-
Einkettenförderer
Die Erfindung betrifft Einketten-Kratzförderer, wie
sie insbesondere in der mechanisierten Kohlengewinnung unter Tage in großem Umfange
verwendet werden, Diese Förderer bestehen grundsätzlich aus einer Mehrzahl von Einzelschüssen
zusammengesetzten Förderrinne, in welcher sich die an einer endlosen Kette befestigten
und von dieser gezogenen Kratzer unter Mitnahme des in die Rinne gefüllten Gutes
(Förderkohle) bewegen.
-
Die bisher bekannten Konstruktionen von solchen Förderern weisen
Nachteile auf, die ihre Verwendung insbesondere bei größeren Streb- und damit Fördererlängen
erschweren, wenn nicht unmöglich machen.
-
Diese Schwierigkeiten ergeben sich insbesondere aus der Art der Kettenführung
bei den bekannten Konstruktionen, bei denen das Arbeitstrum der Kette unmittelbar
auf dem Boden der Förderrinne läuft. Auch wenn man, wie dies bekannt ist, dieses
Arbeitstrum durch eine Kappe abdeckt, wird dadurch ein Eindringen von Kohlenklein
nicht verhindert und das Arbeiten der Kette nicht nur erschwert, sondern auch diese
einem schnellen Verschleiß ausgesetzt.
-
Des weiteren haben die bekannten Anordnungen den Nachteil, daß die
an der Kette befestigten einarmigen Kratzstege rückwärts der Förderrichtung ausweichen
können und dadurch in eine ihre Wirkung beeinträchtigende Schräglage gelangen, weil
auch bei verhältnismäßig straff gespannter Kette diese selbst unter den auf sie
durch die Kratzstege ausgeübten Beanspruchungen seitlich ausweicht.
-
Bei einer solchen Schrägstellung der Stege ergibt sich insbesondere
die Gefahr, daß das Fördergut seitlich aus der Förderrinne herausgedrückt wird.
-
Keiner der Vorschläge, die bisher gemacht wurden, konnte diese Übelstände
zufriedenstellend beheben, und zwar auch dann nicht, wenn als Antriebskette eine
in einer Achse starre Gallsche Kette verwendet wurde.
-
Schließlich besteht ein Nachteil der bekannten Konstruktionen darin,
daß die Ketten lagerung bei
diesen es nicht ermöglicht, Zwischenantriebsstationen
anzuordnen, so daß die Länge derartiger Förderer auf diejenige beschränkt ist, welche
durch einen einzigen Antrieb bewältigt werden kann, nämlich etwa 70 m. Das ergibt
aber bei den heute üblichen Streblängen den Nachteil, daß mehrere solcher Förderer
hintereinander eingesetzt werden müssen, um die gesamte Streblänge zu bestreichen,
und die hierdurch bedingten Unzuträglichkeiten für den Betrieb.
-
Ein weiterer Nachteil der Kettenführung bei den bekannten Konstruktionen
ist der, daß bei welliger Lagerung der aus einzelnen Schüssen zusammengesetzten
Förderrinne die Kette sich infolge ihrer Spannung aus dem Fördertrog heraushebt
und damit die Kratzstege auf den betreffenden Rinnenabschnitten mehr oder weniger
wirkungslos werden.
-
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Einkettenförderer mit
Gallscher Kette und beseitigt alle diese Nachteile durch eine neuartige Lagerung
und Führung der Kette, insbesondere des Arbeitstrums derselben. In weiterer Ausbildung
umfaßt sie auch Mittel, um die Förderrinne in ihrem Verlauf den Anderungen des Liegenden
anpassen zu können, wobei auch bei einem solchen Wechsel hinsichtlich der Neigung
des Rinnenbodens infolge der aeuartigen Lagerung eine einwandfreie Arbeitsweise
gewährleistet ist. Diese Vorteile werden gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch
erzielt, daß das auf der einen Seite der Rinne laufende Arbeitstrum der Kette höher
gelagert ist als das Niveau des Rinnenbodens, wobei gemäß der vorzugsweisen Ausführungsform
der Erfindung die beiden Kettentrümer in einer Ebene laufen, die zu der Ebene des
Rinnenbodens um einen Winkel, der zweckmäßig zwischen 30 bis 6()0 liegt, geneigt
ist.
-
Hierdurch wird erreicht, daß die Kette völlig seitlich oberhalb des
Fördererprofils liegt. Die eigentlichen Förderer sind an den oberen Laschen der
Kette in dem durch den Neigungswinkel, in dem die Kettentrümer liegen, gegebenen
Winkel in sonst üblicher Weise befestigt.
