<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Faservliesen, bestehend aus einem Materialeinlass für ein Vorvlies, aus gleichsinnig rotierenden, gezahnten Kardentrommeln, die eine das Abfliegen der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichende Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, und aus einer luftdurchlässigen, besaugten und kontinuierlich bewegten Fangfläche, auf der die in je einem Teilstrom von den Kardentrommeln abfliegenden Fasern des Vorvlieses zur
Vliesbildung in Bewegungsrichtung der Fangfläche hintereinander auftreffen.
Bei üblichen Vorrichtungen mit einer Kardentrommel wird das von der Kardentrommel mitgeführ- te Fasermaterial durch mehrere Arbeiterwalzen zum Teil ausgekämmt und mitgenommen, wobei Wender- walzen die Fasern von den Arbeiterwalzen wieder abnehmen und der Kardentrommel zuführen.
Trotz der dabei erzielten Auflösung des Vorvlieses konnte jedoch insbesondere bei erhöhtem Ma- terialdurchsatz keine hohe Gleichmässigkeit des sich auf der Fangfläche bildenden Vlieses sicherge- stellt werden, weil die Neigung zum Zusammenballen der Fasern während ihres Fluges zur Fang- fläche mit der Anzahl der Fasern steigt.
Um gleichmässige Vliese herzustellen, ist es bekannt (AT-PS Nr. 325996), oberhalb der Karden- trommel eine zweite Kardentrommel anzuordnen, die mit einem von der ersten Kardentrommel über eine Arbeiter- und eine Wenderwalze abgenommenen Teil des Vorvlieses beschickt wird, so dass die Fasern in zwei Teilströmen hintereinander auf der Fangfläche auftreffen. Damit wird die Faser- dichte in jedem Teilstrom verringert, was unmittelbar zu einer gleichmässigeren Faserablage führt.
Ausserdem wird auf Grund des Verdoppelungseffektes eine Vergleichmässigung selbst dann erreicht, wenn es in einer der beiden nacheinander aufgetragenen Vliesschichten zu Unregelmässigkeiten kom- men sollte. Um den Materialdurchsatz bei einer verbesserten Gleichmässigkeit erhöhen zu können, wäre es vorteilhaft, das Vorvlies in mehrere Teilströme aufzuteilen, ohne den durch die Arbeiter- und Wenderwalzen erforderlichen Mehraufwand in Kauf nehmen zu müssen.
Damit die von einer Kardentrommel abfliegenden Fasern mit Hilfe einer Luftströmung zu einer
Auffangfläche gefördert werden können, ist es bekannt (GB-PS Nr. 2, 118, 984), einen Strömungskanal durch Leitwände zu bilden, wobei auf der von der Kardentrommel abgewandten Seite eine Zuluft- öffnung im Strömungskanal vorgesehen ist, um für eine ausreichende Förderluftmenge zu sorgen.
Eine Aufteilung dieses Faserstroms in mehrere Teilströme ist allerdings nicht möglich.
Schliesslich ist eine Vorrichtung bekannt (CH-PS Nr. 639141), mit deren Hilfe die Abgänge aus Baumwollverarbeitungsprozessen in Gutfasern und Schmutz aufgetrennt werden sollen. Zu diesem
Zweck sind mehrere gezahnte Garniturwalzen vorgesehen, denen je eine Abscheidestelle zugeordnet ist. Die durch die rotierenden Sägezahntrommeln erreichte Fliehkraft wird dazu ausgenutzt, die Verunreinigungen abzuführen, so dass die Abscheidestellen in Drehrichtung vor der jeweils nachfolgenden Sägezahntrommel liegen, die nicht einen Teilstrom, sondern den gesamten Faserstrom zu übernehmen hat.
Da mit Hilfe einer solchen Vorrichtung keine Vliesbildung erreicht wird, kann sie keine Anregung für die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe geben, die darin gesehen wird, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass mit einfachen technischen Mitteln eine vorteilhafte Aufteilung des Vorvlieses in mehrere, nacheinander auf die Fangfläche auftreffende Teilströme sichergestellt wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Kardentrommeln in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar aufeinanderfolgen und jeweils die in Durchlaufrichtung nachgeordnete Kardentrommel für die vorgelagerte Kardentrommel eine Arbeiterwalze bildet, dass die Kardentrommeln gegenüber der Fangfläche abgedeckt und zwischen den Abdeckungen jeweils in den Zwickelbereich zwischen den Kardentrommeln reichende Abwurfkanäle vorgesehen sind und dass die Abwurfkanäle in an sich bekannter 1 : ! eise Zuluftöffnungen aufweisen.
