DE3140515A1 - Vorrichtung zur beseitigung bzw. vermeidung von wandablagerungen in spruehtrock nern zur neutralisation saurer bzw. saeurehaltiger schadstoffe im rauchgas von feuerungsanlagen - Google Patents
Vorrichtung zur beseitigung bzw. vermeidung von wandablagerungen in spruehtrock nern zur neutralisation saurer bzw. saeurehaltiger schadstoffe im rauchgas von feuerungsanlagenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Neutralisation
saurer bzw. säurehaltiger Schadstoffe im Rauchgas hinter Feuerungsanlagen, bestehend aus einer Kontaktstrekke
in einem Rauchgaskanalabschnitt mit in diesen hineinragenden Zerstäubungsorganen zum feinstverteilten Einbringen
von Neutralisationsmitteln, insbesondere einer Suspension aus basisch reagierenden Feststoffen, beispielsweise
Kalk und Wasser, in das Rauchgas.
Eine derartige Vorrichtung ist in der DE-OS 28 47 561 beschrieben. Die Kontaktstrecke, in die die Zerstäubungsorgane für das Einbringen des Neutralisationsmittels hineinragen,
ist hier ein einfacher, senkrecht verlaufender Rauchgaskanalabschnitt. Es hat sich gezeigt, daß durch
Auftrocknung des Neutralisationsmittels ein Wandbelag .aus
einem Gemisch von Neutralisationssuspension und Flugasche entsteht, dessen Entfernung Schwierigkeiten bereitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eventuelle Rückstände auf der Innenwand der Kontaktstrecke aus dem
Neutralisationsprozeß auf einfache Weise beseitigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
die Kontaktstrecke zumindest ein beidseitig von Rauchgas umströmtes Innenrohr aus einer Mehrzahl von im Abstand
zueinander angeordneten Längsbahnen gehängt ist, wobei die Längsbahnen ipi-t Rüttlern verbunden sind und die Zerstäubungsorgane
in das Innenrohr hineinragen. Aufgrund der zusätzlichen Anordnung des erfindungsgemäßen
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Innenrohres lagern sich eventuelle Rückstände nur an der Innenwand des Innenrohres ab, wobei der sich dabei bildende
Belag schnell trocknet, da das Innenrohr durch den außen vorbeiströmenden Rauchgas(teil)strom beheizt wird.
Mittels der Rüttler kann in regelmäßigen Abständen der angetrocknete Belag entfernt werden, wobei die Rüttler
und die das Innenrohr bildenden Längsbahnen derart aufeinander abgestimmt sind, daß die Längsbahnen beim Betrieb
des Rüttlers in entsprechend wirkungsvolle Schwingungen versetzt werden. Auf diese Weise ist ein "automatisiertes
Entfernen der sich bei dem Neutralisationsprozeß bildenden Rückstände möglich.
Zweckmäßigerweise sind dabei die Zerstäubungsorgane im
Bereiche des Einlasses des Innenrohres angeordnet, damit
die gesamte Länge des Innenrohres ausgenutzt werden kann.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Längsbahnen zu einem regelmäßigen Vieleck zusammengesetzt, so daß
ebene Stahlbleche verwendet werden können. Sie sollten zumindest an einem Ende an einem Kreisring aufgehängt
sein.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Längsbahnen mit zumindest einem äußeren Umfangsreifen
verbunden sind, der Anschluß an zumindest einen Rüttler hat. Auf diese Weise können alle Längsbahnen
gleichzeitig durch den Rüttler in Schwingungen versetzt werden. Die Umfangsreifen liegen zweckmäßigerweise lose
auf an den Längsbahnen befindlichen Haken auf. Die Umfangsreifen sollten dabei in der Mitte und im letzten
Drittel der Längsbahnen angeordnet sein. Vorzugsweise greifen an jedem Umfangsreifen vier Rüttler in gleichen
Winkelabständen an.
Als Rüttler kommen vor allem die bekannten elektrischen Bunkerrüttler infrage.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das Innenrohr in Längsrichtung in zumindest zwei unabhängig voneinander
aufgehängte Innenrohrabschnitte aufgeteilt ist. Auf diese Weise kann je nach Erfordernis eine bestimmte
Innenrohrlänge in Abstimmung auf das Schwingungsverhalten
verwirklicht werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der vom Innenrohr und vom dieses umgebenden Rauchgaskanalabschnitt
gebildete Ringkanal sowie das Innenrohr selbst vom Rauchgas im Gleichstrom durchströmt wird, wobei
der Querschnitt des Ringkanals für die Beheizung des Innenrohres gerade noch ausreichend groß ausgebildet ist.
Der Ringkanal soll also möglichst klein ausgebildet werden, da der dort strömende Rauchgasteilstrom keiner Neutralisation
unterworfen ist. Er soll deshalb nur gerade so groß sein, daß das Innenrohr ausreichend beheizt wird.
