DD208596A5 - Austragungsvorrichtung fuer klebriges gut aus einem stehenden behaelter - Google Patents

Abstract

Bei einer Austragungsvorrichtung fuer klebriges Gut aus einem stehenden Behaelter (1) ist ein Austragswerkzeug (2) vorgesehen, das einen hin- u. herverschiebbar gefuehten Rahmen (3) aufweist, d. quer zur Verschieberichtg. verlaufende, in Verschieberichtg. geneigter Balken traegt. Zum Ziele einer verringerten Antriebsleitung u. einer erhoehten Foerderleistung besteht die Aufgabe darin, einen Leerhub zu vermeiden und einen gleichmaessigen Gutaustrag sicherzustellen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Balken als Messerbalken (4) ausgebildet und zwischen zwei Endlagen um ihre Laengsachse drehverstellbar im Rahmen (3) gelagert sind.

Description

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Titel der Erfindung

Austragungsvorrichtung für klebriges Gut aus einem stehenden Behälter

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Austragungsvorrichtung für klebriges Gut aus einem stehenden Behälter mit einem an der Behälterunterseite vorgesehenen, sich über den Behälterquerschnitt erstreckenden Austragswerkzeug, das aus einem quer zur Behälterachse hin- und herverschiebbar geführten Rahmen besteht, der quer zur Verschieberichtung und quer zur Behälterachse verlaufenden, in Verschieberichtung geneigte und mit Abstand hintereinander angeordnete Balken trägt.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Zum Austragen von klebrigem Gut aus einem stehenden Behälter ist es bekannt (DE-OS 2 364 830), als Austragswerkzeug ein um die Behälterachse umlaufendes Schaufelrad zu verwenden, das das zufolge der Schwerkraft zwischen die Schaufeln gelangende Gut mitnimmt und zu einer im Boden des Behälters vorgesehenen Austragungsöffnung fördert, wo es durch die Austragungsöffnung auf einen unterhalb

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des Behälters liegenden Förderer fällt. Nachteilig bei dieser bekannten Austragungsvorrichtung ist vor allem, daß der Antrieb des Schaufelrades vergleichsweise große Antriebskräfte erfordert, weil das von den Schaufeln erfaßte Gut unter der aufruhenden Gutsäule weggedrückt werden muß. Um beispielweise bei Kohlenmassen zur Elektrodenherstellung die durch das aufruhende Gutgewicht unterstütze Verbindung der klebrigen Gutteilchen aufbrechen zu können, sind folglich erhebliche Scher- und Schubkräfte aufzubringen. Werden an Stelle dieser Schaufelräder Austragstische vorgesehen, so treten selbstverständlich grundsätzlich die gleichen Probleme auf.

Zum Austragen von rieselfähigem Gut ist es bekannt (DE-OS 2424 589), das Austragswerkzeug aus einem quer zur Behälterachse hin- und herverschiebbar geführten Rahmen zu bilden, der quer zur Verschieberichtung und quer zur Behälterachse verlaufende,flache Balken trägt, die in Verschieberichtung geneigt angeordnet sind und einen gegenseitigen Abstand voneinander aufweisen, so daß zwischen diesen lamellenartigen Balken geneigte Austragungskanäle entstehen. Wird das Austrag-swerkzeug in Anstiegsrichtung der Balken verschoben, so zerstören die gegen den Gutstock vorragenden Balken allenfalls gebildete Gutbrücken und das Gut fließt zwischen den Balken ab. In der gegensinnigen Verschieberichtung muß jedoch das auf dem geneigten Rücken der Balken aufruhende Gut über die Balken hinwegfließen können, was mit einer entsprechenden Gutbewegung verbunden ist. Diese Gutbewegung kann bei rieselfähigem Gut vorteilhaft sein, erfordert jedoch bei klebrigem Gut hohe Antriebskräfte, die nicht für die Austragung ausgenützt werden können, ^!

sondern lediglich für den Leerhub des Austragswerkzeuges dienen, der naturgemäß auch die erreichbare Förderleistung beschränkt.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es daher, die erforderliche Antriebsleistung einer Austragungsvorrichtung für klebriges Gut herabzusetzen und die Förderleistung zu erhöhen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Austragungsvorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß mit Hilfe einfacher Konstruktionsmaßnahmen ein Leerhub vermieden und ein gleichmäßiger, dosierter Gutaustrag sichergestellt werden kann.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Balken des Austragsv/erkzeuges als Messerbalken ausgebildet und zwischen zwei Endlagen um ihre Längsachse drehverstellbar gelagert sind.

