-
Hub- und Senkeinrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine Hub- und Senkeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruohes 1.
-
Bei einer aus der DE-PS 1 199 951 bekanntgewordenen Vorrichtung zum
Absenken sohwerer Lasten sind verzahnte Greifbacken für glattwandige Lastaufhängestangen
vorgesehen. Neben dieser durohgehenden Stange befinden sich zwei Arbeitssylinder,
die gemeinsam mittels einer Federkombination das abwechselnde Greifen und sohrittweise
Senken der Stange besorgen.
-
Derartige Senkeinrichtungen werden bevorzugterweise dazu verwendet,
um Lehrgerüste für Brücken, Hallen od.
-
dgl. nach deren Fertigstellung abzusenken. Es ist dabei üblich, in
Betonbauwerken Löcher für den Durchtritt der Lastaufhängestangen vorzusehen. Die
bekannte Aboenkeinrichtung war aber bei Verwendung glattwandiger Stäbe nicht ausreichend
sioher. Um aber formschlüssig greifen zu können, mußten besonders ausgebildete,
etwa oberfläohenprofilierte Stangen eigens für diesen Zweok in aufwendiger Weise
angefertigt werden.
-
Duroh die DL-PS 43 557 ist ein Klettergerät mit Arbeitszylinder und
hohles Arbeitskolben bekannt geworden, wobei Zylinder und Kolben Je eine Klemmeinrichtung
für das
Zugglied tragen. Der Arbeitszylinder hat nur einen Druckmittelanschluß,
sodaß nur die auseinandergehende Bewegung von Kolben und Zylinder duroh das Druotmittel
bewerkstelligt werden kann. Zum Ineinandergehen von Kolben und Zylinder iet in letzterem
eine starke Druckfeder vorgesehen, die beim Auseinandergehen vom Kolben und Zylinder
gespannt wird.
-
Die Klemmvorrichtungen umfassen Jeweils zwei einfaoh wirkende Ringkolben
von verschiedener Größe, zwischen welchen sich zwei Ringe mit Löohern zum Halten
von Klemmkugeln befinden. Der größere der beiden Ringkolben ist von einer Schraubendruckfeder
belastet.
-
Die Bauweise dieser Vorrichtung und auoh ihre Funktion sind umständlich.
Duroh die Verwendung von Kugeln als Klemmkörper ergeben sich verhältnismäßig große
Wegstrecken der Ringkolben zwischen Beginn des Berührens zwischen Kugeln und Zugglied
und endgültigem Festklemmen, weil sich die Kugeln ziemlich tief in das Zugglied
eindrücken.
-
In der GB-PS 1 459 070 ist ein Klettergerät beschrieben, welches einen
doppelt wirkenden Arbeitszylinder hat, wobei die Klemmvorrichtungen über eine unständliche
Steuerung elektromagnetisch in die Klemmstellung gebraoht und naoh aufhören des
Stromflusses über die 3lektromagnete mittels Federn gelöst werden.
-
Durch die GB-P8 1 393 188 wird eine hydraulische Hubvorrichtung, ebenfalls
mit doppelt wirkendem Arbeitszylinder beschrieben, bei welcher das Zugglied von
mehreren parallelen, im Abstand voneinander liegenden Stahlbändern gebildet ist.
Daduroh soll die duroh Reibung erzeugt
Haltekraft bei an sich geringer
Anpreßkraft vervielfacht werden. Diese Klemmvorriohtungen wirken nach dem Prinzip
einer Vielscheibenkupplung; das Spannen erfolgt duroh Soheibenfedern, das Lösen
durch Stufenkolben, luch diese Vorrichtung ist umständlich.
-
Zur Vereoidung der Nachteile der bekannten Vorriohtungen wird vorgeschlagen,
die Hub- und Senkeinrichtung der eingangs angegebenen Art gemäß dem kennzetohnenden
Teil des Patentanspruches 1 aufzubauen0 Pur die automatisohe Betriebsweise der Einriohtung
ist es zweckmäßig die Maßnahme nach Anspruch 2 zu verwenden.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Einriohtung mit dem Ziele der Erreiohung
einer Vereinfaohung der Steuerung und der Konstruktion ergibt sich aus den Naßnahmen
der Ansprüche 3 bia 5.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Hand der
Zeichnung erläutert, welche die erfindungagemäße Hub- und Senkeinriohtung in Ansioht,
zur Hälfte geschnitten,zeigt.
