<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Förderanlage zum Vorschub von Mist mittels eines vor-und rückbeweglichen Förderkolbens, der mittels eines Scharniers schwenkbar auf einem Kolbenaggregat angeordnet und der gleitend an einer Wandseite in einem Kanal mit abschnittsweise sich verengendem Querschnitt bewegbar ist, zur Beförderung von Mist zu einem Austrittskanal hin, wobei der Förderkolben einen stumpfen Winkel mit der die Querschnittsverengung bewirkenden Wandseite bildet, so dass er immer in gleitender Berührung mit der Wandseite ist, wenn der Kolben vorwärts im Kanal gegen den Austritt hin geführt wird, und wobei die Arbeitsfläche des Förderkolbens aus wenigstens zwei im wesentlichen ebenen Teilen besteht, die miteinander einen Winkel ungleich 1800 bilden.
Zur Entfernung von Mist in Ställen ist es bekannt, den Boxen entlang Mistrinnen anzubringen, die mit vor-und rückbeweglichen Schabern zur Beförderung des Mists in der Mistrinne versehen sind. Gewöhnlich mündet die Rinne in eine Leitung, die den Mist ausserhalb des Stalls abliefert. In dieser Verbindung ist es bekannt, ein kolbenähnliches Aggregat zu verwenden, das mittels einer vor-und rückgehenden Bewegung eine Sammlung und Beseitigung des Mists durch einen Austrittskanal ergibt. Dieser kann aus Stahl- oder Betonröhren mit viereckigem Querschnitt bestehen, die an die Mistrinne angeschlossen sind. Es ist auch bekannt, die Antriebsmittel für die Vor- und Rückbewegung des Kolbenaggregats mit einem Schabergerät in der Mistrinne zu verbinden.
Es ist wünschenswert, den Mist mit grosser Kraft sowohl verdichten als auch abliefern zu können ; gewöhnlich steht aber als Kraftquelle nur ein hydraulischer Zylinder zu Verfügung, der an den Schaber selbst unmittelbar angekuppelt ist.
Deshalb muss die zur Verfügung stehende Kraftquelle zum Hervorbringen sowohl von einem Verdichtungs- als auch von einem Abgabedruck ausgenutzt werden. Es wird deshalb als Kolbenaggregat eine vor-und rückbewegliche Platte verwendet, die dafür eingerichtet ist, in einem Austrittskanal bei der Verschiebung mit den Wandflächen zusammenzuwirken, welcher Kanal mit einem Auslieferungsraum versehen ist, der z. B. gegen den Auslieferungsraum des Kanals geneigt ist. Die Platte kann dafür eingerichtet werden, mit den geneigten Flächen einen Winkel zu bilden, so dass sie während des Betriebs gleitet, aber nicht durch Reibungsschluss an den schräggestellten Flächen oder den abfallenden Flächen festgehalten wird.
Ferner kann das Gerät so ausgebildet sein, dass die Platte während einer linearen Verschiebung dem geneigten Teil entlang einen zunehmenden spitzen Winkel mit den betreffenden Wandflächen bildet. Der Mist wird dann durch den Austrittskanal in Form eines Keils vorgeführt, welcher zwischen einer Seitenwand und der genannten Platte gebildet wird. In dieser Weise wird das effektive Druckareal kontinuierlich vergrössert ; gleichzeitig wird aber die Gefahr der Verstopfung des Austrittskanals erhöht ; es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die keilförmige Mistmasse sich häufig in dem Austrittskanal wegen der schrägen Fläche des plattenförmigen Kolbens festsetzt.
Die Erfindung geht von einer Förderanlage der eingangs erwähnten Art aus, wobei erfindungsgemäss die Aufgabe gelöst wird, den Mist auf einmal sowohl genügend zu verdichten als auch mit genügend grosser Kraft wegzuführen und dabei eine Verstopfung des Vorführungs- und Auslieferungskanals zu vermeiden.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass der Winkel in an sich bekannter Weise zwischen 90 und 1500 beträgt und dass der Plattenteil, der in Berührung mit der Wandseite gleitet, zwei- bis fünfmal grösser als der andere Plattenteil ist. Es hat sich überraschend erwiesen, dass bei dieser Einrichtung des Kolbenaggregats ein Kompromiss zwischen Druckkraft und Verdichtung zu erreichen ist, so dass der Austrittskanal der Anlage nie verstopft wird und die Druckkraft doch genügend gross ist, um den Mist zu entfernen.
An sich zeigt die FR-PS Nr. 2. 310. 085 bereits einen Mistförderer mit Zylinderbetätigung.
Hiebei wird jedoch der Mist während der Förderung auf eine von der Erfindung verschiedene Art komprimiert. Der Förderkolben nach der FR-PS ist nämlich im Vergleich zum Förderkolben nach der Erfindung gegenläufig geformt, so dass die erfindungsgemässe Verdichtung des Mists nicht erreichbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnungen näher erläutert, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, wobei Fig. 1 eine Anlage gemäss der Erfindung von oben gesehen veranschaulicht, wobei die Überdeckung des Austrittskanals entfernt
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
das Querschnittsareal oder die Lichte der Mistrinne vermindert wird, und setzt sich wieder in einer Seitenwand --6-- des Austrittskanals --7-- fort. Die der Wand --6-- gegenüberliegende Wand --8-- des Kanals ist eine unmittelbare Fortsetzung der Mistrinnenwand --4--. Der Kanal --7-- ist oben mit einer Decke --9-- versehen. Der Mistrinnenwand --4-- entlang ist ein hydraulischer Zylinder --10-- angeordnet. Die Kolbenstange --11-- des Zylinders ist mit einem U-förmigen Beschlag --12-- verbunden.