-
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird es durch die grundsätzlich
beschriebene Kettenanordnung möglich, das Arbeitstrum der Kette in einem Schlitz
ihrer Tragkonstruktion zu führen, der durch die oberen Laschen der Kette, an welchen
die Träger für die Kratzarme befestigt sind, verschlossen wird, wobei durch diese
kraftschlüssige Führung der Kette ein seitliches Ausweichen derselben unter allen
Umständen vermieden wird, und zwar auch bei verhältnismäßig erheblichen Anderungen
in bezug auf die Neigung des Fördererbodens.
-
Die beschriebene Führung sichert völlig dagegen, daß Kohlenklein
in den Führungsschlitz eindringen kann, dessen durch die Kette abgeschlossene Offnung
oberhalb des Trogbodens liegt. Die Lagerung der Kette und die eine Begrenzung des
Schlitzes wird durch ein auf dem Trogboden aufliegendes Winkeleisen gebildet, die
andere Schlitzbewegung durch ein Z-Eisen, das gleichzeitig auf seiner abgewandten
Seite die Lagerung für das Leertrum der Kette bildet. Das Leertrum der Kette ist
durch eine abnehmbare Haube abgedeckt, die oberhalb desselben hinreichend Platz
für die Passage der zurückgeklappten Kratzarme bietet.
-
Zwischen dem freien, nach der Rinne hin gerichteten Schenkel des
ersten Winkeleisens und dem Rinnenboden ergibt sich ein spitzwinkeliger Raum, in-welchem
in weiterer Ausbildung der Erfindung ein dreieckiger bzw. abgestumpft dreieckiger
Ansatz 8 der Kra,tzer eingreift, die derart gegen das Winkeleisen abgestützt werden,
daß ein Herausheben derselben aus der Rinne, das allenfalls auch bei der in einer
Achse steifen Gallschen Kette wegen der Toleranzen zwischen den Kettengliedern eintreten
könnte, völlig unmöglich wird. Es ist also ein Ausweichen der kraftschlüssig geführten
Ketten und der Kratzer sowohl gegenüber der Förderrichtung, wie in Richtung nach
oben ausgeschlossen, und es ergibt sich in der Gesamtheit eine Konstruktion des
Förderers, die die vorteilhaften Eigenschaften der bekannten Doppelkettenförderer
aufweist und bei wesentlich einfacherer Bauweise geeignet ist, einen völligen Ersatz
für diese zu bilden.
-
Die beschriebene Art der Kettenführung ermöglicht als weiteren wesentlichen
Vorteil der Erfindung in sehr einfacher Weise die Anordnung von Zwischenantriebsstationen,
die lediglich durch ein zwischen die an diesen Stationen auseinandergezogenen Kettentrümer
geschaltetes, in der üblichen Weise angetriebenes Kettenrad gebildet werden und
an beliebiger Stelle eingeschaltet werden können. Diese Möglichkeit ist bei keiner
der bekannten Konstruktionen vorhanden und ergibt eine außerordentliche Ausweitung
des Anwendungsbereiches derartiger Förderer, der nunmehr nicht mehr auf eine Förderlänge
von vielleicht 70 m beschränkt ist, sondern die unabhängig hiervon unter Einschaltung
von Zwischenstationen in entsprechender Zahl beliebig lang gemacht werden können.
Hierbei werden die Zwischenstationen mit Leerlaufantriebsrädern ausgerüstet, so
daß sie je nach Bedarf zu- oder abgeschaltet werden können.
-
Die erfindungsgemäße Kettenlagerung unter ständiger zwangsläufiger
führung des Arbeitsfrums der Kette macht das einwandfreie Arbeiten der ganzen Vorrichtung
unabhängig von Unterschieden auf die Neigung der Rinnenschüsse. Um diesen Vorteil
völlig ausnutzen zu können, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung eine Verstellung
für die Schüsse geschaffen worden, die ihre Verschwenkung um einen ge'wissen Winkel,
etwa 30, sowohl in der vertikalen als auch in seitlicher Richtung ermöglicht und
außerdem besonders einfach und schnell herstellbar ist. Diese besteht gemäß der
Erfindung aus einem an seinen beiden Enden konisch zulaufenden Bolzen, der in zylindrische
Führungsbuchsen an den beiden einander zugekehrten Schußenden eingeführt wird, so
daß zwischen den Bolzenenden und den zylindrischen Führungen allseitig ein gewisses
Spiel vorhanden ist, das die beschriebenen Verschwenkungen zuläßt.