-
Die Hauptteile dieser Einriohtung sind der bewegbare irbeitszylinder
1, welcher ringförmigen Quersohnitt hat, mit dem darin geführten hohlen Arbeitskolben
2 und die beiden hydraulisch betätigbaren Klemmeinriohtungen 3 und 4.
-
Der hohle Arbeitskolben 2 besteht aus dem eigentliohren, ringförmigen
und die Abdichtung bewirkenden
Kolbenteil 5, der auf dem oberen
Ende einer Traghülse 6 starr befestigt ist. Die Traghülse 6 ist mit ihrem unteren
Ende an einem Zwisohenstück 7 gehalten, welrohes zusammen mit einer Hülse 8 und
einem Bodenstüok 9 den Zylinder mit Boden und Deckel zur Betätigung der unteren
Klemmeinriohtung 3 bildet. Mittels eines Ringes 10 kann das Bodenstück 9 am Bauwerk
od.dgl.
-
mittels Sohrauben 11 feetgeklemmt werden.
-
Der lrbeitszylinder 1, weloher gegenüber dem ortsfesten Arbeitskolben
2, dessen Aufbau soeben besohrieben worden ist, auf- und abbewegbar ist, besteht
aus dem Endring 12, dem damit fest verbundenen Außenmantel 13 und dem Innenmantel
14. Der zuvor besohriebene Arbeitskolben 2 kann sich zwischen Außenmantel 13 und
Innenmantel 14 bewegen. Der Außenmantel 13 trägt an seinem unteren Ende einen Absohlußring
15, welcher von außen her diohtend an der Traghülse 6 anliegt.
-
Die Arbeitsräume des doppeltwirkenden Arbeitssylinders 1 liegen einerseits
zwischen dem Endring 12, dem Kolbenteil 5, dem Außenmantel 13 und dem Innenmantel
14, und anderseits zwischen dem Kolbenteil 5, dem Absohlußring 15, dem Außenmantel
13 und der Traghülse 6.
-
Der erstere Arbeitsraum ist über den Anschluß 16, der letstere Arbeitsraum
ist über den Anschluß 17 mit der Druokölquelle bzw. der Steuervorrichtung (nicht
gezeigt) verbindbar.
-
Die untere Klemmeinrichtung 3 umfaßt eine Konushülse 18 und drei oder
mehr in diese passende Klemmteile 19, zwischen welohen das Zugglied 20, z.B ein
Rundmaterial, geklemmt werden kann. Zum Einpressen der Klenkeile 19 in die Konushülse
18 dient der Kolben 21, weloher innerhalb
des Zwischenstückes 7,
der Hülse 8 und des Bodenstückes 9 nach oben und unten bewegbar ist. Dieser Kolben
21 hat die Form einer Hülse 22 mit einem etwa in Längsmitte an der Außenseite vorgesehenen
Bund 23.
-
Der Kolben 21 wirkt mit seinem unteren Rand unmittelbar auf die Klemmkeile
19 ein. Die Arbeitsräume der soeben besohriebenen hydraulisohen Betätigungaeinriohtung
werden gebildet einerseits vom unteren Ende des Zwischenstückes 7, der oberen Ringfläche
des Bundes 23, der Innenfläche der HUlse 8 und der oberhalb dieses Bundes gelegenen
Außenfläche der Hülse 22. Der andere Arbeitsraum ist umsohlossen von der unteren
Ringfläche des Bundes 23, dem oberen Ende des Bodenstückes 9, der Innenseite der
Hülse 8 und der unterhalb des Bundes 23 gelegenen Außenfläche der Hülse 22. Diese
beiden Arbeitsräume können über die Anschlüsse 24 bzw. 25 mit der Druckölsteuereinrichtung
verbunden werden.
-
Die obere Klemmeinriohtung 4 sowie deren hydraulische Betätigungseinrichtung
sind aus Binzelteilen -aufgebaut, die jenen der unteren Elemmeinriohtung 3 und deren
Betätigungseinrichtung völlig gleichen. Diese Teile der oberen Klemmeinrichtung
samt Betätigungs einrichtung sind daher mit den Bezugazeiohen wie zuvor, jedoch
mit dem Index a bezeichnet; eine weitere Erläuterung kann sich daher erübrigen.
