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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsschibindung mit zwei Haltevorrichtungen, von denen jede an je einem Schuhende bzw. an je einem Ende einer am Schuh befestigbaren Platte angreift und von denen eine aus zwei um je eine senkrecht zur Schioberseite verlaufende Achse verschwenkbaren Hebelarmen besteht, welche durch mindestens eine Feder gegen den Schuh bzw. die Platte mit ihren freien Endbereichen gedrückt werden, an denen Halter vorgesehen sind, welche je eine parallel zur Schioberseite verlaufende Zone aufweisen, durch welche der Schuh bzw. die Platte zumindest in der Abfahrtsstellung gegen Abheben gesichert wird, wobei der Halter eines jeden Hebels im Oberkantenbereich des Schis angeordnet ist.
Man sagt, dass die Zwänge oder Beanspruchungen, die auf die Glieder eines Schifahrers während eines Sturzes ausgeübt werden, von zweierlei Art sind : a) Biegung bei einem Vorwärtssturz, b) Torsion im Fall einer seitlichen Kraft.
Indessen ist die Beanspruchung meistens komplexer und eine Kombination von Biege- und Torsionsbeanspruchungen.
Die bekannten Sicherheitsbindungen, welche die Aufgabe haben, schweren Unfällen mit den beiden Arten von Beanspruchungen vorzubeugen, können in zwei Kategorien eingeteilt werden, nämlich in :
1. Die Bindungsteile reagieren jeweils nur auf einen Typ der Beanspruchung. Dies ist der Fall, wenn die Fersenhalterung strikt in vertikaler Richtung auslöst, um eine Biegung auszuschliessen, während der Vorderbacken nur seitlich freigibt. Diese Fersenhalterungen und Backen mit einfachem Öffnungsvorgang sind allgemein am selben Schi vorgesehen, so dass die Gesamtbildung die Sicherheit für beide Beanspruchungsarten bietet.
2. Die Bindungselemente sprechen jeweils sowohl auf eine Biege- als auch auf eine Torsionsbeanspruchung an. Sie lösen, unabhängig davon, ob es sich um eine Fersen- oder um eine Vorderbacke handelt, sowohl seitlich als auch in vertikaler Richtung aus und gewährleisten als solche jeweils eine totale Sicherheit (d. h. eine Sicherheit gegen alle Beanspruchungsarten). Ein Bindungselement dieses Typs kann natürlich bedarfsweise allein verwendet werden, um ein Ende eines Schistiefels zu halten, dessen anderes Ende durch ein Konstruktionselement gehalten wird, das bezüglich der Sicherheitsauslösung keinerlei Rolle spielt. Jedoch kann ein solches Bindungselement auch mit einem Fersen- oder Vorderbacken des ersten Typs oder mit einem Bindungselement der selben (zweiten) Gattung kombiniert werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Vervollkommnung von Bindungselementen der zweiten Kategorie. Einige der bekannten Bindungselemente dieses Typs weisen einen Backen zum Halten des Stiefels auf, der auf einem festen Körper derart angelenkt ist, dass der Backen sich einerseits transversal zum Schi bewegen, anderseits vertikal gegenüber dem Schi verschwenken kann. Bisweilen ist bei solchen Bindungselementen ein Anschlagsystem vorgesehen, welches ein vertikales Verschwenken der Backen verhindert, solange sich dieser nicht gleichzeitig gegen die Wirkung eines elastischen Organs seitlich verschoben hat. Dabei wird der Backen in die Lage versetzt, vollständig und sofort zu öffnen, wobei der Backen von dem Anschlagsystem freikommt.
Bindungselemente
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auf, unter anderem die folgenden :
Nach einer relativ kleinen seitlichen Verschiebung erfolgt ein abruptes senkrechtes Öffnen des Backens ; es fehlen Kontinuität und Progressivität im Augenblick der Auslösung der Bindung, u. zw. auf Grund der Heftigkeit des vertikalen Öffnungsvorgangs des Backens ; ein elastischer Weg des Backens fehlt oder ist nicht ausreichend vorhanden.