-
Um die bequeme Einführung der Bolzen und damit die schnelle Herstellung
der Verbindung zu sichern, sind die Bolzen an ihrem einen Ende mit
einer
seitlichen Nase und an ihrem anderen Ende ebenfalls mit einem in der gleichen Richtung
liegenden Flügelansatz versehen, und die Führungsbuchsen weisen einen entsprechenden
seitlichen Schlitz auf, der die Einführung der Bolzen mit diesen Ansätzen ermöglicht,
worauf sie um I800 gedreht werden, so daß nunmehr,die Ansätze die Bolzen in der
Sperrlage festhalten.
-
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
ohne daß aber die Erfindung auf das dargestellte Beispiel beschränkt wäre. Vielmehr
sind zahlreiche Abänderungen möglich, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
-
Von den Abbildungen zeigt Abb. 1 schematisch einen Schnitt durch
den Streb mit vor dem Kohlenstoß liegenden Förderer, Abb. 2 die Gesamtanordnung,
und zwar gemäß dem Ausführungsbeispiel am Austragsende des Förderers in Aufsicht
und in Seitenansicht sowie einen Mittelantrieb, Abb. 3 eine Antriebsstation, Abb.
4 die Lagerung für die Antriebskette und die Verbindungshülsen im einzelnen und
Abb. 5 eine Aufsicht auf eine Verbindungsstelle.
-
In den Abbildungen ist mit a der Trog des Förderers bezeichnet, in
welchem sich die grundsätzlich üblicherweise ausgebildeten Kratzstege b, die um
eine vertikale Achse c in bekannter Weise durch einen Anschlag arretiert einseitig
verschwenkbar angeordnet sind, unter dem Zug des Arbeitstrumsd, der als Gallschen
Kette ausgebildeten Fördererkette d, e, bewegen.
-
Das Arbeitstrum d der Kette ist auf dem Winkeleisen f gelagert, das
auf dem Boden des Förderers befestigt ist und mit seinem einen Schenkel auf einer
Abstützung g aufruht, die nach dem Ausführungsbeispiel um etwa 450 gegenüber dem
Boden des Förderers geneigt ist. Durch ein ebenfalls auf dieser Abstützung befestigtes
Z-Eisen h wird, und zwar durch den freien Schenkel h1 dieses Eisens zwischen dem
Winkeleisen f und diesem Z-Eisen, ein Schlitz gebildet, der von den oberen Laschen
i des Arbeitstrums der Kette abdichtend und die Kette abstützend ausgefüllt wird.
-
Der Steg des Z-Eisens h bildet gleichzeitig die Lagerung für das
Leertrum e der Kette; diese und die von ihr in zurückgeklappter Lage mitgenommenen
Kratzer sind durch eine abnehmbare Haube k abgedeckt.
-
In den Antriebsstationen (Abb. 3) wird durch entsprechende Ausbildung
der beiden Lagerungen die Kette auseinandergezogen, so daß zwischen die beiden Kettentrümer
das Kettenrad I eingeschaltet werden kann, das in der üblichen Weise durch den im
Gehäuse r untergebrachten Antriebsmotor seinen Antrieb erhält. Die oben beschriebene,
eine Verschwenkung der Schüsse gegeneinander in beiden Achsen ermöglichende Verbindung
derselben wird durch den beiderseits konischen Bolzen m gebildet, der in zylindrische
Führungsbuchsen n an den Enden der Schüsse eingeführt wird. Zwischen den Führungsbuchsen
und den Bolzenenden verbleibt ein Spiel (Abb. 5), das die gegenseitige Verschwenkung
der Schüsse um ein gewisses Maß ermöglicht.
-
Die Bolzen tragen an dem einen ihrer Enden eine einseitig gerichtete
Nase o und am anderen Ende einen nach der gleichen Seite gerichteten Betätigungsflügel
p.
-
Die Buchsen weisen einen Längsschlitz q auf, der die Einführung des
Bolzens mit den Ansatzflügeln ermöglicht, worauf der Bolzen mittels des Flügels
p um I800 gedreht wird und nunmehr die Verbindung sichert.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Einkettenförderer mit Gallscher Kette, dadurch
gekennzeichnet, daß das Arbeitstrum (d) der Kette höher liegt als das Niveau des
Rinnenbodens, wobei die beiden Kettentrümer (d, e) in einer Ebene laufen, die zu
der der Ebene des Rinnenbodens um einen Winkel, der zweckmäßig zwischen 30 bis 600
liegt, geneigt ist, und die Kratzstege (b) an den oberen Laschen (i) des Arbeitstrums
unter dem durch die Neigung, unter der die Kettentrümer liegen, gegebenen Winkel
befestigt sind.