<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Herstellen eines Streckenbandes aus mehreren Kardenbändern mit Hilfe wenigstens eines gemeinsamen Streckwerkes für die Kardenbänder mit einer Karde, bestehend aus in Durchlaufrichtung eines Vorvlieses unmittelbar aufeinanderfolgenden, gleichsinnig rotierenden Kardentrommeln, von denen jeweils die in Durchlaufrichtung des Vorvlieses nachgeordnete Kardentrommel für die vorgelagerte Kardentrommel eine Arbeiterwalze bildet, und aus jeweils in den Zwickelbereich zwischen den Kardentrommeln reichenden Abwurfkanälen für die von den Kardentrommeln unter Fliehkraftwirkung abfliegenden, auf eine luftdurchlässige, besaugte und kontinuierlich bewegte Fangfläche auftreffenden Fasern des Vorvlieses.
Um die für ein nachfolgendes Verspinnen der Streckenbänder erforderliche hohe Gleichmässigkeit für die Streckenbänder sicherstellen zu können, werden mehrere Kardenbänder einem gemeinsamen Streckwerk vorgelegt, in dem aus den Kardenbändern das Streckenband gebildet wird, das über einen Drehteller in eine Kanne abgelegt wird. Die Kardenbänder werden dabei mit Hilfe von Karden aus Vorvliesen erzeugt, wobei je nach der Arbeitsbreite der Karden das aus den Karden erhaltene Vlies entweder zu einem einzigen Kardenband zusammengefasst oder geteilt wird, um aus einem Vlies zwei Kardenbänder zu erhalten.
Diese in entsprechenden Kannen abgelegten Kardenbänder werden dann dem Streckwerk zur Bildung des Streckenbandes vorgelegt, wobei nach der Aufarbeitung des Kardenbandvorrates der einzelnen Kannen die leeren Kannen gegen volle Kannen ausgewechselt werden müssen, was auch bei einem mit einem hohen Konstruktionsaufwand verbundenen automatischen Kannenwechsel eine Unterbrechung der Streckenbandherstellung bedingt.
Um den Zusammenhalt des Faserverbandes von Lunten zu verbessern, die entweder aus einem Faservlies oder aus frei fliegend auf ein Förderband aufgebrachten Fasern gebildet werden, ist es schliesslich bekannt (US-PS Nr. 2, 274, 425), das die Fasern bzw. das Faservlies aufnehmende Förderband mit zur Laufrichtung des Förderbandes geneigten Saugzonen zu versehen, zwischen denen durch das Förderband Luft geblasen wird, so dass sich durch das zonenweise Abblasen und Ansaugen von Fasern eine Aufteilung der Fasern in Lunten ergibt, die zufolge der Neigung der Saugzonen gegenüber der Förderrichtung des Förderbandes eine Querkraft erfahren und mit einem Drehmoment beaufschlagt werden, das zu einer Verfestigung des Faserverbandes der einzelnen Lunten führen soll.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist, dass die Faserverteilung innerhalb der einzelnen Lunten erheblichen Störeinflüssen ausgesetzt wird, was die Herstellung besonders gleichmässiger Lunten ausschliesst. Ausserdem ist die mögliche Durchsatzleistung beschränkt, so dass für eine nachfolgende Streckenbanderzeugung eine Zwischenlagerung in Kannen notwendig wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Anlage zum Herstellen eines Streckenbandes aus mehreren Kardenbändern zu schaffen, die unter Vermeidung des mit einem Kannenwechsel verbundenen Aufwandes eine kontinuierliche Streckenbanderzeugung gewährleisten.
Ausgehend von einer Anlage der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Fangfläche der Karde im Bereich der Abwurfkanäle entsprechend der Breite der herzustellenden Kardenbänder lediglich zonenweise besaugt ist, wobei die Saugzonen im Bereich der einzelnen Abwurfkanäle mit Abstand voneinander quer zur Bewegungsrichtung der Fangfläche nebeneinandergereiht sind, und dass das Streckwerk im Sinne einer unmittelbaren Übernahme zumindest eines Teiles der aus der Karde austretenden Kardenbänder an die Karde anschliesst.
