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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Neutralisation und Abscheidung saurer bzw. säure- haltiger Schadstoffe in Rauchgasen und Feuerungsanlagen, insbesondere von Müllverbrennungsanla- gen und mit Abwärmenutzung, bei dem zunächst in das Rauchgas eine Suspension aus basisch reagierenden Feststoffen, beispielsweise Kalk in Wasser oder Natronlauge feinstverteilt wird und in einer Menge eingebracht wird, dass sich mittels der Rauchgasrestwärme ein trockenes, neutra- les Salz bildet, welches zusammen mit dem Flugstaub beispielsweise mit Hilfe eines üblichen Staub- abscheiders aus dem Rauchgas entfernt wird. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchfüh- ren dieses Verfahrens mit einer Zerstäubungseinrichtung zum feinstverteilten, gleichzeitig ge- steuerten Einbringen der Suspension in das Rauchgas.
Um saure bzw. säurehaltige Schadstoffe in Rauchgasen von Feuerungsanlagen zu neutrali- sieren, werden nach dem Stand der Technik in die Rauchgase Neutralisationsmittel, z. B. wässeri- ge Kalksuspensionen, mittels pumpengetriebener Flüssigkeitszerstäuber kontinuierlich eingesprüht.
Hiedurch werden die Schadstoffe unter gleichzeitiger Auftrocknung der mit der Suspension einge- brachten Trägerflüssigkeit in Neutralsalze überführt, die dann zusammen mit dem Flugstaub in einem Staubabscheider aus dem Rauchgas entfernt werden.
Eine derartige Neutralisation wird bisher bei Rauchgastemperaturen von mehr als 5000C durchgeführt, so dass unter Beachtung der vom Taupunkt vorgegebenen Temperaturgrenze eine Abkühlspanne von zirka 350 K zur Verfügung steht. Diese grosse Abkühlspanne erlaubt die Einbrin- gung relativ grosser Flüssigkeitsmengen in Form sehr dünnflüssiger Suspensionen mit entsprechender Begünstigung der Verteilung im Rauchgas und damit der chemischen Reaktion.
Werden jedoch Rauchgase aus Anlagen mit Abwärmenutzung zugeführt, so stehen für einen derartigen nachgeschalteten Prozess für Rauchgastemperaturen von 200 bis 250 C und damit nur eine Abkühlspanne von zirka 100 K zur Verfügung. Handelt es sich bei der Feuerungsanlage zudem um eine Müllverbrennungsanlage, bei der heterogener Brennstoff verarbeitet wird, so treten zudem sowohl starke Schwankungen in der Rauchgasmenge als auch in der Schadstoffkonzentration auf.
Um auch bei hohen Schadstoffkonzentrationen die vorgegebene Schadstoffminderung zu gewährleisten, wird das Neutralisationsmittel jeweils auf den Höchstwert aus Rauchgasmenge und Konzentration dosiert, was natürgemäss einen hohen Verbrauch bedingt ; anderseits orientiert sich beim starren System die einzubringende Wassermenge auf der geringsten vorkommenden Rauchgasmenge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Neutralisation der sauren bzw. säurehaltigen Schadstoffe in Rauchgasen mit trockener Neutralsalzabscheidung zu schaffen, das auch bei niedrigen Rauchgastemperaturen, wie sie hinter Anlagen mit Abwärmenutzung üblich sind, arbeitet. Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens so auszubilden, dass bei diesen Verhältnissen ein möglichst wirtschaftlicher Betrieb möglich ist, u. zw. vor allem hinsichtlich des Verschleisses der Anlage und des Verbrauchs an Neutral- sationsmittel.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Verfahren gelöst, bei dem eine dickflüssige Suspension mit einem Mischungsverhältnis des basisch reagierenden Feststoffes : Wasser zwischen 1 : 20 und 1 : 2, vorzugsweise zwischen 1 : 6 und 1 : 3, eingesetzt wird, die in dem Rauchgas unter Benutzung eines gasförmigen Zerstäubungsmittels verteilt wird.