Daraus ergibt sich das Risiko einer unzeitigen Freigabe des Schistiefels als Folge der normalen Kräfte beim Führen des Schis, die für den Schifahrer keine tatsächliche Gefahr darstellt ; es liegen Schwierigkeiten beim erneuten Einsteigen mit dem Schuh in den Schi vor, u. zw. auf Grund der Tatsache, dass es im allgemeinen notwendig ist, den Backen mittels Hand in eine den Stiefel haltende Stellung zurückzubringen ; in einigen Fällen liegt eine Instabilität der Öffnungsstellung des Backens vor.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und ein Verfahren und eine Bindung anzubieten, bei der ein abruptes Öffnen der Bindung ausgeschlossen ist, der Auslösevorgang ein kontinuierlicher und progressiver Vorgang ist, und wirksam verhindert wird, dass der Schuh unbeabsichtigt und vorzeitig bei normaler ungefährlicher Fahrweise aus der Bindung freigegeben wird, während gleichzeitig gewährleistet werden soll, dass die Öffnungsstellung des Backens stabil ist und der Schuh auf einfache Weise wieder in die Bindung eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einer Bindung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass sich an die Zone an ihrem der Längsachse des Schis abgewandten Bereich eine Rampe anschliesst, welche von der Schioberseite weg geneigt ist, dass für jeden Halter je ein im seitlichen Bereich des Schuh- bzw. Plattenendes befestigter Vorsprung, je eine befestigte Nase od. dgl. vorgesehen ist, der bzw. die in der Abfahrtsstellung von der Zone des Halters übergriffen wird und der bzw. die ab einem Verschwenken des Schuhs bzw. der Platte um einen bestimmten Winkel mit seiner bzw. ihren der Längsachse des Schis zugewandten Kante bei Auftreten einer im Bereich der zugewandten Schuh- bzw. Plattenendes von der Schioberseite weg gerichteten Kraft entlang der Rampe gleitet.
Hiebei wird dafür Sorge getragen, dass sich der Schuh in einer ersten Zeitspanne parallel zur Ebene des Schis ohne die Möglichkeit einer Anhebebewegung verschieben kann, wie dies an sich bekannt ist, während man gewährleistet, dass in einer zweiten Zeitspanne, in der sich der Stiefel fortschreitend gegen die Wirkung eines elastischen Mittels anheben kann, der Stiefel kontinuierlich seine Möglichkeit beibehält, sich seitlich zu verschieben, u. zw. bis zur endgültigen und vollständigen Befreiung des Schuhs von der Bindung.
Hiebei wird eine Art Bremsung des Backens verwirklicht, während er die Öffnungsbewegung in senkrechter Richtung durchläuft. Diese Abbremsung ermöglicht eine elastische Rückkehr des Backens in seine normale Haltestellung für den Fall, dass die Auslösekräfte aufhören zu wirken.
Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ende des Stiefels oder der Platte zwei Auslqserampen umfasst, welche symmetrisch in bezug auf die Längsachse des Stiefels angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Ausführung gemäss der Erfindung, Fig. 2 und 3 jeweils Schnittdarstellungen von Schnitten entlang der Schnittlinie VIII-VIII mit Blickrichtung, die durch den Pfeil IX in Fig. 1 angegeben ist. Die Fig. 4 und 5 sind ähnliche Darstellungen, wie Fig. 1 und 3, wobei das Bindungselement während der Auslösung gezeigt ist. Die Fig. 6 und 7 sind ähnliche Darstellungen, wie die Fig. 4 und 5, wobei das Bindungselement am Ende der Auslösebewegung wiedergegeben ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Plattenbindung, d. h. der Schistiefel ist zeitweilig fest mit einer Sohlenplatte --40-- üblicher Art verbunden, die deshalb auch nicht im Detail beschrieben zu werden braucht. Am vorderen Ende des Schistiefels ist dieser, wie üblich, in einem Backen --41-- gehalten, der mit der Platte fest verbunden ist.
Die Platte kann an ihrem rückwärtigen Ende durch jedes übliche System gehalten werden, z. B. durch ein Brücken- oder Bügelsystem, unter das das rückwärtige Ende der Platte eingeführt werden kann. Am vorderen Ende wirkt die Platte in dem gezeigten Beispiel mit einem Verriegelungssystem bekannter Art zusammen.
Auf den Zeichnungen ist das Verriegelungssystem schematisiert. Eine genaue Beschreibung ist nicht notwendig. Es genügt zum Verständnis der Erfindung darauf hinzuweisen, dass das Verriegelungssystem durch zwei Arme --42, 43-- gebildet wird, die bei --44 bzw. 45-- auf dem Schi schwenkbar gehalten sind. Diese Arme kreuzen sich auf der Längsachse des Schis und stehen unter der Wirkung eines Kolbens --46--, der durch eine Feder --47-- von einstellbarer Federkraft vorgespannt ist. In den Fig. 4 und 5 ist dieser Kolben nur mehr durch einen Pfeil --46-- angedeutet.