Die Erfindung macht sich zunächst den bei bekannten Karden (AT-PS Nr. 379619) mit mehreren gleichsinnig rotierenden, unmittelbar nacheinander angeordneten Kardentrommeln, von denen die jeweils nachgeordnete Kardentrommel für die vorgelagerte Kardentrommel eine Arbeiterwalze bildet, auftretenden Vorteil zunutze, dass durch die damit verbundene Aufteilung des Vorvlieses in mehrere Faserteilströme, die nacheinander auf eine unterhalb der Kardentrommeln verlaufenden Fangfläche aufgebracht werden, ein grosser Materialdurchsatz bei einer hohen Vliesgleichmässigkeit sichergestellt werden kann, was eine Voraussetzung für den Anschluss des Streckwerkes an die Karde darstellt.
Da das Streckwerk in der Praxis jedoch nicht an mehrere nebeneinandergereihte Karden angeschlossen werden kann, wird mittels der Karde aus dem vorgelegten Vorvlies zumindest die für die Herstellung eines Streckenbandes erforderliche Anzahl an Kardenbändern erzeugt, u. zw.
<Desc/Clms Page number 2>
zufolge der zonenweisen Besaugung der Fangfläche. Durch die zonenweise Besaugung der Fangfläche im Bereich der Abwurfkanäle lagern sich nämlich die jeweils abgeschleuderten Fasern nicht gleichmässig über die volle Breite der Fangfläche, sondern entsprechend den Saugzonen nur streifenweise ab, so dass die einzelnen Kardenbänder unmittelbar erhalten werden und sich eine nachträgliche Aufteilung eines Faservlieses in mehrere Kardenbänder erübrigt.
Da die Vorteile hinsichtlich der Auflösung des Vorvlieses in mehrere Teilströme, die nacheinander auf die Fangfläche fliegend aufgebracht werden, auch bei der streifenweisen Ablagerung der Fasern auf der Fangfläche erhalten bleiben, können die einzelnen Kardenbänder zufolge des erreichbaren grossen Materialdurchsatzes mit dem erforderlichen Bandgewicht hergestellt werden, und zwar nicht nur mit einer für die nachfolgende Verarbeitung im Streckwerk ausreichenden Geschwindigkeit, sondern auch mit einer hohen Gleichmässigkeit. Die zur Aufteilung jedes abgeschleuderten Faserteilstromes notwendige zonenweise Besaugung der Fangfläche beeinträchtigt die gleichmässige Faserablage im Bereich der einzelnen Saugzonen nicht.
Die Fasern werden ja mit dem Saugluftstrom gegen die Fangfläche gefördert und dort festgehalten, wobei allenfalls im Bereich der unbesaugten Zwischenzonen zu liegen kommende Fasern gegen die eine oder andere der anschliessenden Saugzonen abgesaugt werden. Es ergibt sich somit auch bei einem vergleichsweise geringen Abstand der Saugzonen voneinander eine scharfe Trennung der Kardenbänder. Die Wirrlage der Fasern innerhalb des Verbandes der einzelnen Kardenbänder bietet dabei den Vorteil, dass die aus den Kardenbändern zusammengefassten Streckenbänder einfacher in Einzelfasern aufgelöst werden können.
Da die in einer Karde kontinuierlich erzeugten Kardenbänder unmittelbar wenigstens einem Streckwerk zur Herstellung einer Streckenlunte zugeführt werden, erübrigt sich die Zwischenlagerung der Kardenbänder in Kannen, so dass auch die mit einem Kannenwechsel verbundenen Nachteile entfallen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Anlage zum Herstellen eines Streckenbandes aus mehreren Kardenbändern in einer blockschaltbildmässigen Draufsicht, Fig. 2 eine in dieser Anlage einsetzbare Karde in einem schematischen Längsschnitt und Fig. 3 diese Karde in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht auf die Fangfläche.
Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, wird ein Vorvlies --1-- einer Karde --2-- zugeführt, mit deren Hilfe aus dem Vorvlies --1-- eine Mehrzahl von Kardenbändern --3-- gebildet wird, die mit gegenseitigem Abstand aus der Karde --2-- austreten und in Teilgruppen zusammengefasst je einem Streckwerk --4-- zugeführt werden. Durch die gemeinsame Verstreckung der den einzelnen Streckwerken --4-- vorgelegten Kardenbänder --3-- wird je ein Streckenband --5-- erhalten, das gemäss dem Ausführungsbeispiel in Kannen --6-- abgelegt wird.
Da die Streckwerke --4-- unmittelbar an die Karde --2-- angeschlossen sind, ergibt sich unter Fortfall einer Zwischenlagerung der Kardenbänder --3-- in Kannen eine kontinuierliche Belieferung der Streckwerke --4-mit Kardenbändern --3--, was eine kontinuierliche Herstellung der Streckenbänder --5-- ermög- licht.