Auf Grund der Verwendung einer derart dickflüssigen Suspension kühlen sich die Rauchgase nur vergleichsweise wenig ab, so dass eine Neutralisation und Auftrocknung der Neutralisationsprodukte auch bei Rauchgastemperaturen von 200 bis 250 C erfolgen kann, ohne dass der Taupunkt erreicht wird. Die Verwendung eines gasförmigen Zerstäubungsmittels, wozu sich Druckgas, insbesondere Druckluft, oder Dampf besonders gut eignen, lässt es darüber hinaus zu, dass die Suspension in den Zuführungsleitungen ohne hohen Pumpendruck und mit niedriger Geschwindigkeit befördert werden kann, so dass durch die an sich sehr erosiv wirkende Suspension kaum Verschleiss entsteht, u. zw. insbesondere nicht an den für die Qualität der Zerstäubung wirksamen Teilen.
In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Menge der eingebrachten Suspension und/oder des Zerstäubungsmittels entsprechend den Änderungen von Rauchgasmenge und/oder Schadstoffmenge zur Erzielung eines annähernd stöchiometrisch ablaufenden Neutralisationsprozesses angeglichen wird. Durch diese Massnahme eignet sich das Verfahren besonders für Feuerungsanlagen,
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bei denen sich die Rauchgasmenge und-atomosphäre dauernd ändert, wie dies insbesondere bei
Müllverbrennungsanlagen der Fall ist. Auf diese Weise kann der Verbrauch an Neutralisations- wie auch Zerstäubermitteln wirtschaftlich niedrig gehalten werden.
Die Angleichung soll dabei so geschehen, dass bei Veränderung der Rauchgasmenge sowohl die Menge der eingebrachten Suspension als auch die des Zerstäubungsmittels entsprechend geän- dert wird und dass bei Veränderung lediglich der Schadstoffkonzentration nur die Suspensionsmenge geändert wird.
Des weiteren sieht die Erfindung vor, dass die Suspension annähernd drucklos in das Rauch- gas eingeführt und dann zerstäubt wird, wodurch erosive Veränderungen der für die konstante
Qualität der Zerstäubung wesentlichen Bauteile praktisch ausgeschlossen werden.
Die Vorrichtung der eingangs genannten Art ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstäubungseinrichtung als Druckgaszerstäuber, z. B. als Druckluftzerstäuber, oder als
Dampfzerstäuber ausgebildet ist. Dieser Druckgaszerstäuber eignet sich insbesondere zum Vertei- len einer dickflüssigen Suspension im Rauchgas, da dann die Suspension vergleichsweise langsam in den Rohrleitungen transportiert werden kann und somit kaum Verschleiss entsteht. Zudem lässt sich mit einem Druckgaszerstäuber eine bessere und leichter einstellbare Feinstverteilung im
Rauchgas erzielen, was die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung erhöht.
Der Druckgaszerstäuber kann dabei im wesentlichen aus einer Druckerzeugungsanlage und wenigstens einem Zerstäubungsorgan in einem als Kontaktstrecke ausgebildeten Abschnitt des
Rauchgaskanals hinter einer Feuerungsanlage bestehen.
Es können aber auch je nach Querschnitt der Kontaktstrecke mehrere Zerstäubungsorgane in einer und/oder bei entsprechendem Abstand zueinander verschiedenen Ebenen vorgesehen sein.
Das Zerstäubungsorgan selbst weist gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ein Zuführrohr für die Suspension sowie ein Druckgasrohr auf, dessen Austritt vor dem des Zuführrohres mündet. Dabei sollte der Austritt des Druckgasrohres so auf den des Zuführrohres gerichtet sein, dass die Suspension erst nach dem Austritt vom Zerstäubermedium erfasst wird, um erosive Erscheinungen zu vermeiden. Zweckmässigerweise sollte der Austritt des Druckgasrohres im rechten Winkel zu dem Austritt des Zuführrohres verlaufen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Druckgasrohr als konzentrisch zu dem Zuführrohr angeordnetes Mantelrohr ausgebildet ist, an dessen Ende ein U-förmiges Leitungsstück zur Bildung des Austritts angesetzt ist, wodurch eine sehr kompakte Konstruktion entsteht, bei der das Zerstäubermedium gleichzeitig als Isolierung einmal die Rauchgastemperatur von dem Neutralisationsmittel fernhält, zum andern durch vorgesehene Erwärmung bei Verwendung eines an sich kalten Druckgases (z. B. Druckluft) die Taupunktunterschreitung am äusseren Rohr vermeidet. Bei Verwendung von Dampf erfolgt die Abschirmung zum Rauchgas einerseits bzw. zum Neutralisationsmittel anderseits durch weitere konzentrisch angeordnete, luftspaltbildende Rohre.
