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Die Erfindung betrifft eine Stanzmaschine zur Herstellung von Lochreihen in Lochkarten mit gleichbleibendem Abstand der Lochreihen untereinander für die Steuerung von Textilmaschinenaggregaten, wie beispielsweise Fachbildemaschinen oder Stickautomaten, mit einer Stanzeinreichung, einer Einrichtung für den diskontinuierlichen Antrieb einer Transportwalze für den schrittweisen Vorschub der Lochkarte durch die Stanzeinrichtung, wobei der Vorschub wahlweise in ununterbrochener Folge über eine grössere Anzahl von Schritten oder in einzelnen Schritten erfolgen kann und wobei die Transportwalze mit der Stanzeinrichtung antriebsverbunden ist, und einer von aussen gesteuerten Stanzwerkzeug-Wähleinrichtung zur Festlegung der jeweils zur Wirkung gelangenden Stanzwerkzeuge.
Die bekannten Stanzmaschinen mit abschaltbarem Zahngesperre und schwingendem Hebel als Antriebseinrichtung, wobei Klinken als Treib- und Sperrglied dienen, vermögen den heutigen Anforderungen an die Stanzleistung nicht mehr zu genügen, da die Klinkenschaltung bei den vorkommenden Arbeitsgeschwindigkeiten eine schlagartige Beanspruchung mit entsprechend grossen Kraftspitzen hervorruft, wodurch die nachfolgenden Teile einer grossen Abnutzung unterworfen sind und einen hohen Lärmpegel erzeugen.
Diesen Nachteilen wird bei einer aus der DE-PS Nr. 2939123 bekannten Stanzmaschine dadurch entgegengewirkt, dass der schrittweise Vorschub der Lochkarte in den Zeitintervallen, während denen die Stanzwerkzeuge ausser Wirkung stehen, mit Hilfe eines separaten elektrischen Schrittmotors bewerkstelligt wird.
Diese bekannte Lösung ist aufwendig, zum einen, weil sie zwei Antriebsaggregate verwendet, wovon der Schrittmotor als teurere Maschinengattung anzusehen ist, und zum andern, weil dadurch besondere schalttechnische Vorkehrungen für die Synchronisierung von Vorschub und Stanzen getroffen werden müssen. Nachteilig kommt dazu, dass die Anzahl der Schrittmotorenschritte ab einer bestimmten Belastung nur noch teilweise geschaltet wird, was zu Ungenauigkeiten der Teilung der Lochkarten führen kann. Nicht zuletzt dürfte die zur Trägheit des ganzen Transportmechanismus hinzukommende Trägheit des Schrittmotors hemmend wirken und der Stanzleistung niedere Grenzen setzen.
Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Stanzmaschine der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, mit welcher hohe Leistungen beim Stanzen in ununterbrochener Reihenfolge, wie es beispielsweise bei der Steuerung der Wähleinrichtung für die Stanzwerkzeuge mittels elektronischer Datenträger, auf welchen Reihenfolgen von Stanzbildern gespeichert wurden, geschieht, bei leisem Lochkartenvorschub mit geringem technischen Aufwand erreicht werden können.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch verwirklicht, dass die Stanzmaschine eine Schaltkupplung und eine Schrittschalteinrichtung mit formschlüssiger Drehverbindung ihrer An- und Antriebsglieder in der Drehübertragung zwischen Antriebsmotor und Transportwalze in dieser Reihenfolge aufweist.
Als Schrittschalteinrichtungen können Maltesergetriebe oder Schneckengetriebe dienen, insbesondere sogenannte Schrittschaltgetriebe, deren Schnecke veränderliche, abschnittsweise 0 be- tragende Steigungswinkel aufweist und mit radial am Umfang des Antriebsrades angeordneten Zapfen bzw. Rollen zusammenwirkt. Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Beschleunigungen und Verzögerungsphasen der Vorschubbewegungen in gewissen Grenzen mit einem für die Beanspruchung der bewegten Teile günstigen Bewegungsgesetz ohne schlagartige Beanspruchung ausgelegt werden können.
Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, dass bei unterbundener Drehverbindung zwischen Antriebsmotor und Antriebsgliedern der Schrittschalteinrichtung die Bremsvorrichtung der Kupplungsund Bremsanordnung die Antriebsglieder mindestens angenähert in einer Lage festhält, die diametral derjenigen entgegengerichtet ist, welche dem halben Vorschubschritt der Lochkarte bei hergestellter Drehverbindung entspricht.