Vorteilhafter als die vorgenannte Ausführungsform kann es sein, den vom Innenrohr und vom dieses umgebenden
Rauchgaskanalquerschnitt gebildeten Ringkanal sowie das Innenrohr selbst im Gegenstrom durchströmen zu lassen.
Dabei sollte das Rauchgas zuerst den Ringkanal und nach einer Umlenkung um 180° das Innenrohr durchströmen. Auf
diese Weiser erwärmt das heiße Rauchgas zunächst das Innenrohr und gelangt dann vollständig in den vom Innenrohr
umschlossenen Raum. Damit wird der gesamte ■Volumenstrom der Neutralisationsbehandlung unterworfen.
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— 8 —
Das Innenrohr ist zweckmaßigervreise über Federn aufgehängt,
die als Tellerfedern ausgebildet Sein können.
Es bietet sich ferner an, Innenrohr und Kontaktstrecke senkrecht verlaufen zu lassen, da hierdurch eine besonders
einfache Aufhängung des Innenrohres verwirklicht werden kann und auch die Rauchgasführung relativ einfach
ist.
Schließlich wird gemäß der Erfindung vorgesehen, unterhalb des Innenrohres einen Fangtrichter anzuordnen, um
den mittels der Rüttler abgeschüttelten Belag auffangen und abziehen zu können.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung am Beispiel einer Ausführungsform nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zur
Neutralisation von Rauchgas;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Gesamtanordnung mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und einem
nachgeschalteten Elektrofilter; und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Gesamtanordnung
mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Rauchgaskanals 1, der aus einem von der Feuerungsanlage kommenden Zuführkanal 2,
einer Kontaktstrecke 3 und einem Abführkanal 4 besteht.
In die Kontaktstrecke 3 ist ein Innenrohr 5 eingehängt, das aus zwei untereinander angeordneten Innenrohrabschnitten
6, 7 besteht. Der obere Innenrohrabschnitt 6 ist über
kurze Zugstangen 8, 9 und der untere Innenrohrabschnitt
7 unabhängig von dem oberen über außen hängende, lange Zugstangen 10, 11 an der Decke 12 aufgehängt; die Aufhängung erfolgt jeweils über Tellerfedern 13, 14.
Die beiden Innenrohrabschnitte 6, 7 sind jeweils aus
Längsbahnen 15, 16 aus 3 mm Stahlblech zusammengesetzt und an ihren oberen Enden über Kreisringe 17, 18 miteinander
verbunden. Sie bilden im Querschnitt praktisch ein Vieleck, wobei die Längskanten geringe Abstände voneinander
haben, was hier durch senkrecht verlaufende Linien angedeutet ist.
Beide Innenrohrabschnitte 6, 7 sind von Umfangsreifen
19, 20 umgeben, die - was hier nicht näher dargestellt ist - lose auf an jeder Längsbahn 14, 15 angebrachten
Haken aufliegen. Sie sind über radial nach außen sich erstreckende Stößel 21, 22, 23, 24 mit vier in gleichen
Winkelabständen (90 ) angeordnete, elektrische Bunkerrüttler 25, 26, 27, 28 verbunden, die am Außenmantel der
Kontaktstrecke 3 elastisch angebracht sind und von denen hier nur jeweils zwei zu sehen sind. Durch entsprechende
Anpassung der Bunkerrüttler 25, 26, 27, 28, insbesondere der Vorspannung der Stößel 21, 22, 23, 24 und der Gummielemente,
sowie der Länge der Längsbahnen 14, 15 können letztere durch Einschaltung der Bunkerrüttler 25, 26,
27, 28 in Schwingungen versetzt werden. Im oberen Bereich des Innenrohres 5 münden Zerstäubungsdüsen 29, 30 durch
die eine Neutralisationssuspension in das Innenrohr 5
feinstverteilt eingebracht werden kann. Mit Hilfe dieser
Neutralisationssuspension wird das Rauchgas, das über den horizontal verlaufenden Zuführkanal 2, dann durch
einen Ringkanal 31 an der Außenseite des Innenrohres 5 und nach Umlenkung in das Innenrohr 5 selbst zugeführt
wird, mit Neutralisationsmittel beaufschlagt. Das sich
dabei auf den Innenseiten der Längsbahnen 14, 15 absetzende Gemisch aus Neutralisationssuspension und Flugasche
wird aufgrund der Beheizung der Längsbahnen 14, 15 durch das im Ringkanal 31 hochströmende Rauchgas getrocknet.
Durch zeitweises Einschalten der Bunkerrüttler 25, 26,
27, 28 werden die Längsbahnen 14, 15 derart in Schwingungen versetzt, daß der Belag abfällt und nach unten aus
dem Innenrohr 5 herausfallen kann. Auf diese Weise ist ein automatisiertes Entfernen des Belages verwirklicht.
Bleibende Ablagerungen werden hierdurch vermieden.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1 in einer Gesamtanordnung.