Um den durch die Erfindung angestrebten Zweck zu erzielen, weist das vordere Ende der Platte zwei seitliche Auslöserampen --48, 49-- auf, deren Form in einen senkrechten Schnitt in Fig. 2 wiedergegeben ist. Diese Rampen sind von unten nach oben in Richtung auf den Backen geneigt und konvergieren zur Längsachse des Schis hin. Sie weisen an ihrer Basis eine Schul-
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ter oder einen Kragen --50-- auf, die es ermöglichen, dass die Rampen unter die äussersten freien Enden der Arme-42 und 43-- greifen.
Wie man besonders deutlich in den Fig. 3,5 und 7 erkennt, weisen die äusseren Enden der Arme annähernd in einer durch den Pfeil IX der Fig. 1 angedeuteten Blickrichtung die Form eines Hakens auf. Dabei besitzen sie eine im wesentlichen zur Ebene des Schis parallele ebene Fläche - -51-, welche nach aussen durch eine geneigte Fläche --52-- verlängert ist, die von unten nach oben nach aussen geneigt ist.
In der normalen Position des Bindungselements, die in den Fig. 1, 2 und 3 wiedergegeben ist, liegen die Schultern --50-- der Auslöserampen --48 und 49-- der Platte an den ebenen Flächen --51-- der Arme --42 und 43-an. Wenn die Platte einer zusammengesetzten Beanspruchung in seitlicher Richtung ausgesetzt wird, gleitet sie sofort in der Ebene des Schis gemäss Fig. 4, u. zw. so lange, bis die Schultern --50-- sich in Berührung mit der planen Ebene --51-- befinden.
Danach wird gemäss Fig. 5 und 7 die Schulter --50-- durch die geneigte Fläche --52-- geführt, wobei sich die Platte anheben kann.
Um das Verständnis der Zeichnungen zu erleichtern, sind auf diesen jeweils bei A die Kante der Rampe --48-- und bei B die Übergangsstelle zwischen der ebenen Fläche --51-- und der geneigten Fläche --52-- der beiden Arme wiedergegeben.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass die in den Fig. 1, 4 und 6 gezeigte Sohlenplatte auch permanent mit dem Schistiefel verbunden sein kann. Sie kann ebenso gut auch in die Sohle des Schistiefels eingearbeitet sein. Ausserdem ist ersichtlich, dass jegliche Massnahmen, welche die Gleitbewegung der miteinander in Berührung stehenden Teile unterstützen oder erleichtern könnten, auch im Rahmen der Erfindung angewendet werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sicherheitsschibindung mit zwei Haltevorrichtungen, von denen jede an je einem Schuhende bzw. an je einem Ende einer am Schuh befestigbaren Platte angreift und von denen eine aus zwei um je eine senkrecht zur Schioberseite verlaufende Achse verschwenkbaren Hebelarmen besteht, welche durch mindestens eine Feder gegen den Schuh bzw. die Platte mit ihren freien Endbereichen gedrückt werden, an denen Halter vorgesehen sind, welche je eine parallel zur Schioberseite verlaufende Zone aufweisen, durch welche der Schuh bzw.
die Platte zumindest in der Abfahrtsstellung gegen Abheben gesichert wird, wobei der Halter eines jeden Hebels im Oberkantenbereich des Schis angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die Zone (51) an ihrem der Längsachse des Schis abgewandten Bereich eine Rampe (52) anschliesst, welche von der Schioberseite weg geneigt ist, dass für jeden Halter je ein im seitlichen Bereich des Schuh- bzw. Plattenendes befestigter Vorsprung, je eine befestigte Nase (48, 49) od. dgl. vorgesehen ist, der bzw. die in der Abfahrtsstellung von der Zone (51) des Halters (B) übergriffen wird und der bzw. die ab einem Verschwenken des Schuhs bzw. der Platte um einen bestimmten Winkel mit seiner bzw. ihren der Längsachse des Schis zugewandten Kante bei Auftreten einer im Bereich des zugewandten Schuhbzw. Plattenendes von der Schioberseite weg gerichteten Kraft entlang der Rampe (52) gleitet.