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Die Erfindung betrifft eine Hub- und Senkeinrichtung für grosse Lasten, Tragwerltskonstruktionen, Gerüste, u. dgl. unter Verwendung von Stahlzuggliedern mit vorzugsweise glatter Oberfläche, wie Stangen, Drähte, Litzen, oder von Seilen, mit einem Arbeitszylinder und einem in diesem verschiebbaren, hohlen Arbeitskolben, wobei der Arbeitszylinder und die Kolbenstange des Arbeitskolbens je eine steuerbare Klemmvorrichtung für das Zugglied tragen, wobei der Arbeitszylinder zu jeder Seite des Kolbens einen Druckmittelanschluss aufweist und jede Klemmvorrichtung einen doppelt wirkenden Arbeitszylinder umfasst, dessen Kolben mit seiner Stirnseite unmittelbar auf die Klemmkeile der Klemmvorrichtung einwirkt, nach Patent Nr. 361181.
Beim Heben oder Absenken grosser und schwerer Lasten wird im allgemeinen eine grössere Anzahl von Hub-und Senkgeräten vorgesehen. Im Falle des Defektwerdens eines solchen Gerätes wurde das schadhafte Gerät abgeschaltet und vom Zugglied gelöst, so dass die andern Geräte unter Mehrbelastung die Aufgabe dieses Gerätes übernahmen und so die Fortsetzung des Betriebes möglich war. Das schadhaft gewordene Gerät konnte gegebenenfalls noch während des Betriebes abgenommen und unter Umständen durch ein anderes ersetzt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde am freigewordenen Zugglied eine Hilfsklemme vorgesehen, welche bis zum Ersatz des schadhaft gewordenen Gerätes entsprechend den von den andern Geräten bewirkten Hub-oder Senkbewegungen der Last und damit des freigewordenen Zuggliedes nachgesetzt werden musste.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird vorgeschlagen, bei einem Gerät der eingangs angegebenen Art vorzusehen, dass unterhalb der unteren Klemmvorrichtung eine zusätzliche Klemmvorrichtung vorgesehen ist. Diese zusätzliche Klemmvorrichtung dient vorteilhafterweise einerseits für den Reparaturfall, sowie anderseits als Sicherheitsvorkehrung im Falle des Auftretens einer Störung.
Weitere Merkmale der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert, welche das erfindungsgemässe Gerät in Ansicht und zur Hälfte geschnitten veranschaulichen. Hiebei zeigen Fig. 1 den oberen und Fig. 2 den unteren Teil des Gerätes.
Die Hauptteile des Gerätes sind der bewegbare Arbeitszylinder --1--, welcher ringförmigen Querschnitt hat, mit dem darin geführten hohlen Arbeitskolben --2--, die beiden hydraulisch betätigbaren Klemmvorrichtungen --3 und 4-- sowie die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b--.
Der hohle Arbeitskolben --2-- besteht aus einem eigentlichen, ringförmigen und die Abdichtung bewirkenden Kolbenteil --5--, der auf dem oberen Ende einer Traghülse --6-- starr befestigt ist. Die Traghülse --6-- ist mit ihrem unteren Ende an einem Zwischenstück --7-- gehalten, welches zusammen mit einer Hülse --8-- und einem Bodenstück --9-- den Zylinder mit Boden und Deckel zur Betätigung der unteren Klemmvorrichtung --3-- bildet.
Der Arbeitszylinder --1--, welcher gegenüber dem ortsfesten Arbeitskolben --2--, dessen Aufbau soeben beschrieben worden ist, auf- und abbewegbar ist, besteht aus dem Endring-12-, dem damit fest verbundenen Aussenmantel --13-- und dem Innenmantel --14--. Der zuvor beschriebene Arbeitskolben-2-kann sich zwischen Aussenmantel --13-- und Innenmantel --14-- bewegen.
Der Aussenmantel --13-- trägt an seinem unteren Ende einen Abschlussring --15--, welcher
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und anderseits zwischen dem Kolbenteil --5--, dem Abschlussring --15--, dem Aussenmantel --13-- und der Traghülse --6--. Der erste Arbeitsraum ist über den Anschluss --16--, der letztere Arbeitsraum ist über den anschluss --17-- mit der Druckölquelle bzw. der Steuervorrichtung (nicht gezeigt) verbindbar.
Die untere Klemmvorrichtung --3-- umfasst eine Konushülse --18-- und drei oder mehr in diese passende Klemmkeile --19--, zwischen welchen das Zugglied --20--, z.B. ein Rundmaterial, geklemmt werden kann.