Zur Verbindung der oberen Klemmsorriehtung mit dem Arbeitszylinder 1 ist die Tragplatte
26 vorgesehen, die mit dem Endring 12 des Arbeitszylinders 1 fest verbunden ist
und Gewindebohrungen für die Schrauben lla aufweiset.
-
Die beschriebene Hub- und Senkeinriohtung arbeitet in der folgenden
Weise:
Der Arbeitszylinder 1 führt die Hub- und Senkbewegungen aus.
Während des Jeweiligen Hebens bzw. Senkens sind die oberen Klemmteile eingepreßt
und die unteren Klemmteile sind gelöst, sodaß sich das Zugglied zwischon diesen
frei hindurohbewegen kann. Bei der Leerbewegung des Arbeitszylinders hingegen sind
die unteren Klemmkeile eingepreßt und die oberen Klemmkeile sind gelöst, sodaß sioh
das Zugglied zwischen diesen frei hindurohbewegen kann. Es werden also abwechselnd
die oberen und die unteren Klemmkeile von ihren Betätigungseinrichtungen hydraulisch
eingepreßt bzw. freigegeben. Die Hydraulik der oberen und der unteren Klemmvorrichtung
ist Jeweils so ausgebildet, daß sie sowohl das Verkeilen als auoh das Freigeben
bsw. Rückhalten der Klemmkeile ausführen können.
-
Alle Arbeitsvorgänge sind von der nicht dargestellten, für Heben und
Senken gegebenenfalls vorprogrammierbaren Hydraulikanlage automatisch steuerbar
und werden deshalb ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand ausgeführt. Duroh das hydraulische
Einpressen der Klemmteile wird das Zugglied in allen Bewogungephasen sicher verankert.
-
In einzelnen geht ein Senkvorgang wie folgt vor sich: Das Zugglied
wird duroh eine Durchbrechung des Tragwerkops, der fertigen Brücke, Halle od.dgl.
hindurchgeführt und an des u senkenden Element mit Keilen od.dgl. serankers. Die
Hub- und Senkvorrichtung wird aufgesetzt und mittels der Teile 10, 11 as Tragwerk
od.dgl. befestigt. Die obere Klemmeinrichtung 4 wird duroh Jaohuntengehen des Kolbens
21a am Zugglied 20 festgesetzt, nachdem der Arbeitszylinder 1 in seine höchste Stellung
ausgefahren worden ist. Sodann führt der Arbeitszylinder
1 die
Senkbewegung aus. Knapp bevor er seine tiefste Stellung erreicht hat, wird er stillgelegt
und die untere Klemmeinrichtung 3 wird durch Betätigen der unteren Hydraulik festgesetzt,
die obere Klemmeinrichtung 4 wird duroh gaohobengehen des Kolbens 21a freigesetzt.
Danaoh wird der Arbeitezylinder 1 wieder in seine tiefste Stellung gebracht, um
die oberen Klemmkeile 1 9a zu lookern, und wird wieder in seine höchste Lage gebracht.
Bei dieser Aufwärtsbewegung sind die Klemmkeile 19a frei vom Zugglied 20.
-
Der Vorgang wird wiederholt. Der Hubvorgang geht in entsprechender
Weise vor sich.
-
Da die Einriohtung sollautomatisoh arbeitet, sind die Hub- und Senkbewegungen
sehr rasch. Der Arbeitsaufwand ist gering; auch die Montage der Zugglieder, die
Ublioherweise keine Stoßstellen aufweisen, ist sehr einfaoh und zeitsparend. Es
können ein oder mehrere Zugglieder in einer Hub- und Senkvorrichtung angeordnet
sein.
-
Es ist aber auoh möglich, für den Arbeitszylinder und für die Betätigungseinrichtungen
für die obere und für die untere Klemmeinrichtung jeweils eigene, sodann von Hand
zu betätigende Steuervorrichtungen vorzusehen.
-
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive
Abänderungen vorgenommen werden.
-
So besteht die Möglichkeit bei Verwendung der Einriohtung für das
Heben die Rückführung der Kleakelle duroh Federn vorzunehmen.