Durch die Ausbildung der Balken des Austragswerkzeuges als Messerbalken wird das auszutragende Gut von dem darüberliegenden Gutstock abgeschnitten, was nicht nur geringe Antriebskräfte erfordert, sondern auch'eine genaue Dosierung gewährleistet, weil die auf der Unterseite des Gutstockes abgeschnittene Gutmenge zwischen den Messerbalken hindurch unbehindert aus dem Behälter abgeführt werden kann. Das Absinken des Gutstockes im Ausmaß der jeweils ausgetragenen Gutmenge muß dabei im Sinne eines gleichmäßigen Gutaustrages gewährleistet werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Messerbalken zum Anstellen ihrer

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Schneiden für die jeweilige Bewegungsrichtung des Austragswerkzeuges in den Bewegungsumkehrlagen des Austragswerkzeuges von der einen in die andere Drehstellung verschwenkt werden. Damit kann in beiden Bewegungsrichtungen geschnitten werden und ein Leerhub entfallen. Die Drehverstellung der Messerbalken gewährleistet außerdem ein Absinken des Gutstockes unmittelbar nach dem Schnitt entlargder Freifläche der Messerbalken. Bei jedem Hub des Austragswerkzeuges wird folglich eine gleiche Menge des Gutstockes abgetragen, der im Ausmaß dieser Abtragung im Behälter absinkt, so daß beim anschließenden, gegensinnigen Hub nach einer Drehverstellung der Messerbalken gleiche Abtragsbedingungen herrschen.

Da die Schneiden der Messerbalken für jede Bewegungsrichtung angestellt werden, könnte mit einer über die Balkenlänge durchgehenden Schneide das Auslangen gefunden werden. Diese Schneide müßte allerdings um mehr als 180° unter dem Messerbalken hindurchgedreht werden, wobei zwangsläufig eine energieaufwendige GutVerdrängung durch die Messerbalken auftritt. Diese Nachteile können in eihfacher Weise dadurch vermieden werden, daß die Messerbalken zwei einander diametral gegenüberliegende Schneiden aufweisen, und zwar für jede Bewegungsrichtung eine. Aus der Schnittstellung sind die Schneiden daher nur um einen geringen, dem doppelten Anstellwinkel entsprechenden Winkel in die Freistellung zu verdrehen, in der sie eine Gleitfläche für den gewichtsbedingt absinkenden Gutstock bilden.

Tragen die Messerbalken seitliche Kurbelarme, die an einer -gemeinsamen Stellstange angelenkt sind, so können die Messerbalken gemeinsam beispielsweise über einen Zylinder

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zwischen den beiden Endlagen verschwenkt werden. Diese gemeinsame Verstellung über eine Stellstange bietet aber auch die ..Möglichkeit eines selbständigen Umschaltens an den Bewegungsumkehrpunkten des die Messerbalken tragenden Rahmens. Zu diesem Zweck brauchen für die Stellstange lediglich ortsfeste Umschaltanschläge vorgesehen zu sein. Während sich der Rahmen gegen den Bewegungsumkehrpunkt bewegt, wird die Stellstange bereits durch die Umschaltanschläge zurückgehalten, so daß sich die Stellstange relativ gegenüber dem Rahmen bewegt, wobei die Messerbalken umgestellt werden. Bei der gegensinnigen Rahmenbewegung bleibt die eingestellte Messerbalkenlage erhalten, weil die auftretenden Schnittkräfte ein Drehmoment auf die Messerbalken bewirken, das die Messerbalken in die eingestellte Endlage drückt.

Ausführungsbeispiel

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführ.ungsbeispiel dargestellt. Es zeigen Fig.1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Austragen eines klebrigen Gutes aus einem stehenden Behälter

in einer teilweise aufgerissenen Seitenansicht, Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung nach der Linie H-II der Fig. 1 in einem größeren Maßstab

und Fig.3 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht einer abgeänderten Vorrichtung zum Austragen eines klebrigen Gutes.

Die in der Zeichnung dargestellte Austragungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem an der Unterseite eines stehenden Behälters 1 vorgesehenen, sich über den Behälterquerschnitt erstrechenden Austragswerkzeug 2, das aus einem

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Rahmen 3 und mehreren parallelen, im Rahmen 3 gelagerten Messerbalken 4 aufgebaut ist. Der Rahmen 3 ist dabei auf Rollen 5 quer zur Behälterachse und quer zu den Messerbalken 4 verschiebbar gelagert und kann mittels eines Hydraulikzylinders 6 hin- und herverschoben werden. Zur seitlichen Führung des Rahmens 3 dienen seitliche Führungsrollen 7, die, wie auch die Rollen 5, in einem Gestell 8 gelagert sind.

Die Messerbalken 4 sind in auf dem Rahmen 3 befestigten, selbsteinstellenden Lagern 9 drehverstellbar gehalten und tragen seitliche Kurbelarme 10, die an einer gemeinsamen Stellstange 11 angelenkt sind. Mit Hilfe dieser Stellstange 11 können die Messerbalken 4 zwischen zwei Endlagen verschwenkt werden, die durch rahmenfeste Anschläge 12 bestimmt werden..Diese Anschläge 12 wirken nämlich mit Gegenanschlägen 13 der Stellstange 11 zusammen, so daß die Stellstange 11 nur so weit in eine Richtung verschoben werden kann, bis der jeweilige Gegenanschlag 13 am zugehörigen' Anschlag 12 des Rahmens 3 anschlägt.