In den Zeichnungen sind, teilweise schematisch, die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile eines Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. l zeigt einen Querschnitt durch eine Stanzmaschine mit einem Maltesergetriebe als Schrittschalteinrichtung und Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. l.
In den Seitenwänden-l und 2-- des Maschinengestells sind ein Kurzschlussankerantriebs- motor --3-- mit Zahnriemenscheibe --4--, eine Malteserantriebswelle-5a, 5b-mit Antriebs-
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finger --6-- und Feststellnocke --7--, eine Malteserabtriebswelle --8-- mit Kreuzrad --9--, eine Tragwelle --10-- für eine Transportwalze-n-für eine Lochkarte --12--, sowie eine Exzenterwelle --13-- für den Antrieb von Stanzwerkzeugen --15-- mit Hilfe von Stanzwerkzeugtreibern --14-- der Stanzeinrichtung gelagert. Zwischen den Seitenwänden-l und 2-- ist quer ein Stanztisch --27-- an diesen befestigt. Im Lagergehäuse der Stanzwerkzeugtreiber --14-- ist eine Wählvorrichtung-16-, z.
B. eine magnetische Wählvorrichtung mittels elektrischen Leitern - -17, 17'--, mit einem Steuergerät --28-- verbunden. Die Zahnriemenscheibe --4-- sitzt auf der Welle --3a-- des Motors --3-- und ist einerseits über einen Zahnriemen --20-- mit einer Zahnriemenscheibe --l8-- auf der Malteserantriebswelle --5a, 5b-- und anderseits mit einer Zahnriemenscheibe --19-- auf der Exzenterwelle --13-- über einen Zahnriemen --21-- antriebsverbunden.
Die Malteserantriebswelle ist zweiteilig und weist zwischen ihrem die Zahnriemenscheibe - tragenden Teil-5b--und ihrem den Antriebsfinger --6-- bzw. den Feststellnocken --7-tragenden Teil --5a-- eine Kupplungs- und Bremsanordnung als Schaltkupplung --22-- auf, mit deren Hilfe die Drehverbindung zwischen Scheibe --18-- und Finger --6-- unterbunden und dabei
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--6-- noch- wird zweckmässig eine Federband-Kupplung mit elektro-magnetischer Betätigung bekannter Bauart verwendet, deren Ausschaltstellung stets gleich ist und welche bei jedem Ansteuerungsimpuls eine volle Umdrehung ausführt. Bekanntlich kann bei einer solchen Kupplung durch ein Dauersignal auch ein Dauerlauf erzeugt werden.
Diese Schaltkupplung --22-- ist steuerungsgemäss mit der Stanzwerkzeug-Wählvorrichtung --16-- derart verkoppelt, dass bei unterbrochener Drehverbindung zwischen den Wellenteilen --5b und 5a-- bzw. zwischen Zahnriemenscheibe --18-- und Antriebsfinger --6-- die Stanzwerkzeugtreiber --14-- und damit die Stanzwerkzeuge --15-- ausser Wirkung gesetzt werden. Diese Kopplung kann bei einer erwähnten elektro-magnetischen Betätigung vom Steuergerät --28-- aus erfolgen, an welches die Schaltkupplung --22-- mittels elektrischen Leitern --23, 23'-- angeschlossen ist.
Bei unterbundener Drehverbindung zwischen Zahnriemenscheibe --18-- und Antriebsfinger - wird letzterer durch die nun als Bremse wirkende Kupplungs- und Bremsanordnung, etwa in der die Malteseran- und abtriebswellen --5a, 5b bzw. 8-- enthaltenden Ebene, auf der der Welle --5a, 5b-- gegenüberliegenden Seite festgehalten.
Auf dem Ende der Malteserabtriebswelle --8-- sitzt eine weitere Zahnriemenscheibe --24--, welche über einen Zahnriemen --26-- mit einer Zahnriemenscheibe --25-- auf der Transportwalzen- tragwelle-10-drehverbunden ist.
