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Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken gemäss dem Oberbegriff des Anspruches l.
Ein derartiger Vorderbacken ist in der AT-PS Nr. 368396 bereits beschrieben. Dieser Vorderbacken hat sich zwar in der Praxis bewährt, jedoch ist bei ihm derjenige Anteil der bei einer Kompression der Druckfeder aufzubringenden Arbeit, welcher bei einem Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers durch Hochschwenken des Sohlenhalters geleistet wird, durch die Abmessungen des Vorderbackens bereits festgelegt und kann daher praktisch nicht verändert werden.
Die AT-PS Nr. 359893 beschreibt eine Plattenbindung, bei der die Sohlenplatte am einen Ende durch zwei am Ski. um vertikale Achsen verschwenkbare, unter dem Einfluss einer Feder stehende, sich kreuzende einarmige Hebel festgehalten wird. Den Enden der Hebel sind Auslöseram- pen zugeordnet, die sich am Ende der Sohlenplatte befinden. Durch diese Auslöserampen wird es möglich, sowohl eine seitliche Auslösung der Sohlenplatte als auch eine Auslösung derselben nach einem Frontalsturz des Skiläufers herbeizuführen.
In der FR-PS Nr. 2. 469. 189 ist in den Fig. 7 bis 10 ein Vorderbacken beschrieben, bei dem das schwenkbare Federgehäuse an einem am Ski vertikal angeordneten, einseitig abgeflachten
Bolzen gelagert ist. Im Federgehäuse sind zwei Kolben und zwei Auslösefedern koaxial unterge- bracht. Von diesen dient der äussere Kolben bzw. die äussere Feder dazu, um das Federgehäuse gegenüber dem skifesten Bolzen in der Fahrtstellung zu halten. Das Niederhalten der Schuhsohle wird von zwei seitlichen Hebeln vorgenommen. Zwischen den Hebeln ist ein um eine Querachse verschwenkbarer Anschlag vorhanden, an den sich die Vorderseite des Skischuhs anlegt. Dieser Anschlag wird unter dem Einfluss der inneren Auslösefeder in der Fahrtstellung gehalten.
Bei einem Frontalsturz des Skiläufers wird der innere Kolben, der über Querbolzen und Gelenklaschen mit dem Anschlag gekoppelt ist, gegen die Kraft der inneren Feder zurückgedrückt. Der gleiche Vorgang tritt bei einem Rückwärtssturz des Skiläufers auf, da die beiden seitlichen Hebel um quer verlaufende Halbachsen nach oben schwenkbar sind und in der Fahrtstellung mittels eines quer verlaufenden Bolzens an der Unterseite des winkelförmigen Anschlages anliegen.
Auch der erste und zweite Vorderbacken nach der FR-PS Nr. 2. 464. 727 besitzt einen skifesten, auf einer Seite abgeflachten, vertikalen Bolzen, auf dem ein Federgehäuse, das nur eine Auslösefeder enthält, drehbar gelagert ist (Fig. 1 bis 8). Bei dem dritten Vorderbacken (Fig. 9 bis 12) ist die vertikale Achse für die beiden seitlichen Hebel in einem skifesten Federgehäuse untergebracht. Bei allen Ausführungen ist zwischen den beiden seitlichen Hebeln mindestens ein Anschlag für den Skischuh vorgesehen, der von der Auslösefeder in der Fahrtstellung gehalten wird.
Bei einem Frontalsturz des Skiläufers wird dieser Anschlag zur Skispitze hin verschoben und dadurch die Auslösefeder zusammengedrückt. Dies führt zu einer Freigabe des Federgehäuses bzw. bei seitlich ausschwenkbaren Hebeln zu einer erleichterten Freigabe des einen Hebels.
Bei allen in den drei zuletzt behandelten Druckschriften beschriebenen Vorderbacken ist jedoch eine Kompensation der bei einem Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers zusätzlich auftretenden Reibungskräfte nicht möglich.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, den beim berücksichtigten Stand der Technik angeführten Nachteil zu beseitigen und einen Vorderbacken zu schaffen, bei dem der genannte Anteil in relativ weiten Grenzen verändert werden kann.
