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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenniederhalter mit einem im Querschnitt etwa U-förmigen Lagerbock, an dessen Bodenplatte eine Steuerkurve angeordnet ist und in dessen beiden Seitenwänden ein Federgehäuse und ein mit einem Trittsporn versehener Sohlenhalter mittels einer gemeinsamen quer verlaufenden Achse verschwenkbar gelagert sind, wobei der Sohlenhalter von einem von einer Rastfeder beaufschlagten Rastglied, dem die Steuerkurve an der Bodenplatte zugeordnet ist, in der Fahrtstellung gehalten ist und mit Hilfe eines Auslösehebels, dessen Achse sich im Abstand von der Achse für den Sohlenhalter und das Federgehäuse befindet, willkürlich in die Einsteiglage bewegt werden kann, und wobei die Achse für den Sohlenhalter und das Federgehäuse oberhalb von der Steuerkurve angeordnet ist.
Bei einem bekannten Fersenniederhalter dieser Art (s. FR-PS Nr. 2. 399. 260) war der Auslösehebel am Lagerbock gelagert. Dies hatte aber zur Folge, dass eine willkürliche Auslösung des Fersenniederhalters nur durch Zug auf den Kraftarm des Auslösehebels erfolgen konnte. Die Verwendung der Skistockspitze war daher zur willkürlichen Auslösung ungeeignet. Ausserdem war der sogenannte "elastische Bereich" des Fersenniederhalters sehr klein, da der Auslösehebel am unteren Ende des Sohlenhalters angriff und der Lastarm des Auslösehebels daher nur sehr kurz sein konnte. Aus diesem Grunde passierte der Sohlenhalter bereits nach einem kleinen Schwenkwinkel den Auslösepunkt an der Steuerkurve.
Der Fersenniederhalter nach der US-PS Nr. 3, 781, 029 besitzt einen grundsätzlich andern konstruktiven Aufbau. Bei dieser Ausführungsform ist nämlich im Lagerbock ein Riegelkörper auf einer Querachse schwenkbar gelagert. Der Riegelkörper wieder trägt eine in der Fahrtstellung vertikale Achse, um welche ein Sohlenhalter, der mit einem Auslösehebel einstückig ausgebildet ist, verschwenkt werden kann. Auch bei diesem Fersenniederhalter ist der sogenannte "elastische Bereich" ausserordentlich klein, da sowohl in der horizontalen als auch in der vertikalen Ebene eine Rückstellung des Sohlenhalters unmöglich ist, sobald die jeweilige, von einer Feder belastete Rastkugel ihre Sitzfläche verlassen hat.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die angeführten Nachteile der bekannten Ausführungsform zu beseitigen und einen Fersenniederhalter der eingangs umrissenen Art zu schaffen, bei dem der Auslösehebel durch Druck, z. B. mit der Spitze des Skistockes, verschwenkt werden kann und bei dem trotz eines grossen Übersetzungsverhältnisses zwischen Lastarm und Kraftarm am Auslösehebel ein relativ grosser elastischer Bereich des Fersenniederhalters gewährleistet ist.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss vor allem dadurch erreicht, dass der Auslösehebel in Lageraugen, welche an die vom Sohlenhalter abgewendete Seite des vom Sohlenhalter unabhängigen Federgehäuses angesetzt sind, schwenkbar gelagert ist.
Um einen günstigen Kraftangriff des Auslösehebels am Rastglied herbeizuführen, sieht die Erfindung ferner vor, dass der Auslösehebel am Ende seines Lastarmes keilförmig verjüngt ist und mit diesem Ende das Rastglied untergreift. Auf diese Weise ist es möglich, diejenige Fläche, mit der der Auslösehebel am Rastglied aufliegt, - im Querschnitt gesehen-nach einer Spirale verlaufen zu lassen, bei der die Normale auf die Spirale im Auflagepunkt mit der Achse des Federgehäuses einen sehr kleinen Winkel einschliesst. Dadurch wird aber die quer zur Achse des Federgehäuses wirkende Komponente der durch den Auslösehebel hervorgerufenen Druckkraft auf das Rastglied in erträglichen Grenzen gehalten.
