des Lacküberzuges erhitzt, dann nach dem Erkalten :des Spiegels .die aus dem Silberbelag :durch die Erhitzung ausgetretenen Unreinigkeiten und Fremdstoffe auf bekannte Art wegpoliert und schließlich in der bereits beschriebenen Art mit Glanzsilber 1I B, das nur mit Butylacetat verdünnt ist, behandelt. Alsdann wird wieder erhitzt; mit in Spiritus, Butylacetat und Nitrocellulose gelöstem Bleiacetat behandelt, dann nochmals :erhitzt; bis kein gelblicher Schein mehr auf der Oberfläche sichtbar ist, was bei ungefähr Zoo bis 25o° C eintritt, und zuletzt nochmals mit Glanzsüber II B behandelt.
  • Dieses letztgenannte Verfahren ist vor allem dort anwendbar, wo :eine billige Erh Sitzungseinrichtung zur Verfügung steht, wo der Preis der Spiegel weniger eine Rolle spielt oder besonders haftfeste Spiegel benötigt werden. Bei ;allen genannten Ausführungsformen handelt es sich letzten Endes darum, Niederschläge von Glanzsilber II B und Bleiacetat auf einem Silbernitratbelag zu erzeugen, und zwar in genau bemessener zweckentsprechender Dosierung, da jedes Zuviel oder Zuwenig nach irgendeiner Richtung hin Mißerfolge gibt. Von ebensolcher Wichtigkeit ist die gerade richtige Erhitzungstemperatur.
  • 'Um die Ausführung der Erfindung ;an einem Beispiel zu erläutern, mögen folgende Angaben dienen.
  • Die sauf das sorgfältigste gereinigten Glasgegenstände werden mit folgenden Flüssigkeiten versilbert: i. Reduktionsflüssigkeit Eine Lösung von i o g Silbernitrat in 8o g destilliertem Wasser wird eingetropft in eine kochende Auflösung von 8o g Seignettes,alz in 4000 ccm destilliertem Wasser. Nach kurzem Kochen wird filtriert.
  • 2. Versilberungsflü.ssigk-eit iog Silbernitrat werden in Bog destilliertem Wasser gelöst. Nach erfolgter Lösung tropft man urfiter stetem Rühren so viel Ammoniak (o,9io, chemisch rein, wasserhell) hinzu, bis der entstehende Niederschlag sich wieder klar löst. Es ist so viel Ammoniak zu nehmen, daß der Niederschlag nur fast gelöst ist; dann wird mit destilliertem Wasser auf 11 aufgefüllt.
  • Unmittelbar vor dem Gebrauch werden gleiche Raumteile der Lösungen gemischt und die sorgfältig gereinigten Gläser damit übergossen bzw. gefüllt und einige Zeit vollkommen ruhig stehengelassen. Die Verspiegelung geht alsbald vor sich und ist beendet, wenn sich die Flüssigkeit mit einem spiegelnden Silberhäutchen bedeckt hat. Der Gegenstand wird dann herausgenommen, mit warmem destilliertem Wasser abgespült und hierauf an einem warmen Ort getrocknet.
  • Zur weiteren Behandlung der Gläser, wie sie eingangs beschrieben worden ist, werden zweckmäßig folgende Lösungen verwendet: i. Auf 6o ccm Butylacetat werden 8o Tropfen Glanzsilber II B ,gegeben.
  • 2. Bleiacetat wird in handelsüblichem Brennspiritus bis zur Sättigung gelöst.
  • 3. Von dieser gesättigten Bleiacetatlösung wird i Raumteil auf 3 Raumteile Nitrocellulose in Butylacetat gelöst verwendet.
  • Alle diese Lösungen müssen gut absetzen und dann filtriert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines auf Glas festhaftenden, haltbaren Oberflächensilberbelages, dadurch gekennzeichnet, daß ,der auf das Glas aufgebrachte Silberbelag mit einer Mischung von Spiritus, Bleiacetat und B-utylacetat (oder Amylacetat) nebst einem geringen Hundertsatz an sog. Glanzsilber übergossen, der überschuß der Mischung wieder abtropfen gelassen und dieser Vorgang mit einer aus Celluloid oder Nitrocellulose oder deren Mischungen hergestellten Lösung in Butylacetat (oder Amylacetat) wiederholt wird, worauf # die so vorbehandelte Glasfläche einer Temperatur von etwa 200° C ausgesetzt wird.
DEN41870D 1938-04-14 1938-04-14 Verfahren zur Herstellung eines auf Glas festhaftenden, haltbaren Oberflaechensilberbelages Expired DE684082C (de)

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