Dieser Beschlag ist für eine gleitende Verschiebungsbewegung der Wand --4-- entlang und deren Fortsetzung --8-- eingerichtet. Eine Platte --14, 24-- die einen Förderkolben ergibt, ist auf einer im Beschlag --12-- angeordneten Welle --13-schwenkbar gelagert. Der Kolben --14, 24-- ist so dimensioniert, dass er den Wandflächen des Austrittskanals --7-- angepasst ist, und seine freie Kante --15-- ist für eine gleitende Verschiebung an den Wandteilen --5 und 6-- abgerundet. Der Beschlag --12-- hat einen Anschlag --16-zur Abgrenzung der Schwenkbewegung des Kolbens.
Auf der hinteren Seite des Kolbens ist eine Verbindungsstange --17-- angeordnet, deren anderes Ende drehbar mit einem Element-19verbunden ist, das in nicht näher angegebener Weise hin- und rückverschiebbar auf dem Bo- den Mistrinne-l-angeordnet ist. Ein oder mehr Schaber --20-- sind schwenkbar am Element --19-- angeordnet und diese Organe dienen zur Verschiebung des Mists der Mistrinne entlang in bekannter Weise. Der Kolben besteht aus zwei Teilen --14, 24--, die miteinander einen Winkel a von 90 bis 1500 einschliessen und so ausgeführt sind, dass der Kolbenteil --14--, der an der Wand --5, 6-- gleitet, etwa zwei- bis fünfmal grösser ist als der Kolbenteil --24--, der über die Welle --13-- mit dem hydraulischen Zylinder gekuppelt ist.
Die Anlage arbeitet in folgender Weise : Angenommen wird, dass sich die Kolbenstange-11des hydraulischen Zylinders --10-- in Richtung des Pfeils 21 bewegt, und dass der Mist in bekannter Weise mittels des Schabers-20-an eine Stelle in der Nähe der Einlauföffnung des Kanals --7-- zugeführt wird. Hienach bewegt sich die Kolbenstange in der Richtung des
EMI2.2
dann mittels der Verbindungsstange --17-- und des Elementes --19-- ausgeschwungen, bis der Kolben den Anschlag --16-- trifft, wobei derselbe wie mit punktierten Linien gezeigt in einer Stellung --14'-- angehalten wird. Bei weiterer Bewegung der Kolbenstange --11-- wird der Kolben den Mistklumpen --23-- während seiner Bewegung zum Auslieferungskanal--7-- mitnehmen.
Der abgerundete Kolbenrand --15-- wird jetzt mit der Wand --5-- gleitend zusammenwirken, wobei der Mist unter Bildung eines Mistkeils --23'-- zwischen der Wand --8-- und dem Kolben seitwärts geführt wird, wie es in den Zeichnungen mit voll ausgezogenen Linien gezeigt ist. Bei weiterer Bewegung wird eine gewisse Verdichtung und Verschiebung des Mists --23'-- erreicht und bei der weiteren Bewegung wird der Kolbenrand --15-- mit der Wand --6-- des Kanals --7-- zusammenarbeiten. Während dieser Bewegung bewegen sich die Kolbenstange --11-- und das Element --19-- vermittels des Kolbens in Richtung des Pfeils 21.
Während des beschriebenen Bewegungsverlaufs ist die Querschnittsfläche des Austrittskanals stufenweise vermindert worden. Dies bedeutet, dass der Verdichtungsdruck für den restlichen Arbeitsdruck im hydraulischen Zylinder --10-- wesentlich erhöht worden ist, wobei ein sehr günstiger Anfangsdruck im Kanal zur Auslieferung des Mists erreicht wird. Hiebei ist in einfacher Weise erreicht worden, dass die zur Auslieferung vorgesehenen Mistmengen in den Kanal vorwärts geführt werden, ohne dass eine Verstopfung droht.
Bei der Rückbewegung in der mit dem Pfeil 22 angegebenen Richtung schwenkt der Kolben --14, 24-- anfangs wegen der Zusammenarbeit zwischen dem Element --19-- und dem Kolben zur Wand --8-- hin. Der Kolben wird während der ganzen Zurückbewegung gegen die Wand - -8, 4-- gehalten. Deshalb gleitet der Kolben am Material vorbei, das von den Schaber-20- während der vorausgehenden Arbeitsbewegung vorwärts geführt worden ist, so dass er nur den Mistklumpen --23-- mitnimmt und diesen in oben beschriebener Weise während der nächsten
<Desc/Clms Page number 3>
Arbeitsbewegung in Richtung des Pfeils 21 vorwärts führt.
Es ist von grosser Bedeutung, dass der Förderkolben-14, 24-in der Ausgangsstellung --14'-- eine solche Winkelstellung einnimmt, dass ein sicheres Gleiten der Oberfläche der Wand --5-- entlang zustande kommt, d. h. dass dieser Winkel nicht eine solche Grösse haben darf, dass die Platte an der Wand festgehalten wird. Die endgültige Grösse des Winkels wird vom Anschlag --16-- bestimmt.
Die besondere Ausführungsform des Förderkolbens mit einem Teil --14--, der den Mist verdichtet und einem Teil --24--, der unmittelbar den Mist vorwärts und durch den Auslieferungs- kanal --7-- drückt, hat sich als ausserordentlich betriebssicher und wohlfunktionierend erwiesen, so dass eine Verstopfung des Auslieferungskanals --7-- vermieden wird.