Ausgehend von einem Vorderbacken gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil dieses Anspruches gelöst. Dadurch, dass der Sohlenhalter von einer gesonderten Feder beaufschlagt wird, die beiden Winkelhebel hingegen von zwei Federn gleichzeitig, lassen sich die für die seitliche Auslösung und für die Auslösung bei einem Rückwärtsdrehsturz erforderlichen Kräfte bzw. Momente gesondert bestimmen. Ausserdem wird die bei einem Rückwärtsdrehsturz am Sohlenhalter entstehende Reibung kompensiert, so dass die beiden die Schuhsohle seitlich festhaltenden Winkelhebel sich einem reinen Drehsturz entsprechend öffnen können.
Durch den Gegenstand des Anspruches 2 werden die Herstellung und der Zusammenbau des Vorderbackens erleichtert.
Die Massnahme des Anspruches 3 hat den Vorteil, dass ein "Eingraben" des Druckstiftes in den Sohlenhalter nicht zu befürchten ist, da der Nocken gehärtet werden kann.
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Durch die Merkmale des Anspruches 4 steht dem Konstrukteur für die Bestimmung der das
Auslösen bestimmenden Hebelverhältnisse ein grosses Intervall zur Verfügung.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. l ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch einen in der Fahrtstellung befindli- chen Vorderbacken. Fig. 2 zeigt in grösserem Massstab ein Detail im Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1. Schliesslich ist in den Fig. 3 und 4 ein weiteres Detail des Vorderbackens gemäss
Fig. 1 - gleichfalls in grösserem Massstab - bei einem Sturz des Skiläufers nach rückwärts bzw. bei einem Drehsturz wiedergegeben.
In den Zeichnungen ist mit --1-- der Vorderbacken in seiner Gesamtheit bezeichnet. Er besitzt einen mit einer Basisplatte --2a-- versehenen Tragkörper --2--, welcher einstückig mit einem Federgehäuse --3-- ausgebildet ist, das sich gegen die Skispitze hin erstreckt. In einem Vorsprung eines Einsatzes --2b-- des Federgehäuses --3-- ist eine horizontale, sich quer zur Skilängsrichtung erstreckende Achse --7a-- angeordnet, auf der ein winkelförmiger Sohlenhalter --7-- mit seinem gegabelten Ende gelagert ist.
Zwei abgewinkelte Hebel --9--, welche zur seitlichen Halterung der Schuhsohle eines in
Fig. 2 nur angedeuteten Skischuhs --10-- dienen, sind auf einer gemeinsamen Achse --9a--, die in der Basisplatte --2a-- verankert ist, schwenkbar gelagert. Jeder Hebel --9-- trägt eine Stützrolle --14--. Im Einsatz --2b-- sind zwei Druckstifte --20 und 21-- in Bohrungen, die in Skilängsrichtung verlaufen, verschiebbar geführt. Diese Bohrungen sind in der vertikalen
Längsmittelebene des Einsatzes --2b-- übereinander angeordnet.
Der obere Druckstift --20-- liegt an einem gehärteten Nocken --7b-- des Sohlenhalters --7-- an, wogegen der untere Druck- stift --21--, der an seinem dem Einsatz --2b-- abgewendeten Ende eine Platte --22-- trägt, mit dieser an Nocken --9b-- der bei den Hebel --9-- zur Anlage kommt.
Das Federgehäuse --3-- weist eine den Einsatz --2b-- aufnehmende Bohrung --23-- auf, in der weiters zwei Schraubendruckfedern --30 und 31-- koaxial angeordnet sind. Von diesen
Federn --30, 31-- beaufschlagt die eine Feder --30-- einen zentralen Kolben --32-- und die andere Feder --31-- einen den zentralen Kolben --32-- umgebenden Ringkolben --33--.
