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Die Erfindung betrifft eine optische Zieleinrichtung, insbesondere für Gewehre mit einem in die Bohrung eines Aufnahmeteiles als geschlossenes, optisches System angeordneten Zielfernrohr mit Okular, Objektiv, Umkehrsystem und mindestens einer Zielmarke.
Optische Zieleinrichtungen müssen auf der Waffe gegenüber dieser sowohl der Höhe als auch der Seite nach justierbar sein. Ferner soll vielfach auch die Lage des Visierpunktes im Zielfernrohr für verschiedene Zielentfernungen auf den Treffpunkt des Geschosses einstellbar sein (instel- lung des Aufsatzwinkels).
Insbesondere für Gewehre ist es zum Schutz der Optik zweckmässig, das Zielfernrohr in einem als Rohr ausgebildeten Aufnahmeteil, z. B. einem rohrartigen Traggriff, anzuordnen.
Es ist eine derartige optische Zieleinrichtung bekanntgeworden, bei der ein starres Zielfernrohr mit festem, unverstellbarem Zielstachel in einem rohrartigen Traggriff beim Okular durch Bewegen des objektivseitigen Endes des Zielfernrohres im rohrartigen Traggriff verschwenkt werden kann (AT-PS Nr. 299754).
Die Nachteile einer derartigen Einrichtung bestehen darin, dass das Zielfernrohr am objektivseitigen Ende nicht ausreichend gegen den rohrartigen Traggriff abgedichtet werden kann, so dass Feuchtigkeit und Schmutz zwischen Zielfernrohr und Traggriff eindringen und die Verstellbarkeit hemmen bzw. die Verstelleinrichtung angreifen können, und ferner darin, dass, um eine möglichst grosse Verstellmöglichkeit zu erreichen, entweder der Durchmesser des Traggriffes verzögert werden muss oder, was einen erhöhten Aufwand bei der Herstellung bedingt, die Traggriffachse zur Seelenachse geneigt sein muss.
Eine andere optische Zieleinrichtung sieht ebenfalls ein starres Zielfernrohr in einem Aufnahmeteil vor, wobei jedoch die Justierung durch Verstellen der Zielmarke, z. B. einer Strichplatte mit Absehen von aussen erfolgt. Bei einer derartigen Einrichtung wirkt es sich nachteilig aus, dass das optische Linsensystem im Bereich der Verstellvorrichtungen des Absehens offen ist, wodurch die Möglichkeit des Eindringens von Schmutz und Feuchtigkeit in das optische Linsensystem gegeben ist.
Die oben genannten Nachteile lassen sich auch nicht durch Einsetzen eines aus der US-PS Nr. 3, 484, 148 bekannten Zielfernrohres, bei dem das Umkehrsystem durch Stellmittel gegenüber dem Zielfernrohr verschwenkbar ist, in eine einfache Bohrung eines Aufnahmeteiles, beheben, weil die Stellschrauben eines solchen Zielfernrohres zum Einsetzen entfernt werden müssen und damit das optische System des Fernrohres geöffnet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine justierbare, optische Zieleinrichtung insbesondere für Gewehre zu schaffen, bei der die oben genannten Nachteile vermieden werden und die bei kleinem Verstellweg der Stellmittel grosse Verstellmöglichkeiten, z. B. einen grösseren Höhenverstellbereich für Weitschüsse, vorsieht, und bei der vorzugsweise das Zielfernrohr als geschlossenes, optisches System sowohl am okular- als auch objektivseitigen Ende gegenüber dem Aufnahmeteil, z. B. einem rohrartigen Traggriff, gut abdichtbar ist.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das Zielfernrohr im Bereich der Zielmarke ein durch Stellmittel gegenüber dem Aufnahmeteil verstellbares, geschlossenes Gelenk aufweist und dass das Zielfernrohr im Bereich des Okulars und des Objektivs an der Innenwand des Aufnahmeteiles anliegt.
Bei einer solchen Ausbildung des Zielfernrohres kann durch Verstellen des geschlossenen Gelenkes gegenüber dem meist rohrförmigen Aufnahmeteil, während das Zielfernrohr im Bereich des Okulars und des Objektivs an der Innenwand des Aufnahmeteiles anliegt, der Winkel zwischen der optischen Achse des Objektivs und der optischen Achse des Okulars verstellt werden. Durch dieses einstellbare Verschwenken des objektivseitigen oder okularseitigen Gehäuseteiles des Zielfernrohres gegenüber der nahe dem Gelenk liegenden Zielmarke, z. B. einer mit einem Absehen versehenen Strichplatte, kann eine Justierung des Zielfernrohres zur Waffe und (falls nötig) eine Justierung des Visierpunktes für verschiedene Zielentfernungen, d. h. eine Einstellung des Aufsatzwinkels erfolgen.