Voraussetzung für eine solche Anlage ist allerdings, dass die Karde --2-- eine ausreichende Anzahl von Kardenbändern mit einem entsprechenden Bandgewicht und einer für die Streckwerke --4-- ausreichenden Liefergeschwindigkeit bereitstellen kann. Diese Bedingungen werden von einer Karde erfüllt, wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Das Vorvlies --1-- wird
EMI2.1
Unterhalb dieser Kardentrommeln --10, 11,12 und 13-erstreckt sich eine luftdurchlässige Fangfläche --14--, die als umlaufendes Förderband ausgebildet ist und über einen Saug- kasten --15-- besaugt wird.
Die Kardentrommeln --10, 11,12 und 13-- weisen gegenüber der Fangfläche --14-- Abdeckungen --16-- auf, zwischen denen in den Zwickelbereich zwischen
EMI2.2
<Desc/Clms Page number 3>
Damit einerseits die Luftströmung in den Abwurfkanälen --17-- hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit auf die Abwurfgeschwindigkeit der Fasern abgestimmt werden kann und anderseits die Fasern während des Ablösens von den Kardentrommeln --10, 11,12 und 13-- von einem Förderluftstrom erfasst werden, sind auf der der Fangfläche --14-- gegenüberliegenden Seite der Kardentrommeln --10, 11,12 und 13-- Blasdüsen --18-- vorgesehen, deren Blasluft durch den engsten Spalt zwischen den Kardentrommeln hindurch in die Abwurfkanäle --17-- strömt.
Wegen der unmittelbaren Aufeinanderfolge der Kardentrommeln--10, 11,12 und 13-- bildet die jeweils nachfolgende Kardentrommel eine Arbeiterwalze für die vorgelagerte Kardentrommel. Das
EMI3.1
erfasste Fasermaterial in den Abwurfkanal --17-- zwischen den Kardentrommeln --10 und 11-- abgeschleudert und auf die Fangfläche --14-- aufgetragen wird. Das über die Kardentrommel --11-- weitergeförderte Fasermaterial wird im Bereich der Kardentrommel --12-- wieder in einen abzuwerfenden Teilstrom und in einen weiter zu fördernden Teilstrom geteilt, der durch die Kardentrommel --13-- noch einmal geteilt wird, um die auf die Fangfläche --14-- aufzutragende Faserschicht aus mehreren Faserteilströmen zu vergleichmässigen.
Damit die Auflösung des Vorvlieses-l-erhöht werden kann, sind jeder der Kardentrommeln --10, 11,12 und 13-- auf der der Fangfläche --14-- abgekehrten Umfangsseite je eine Arbeiterwalze --19-- und eine Wenderwalze --20-- zugeordnet. Durch die Arbeiterwalzen --19-- wird ein Teil des Faserbelages jeder Kardentrommel ausgekämmt, wobei das von den Arbeiterwalzen --19-- erfasste Fasergut durch die Wenderwalzen --20-- übernommen und wieder den Kardentrommeln zugeführt wird. Der Faserbelag der einzelnen Kardentrommeln erfährt daher bereits vor seiner Zuführung zu der nachfolgenden Kardentrommel eine Auflösung, u. zw. unter gleichzeitiger Vergleichmässigung vorhandener Unregelmässigkeiten in der Faserverteilung.
Um zur Bildung von mehreren Kardenbändern --3-- eine streifenweise Faserablage auf der Fangfläche --14-- sicherzustellen, ist die Fangfläche --14-- im Bereich der Abwurfkanäle --17--, deren Mündungsbereich in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet ist, lediglich zonenweise besaugt, wobei die einzelnen Saugzonen --21-- mit Abstand voneinander quer zur Bewegungsrichtung der Fangfläche --14-- nebeneinandergereiht sind.
Diese Saug zonen --21-- werden gemäss den Fig. 2
EMI3.2
stege --22-- voneinandermeln --10, 11,12 und 13-- abgeschleuderten Fasern werden daher lediglich im Bereich der Saugzonen --21-- zwischen den Zwischenstegen --22-- an die Fangfläche --14-- angesaugt, so dass die Fasern streifenweise abgelagert werden und Kardenbänder --3-- hoher Gleichmässigkeit bilden, die anschliessend noch zusammengefasst werden können, um den der Karde --2-- nachgeordneten Streckwerken --4-- gruppenweise zugeführt zu werden, wie dies aus der Fig. 1 ersichtlich ist.