Die beiden im Einsatz --2b-- in Längsrichtung verlaufenden Bohrungen sind so angeordnet, dass der erste obere Druckstift --20-- nur am Ringkolben --33--, der andere untere Druck- stift --21-- hingegen an beiden Kolben --32 und 33-- gleichzeitig anliegt.
Zur Veränderung der Vorspannung der beiden Schraubendruckfedern --30 und 31-- dient eine Stellschraube --34--, deren rechtes Ende in Fig. 1 in einer Sackbohrung --32a-- des zentra- len Kolbens --32-- geführt wird und auf der ein Federteller --35-- aufgeschraubt ist, der in an sich bekannter Weise gegenüber dem Federgehäuse --3-- zwar axial verschiebbar, aber gegen Verdrehen gesichert ist. Am Federteller --35-- liegen die einen Enden der beiden Schraubendruckfedern --30, 31-- an, deren Vorspannung gleichzeitig verändert wird.
In der Fahrtstellung nehmen die beiden Kolben-32 und 33-- die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Erfolgt während der Fahrt des Skiläufers ein reiner Drehsturz, so wird der untere Druckstift --21-- axial verschoben, was eine Kompression der beiden Schraubendruckfedern --30, 31-- zur Folge hat (s. Fig. 4). Erfolgt während der Fahrt jedoch ein Rückwärtsdrehsturz, so verschiebt der Sohlenhalter --7-- zunächst den oberen Druckstift --20-- und mit ihm den Ringkolben --33-- nach links (s. Fig. 3), wodurch nur die den Ringkolben --33-beaufschlagende Feder --31-- komprimiert wird. Dadurch wird aber die beiden Hebel --9-beaufschlagende Federkraft auf die Kraft der den zentralen Kolben --32-- beaufschlagenden Feder --32-- reduziert. Somit wird beim seitlichen Auslösen die von einem der beiden Hebel --9-zu überwindende Kraft herabgesetzt.
Die Erfindung ist nicht an das in den Zeichnungen dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene Ausführungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können die sich in Achsrichtung des Vorderbackens erstreckenden Bohrungen für die beiden Stifte vom Konstrukteur innerhalb gewisser Grenzen und höher oder tiefer als dargestellt angeordnet werden. Ferner müssen die beiden Schraubendruckfedern nicht gleichzeitig in ihrer Vorspannung verändert werden. Vielmehr könnte die Einstellung auch einzeln vorgenommen werden, wie dies in Verbindung mit andern Konstruktionen bereits
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bekannt ist. Weiters kann das Federgehäuse mit einem Fenster versehen sein, um die Grösse der Vorspannung der beiden Schraubendruckfedern in bekannter Weise anzuzeigen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen, bestehend aus einem Tragkörper, in dem zwei an der Schuhsohle eines einzusetzenden Skischuhs seitlich anliegende abgewinkelte Hebel auf mindestens einer vertikalen Achse drehbar gelagert sind, aus einem Sohlenhalter und aus einem am Tragkörper angesetzten Federgehäuse für mindestens eine Druckfeder, durch welche sowohl die beiden Hebel als auch der Sohlenhalter in der Fahrtstellung gehalten werden bzw. wird, dadurch gekennzeichnet, dass, wie an sich bekannt, im Federgehäuse (3) zwei Kolben, nämlich ein zentraler Kolben (32) und ein Ringkolben (33), koaxial ineinandergeschachtelt sind, von denen jeder von einer gesonderten Feder (30 bzw.
31) beaufschlagt ist, und dass zwei in Skilängsrichtung verlaufende Druckstifte (20,21) vorgesehen sind, von denen der erste Druckstift (20) mit einem Ende am Sohlenhalter (7), welcher um eine im Tragkörper (2) gelagerte Querachse (7a) verschwenkbar ist, und mit dem andern Ende am Ringkolben (33) anliegt, wogegen der andere, auf die beiden Hebel (9) wirkende, untere Druckstift (21) an beiden Kolben (32,33) gleichzeitig anliegt.