Bei einer bekannten Ausführungsform (s. DE-OS 1578992) untergreift das Ende des Lastarmes des Auslösehebels einen Lagerbolzen für den Andrückbacken. Eine derartige Konstruktion lässt sich aber nur dann praktisch verwirklichen, wenn die Rastfeder sehr weich ist. Diese Konstruktion ist daher nur für besonders ausgebildete Fersenniederhalter geeignet und nicht universell anwendbar.
Weiters sieht die Erfindung bei einem Fersenniederhalter, bei dem der Sohlenhalter und das Rastglied im Abstand von der gemeinsamen Achse von Sohlenhalter und Federgehäuse durch zwei Gelenklaschen miteinander verbunden sind, vor, dass jede Gelenklasche einen von der Laschenebene nach aussen vorragenden Ansatz aufweist, der zur Anlage des Lastarmes des Auslösehebels dient. Gemäss diesem Merkmal greift der Auslösehebel an einem Ansatz jeder Gelenklasche und nicht am Rastglied selbst an. Dadurch ist es möglich, am Auslösehebel das Übersetzungsverhältnis zu verbessern, ohne den Hebel besonders lang und daher sperrig auszubilden.
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An sich ist der Gedanke, Sohlenhalter und Rastglied im Abstand von der gemeinsamen Achse von Sohlenhalter und Federgehäuse durch zwei Gelenklaschen od. dgl. miteinander zu verbinden, bei Fersenniederhaltern bereits bekannt, wie die AT-PS Nr. 358442 zeigt. Allerdings gehört dieser Fersenniederhalter einer andern Gattung als der Erfindungsgegenstand an, da bei ihm die Steuerkurve nicht an der Bodenplatte des Lagerbockes, sondern an dessen Stirnwand angeordnet ist.
Ausserdem trägt bei der bekannten Ausführungsform der Sohlenhalter einen rahmenförmigen, aus Draht hergestellten Auslösebügel, der sowohl die Funktion des Rastgliedes als auch die der beiden Gelenklaschen übernimmt und der zur Anbringung von Ansätzen nicht geeignet ist.
Ein anderes Erfindungsmerkmal ist darin gelegen, dass das Rastglied in einem Langloch jeder Gelenklasche geführt ist, das sich in der Fahrtstellung etwa parallel zur Achse des Federgehäuses erstreckt. Dieses Merkmal macht es möglich, dass die Bewegung des Rastgliedes entlang der Steuerkurve erst dann einsetzt, wenn die Rastfeder bereits etwas komprimiert ist.
Aus Gründen der Festigkeit hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn erfindungsgemäss der Ansatz jeder Gelenklasche in eine von einem geschlossenen Linienzug begrenzte Ausnehmung in einer Seitenwand des im Querschnitt U-förmigen Auslösehebels eingreift. Dabei kann jeder Schenkel des Auslösehebels zwei Vorsprünge besitzen, von denen der eine am Ansatz der Gelenklasche und der andere am Rastglied zur Anlage kommen. Bei dieser Ausführung wird daher beim Verschwenken des Auslösehebels mit dem einen Vorsprung die Rastfeder zusammengedrückt, mit dem andern Vorsprung hingegen das Rastglied längs der Steuerkurve solange verstellt, bis der Auslösepunkt erreicht ist.
In den Zeichnungen sind in den Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen Fersenniederhaltern in rein schematischen Längsschnitten dargestellt.
In Fig. 1 ist der Fersenniederhalter in seiner Gesamtheit mit-l-bezeichnet. Er besitzt eine Führungsplatte --2-- mit einer Plastikeinlage --2a--, mit der er auf einer Führungsschie- ne --3-- geführt ist. Auf der Führungsplatte --2-- ist ein Lagerbock --4-- auf einer auf die Führungsplatte lotrechten Achse --5-- verschwenkbar angeordnet. Auf der der Achse --5-- gegen- überliegenden Seite der Führungsplatte --2-- befindet sich eine etwa in Querrichtung verlaufende, kreisbogenförmige Steuerkurve --6--. Der im Querschnitt U-förmige Lagerbock --4-- besteht aus einer Bodenplatte --4a-- und aus zwei Seitenwänden --4b--. An der Bodenplatte --4a-- ist eine zweite in Skilängsrichtung verlaufende Steuerkurve --7-- befestigt.