Da die Kardentrommeln unmittelbar aufeinanderfolgen, erübrigen sich gesonderte Arbeiterund Wenderwalzen, weil die jeweils nachfolgende Kardentrommel das von der vorgelagerten Kardentrommel mitgenommene Fasermaterial mit der Wirkung einer Arbeiterwalze auskämmt, so dass die von der vorgeordneten Fasertrommel mitgenommenen Fasern unmittelbar nach dem Auskämmvorgang auf die Fangfläche abgeschleudert werden können. Damit wird nicht nur eine hervorragende Auflösung des Vor vlieses erzielt, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, das Vorvlies in mehrere Faserteilströme aufzulösen. Jede nachfolgende Kardentrommel ergibt ja einen zusätzlichen Auskämmvorgang, wobei das ausgekämmte Material für zumindest einen weiteren Teilstrom weitergefördert
<Desc/Clms Page number 2>
wird.
Der von jeder Kardentrommel abfliegende Faserteilstrom kann daher auch bei vergleichsweise grossem Materialdurchsatz eine entsprechend geringe Faserdichte aufweisen, was im Zusammenhang mit der Aufteilung in mehrere Teilströme eine Voraussetzung für eine hohe Vliesgleichmässigkeit bildet.
Damit die von den Kardentrommeln abgeschleuderten Fasern gleichmässig auf die Fangfläche aufgetragen werden können, dürfen die zwischen der Fangfläche und den Kardentrommeln auftreten- den Luftströmungen die gleichmässige Faserablage nicht stören. Aus diesem Grunde sind die Karden- trommeln gegenüber der Fangfläche unter Freilassung von Abwurfkanälen abgedeckt, so dass der
Saugluftstrom durch die Fangfläche auf die Abwurfkanäle mit dem Ziel durchgreifen kann, die abgeschleuderten Fasern mit diesem Saugluftstrom zur Fangfläche zu führen. Die Strömungsge- schwindigkeit in diesen Abwurfkanälen muss zu diesem Zweck auf die Abwurfgeschwindigkeit der
Fasern abgestimmt werden, um eine Neigung zur Klumpenbildung zu verhindern, wenn die abge- schleuderten Fasern auf einem Luftpolster auftreffen.
Voraussetzung für eine entsprechende Strömungsgeschwindigkeit ist das Bereitstellen einer ausreichenden Strömungsluftmenge. Da der Spalt zwischen den Kardentrommeln im allgemeinen einen zu geringen Strömungsquerschnitt zum Ansaugen einer ausreichenden Strömungsluftmenge durch den Abwurfkanal aufweist, sind nach der Erfindung die Abwurfkanäle mit entsprechenden Zuluftöffnungen versehen, durch die ausreichende Luftmengen für eine erwünschte Luftströmung in den einzelnen Abwurfkanälen angesaugt werden können. Die abgeschleuderten Fasern werden somit in einem Förderluftstrom zur Fangfläche gebracht, der eine ungestörte Zuführung der Fasern von den Kardentrommeln zum Vlies gewährleistet.
Da die abgeschleuderten Fasern möglichst unmittelbar nach ihrem Abschleudern von dem Förderluftstrom in den Abwurfkanälen erfasst werden sollen, ist für eine ausreichende Strömungsluftmenge im Zwickelbereich zwischen je zwei Kardentrommeln zu sorgen. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die Zuluftöffnungen im Bereich der Kardentrommel vorzusehen. Diese Zuluftöffnungen müssen sich über die Länge der Kardentrommeln erstrecken, wenn über die Kardentrommellänge gleiche Bedingungen herrschen sollen.
Um die Strömungsluftmenge auf die jeweils günstigsten Verhältnisse abstimmen zu können, kann schliesslich der Strömungsquerschnitt der Zuluftöffnungen verstellbar sein, wobei Schieber oder Klappen die konstruktiv einfachsten Lösungen darstellen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. wird eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Faservlieses in einem schematischen Vertikalschnitt gezeigt.
Die dargestellte Vorrichtung weist im wesentlichen einen aus einer Zuführwalze-l-und einem Muldentisch --2-- bestehenden Materialeinlass für ein Vorvlies, vier unmittelbar aufeinanderfolgende, nebeneinandergereihte, gleichsinnig rotierende Kardentrommeln --3, 4,5 und 6-- und
EMI2.1
Hilfe eines Saugkastens --8-- besaugt. Damit sich ein entsprechender Saugluftstrom ausbilden kann, weisen die Kardentrommeln --3, 4,5 und 6-- gegenüber der Fangfläche --7-- Abdeckungen - auf, zwischen denen Abwurfkanäle --10-- gebildet werden, die in den Zwickelbereich zwischen den Kardentrornmeln zwischen den Kardentrommeln reichen.