Die mit der Stellstange 11 erreichbare Schwenkverstellung der Messerbalken 4 dient dazu, die Schneiden 14 der Messerbalken für die jeweilige Bewegungsrichtung des Rahmens 3 anzustellen. Die Messerbalken 4 weisen gemäß Fig. 1 zwei diametral einander gegenüberliegende Schneiden 14 auf, von denen eine für jede Bewegungsrichtung des Rahmens 3 zum Einsatz kommt, so daß bei einer Bewegungsumkehr des Rahmens 3 auch die Messerbalken 4 umgestellt werden müssen. Diese Messerbalkenumstellung kann über einen 'gesonderten Stellzylinder I5 erfolgen, der nach Fig. 1 an der Stellstange 11 angreift. Es ist aber auch möglich,

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für eine selbständige Umstellung zu sorgen. Zu diesem Zweck können für die Stellstange 11 ortsfeste Umschaltanschläge 16 vorgesehen sein, die mit Gegenanschlägen 17 der Stellstange 11 zusammenwirken, wie , dies in Fig. 3 dargestellt ist. Zur Einstellung der Umschaltanschläge 16 werden diese aus Anschlagschrauben gebildet.

Wird nun der Rahmen 3 aus der in der Fig. 3 dargestellten einen Umkehrlage mittels des Hydraulikzylinders 6 gegen die andere Umkehrlage verschoben, so wird ein Teil des Gutstockes in dem Behälter 1 von den in die Schnittstellung gebrachten Schneiden 14- der Messerbalken 4 vom Gutstock abgetrennt und fällt zwischen den Messerbalken 4 hindurch auf einen nicht näher dargestellten Förderer. Der Behälterboden, der zu diesem Zweck geöffnet werden muß, besteht aus zwei Klappteilen 18, die mit Hilfe von Zylindern 19 geöffnet werden können.

Durch die Anstellung der Schneiden 14 der Messerbalken 4 für die jeweilige Bewegungsrichtung wird nicht nur ein für den Schnitt günstiger Freiv/inkel sichergestellt, sondern auch über die Freiflächen 20 ein störungsfreies Nachsinken des Gutstockes im Ausmaß der abgetragenen Gutmenge ermöglicht, weil diese Freiflächen 20 der Messerbalken 4 als Gleitflächen für das Gut dienen. Nach dem Förderhub in der einen Bewegungsrichtung muß die Schneidenanstellung der Messerbalken 4 über die Stellstange 11 umgestellt werden, was nach Fig. 1 durch Beaufschlagung des Zylinders 15 erfolgt, und zwar bis der entsprechende Gegenanschlag 13 der Stellstange 11 am rahmenfesten Anschlag 12 anliegt. Für den gegensinnigen Förderhub sind dann die gleichen Verhältnisse sichergestellt.

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Nach Pig. 2 erfolgt die Umschaltung auf die gegensinnige Schnittrichtung der Messerbalken 4 selbständig, weil beim Anliegen des Gegenanschlages 17 am Umschaltanschlag 16 die Stellstange 11 festgehalten wird, während sich der Rahmen 3 noch bis zum Umkehrpunkt bewegt. Diese Relativverschiebung der Stellstange 11 gegenüber dem Rahmen 3 bewirkt daher die Schwenkverstellung der Messerbalken 4.

Da ein Großteil des Gutstockgewichtes auf den Messerbalken 4 aufruht, müssen diese Messerbalken entsprechend biegesteif ausgebildet werden. Im Ausführungsbeispiel wird zu diesem Zweck eine Art von Gitterträger 21 eingesetzt, der in den beiden Endlagen der Schwenkverstellung in den Gutstrom und den vorteilhaften Effekt mit sich bringt, daß größere Gutschollen od. dgl. gebrochen werden.

Claims (4)

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   Erfindungsanspruch:

   1. Austragungsvorrichtung für klebriges Gut aus einem stehenden Behälter mit einem an der Behälterunterseite vorgesehenen, sich über den Behälterquerschnitt erstreckenden Austragswerkzeug, das aus einem quer zur Behälterachse hin- und herverschiebbar geführten Rahmen besteht, der quer zur Verschieberichtung und quer zur Behälterachse verlaufende, in Verschieberichtung geneigte und mit Abstand hintereinander angeordnete Balken trägt, gekennzeichnet dadurch, daß die Balken des Austragswerkzeuges (2) als Messerbalken (4) ausgebildet und zwischen zwei Endlagen um ihre Längsachse drehverstellbar gelagert sind.
2. 2. Austragungsvorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Messerbalken (4) zwei einander diametral gegenüberliegende Schneiden (14) aufweisen.
3. 3. Austragungsvorrichtung nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Messerbalken (4) seitliche Kurbelarme (10) tragen, die an einer gemeinsamen Stellstange (11) angelenkt sind.
4. 4. Austragungsvorrichtung nach Punkt 3, gekennzeichnet dadurch, -daß für die Stellstange (11) ortsfeste Umschaltanschläge (16) vorgesehen sind.

   Hierzu. 3 „Seiten Zeichnungen