Die Erfindung sieht ferner vor, dass das Zuführrohr im Bereich des austrittseitigen Endes in einem Abstreifring axial beweglich geführt ist. Durch Hin- und Herbewegen des Zuführrohres können Ablagerungen im Bereich des austrittsseitigen Endes abgestreift werden, wodurch die Zerstäubergeometrie und damit die Zerstäubungsqualität erhalten bleiben. Die axiale Bewegung kann dabei durch einen in einem Zylinder zu bewegenden Betätigungskolben geschehen, der mit dem Zuführrohr verbunden ist und dessen eine Seite gegen die Wirkung einer Feder mit Druckmittel zu beaufschlagen ist. Für die vorzugsweise periodische Druckbeaufschlagung, z. B. mittels Zeitschaltautomatik, kann dann ein Zwei-Wege-Magnetventil vorgesehen sein, das mit der Druckgaserzeugungsanlage verbunden ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgeschlagen, dass das Zerstäubungsorgan eine Kugelgelenkhalterung für den Einbau in die Wand der Kontaktstrecke aufweist. Dies ermöglicht es, die Strahlrichtung den Gegebenheiten der Rauchgasströmung optimal anzupassen.
Als weiteres Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass bei Verwendung von Druckluft eine Beheizung für das Druckgas vorhanden ist, einmal um den Winterbetrieb zu ermöglichen, zum andern um Abkühlungseffekte bis in den Taupunktbereich mit Ablagerungen und Korrosion auf der Rauchgasseite des Zerstäubungsorgans zu vermeiden.
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Die Erfindung sieht ferner vor, dass der Druckgaszerstäuber mit einer Druckgasmengenverstelleinrichtung versehen ist, die es erlaubt, die Menge des eingebrachten Zerstäubungsmittels der jeweiligen Rauchgasmenge anzupassen.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen : Fig. l ein verfahrenstechnisches Fliessbild einer Vorrichtung zur Neutralisation von Schadstoffen in Rauchgasen bei Anwendung von vor Ort erzeugter Druckluft als Zerstäubungsmittel und Kalkhydrat als Neutralisationsmittel ; Fig. 2 ein Zerstäubungsorgan der Vorrichtung nach Fig. l, im Querschnitt ; Fig. 3 eine Überlaufeinrichtung zur Vorrichtung nach Fig. l, im Querschnitt ; Fig. 4 ein verfahrenstechnisches Fliessbild einer Vorrichtung zur Neutralisation von Schadstoffen in Rauchgasen bei Anwendung von Dampf als Zerstäubungsmittel und Kalkhydrat als Neutralisationsmittel ; Fig. 5 ein Zerstäubungsorgan der Vorrichtung nach Fig. 4, im Querschnitt.
Fig. l zeigt in einem verfahrenstechnischen Fliessbild eine Vorrichtung zur Neutralisation eines Rauchgasstromes. Diese Vorrichtung weist einen Aufbereiter-l-auf, der im wesentlichen aus einem Behälter --2-- mit Kalkhydrat und einem Vorratstank --3-- mit einer Suspension aus Kalkhydrat und Wasser besteht. Das Kalkhydrat wird mit einem motorisch (M) angetriebenen Schraubenförderer --4-- in den Vorratstank --3-- eingebracht, während für das Wasser eine Wasserzuleitung --5-- vorgesehen ist, die mit einem Schwimmer --6-- gesteuert wird und zudem über einen Regelkreis --7-- mit dem Schraubenförderer --4-- verbunden ist, so dass eine konstante Zusammensetzung der Suspension gewährleistet ist.
Wenngleich das dargestellte Ausführungsbeispiel mit einem Mischungsverhältnis von 1 : 4 arbeitet, ist mit dieser Vorrichtung die Einstellung sämtlicher interessierender Mischungsverhältnisse ohne weiteres möglich. Zusätzlich ist ein in die Suspension eintauchender Rührer --8-- vorgesehen.