Diese Abwurfkanäle --10-- sind gegenüber den Fangflächen-7-durch --7-- durch Walzen --11-- abgedichtet, die auf der bereits gebildeten Vliesschicht abrollen, wobei an den Abdeckungen --9-- vorgesehene Dichtlippen an den Walzen - anliegen. Da ausserdem der Bereich der Fangfläche --7-- zwischen den Abwurfkanälen --10--
EMI2.2
Saugkastens-8-unbesaugt- eine Luftströmung zu erhalten, mit der die von den Kardentrommeln abgeschleuderten Fasern gegen die Fangfläche --7-- gefördert werden.
Damit die Luftströmung in den Abwurfkanälen --10-- hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit auf die Abwurfgeschwindigkeit der Fasern abgestimmt werden kann, genügt es nicht, die Luft durch den jeweiligen Spalt zwischen den Kardentrommeln über Luftdurchtrittsöffnungen --13-- der äusseren Abdeckung --14-- der Kardentrommeln --3, 4, 5 und 6-- anzusaugen. Es muss vielmehr für eine Zusatzluft gesorgt werden, was durch Zuluftöffnun- gen --15-- im Bereich der Abwurfkanäle sichergestellt wird. Diese Zuluftöffnungen --15--, die
<Desc/Clms Page number 3>
sich über die Länge der Kardentrommeln erstrecken, liegen im Bereich der Kardentrommeln, um eine möglichst störungsfreie Übernahme der von den Kardentrommeln abgeschleuderten Fasern durch den angesaugten Luftstrom zu gewährleisten.
Es soll ja jeder Faserstau vermieden werden, wie er beim Auftreffen der Fasern auf einen Luftpolster unvermeidbar ist.
Wegen der unmittelbaren Aufeinanderfolge der Kardentrommeln --3, 4,5 und 6-- bildet die jeweils nachfolgende Kardentrommel eine Arbeiterwalze für die vorgelagerte Kardentrommel. Das über den Materialeinlass zugeführte und von der Kardentrommel --3-- erfasste Vorvlies gelangt mit der Kardentrommel --3-- zur gleichsinnig rotierenden Kardentrommel --4--, die einen Teil des Fasermaterials auskämmt und gegen die nachfolgende Kardentrommel --5-- fördert. Das nicht von der Kardentrommel --4-- erfasste Fasermaterial wird auf Grund der hohen Umfangsgeschwindigkeit der Kardentrommeln abgeschleudert und gelangt über den Abwurfkanal --10-- auf die Fangfläche - -7--. Da über die Zuluftöffnungen --15-- Zusatzluft angesaugt werden kann,
herrscht im Abwurfkanal --10-- eine Strömungsgeschwindigkeit, die das störungsfreie Zuführen der abgeschleu-
EMI3.1
--7-- undtrommel --5-- wieder in einen abzuwerfenden Teilstrom und in einen weiterzufördernden Teilstrom geteilt, der im Bereich der Kardentrommel --6-- noch einmal durch einen Auskämmvorgang geteilt wird. Das Vorvlies wird folglich in vier Faserteilströme hintereinander auf die Fangfläche --7-- aufgebracht, wobei die Faserdichte der einzelnen Teilströme trotz eines vergleichsweise hohen Materialdurchsatzes gering bleibt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen von Faservliesen, bestehend aus einem Materialeinlass für ein Vorvlies, aus gleichsinnig rotierenden, gezahnten Kardentrommeln, die eine das Abfliegen der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichende Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, und aus einer luftdurchlässigen, besaugten und kontinuierlich bewegten Fangfläche, auf der die in je einem Teilstrom von den Kardentrommeln abfliegenden Fasern des Vorvlieses zur Vliesbildung in Bewegungsrichtung der Fangfläche hintereinander auftreffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kardentrommeln (3, 4, 5,6) in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar aufeinanderfolgen und jeweils die in Durchlaufrichtung nachgeordnete Kardentrommel (4,5, 6) für die vorgelagerte Kardentrommel (3,4, 5) eine Arbeiterwalze bildet, dass die Kardentrommeln (3,4, 5,6)
gegenüber der Fangfläche (7) abgedeckt und zwischen den Abdeckungen (9) jeweils in den Zwickelbereich zwischen den Kardentrommeln (3,4, 5,6) reichende Abwurfkanäle (10) vorgesehen sind und dass die Abwurfkanäle (10) in an sich bekannter Weise Zuluftöffnungen (15) aufweisen.