In den beiden Seitenwänden --4b-- des Lagerbockes --4-- hingegen ist eine Achse --8-gelagert. Diese dient als Schwenkachse für ein Federgehäuse --9-- und für einen Sohlenhalter
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innerhalb der Seitenwände --4b-- des Lagerbockes --4-- angeordnet. Der Sohlenhalter --11-hingegen befindet sich ausserhalb des Lagerbockes--4-. Der Auslösehebel --10-- in Fig. 1 steht unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Schenkelfeder, die ihn im Uhrzeigersinn zu verschwenken trachtet. Der Auslösehebel --10-- ist am Federgehäuse --9-- auf Halbachsen --22-- gela- gert, welche Lageraugen --9c-- an der vom Sohlenhalter --11-- entfernten Seite durchsetzen.
Das Federgehäuse --9-- ist mittels Lageraugen --9a-- auf der Achse --8-- gelagert. Im Inneren des Federgehäuses --9--, das als Vierkantrohr ausgebildet ist, befindet sich eine Rastfeder --12--, welche einen Kolben --13-- beaufschlagt. Die Rastfeder --12-- ist in in der Zeichnung nicht dargestellter, an sich bekannter Weise in ihrer Vorspannung einstellbar, um den Fer- senniederhalter --1-- dem Körperbau des Skiläufers anpassen zu können. Der Kolben --13-- hat
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Skilängsrichtung verlaufende Steuerkurve --7-- zu drücken suchen. Bei seiner Bewegung gegen den Boden des Federgehäuses --9-- ist das Rastglied --14-- in Schlitzen --9b-- des Federgehäuses geführt.
Das Rastglied --14-- durchsetzt nach aussen hin Langlöcher --16a-- von zwei Gelenklaschen --16--, deren andere Enden auf einer Achse --17-- schwenkbar gelagert sind,
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noch eine Rolle --18--, welche auf der kreisbogenförmigen Steuerkurve --6-- abrollen kann.
Zwischen den beiden Laschen --16-- und den Seitenwänden --4b-- des Lagerbockes --4-- befinden sich Zwischenräume, in denen die Enden des Auslösehebels --10--, die unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Schenkelfeder an dem Rastglied --14-- anliegt, angeordnet sind.
In der Fahrtstellung nimmt der Fersenniederhalter die in Fig. 1 gezeigte Lage ein. In dieser Lage ruht die Rolle --18-- auf der kreisbogenförmigen Steuerkurve --6-- der Führungsplatte - auf. Wird jedoch während der Fahrt eine unwillkürliche Auslösung des Fersenniederhalters eingeleitet, bei der die Auslösekraft in der vertikalen Längsmittelebene liegt, so wird zunächst der Sohlenhalter --11-- um die Achse --8-- nach oben geschwenkt. Dadurch wird aber auch dem Federgehäuse --9-- eine Schwenkbewegung um die Achse --8-- erteilt, weil der Sohlenhalter --11-und das Federgehäuse --9-- über die beiden Laschen-16-- miteinander gekoppelt sind. Gleichzeitig bewegt sich das Rastglied --14-- entlang der Steuerkurve--7--, wodurch die Rastfeder - zusammengedrückt wird.
Die Schwenkbewegung des Sohlenhalters --11-- endet, sobald das Rastglied --14-- die Rastnut am in Fig. 1 linken Ende in der an der Grundplatte --4a-- des Lagerbockes --4-- befestigten Steuerkurve --7-- erreicht hat.
