DE2605221C2 - Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Mittels zum Nachweis von Ketonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Mittels zum Nachweis von KetonenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Mittels zum Nachweis von
Ketonen, bestehend aus einem saugfähigen Träger, der mit Nitroprussidnatrium, einer alkalischen Puifersubstanz
und einer wasserlöslichen, niederen Aminosäure imprägniert ist, bei dem in einem ersten Schritt die
Aminosäure zusammen mit dem Tetranatriumsalz der Äthylendiaminotetraessigsäure als Puffersubstanz in
wäßriger Lösung auf den Träger aufgebracht und getrocknet wird und dann in einem zweiten Schritt eine
Lösung des Nitroprussidnatriums in einem Lösungsmittelgemisch, dessen eirie Komponente Methanol ist,
aufgetragen und getrocknet wird.
Ketonkörper treten im Urin bei an Diabetes mellitus erkrankten Personen durch Fettmetabolismus auf. Der
Nachweis dieser Ketonkörper (Acetessigsäure und Aceton) im Urin ist daher sowohl zur Erkennung von
Diabetes als auch zur Einstellung und Kontrolle von Diabetikern von großer Bedeutung. Die ursprüngliche
hierfür verwendete Legalsche Probe, d. h. die Reaktion von Ketonkörpern mit Nitroprussidnatrium in alkalischem
Medium zu roten bis violetten Verbindungen, die wegen der Zersetzlichkeit des Nitroprussidnatriums in
alkalischen Lösungen nur mit frisch hergestellten Lösungen durchgeführt werden kann, wurde im Laufe
der Zeit zunächst durch eine sämtliche Reagenzien enthaltende Tablette ersetzt, die den Vorzug vereinfachter
Handhabung besitzt.
Weiterhin wurden noch einfacher zu handhabende Teststreifen hergestellt, die alle für die Reaktion nötigen
Reagenzien auf einem saugfähigen Träger enthalten (DF-AS 12 56 920). Dabei muß allerdings zur Erhöhung
der Lagerfähigkeit das Nitroprussidnatrium durch eine organische filmbildende Substanz vom basischen Puffer
abgeschirmt werden. Die Abschirmung vermindert aber auch die Reaktionsgeschwindigkeit, so daß nur bedingt
brauchbare Teststreifen erhalten werden.
In der DE-AS 21 58 125 wird ein anderes Verfahren zur Herstellung von Teststreifen beschrieben. Papier
wird mit Äthylendiaminotetraessigsäure-Teiranatriumsalz
und einer Aminosäure, wie z. B. Glycin, in einem ersten Schritt imprägniert Nach der Trocknung wird
dieses basisch gepufferte Papier in einer Lösung von Nitroprussidnatrium in Methanol und Dimethylformamid
(DMF) getränkt und ebenfalls getrocknet Die Verwendung von DMF ermöglicht es, auf den Zusatz
einer fiimbildenden Substanz zu verzichten. Allerdings
besitzt nach der Lehre der DE-AS 21 58 125 ausschließlich
DMF diesen Effekt
DMF ist jedoch eine relativ hochsiedende Substanz und als solche schwer wieder vom Träger zu entfernen.
Untersuchungen haben ergeben, daß auch bei längerem Trocknen bei 8O0C auf dem Trägermaterial DMF
zurückbleibt und dort vermutlich den stabilisierenden Effekt ausübt Da die auf dem Testpapier nach der
Trocknung zurückbleibende Menge an DMF sehr stark von den Produktionsbedingungen abhängig ist, kann die
Produktion eines Papiers konstanter Reaktionsfähigkeit erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Außerdem ist
DMF als gesundheitsschädlich anzusehen.
Der vorliegenden Erfindung lag damit die Aufgabe zugrunde, ein Testpapier zum Nachweis von Ketonkörpern
in Flüssigkeiten herzustellen, ohne DMF zu verwenden. Nach DE-AS 21 58125 war nicht zu
erwarten, daß sich bei der Herstellung von Keton-Teststreifen DMF durch andere mit Methanol mischbare
Lösungsmittel ersetzen läßt und trotzdem ohne ein organisches filmbildendes Mittel hervorragend brauchbare
Testpapiere erhalten werden. Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß man hervorragend
stabile und empfindliche Teststreifen erhält nach einem Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Lösungsmittelgemisch als andere Komponente ein organisches, mit Methanol
mischbares Lösungsmittel enthält, das nicht DMF ist.
Die chemische Zusammensetzung des neben dem Methanol verwendeten Lösungsmittels ist von untergeordneter
Bedeutung. Als besonders geeignet haben sich sowohl Alkohole als auch bestimmte aprotische
Lösungsmittel, wie z. B. Tetramethylharnstoff, Dimethylacetamid
erwiesen. Aber auch Benzin und Benzol können Verwendung finden.
Es wird somit eine Fülle von Möglichkeiten erschlossen, das Herstellungsverfahren unter verschiedensten
Gesichtspunkten z. B. der Gesundheitsschädlichkeit, der Brennbarkeit, des Preises, des Lösungsvermögens
usw. zu variieren und zu optimieren.
Der Anteil des neben dem Methanol verwendeten Lösungsmittels kann in weiten Grenzen schwanken, er
wird lediglich durch die Löslichkeit des Nitroprussidnatriums in der Mischung, wie auch durch die Mischbarkeit
mit Methanol begrenzt.