Zum Einpressen der Klemmteile --19-- in die Konushülse --18-- dient der Kolben --21--,
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oben und unten bewegbar ist. Dieser Kolben --21-- hat die Form einer Hülse --22-- mit einem etwa in Längsmitte an der Aussenseite vorgesehenen Bund --23--. Der Kolben-21-- wirkt mit seinem unteren Rand unmittelbar auf die Klemmkeile --19-- ein.
Die Arbeitsräume der soeben be-
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ist umschlossen von der unteren Ringfläche des Bundes --23--, dem oberen Ende des Bodenstückes - -9--, der Innenseite der Hülse --8-- und der unterhalb des Bundes --23-- gelegenen Aussen- fläche der Hülse --22--. Diese beiden Arbeitsräume können über die Anschlüsse --24 bzw. 25-mit der Druckölsteuereinrichtung verbunden werden.
Die obere Klemmvorrichtung --4-- sowie deren hydraulische Betätigungseinrichtung sind aus
Einzelteilen aufgebaut, die jenen der unteren Klemmvorrichtung --3-- und deren Betätigungseinrichtung völlig gleichen. Diese Teile der oberen Klemmvorrichtung samt Betätigungseinrichtung sind daher mit den Bezugszeichen wie zuvor, jedoch mit dem Index a, bezeichnet ; eine weitere Erläuterung kann sich daher erübrigen. Zur Verbindung der oberen Klemmvorrichtung mit dem Arbeitszylin- der-l-ist die Tragplatte --26-- vorgesehen, die mit dem Endring --12-- des Arbeitszylinders - fest verbunden ist und Gewindebohrungen für die Schrauben --11a-- aufweist.
Die zusätzliche Klemmvorrichtung ist mit --3b-- bezeichnet ; sie ist an dem vom Gerät abgewendeten Ende der Klemmvorrichtung --3-- vorgesehen. Sie hat den gleichen Aufbau wie die beiden andern Klemmvorrichtungen --3 und 4--. Ihre Einzelteile sind daher mit den gleichen Bezugszeichen, aber zusätzlich mit dem Index b, versehen.
Zur Verbindung der zusätzlichen Klemmvorrichtung --3b-- mit dem Gerät ist an der unteren Klemmvorrichtung --3-- sowie an der zusätzlichen Klemmvorrichtung --3b-- je ein Ring --10 bzw.
10c-- angebracht. Diese Ringe --10 und 10c-- sind durch nur angedeutete Schrauben --11-- mit- einander verbunden. Auf diese Weise ist die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b-- vom gesamten Gerät im Bedarfsfalle leicht zu lösen.
Die Anschlüsse --24b und 25b-- können während des normalen Betriebes freibleiben. Sie können aber auch, parallel mit den Anschlüssen --24 und 25-- der unteren Klemmvorrichtung --3--, mit der schon erwähnten Druckölsteuervorrichtung verbunden werden. Im Bedarfsfall können die Anschlüsse --24b und 25b-- auch an eine eigene Steuereinrichtung angeschlossen werden, so dass die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b-- unabhängig von allen anderen Klemmvorrichtungen gesteuert werden kann.
An ihrem unteren Ende ist die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b-- mit einem Ring-lObversehen und kann mittels Schrauben --11b--, welche Bohrungen dieses Ringes durchsetzen, am Bauwerk od. dgl. befestigt werden.
Das beschriebene, mit der zusätzlichen Klemmvorrichtung --3b-- versehene Gerät arbeitet in der folgenden Weise :
Der Arbeitszylinder-l-führt die Hub- und Senkbewegungen aus. Während des jeweiligen Hebens bzw. Senkens sind die oberen Klemmkeile --19a-- eingepresst und die unteren Klemmkeile - sind gelöst, so dass sich das Zugglied zwischen diesen frei hindurchbewegen kann. Bei der Leerbewegung des Arbeitszylinders hingegen sind die unteren Klemmkeile --19-- eingepresst und die oberen Klemmkeile --19a-- sind gelöst, so dass sich das Zugglied zwischen diesen frei hindurchbewegen kann. Die Klemmkeile --19b-- der zusätzlichen Klemmvorrichtung --3b-- können dauernd gelöst bleiben, sie können aber auch im Gleichlauf mit den Klemmkeilen --19b-- der unteren Klemmeinrichtung --3-- betätigt werden.