Der Rauchgasstrom tritt hier wieder über den Zuführkanal 2 von der Seite in die Kontaktstrecke 3 ein, steigt dann
über den Ringkanal 31 hoch bis zur Decke 12, wird dort umgelenkt und strömt dann in das Innenrohr 5, bestehend
aus dem oberen und unteren Innenrohrabschnitt 6, 7. Dort wird über die Zerstäubungsdüsen 29, 30 eine Neutralisationssuspension
eingebracht.
Das auf diese Weise neutralisierte Abgas strömt in dem Innenrohr 5 nach unten und wird dann über ein Schrägblech
32 in einen Elektrofilter 33 geleitet. Dieser hat einen üblichen Aufbau, so daß auf eine nähere Beschreibung verzichtet
werden kann. Unterhalb des Elektrofilter 33 sind
zwei Fangtrichter 34, 35 angeordnet, über die der abgeschiedene Staub von dem Elektrofilter 33 sowie die Ablagerungen
an der Innenwandung des Innenrohres 5 nach dem Abschütteln abgezogen werden können. Über einen Abzug
36 wird das Rauchgas aus dem Elektrofilter 33 herausgeführt.
In Fig. 3 ist eine gegenüber Fig. 2 modifizierte Gesamtanordnung dargestellt, wobei gleiche Teile mit gleichen
Bezugsziffern versehen sind.
Die Rauchgasführung ist dieselbe wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, so daß auf die dortige Besehreibung
Bezug genommen wird. Der einzige Unterschied besteht darin, daß statt des Schrägbleches 32 bei der Ausführung
nach Fig. 2 nunmehr unterhalb des Innenrohres 5 ein Fangtrichter 37 vorgesehen ist. Mit Hilfe dieses Fangtrichters
37 kann der von dem Innenrohr 5 abgeschüttelte Belag
separat abgezogen werden. Es findet also keine Vermischung mehr mit den von den Fangelektroden des Elektrofilters
33 herabfallenden Rückständen statt.
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Leerseite
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Beseitigung bzw. Vermeidung von Wandablagerungen
in Sprühtrocknern zur Neutralisation saurer bzw. säurehaltiger Schadstoffe im Rauchgas hinter Feuerungsanlagen,
bestehend aus einer Kontaktstrecke in einem Rauchgaskanalabschnitt mit in diese hineinragenden
Zerstäubungsorganen zum feinstverteilten Einbringen von Neutralisationsmitteln, insbesondere eine Suspension
aus basisch reagierenden Feststoffen, beispielsweise Kalk und Wasser in das Rauchgas, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kontaktstrecke (3) zumindest ein beidseitig von Rauchgas umströmtes Innenrohr (5) aus einer
Mehrzahl von im Abstand zueinander angeordneten Längs-· bahnen (14, 15) gehängt ist, wobei die Längsbahnen (14,
15) mit Rüttlern (25, 26, 27, 28) verbunden sind und die Zerstäubungsorgane (29, 30) in das Innenrohr (5)
hineinragen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerstäubungsorgane (29, 30) im Bereich des Einlasses des Innenrohres (5) angeordnet sind.
— 2 —
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsbahnen (14, 15) zu einem regelmäßigen Vieleck zusammengesetzt sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren' der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbahnen (14,
15) zumindest an einem Ende an einem Kreisring (17, 18) aufgehängt sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbahnen (14,
15) mit zumindest einem äußeren Umfangsreifen (19, 20) verbunden sind, der Anschluß an zumindest einen Rüttler
(25, 26, 27, 28) hat. -
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umfangsreifen (19, 20) lose auf an den Längsbahnen (14, 15) befindlichen Haken aufliegt.·
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Umfangsreifen (19, 20) in der Mitte und im letzten Drittel der Längsbahnen (14, 15) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 .
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Umfangsreifen (19, 20) vier Rüttler (25, 26, 27, 28) in gleichen
Winkelabständen angreifen.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttler als elektrische Bunkerrüttler (25, 26, 27, 28) ausgebildet
sind.
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10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (5) in
Längsrichtung in zumindest zwei unabhängig voneinander aufgehängte Innenrohrabschnitte (6, 7) aufgeteilt ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Innenrohr (5) und vom dieses umgebenden Rauchgaskanalabschnitt
gebildeten Ringkanal sowie das Innenrohr selbst vom Rauchgas im Gleichstrom durchströmt wird, wobei der
Querschnitt des Ringkanals für die Beheizung des Innenrohrs gerade noch ausreichend groß ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Innenrohr
(5) und vom dieses umgebenden Rauchgaskanalabschnitt
• gebildete Ringkanal (31) sowie das Innenrohr (5) selbst vom Rauchgas im Gegenstrom durchströmt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Rauchgas zuerst den Ringkanal (31) und nach
einer Umlenkung um 180 das Innenrohr (5) durchströmt.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (5)
über Federn (13, 14) aufgehängt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn als Tellerfedern (13, 14) ausgebildet
sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Innenrohr (5) und
Kontaktstrecke (3) senkrecht verlaufen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Innenrohrs (5) ein Fangtrichter (37) angeordnet ist.
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