Von diesem Aufbereiter-l-wird die Suspension mittels einer motorisch (M) angetriebenen Pumpe --9-- über die Zuführleitung --10-- zu einer Überlaufeinrichtung --11-- gepumpt, die aus einem Behältnis --12-- und einem in diesem angeordneten Überlaufrohr --13-- besteht. Über im Überlaufrohr --13-- vorgesehene Öffnungen sowie über eine Ablaufleitung --14-- kann die überschüssig geförderte Suspension wieder in den Vorratstank --3-- zurückfliessen. Da die Pum- pe-9-immer wesentlich mehr fördert als benötigt, u.
zw. mehr als das zirka 2fache, entsteht so ein Kreislauf, der einerseits den Suspensionsspiegel in der Überlaufeinrichtung --11-- entspre- chend der Höhe der Öffnungen im Überlaufrohr --13-- konstant hält und anderseits dafür sorgt, dass keine Kalkablagerungen im System entstehen.
Das Überlaufrohr --13-- ist teleskopisch höhenverstellbar, so dass die Spiegelhöhe der Suspension eingestellt bzw. verändert werden kann. Dies geschieht über einen Stellantrieb im dargestellten Beispiel über einen elektrischen Stellmotor --15--, der über eine Kurbel --16--, eine Verbindungsstange --17--, einen Doppelhebel --18-- sowie eine weitere Verbindungsstange --19-- mit dem oberen Ende des Überlaufrohres --13-- verbunden ist.
Von der Überlaufeinrichtung --11-- setzt sich die Zuführleitung --10-- zu dem Zerstäu- bungsorgan --20-- eines Druckluftzerstäubers --21-- fort. Dieser Druckluftzerstäuber --21-- weist neben dem Zerstäubungsorgan --20-- eine Druckerzeugungsanlage auf, die aus einem motorisch (M) angetriebenen Verdichter --23--, einem Druckluftspeicher --24-- und einer nachgeschalteten Heizung --25-- besteht. Zwischen Verdichter --23-- und Druckluftspeicher --24-- ist ein Regelkreis --26-- geschaltet, um eine weitgehend konstante Füllung des Druckluftspeichers --24-zu gewährleisten.
Von der Druckerzeugungsanlage --22-- gelangt die Druckluft über die Druckluftleitung --27-- zu dem Zerstäubungsorgan --20--. Dieses Zerstäubungsorgan --20-- ist mittels eines Kugelgelenks --28-- in der Wandung --29-- eines Rauchgaskanals --30-- gelagert und ragt mit seinem Austrittsende --31-- bis etwa in dessen Mitte hinein.
Das Austrittsende --31-- liegt dabei niedriger als der Suspensionsspiegel in der Überlaufeinrichtung --11--, so dass zwischen beiden ein Zulaufgefälle besteht, das für den Transport der Suspension durch die Zuführleitung --10-- und dessen Austreten am Austrittsende --31-- des Zerstäubungsorgans --20-- sorgt. Durch Veränderung des Suspensionsspiegels in der Überlaufeinrichtung --11-- kann das Zulaufgefälle und damit die Austrittsmenge am Zerstäubungsorgan --20-- entsprechend verändert werden.
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Die Druckluft selbst tritt über ein U-förmiges Leitungsstück --32-- rechtwinkelig zur Suspen- sion aus, die dabei in Richtung des Rauchgasstromes zerstäubt wird. Die austretende Druckluft- menge kann dabei über ein mit einem Verstellmotor --33-- versehenes Ventil --34-- eingestellt werden.
Die Verstellung des Suspensionsspiegels und damit die der in den Rauchgasstrom austreten- den Suspensionsmenge sowie die des Ventils --34-- und damit die der austretenden Zerstäubungs- luftmenge geschieht automatisch über eine Steuereinrichtung. Diese Steuereinrichtung erhält Infor- mationen über die jeweilige Rauchgasmenge von einer Rauchgasmengenmesseinrichtung --35--, die als Venturidüse im Rauchgaskanal --30-- angeordnet ist, sowie über eine in den Rauchgaskanal --30-- hineinragende Sonde --36-- mit Analysegerät, so dass die Schadstoffkonzentration proportional zur Rauchgasmenge erfasst wird.
Das von der Rauchgasmengenmesseinrichtung --35-- gebildete Signal dient über den Steuer- teil --37-- als Stellgrösse für das Ventil-34-u. zw. derart, dass bei einer Vergrösserung der
Rauchgasmenge auch die Druckluftmenge zunimmt. Gleichzeitig wird das Signal an einen weite- ren Steuerteil --38-- weitergegeben, der mit dem Stellmotor-15-der Überlauf einrichtung-11- verbunden ist und so für eine entsprechende Vergrösserung auch der Suspensionsmenge sorgt. Dabei bleibt das Verhältnis von Druckluftmenge zu Suspensionsmenge konstant.