Es werden also abwechselnd die oberen und die unteren Klemmkeile sowie gegebenenfalls die Klemmkeile der zusätzlichen Klemmvorrichtung von der Betätigungseinrichtung hydraulisch eingepresst bzw. freigegeben. Die Hydraulik der oberen und der unteren Klemmvorrichtung ist jeweils so ausgebildet, dass sie sowohl das Verkeilen als auch das Freigeben bzw. Rückhalten der Klemmkeile ausführen kann.
Alle Arbeitsvorgänge sind von der nicht dargestellten, für Heben und Senken gegebenenfalls vorprogrammierbaren Hydraulikanlage automatisch steuerbar und werden deshalb ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand ausgeführt. Durch das hydraulische Einpressen der Klemmkeile wird das Zugglied in allen Bewegungsphasen sicher gehalten. Im einzelnen geht ein Senkvorgang wie folgt vor sich :
Das Zugglied wird durch eine Durchbrechung des Tragwerkes, der fertigen Brücke, Halle od. dgl. hindurchgeführt und an dem abzusenkenden Element mit Keilen od. dgl. verankert. Die Hubund Senkvorrichtung wird aufgesetzt und mittels der Teile-lOb, llb-am Tragwerk od. dgl. be-
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festigt.
Die obere Klemmvorrichtung --4-- wird durch Nachuntengehen des Kolbens --21a-- am Zugglied --20-- festgesetzt, nachdem der Arbeitszylinder-l-in seine höchste Stellung ausgefahren worden ist. Sodann führt der Arbeitszylinder-l-die Senkbewegung aus. Knapp bevor er seine tiefste Stellung erreicht hat, wird er stillgesetzt und die untere Klemmvorrichtung --3-und gegebenenfalls auch die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b-- wird durch Betätigen der Hydraulik festgesetzt, die obere Klemmvorrichtung --4-- wird durch Nachobengehen des Kolbens --21a-freigegeben. Danach wird der Arbeitszylinder-l-wieder in seine tiefste Stellung gebracht, um die oberen Klemmkeile-19a-- zu lockern und wird wieder in seine höchste Lage gebracht. Bei dieser Aufwärtsbewegung sind die Klemmkeile --19a-- frei vom Zugglied --20--. Der Vorgang wird wiederholt.
Der Hubvorgang geht in entsprechender Weise vor sich.
Bei einem Schaden am Gerät wird die zusätzliche Klemmvorrichtung, falls dies noch nicht geschehen ist, an die hydraulische Steuervorrichtung angeschlossen und die Klemmvorrichtungen - 3 und 4-- des schadhaft gewordenen Gerätes werden freigesetzt. Der Betrieb kann mit den andern Hub- und Senkgeräten fortgesetzt werden, wobei die zusätzliche Klemmvorrichtung --3b-- des schadhaft gewordenen Gerätes im Gleichlauf mit den unteren Klemmvorrichtungen aller andern Geräte gesteuert wird.
Das schadhaft gewordene Gerät kann nach Lösen der Schrauben --11-- über das Zugglied abgezogen und gegebenenfalls durch ein intaktes Gerät ersetzt werden.
Sollte die Weiterführung des Betriebes mit den andern Geräten nicht möglich sein, etwa wegen zu geringer Kraftentwicklung, so kann die Last mittels der andern Geräte und mit Hilfe der zusätzlichen Klemmvorrichtung-3b-- des defekt gewordenen Gerätes solange sicher gehalten werden, bis das schadhafte Gerät instandgesetzt oder ausgetauscht worden ist.
Die Erfindung ist keinesfalls auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann an jedem beliebigen Hub-und Senkgerät angewendet werden, etwa an Geräten mit mehreren Arbeitszylindern, an Geräten mit anders ausgebildeten Klemmen oder Klemmvorrichtungen, an Geräten mit mehreren Stützbeinen u. dgl. mehr. Der Aufbau der zusätzlichen Klemmvorrichtung kann von jenem der geräteeigenen Klemmvorrichtungen abweichen. So können beispielsweise rein mechanisch zu betätigende Klemmvorrichtungen vorgesehen werden, die das Zugglied bei normalem Betrieb frei hindurchgehen lassen und erst im Bedarfsfalle etwa durch Verdrehen einer auf die Keile wirkenden Spindel das Zugglied festhalten.
Anderseits können auch selbsttätig wirkende Klemmvorrichtungen vorgesehen werden, die beim Beginn eines unbeabsichtigten Absinkens der Last ohne weiteres Zutun zur Wirkung kommen und das Zugglied sogleich festhalten.