Hat jedoch die Auslösekraft auch eine in einem Winkel zur vertikalen Längsmittelebene wirkende Komponente, so wird der Lagerbock --4-- um die Achse --5-- verschwenkt, wobei die Rolle --18-- an der an der Führungsplatte --2-- befestigten bogenförmigen Steuerkurve --6-abrollt. Sobald an der Steuerkurve --7-- der Auslösepunkt vom Rastglied --14-- erreicht ist, erfolgt auch in diesem Falle ein Verschwenken des Sohlenhalters --11-- in die Einsteiglage.
Soll jedoch eine willkürliche Auslösung des Fersenniederhalters-l-eingeleitet werden, so wird der Auslösehebel --10-- im Uhrzeigersinn nach unten geschwenkt. Dadurch bewegt aber das gabelförmige Ende des Auslösehebels --10-- das Rastglied --14-- längs der Steuerkurve - -7--, bis der Auslösepunkt erreicht ist. Danach bewegt sich das Rastglied --14-- von selbst in die Rastnut der Steuerkurve --7--. Infolge der Bewegung des Rastgliedes --14-- längs der Steuerkurve --7-- wird die Rastfeder --12-- nur geringfügig entspannt.
Steigt der Skiläufer mit seinem Skischuh in den Fersenniederhalter --1-- ein, so muss er lediglich diejenige Federkraft überwinden, die zum Anheben des Rastgliedes --14-- bis zum Auslösepunkt der Steuerkurve --7-- erforderlich ist. Da das Rastglied --14-- dabei nur einen klei-
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verfügen, so würde das Einschnappen des Sohlenhalters --11-- in die Fahrtstellung bereits zu einem Zeitpunkt stattfinden, in dem der Absatz des Skischuhes noch relativ weit von der Skioberseite entfernt ist.
Durch die Langlöcher in den Gelenklaschen wird der Punkt, in dem der Sohlenhalter --11-- bei seiner Schwenkbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Kraft der Rastfeder --12-- gegen die Führungsplatte --2-- bewegt wird, nach unten verlegt, so dass die Gefahr einer Einspannung des Skischuhes in einem Winkel zur Skilängsmittelebene weitgehend eliminiert ist.
Eine Variante --1'-- zum Fersenniederhalter nach Fig. 1 ist in Fig. 2 wiedergegeben. Bei dieser Ausführung besitzt die Gelenklasche --16'-- angenähert die Gestalt eines rechtwinkeligen Dreiecks. Der dem spitzeren der beiden Winkel zugeordnete Eckpunkt trägt die Achse --17--, die
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der Auslösehebel --10'-- in Lageraugen gelagert, welche am Federgehäuse --9'-- auf der der Achse --8-- gegenüberliegenden Seite angeordnet sind. Durch diese Ausbildung ist eine Erhöhung des Übersetzungsverhältnisses am Auslösehebel --10'-- und damit eine weitere Verkleinerung desselben möglich.
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an die beiden in den Zeichnungen dargestellten und im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Bei-
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spielsweise könnte auch bei den dargestellten Ausführungsformen das Rastglied von einer Rolle gebildet sein, welche auf der Steuerkurve abrollt. PATENTANSPRÜCHE :
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Fersenniederhalter mit einem im Querschnitt etwa U-förmigen Lagerbock, an dessen Bodenplatte eine Steuerkurve angeordnet ist und in dessen beiden Seitenwänden ein Federgehäuse und ein mit einem Trittsporn versehener Sohlenhalter mittels einer gemeinsamen quer verlaufenden Achse verschwenkbar gelagert sind, wobei der Sohlenhalter von einem von einer Rastfeder beaufschlagten Rastglied, dem die Steuerkurve an der Bodenplatte zugeordnet ist, in der Fahrtstellung gehalten ist und mit Hilfe eines Auslösehebels, dessen Achse sich im Abstand von der Achse für den Sohlenhalter und das Federgehäuse befindet, willkürlich in die Einsteiglage bewegt werden kann, und wobei die Achse für den Sohlenhalter und das Federgehäuse oberhalb von der Steuerkurve angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (10, 10') in Lageraugen (9c),
welche an die vom Sohlenhalter (11) abgewendete Seite des vom Sohlenhalter unabhängigen Federgehäuses (9, 9') angesetzt sind, schwenkbar gelagert ist.