Verändert sich nur die Schadstoffkonzentration, so läuft das von der Sonde --36-- gebil- dete Signal zum Steuerteil --38-- und von diesem zum Stellmotor --15--. Es wird dann nur der
Suspensionsspiegel und damit die zu zerstäubende Suspensionsmenge verändert, während die Druck- luftmenge konstant bleibt.
Ändern sich sowohl Rauchgasmenge als auch Schadstoffkonzentration, so geht die Verände- rung der Druckluftmenge und der Suspensionsmenge nicht mehr proportional vor sich. Das von der Rauchgasmengenmesseinrichtung --35-- kommende Signal wird nämlich hinsichtlich der Suspen- sionsmenge durch das von der Sonde --36-- kommende Signal im Steuerteil --38-- verstärkt oder entsprechend abgeschwächt, so dass die Suspensionsmenge stärker verändert wird als die Druckluft- menge.
Im übrigen befinden sich in der Druckluftleitung --27-- sowie in der Zuführleitung --10-- und Ablaufleitung --14-- je eine Messstelle --39, 40, 41--, deren Messwerte in Signale umgewan- delt und an die entsprechenden Steuerteile --37, 38-- als Stellungsmeldung rückgeführt werden.
An die Aufbereitungseinrichtung-l-und die Druckerzeugungsanlage --22-- können je nach Bedarf Abzweigungen der Zuführleitung --10-- bzw. der Druckluftleitung --27-- angeschlos- sen werden, um weitere Zerstäubungsorgane zu versorgen. Dies ist hier mit den Leitungen --42-- angedeutet.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Zerstäubungsorgan --20--. Dies weist ein Zuführ- rohr --43-- auf, über das die Suspension in Richtung Austrittsende --31-- laufen kann. Dieses Zuführrohr --43-- ist von einem Mantelrohr --44-- konzentrisch umgeben, das einerends mit der
Druckluftleitung --27-- und andernends mit dem U-förmigen Leitungsstück --32-- in Verbindung steht und so dem Transport der Druckluft dient. Die Mündung --45-- dieses Leitungsstückes --32-- ist unterhalb und rechtwinkelig zur Mündung --46-- des Zuführrohres --43-- angeordnet, so dass die aus dem Leitungsstück --32-- ausströmende Druckluft die aus dem Zuführrohr --43-- kommende Suspension mitreisst und dabei feinstverteilt zerstäubt.
Das Zuführrohr --43-- ist in dem Mantelrohr --44-- axial verschieblich geführt. Für die axiale Bewegung ist eine Betätigungseinrichtung --47-- mit einem Betätigungskolben --48-- vor- gesehen, der mit dem Zuführrohr --43-- verschraubt ist und in einem Zylinder --49-- läuft.
An dessen in dieser Ansicht linken Seite ist ein Druckraum --50-- vorgesehen, der mit einem
Zwei-Wege-Magnetventil --51-- in Verbindung steht, das zur Steuerung der Druckmittelbeaufschla- gung des Druckraumes --50-- und damit des Betätigungskolbens --48-- dient. Die zu dem Zwei-
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Wege-Magnetventil-51-- hinführende Druckmittelleitung-52-- kannleitung --27 -- angeschlossen sein.
Durch periodisches Umstellen des Zwei-Wege-Magnetventils --51-- kann der Druckraum --50-be- und entlastet werden, so dass der Kolben nach rechts und nach Entlasung durch eine Feder --53-- wieder nach links gedrückt wird. Hiedurch wird das herausstehende freie Ende des
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Zuführrohres --43-- eingezogen, so dass der dort vorgesehene Abstreifring --54-- eventuell abgelagerte Kalk- und Staubreste abstreift und so die Mündung --46-- immer sauber hält. Der unter Zerstäuberdruck stehende Mantelraum der koaxial angeordneten Leitung sorgt in Verbindung mit der reichlichen Toleranz des freien Endes dafür, dass das abgestreifte Gut abgeblasen wird.
Die Einheit aus Zuführrohr --43-- und Mantelrohr --44-- ist über das Kugelgelenk-28in der Wandung --29-- des Rauchgaskanals --30-- verstellbar gelagert, so dass das Zerstäubungsorgan --20-- in seiner Stellung den jeweiligen Bedingungen der Rauchgasströmung optimal angepasst werden kann.