Die beschriebene Stanzmaschine arbeitet wie folgt :
Der Motor --3-- wird in dem durch einen Pfeil 3b angegebenen Sinne angelassen, wodurch auch die Exzenterwelle --13-- in Drehbewegung versetzt wird. Vom Steuergerät --28-- wird vorerst die elektrische Stromzufuhr zur Wählvorrichtung --16-- für die Stanzwerkzeugtreiber --14-und zur Schaltkupplung --22-- unterbunden, so dass Malteserantriebswelle --5a, 5b-- und Stanz- werkzeuge --l5-- in der Stop-Stellung verbleiben.
In letzterer steht der Antriebsfinger --6-- in der die Wellen --5a, 5b und 8-- enthaltenden Ebene auf der der Malteserabtriebswelle --8-- gegenüberliegenden Seite, bezogen auf die Welle --5a, 5b--, und die Feststellnocke --7-- greift in eine der kreisförmigen Aussparungen --9b-- des Kreuzrades --9-- ein und hält dieses fest. Wird von der Bedienungsperson das Steuergerät in Betrieb gesetzt, so fliesst, je nach Datenzulieferung der angeschlossenen Geräte, elektrischer Strom zunächst zur Schaltkupplung --22--, welche die Drehverbindung zwischen dem Antriebsmotor --3-- und der Malteserantriebswelle --5a, 5b-- herstellt. Letztere wird in Drehung versetzt, wobei nur ihre Trägheitskräfte zu überwinden sind.
Der Antriebsfinger --6-- greift mit seiner stationären Drehgeschwindigkeit in eine der Nuten --9a-- des Kreuzrades --9-- ein, das zu diesem Zeitpunkt vom Festhaltenocken --7-- entriegelt wird, und versetzt es in Drehbewegung, wodurch die Transportwalze --11-- in Richtung des Pfeiles 11a um eine Teilung gedreht und die Lochkarte --12-- in Richtung des Pfeiles 12a um einen Schritt vorgeschoben wird. Beim Austritt des Antriebsfingers --6-- aus der Nut --9a-greift der Festhaltenocken --7-- in die nächstfolgende kreisförmige Aussparung --9b-- des Kreuz-
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rades --9-- ein, wodurch Transportwalze --11-- und Lochkarte --12-- zum Stillstand kommen.
Zu diesem Zeitpunkt bzw. kurz zuvor wurde vom Steuergerät elektrischer Strom zu den Betätigungsmagneten für die gewählten Stanzwerkzeugtreiber --14-- geleitet, welche die entsprechenden Stanzwerkzeuge --15-- mitnehmen und die gewünschten Löcher in die über dem Stanztisch --27-- liegen- de Partie der Lochkarte stanzen. Für die direkte Abfolge mehrerer Schritte bzw. für schrittweisen ununterbrochenen Vorschub wird laufend im richtigen Zeitpunkt der Schaltkupplung --22-- der Ansteuerungsimpuls gegeben bzw. dieser wird zu einem Dauersignal erweitert.
Ansonsten wird die Stromzufuhr sowohl zur Schaltkupplung --22-- wie auch zur Wählvorrichtung --16-- nach einer Umdrehung des Antriebsfingers --6-- unterbrochen, wobei die Malteserantriebswelle --5a, 5b-- abgebremst wird und zur Stop-Stellung kommt und die Stanzwerkzeuge --15-- ausser Wirkung gesetzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stanzmaschine zur Herstellung von Lochreihen in Lochkarten mit gleichbleibendem Abstand der Lochreihen untereinander für die Steuerung von Textilmaschinenaggregaten, wie beispielsweise Fachbildemaschinen oder Stickautomaten, mit einer Stanzeinrichtung, einer Einrichtung für den diskontinuierlichen Antrieb einer Transportwalze für den schrittweisen Vorschub der Lochkarte durch die Stanzeinrichtung, wobei der Vorschub wahlweise in ununterbrochener Folge über eine grössere Anzahl von Schritten oder in einzelnen Schritten erfolgen kann und wobei die Transportwalze mit der Stanzeinrichtung antriebsverbunden ist, und einer von aussen gesteuerten Stanz- werkzeug-Wähleinrichtung zur Festlegung der jeweils zur Wirkung gelangenden Stanzwerkzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzmaschine eine Schaltkupplung (22)
und eine Schrittschalteinrichtung (6,7, 9) mit formschlüssiger Drehverbindung ihrer An- und Abtriebsglieder in der Drehübertragung zwischen Antriebsmotor (3) und Transportwalze (11) in dieser Reihenfolge aufweist.