Besonders brauchbare Teststreifen erhält man, wenn man an der Grenze der Löslichkeit des Nitroprussidnatriums
im jeweils verwendeten Gemisch arbeitet.
Auch die Wahl des Trägermaterials ist von untergeordneter Bedeutung. Man wird lediglich im Hinblick
auf die Verarbeitung stabile, nicht brechende Papiere verwenden. Dafür kommen z. B. Polyamid- oder auch
Polyestervliese in Betracht. Die Empfindlichkeit der
Teststreifen kann außerdem durch Wahl der Papierstärke in Grenzen ihrer Verwendung angepaßt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 Papier 2316 von Schleicher und Schüll wird in einer
Lösung 1 von 35 g
Äthylendiamintetraessigsäure-Tetranatriumsalz
12 g Glycin
O^ g opt Aufheller in 76 ml dest Wasser
getränkt und anschließend 1 Stunde bei SO0C getrocknet
Das so behandelte Papier wird anschließend in einer Lösung 2 von 2 g Nitroprussidnatrium in
70 ml Methanol und 30 ml 2-Methyl-butan-2-ol getränkt und 15 Min.bei 800C getrocknet
Zur Herstellung von Lösung 2 wird zweckmäßigerweise das Nitroprussidnatrium in Methanol gelöst und
anschließend das 2-Methyl-butan-2-ol zugesetzt
Ein so behandeltes Papier zeigt einen Gehalt von 5—10 mg Acetessigsäure/100 ml Lösung und einen
Gehalt von 20—50 mg Aceton/100 ml Lösung an.
Gleichwertige Papiere werden erhalten, wenn man 2-Methyl-butan-2-ol durch die gleiche Menge
n-Butanolbzw.
tert-Butanol
Isopropanol
tert-Butanol
Isopropanol
Amylalkohol
Äthylglykol(Glykolmonoäthyläther) ersetzt
Papier 2316 von Schleicher und Schüll wird wie in Beispiel 1 beschrieben mit der 1. Tränklösung behandelt.
Das so behandelte Papier wird anschließend mit jeweils einer der folgenden Tränklösungen, die sämtlich 2 g
Nitroprussidnatrium/IOOml enthalten, imprägniert und
bei 80° C 15 Minuten lang getrocknet:
a) 30 ml Methanol + 70 ml Propanol
b) 40 ml Methanol+ 60 ml Propanol
c) 50 ml Methanol + 5OmI Propanol
d) 60 ml Methanol + 40 ml Propanol
Die so hergestellten Testpapiere sind in Beispiel 1 beschriebenen hinsichtlich der Empfindlichkeit gleichwertig.
Ihre Stabilität bei 12stündigem Aufbewahren an normaler Laborluft ist mindestens gleichwertig der von
nach DT-AS 21 58 125 mit DMF als Zweitlösemittel hergestellten Papieren.
Das in Beispiel 2 beschriebene Propanol läßt sich ohne Änderung der Empfindlichkeit des Testpapiers
durch
n-Butanol bzw.
tert-Butanol
ersetzen.
ersetzen.
Mit der Tränklösung 1 aus Beispiel 1 imprägniertes
Papier 2316 von Schbicher und Schult wird mit folgender Tränklösung 2 behandelt und 1 Stunde bei
80° C getrocknet
Lösung 2
2 g Nitroprussidnatrium
70 ml Methanol
30 ml N-Methylpyrrolidon
Diese Testpapiere zeigen 10 mg Acetessigsäure bzw.
30 mg Aceton/100 ml Lösung gut an. Die gleiche Empfindlichkeit besitzen Testpapiere, die mit
Tetramethylharnstoff bzw.
Dimethylacetamid
an Stelle von N-Methylpyrrolidon hergestellt worden sind.
Mit Tränklösung 1 aus Beispiel 1 behandeltes Papier 2316 von Schleicher und Schüll wird mit folgender
Tränklösung 2 imprägniert und 15 Min. bei 8O0C getrocknet:
2 g Nitroprussidnatrium in
50 ml Methanol gelöst und mit
50 ml Dioxan versetzt
50 ml Methanol gelöst und mit
50 ml Dioxan versetzt
Man erhält ein Papier, das 100 mg Aceton/100 ml Lösung und 20 mg Acetessigsäure/lOOml Lösung
anzeigte.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Mittels zum Nachweis von Ketonen, bestehend aus
einem saugfähigen Träger, der mit Nitropnissidna·
trium, einer alkalischen Puffersubstanz und einer wasserlöslichen, niederen Aminosäure imprägniert
ist, bei dem in einem ersten Schritt die Aminosäure zusammen mit dem Tetranatriumsalz der Äthylendiaminotetraessigsäure
als Puffersubstanz in wäßriger Lösung auf den Träger aufgebracht und getrocknet wird und dann in einem zweiten Schritt
eine Lösung des Nitroprussidnatriums in einem Lösungsmittelgemisch, dessen eine Komponente
Methanol ist, aufgetragen und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittelgemisch
als andere Komponente ein organisches, mit Methanol mischbares Lösungsmittel enthält, das nicht DMF ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Methanol mischbare Lösungsmittel
ein geradkettiger oder verzeigter aliphatischer Alkohol ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Methanol mischbare Lösungsmittel
Propanol ist
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß 100 Teile der Nitroprussidnatrium
enthaltenden Lösung 10—90 Teile Methanol und 90—10 Teile Propanol, vorzugsweise 50 Teile
Methanol und 50 Teile Propanol, enthalten.
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