Fig. 3 zeigt ebenfalls im Querschnitt die Überlaufeinrichtung --11-- mit dem Behältnis --12--, dem Überlaufrohr --13-- und dem Stellmotor --15-- in vergrösserter Darstellung.
Das Überlaufrohr --13-- hat einen geringeren Durchmesser als die sich daran nach unten anschliessende Ablaufleitung --14--, so dass beide teleskopartig ineinander bzw. auseinander ge-
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gegeneinander abgedichtet werden. Oberhalb des Balges --55-- weist das Überlaufrohr --13-- mehrere Überlauföffnungen --56-- auf, deren Unterkanten die Höhe des jeweiligen Suspensionsspiegels bestimmen.
Das obere Ende des Überlaufrohres --13-- ist mit dem Doppelhebel --18-- gelenkig verbunden, wobei hier im Gegensatz zur Darstellung in Fig. l die dort gezeigte Verbindungsstange --19-wegfällt. Diese Funktion erfüllt hiebei der Doppelhebel --18--, der hiezu schwenkbar an einer am Behältnis --12-- gelagerten Wippe --57-- angelenkt ist. Das untere Ende des Doppelhebels --18-- ist über die Verbindungsstange --17-- mit der auf dem Stellmotor --15-- sitzenden Kurbel --16-- verbunden.
In der durchgezogen gezeigten Stellung befindet sich das Überlaufrohr --13-- in der höchsten Stellung, d. h. das Gefälle in Richtung auf das in Fig. l gezeigte Zerstäubungsorgan --20-- und damit die eingebrachte Suspensionsmenge ist hier am grössten. Durch Drehen der Kurbel --16-- gegen den Uhrzeigersinn nimmt das Gestänge die gestrichelt gezeichnete Stellung ein, in der das Überlaufrohr --13-- in die Ablaufleitung --14-- hineingeschoben ist. Entsprechend senkt sich der Suspensionsspiegel, so dass das Gefälle zu dem Zerstäubungsorgan --20-- abnimmt.
Fig. 4 zeigt in einem verfahrenstechnischen Fliessbild eine Vorrichtung zur Neutralisation eines Rauchgasstromes. Die Vorrichtung ist in der Funktion identisch mit der in Fig. 1 beschriebenen und unterscheidet sich im Aufbau und Ausstattung ausschliesslich durch die Anwendung von Dampf als Zerstäubungsmittel an Stelle von Druckluft.
Von der Überlaufeinrichtung --11-- setzt sich die Zuführleitung --10-- zu dem Zerstäubungs- organ --60-- eines Dampfzerstäubers --61-- fort. Dieser Dampfzerstäuber --61-- weist neben dem Zerstäubungsorgan --60-- eine Dampferzeugungsanlage auf, die aus einem Dampfkessel --62-für Sattdampf oder leicht überhitzten Dampf, entsprechender Beheizung --63-- auf der Wasserseite, gesteuert über den Dampfdruck, sowie entsprechender Wasseraufbereitung und Nachspeisevorrichtungen --64-- besteht. Der Regelkreis für den Vordruck --65-- wie auch der Regelkreis für die Wasserfüllung --66-- des Kessels ermöglichen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen einen weitgehend überwachungsfreien Betrieb.
Von der Druckerzeugungsanlage --62-- gelangt der Dampf über die Dampfleitung --67-zu dem Zerstäubungsorgan --60--, das mittels eines Kugelgelenkes --28-- in der Wandung --29-eines Rauchgaskanals --30-- gelagert ist und mit seinem Austrittsende --68-- bis etwa in die Mitte des Rauchgaskanals hineinragt. Das Austrittsende --68-- liegt dabei niedriger als der
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--11--,ten am Austrittsende --68-- des Zerstäubungsorganes --60-- sorgt. Durch Veränderung des Suspensionsspiegels in der Überlaufeinrichtung --11-- kann das Zulaufgefälle und damit die Austrittsmenge am Zerstäubungsorgan --60-- entsprechend verändert werden.
Der Dampf selbst tritt über ein U-förmiges Leitungsstück --69-- rechtwinkelig zur Suspension aus, die dabei in Richtung des Rauchgasstromes zerstäubt wird. Die austretende Dampfmenge kann dabei über ein mit einem Verstellmotor --33-- versehenes Ventil --34-- eingestellt werden.
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