Der Durchmesser der Bohrung im Aufnahmeteil kann klein gehalten werden, weil das Knicken des Gelenkes im Bereich des Absehens bei kleinem Verstellweg einen grossen Verstellbereich, insbesondere auch einen grossen Höhenverstellbereich für Weitschüsse erlaubt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemässen Zieleinrichtung besteht darin, dass sowohl im Bereich des Okulars als auch im Bereich des Objektivs Dichtungen, vorzugsweise Dich-
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tungsringe, zwischen Zielfernrohr und Innenwand des Aufnahmeteiles angeordnet sind. Dadurch wird ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit zwischen das für sich geschlossene Zielfernrohr und den Aufnahmeteil verhindert, so dass auch bei Einsatz unter schlechten äusseren Bedingungen die Justiermöglichkeit voll erhalten bleibt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich des Gelenkes mindestens eine die beiden Zielfernrohrgehäuseteile gegeneinander und/oder gegen den Aufnahmeteil abdichtende Dichtung, vorzugsweise Dichtungsring, angeordnet. Auf diese Weise bildet das Zielfernrohr selbst trotz Gelenk ein vollständig geschlossenes System, in das weder Schmutz noch Feuchtigkeit eindringen können.
Die Erfindung wird anschliessend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Aufnahmeteil mit in die Bohrung eingesetztem Zielfernrohr, welches im Bereich des Gelenkes im Schnitt dargestellt ist, Fig. 2 einen Schnitt nach A-B und Fig. 3 einen Schnitt nach C-D.
Das im Aufnahmeteil --1-- angeordnete Zielfernrohr --2-- besteht im wesentlichen aus dem Objektiv --3--, dem Okular --4--, dem Umkehrsystem --5-- und dem verstellbaren, geschlossenen Gelenk --6--, in dessen Nähe die Justiermarke --7--, z. B. ein auf einer Strichplatte --7a-- aus- gebildetes Absehen, angeordnet ist (Fig.
1). Dabei sind das Objektiv --3--, die Strichplatte --7a-und der objektivseitige Gelenkteil --6a-- starr mit dem objektivseitigen Zielfernrohrgehäuseteil - -2a-- und das Okular --4--, das Umkehrsystem --5-- und der okularseitige Gelenkteil --6b-starr mit dem okularseitigen Zielfernrohrgehäuseteil-2b-verbunden. Erfindungsgemäss sind die beiden Zielfernrohrgehäuseteile --2a, 2b-- über das Gelenk --6-- gegeneinander verschwenkbar bzw. knickbar. Durch den am objektivseitigen Gelenkteil --6a-- einschraubbaren Gewindering - wird der okularseitige Gelenkteil --6b-- in dem objektivseitigen Gelenkteil --6a-- gehal- ten.
Durch die Dichtungsringe --9a, 9b-- im Bereich des Gelenkes --6-- wird das Zielfernrohr auch in jedem möglichen Knickzustand zu einem gegen Schmutz und Feuchtigkeit gut geschützten, vollkommen abgeschlossenen, optischen System.
Durch die Ausbildung nach aussen balliger Zentrierringe --10a, 10b-- am Zielfernrohr --2-- im Bereich des Okulars --4-- und des Objektivs --3--, welche an der Innenwand des Aufnahmeteiles-l-anliegen, wird sowohl okular- als auch objektivseitig ein einfaches Gelenk gebildet, das ein Knicken des Zielfernrohres --2-- beim Gelenk --6-- erlaubt. Die Zentrierringe --10a, 10b--, die einstückig mit dem betreffenden Zielfernrohrgeh useteil --2a, 2b-- oder als gesonderte
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auch bei Einsatz unter ungünstigen Bedingungen, gegen Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Innere des Aufnahmeteiles.
Die in Fig. 2 dargestellten Stellmittel zur Justierung der optischen Zieleinrichtung bestehen im wesentlichen aus den Stellschrauben --12, 13-- und der Schraubenfeder --14--, wobei durch den Druck der in der Winkelsymmetrale der beiden Stellschrauben --12, 13-- liegenden einzelnen Schraubenfeder --14-- auf das verstellbare Gelenk --6-- sichergestellt ist, dass dieses dauernd sowohl an der Stellschraube --12-- als auch an der Stellschraube --13-- anliegt. Zur Seitenjustierung wird die in das Gewinde --13a-- einschraubbare Stellschraube --13-- hinein- bzw. herausgeschraubt, wodurch das Gelenk --6-- und damit die Zielmarke --7-- seitlich verschoben werden.
Die Höhenverstellung erfolgt auf ähnliche Weise mittels der in das Gewinde --12a-- ein- schraubbaren Stellschraube --12--. Der nicht dargestellte Kopf der Stellschraube --12-- kann vorteilhafterweise an seinem Umfang eine Strichmarkierung für verschiedene Zielentfernungen aufweisen.
Um ein Verdrehen des Zielfernrohres --2-- im Aufnahmeteil --1-- um die Längsachse zu verhindern, ist okularseitig der in Fig. 3 dargestellte Stift --15a-- der Fixier- bzw. Orientierschraube --15--, welche in das Gewinde --15b-- im Aufnahmeteil --1-- einschraubbar ist, vorgesehen.
Der Stift --15a-- greift dabei in die in Fig. 1 dargestellte horizontale Bohrung-lOc-des okularseitigen Zentrierringes-lOb-ein. Der Durchmesser der Bohrung --10c-- ist dabei in Längsrichtung des Zielfernrohres etwas grösser als der Durchmesser des Stiftes --15a--, so dass ein seitliches Bewegen des Gelenkes --6-- nicht behindert, trotzdem aber ein Verdrehen des Zielfernrohres um seine Längsachse unterbunden wird.