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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Innenemaillieren von Hohlgefässen, bei welchem das Hohlgefäss evakuiert, der Emailschlicker mittels des Vakuums in das Hohlgefäss hochgezogen, sodann im Hohlgefäss belassen und schliesslich an der tiefsten Stelle aus dem Hohlgefäss, zweckmässig durch einen einstellbaren Überdruck unterstützt, zum Ausfliessen gebracht wird.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens unter Verwendung einer Umlaufbahn für die zu emaillierenden Gegenstände.
Ein Verfahren der beschriebenen Art ist durch die AT-PS Nr. 250127 bekanntgeworden. Es hat, wie die praktische Auswertung gezeigt hat, gegenüber den früher angewendeten Tauchverfahren wesentliche Qualitätsverbesserungen des Emailüberzuges gebracht.
Durch die DE-OS 2145439 ist eine Vorrichtung zum Aufbringen von Emaille, insbesondere in zwei oder mehr Farben auf ein und denselben Gegenstand bekanntgeworden, bei welcher der zu emaillierende Gegenstand auf einem Träger ruht, von dem eine Vielzahl auf einer endlos umlaufenden Kette in Abständen angeordnet ist. Der Gegenstand wird auf Rädern drehend durch einzelne Behandlungsanlagen geführt und mit flüssiger Emaille aussen und innen besprüht. Diese Anlage eignet sich zum Emaillieren flacher Gegenstände, wie Schlüsseln, Geschirr od. dgl., nicht aber zum Emaillieren hoher Gefässe, wie Boilern usw.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens sowie einer Vorrichtung zum Innenemaillieren, vor allem von hohlen Gefässen, wie Boilern mit an beiden Enden vorhandenen Öffnungen, wobei diese Gefässe in rascher Folge und mit einfachen Mitteln behandelt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Hohlgefässe mit an beiden Enden versehenen Öffnungen lotrecht hängend auf einer endlos umlaufenden Kette bzw. Umlaufbahn durch die Full- un Entleerungsstation sowie allfällige nachfolgende Behandlungsstationen schrittweise geführt werden, wobei die Gefässe in gleichen Abständen voneinander aufgehängt sind.
Um eine möglichst gleichmässige Schichtstärke zu erreichen, wird das Hohlgefäss nach dem Entleeren als weiterer Behandlungsschritt in an sich bekannter Weise in mindestens einer Schräglage gedreht, wodurch eine gleichmässige Verteilung des Schlickers und das Abfliessen des überschüssigen Schlickers erzielt wird.
Wohl beschreibt die DE-OS 2411881 ein Verfahren zum Emaillieren zylindrischer Hohlkörper, die in einer Schräglage drehend behandelt werden, doch erfolgt diese Drehbehandlung nicht nach dem Entleeren, sondern bei gefülltem Hohlkörper während des Emailauftragens, wodurch die beim erfindungsgemässen Verfahren erzielte, gleichmässige Verteilung des Schlickers nicht erreicht wird.
Durch die DE-PS Nr. 104816 ist ein Verfahren zum Verteilen von aufgetragenem Emailschlicker auf Hohlkörpern, insbesondere solchen mit nicht rotationssymmetrischer Gestalt bekanntgeworden, wobei nach Ausfliessenlassen des Emailschlickers ein rasches ein-oder mehrmaliges Drehen des Behälters um 180 um eine vorzugsweise durch die Mittelebene des Behälters gehende bzw. in seiner Mittelebene liegende, horizontale Achse und die Durchführung von Drehbewegungen des Behälters um eine vertikale Achse erfolgt. Auch bei diesem Verfahren konnte keine solche Gleichmässigkeit der Schichtstärke wie beim Drehen des entleerten Hohlgefässes in einer Schräglage erhalten werden.
Dieses Verfahren kann besonders wirksam dann durchgeführt werden, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung das Hohlgefäss nach dem Entleeren aufeinanderfolgend in einer steilen und einer flacheren Schräglage gedreht wird, wobei der überschüssige Schlicker durch die Bodenöffnung des Hohlgefässes in eine darunterliegende Schüssel abfliesst.
Schliesslich kann das erfindungsgemässe Verfahren noch dadurch vorteilhaft gestaltet werden, wenn nach Beendigung des Auftragsvorganges das Innere des Hohlgefässes dem Einfluss einer Warmluftbehandlung mit stufenweise ansteigenden Temperaturen unterworfen wird.
Durch die AT-PS Nr. 257323 ist zwar eine Einrichtung zum Emaillieren von Geschirr bekanntgeworden, bei der das Geschirr auf einem karusselartigen Gestell einer Dreh- und Wippbewegung unterzogen wird, um den Emailschlicker, der bereits vorher aufgetragen wurde, gleichmässig zu verteilen. Dabei werden die Hohlkörper aber nicht, wie erfindungsgemäss hängend, sondern auf. einem Träger geklemmt geführt. Diese Einrichtung eignet sich nicht zum Innenemaillieren von Hohlgefässen, wie Boilern.
Den gleichen Nachteil hat auch eine weiters bekanntgewordene Anlage nach der DE-OS 2800866, gemäss welcher an einem Hängeförderer Hohlkörper mit etwa vertikaler und in
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Transportrichtung ausgerichteter Innenfläche aufgehängt sind, wobei mindestens eine auf die Innenfläche gerichtete, dispersive Düse zur elektrostatischen Bepulverung vorgesehen ist. Ähnlich verhält sich auch eine durch die DE-PS Nr. 84443 bekanntgewordene Emaillieranlage, bei welcher das Emailliergut auf leiterförmigen Gehängen aufgebracht ist, die in Abständen auf einer endlos umlaufenden Kette aufgehängt sind.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird eine Anlage der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die zu emaillierenden Hohlgefässe auf der Umlaufbahn hängend von einer Behandlungsstation zur andern verfahrbar sind, und dass zwei im Bereich der Einrichtung zum Füllen des Hohlgefässes mit Schlicker angeordnete, vorzugsweise senkrecht zur Umlaufbahn ausschwenkbare Klemmbacken zum Positionieren der Hohlgefässe vorgesehen sind.
In vorteilhafter Weise ist im Anschluss an die Einrichtung zum Füllen des Hohlgefässes mit Schlicker mindestens eine Hubeinrichtung mit Antriebsrollen zum Schrägstellen und Drehen des Hohlgefässes um seine eigene Achse vorgesehen. Weitere Einzelheiten des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen Vorrichtung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt ist. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Anlage in schematischer Darstellung, und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Die Anlage weist eine auf nicht dargestellten Stützrollen umlaufende, endlose Kette --1-auf, an der in Abständen voneinander Halteeinrichtungen --2-- vorgesehen sind, mit denen innen zu emaillierende Hohlgefäss vor allem Kessel für Gas-und Elektrospeicher, Boiler für Zentralheizungsanlagen u. dgl. am oberen Ende gefasst und lotrecht hängend von einer zur andern Behandlungseinrichtung gebracht werden.
Von diesen Behandlungseinrichtungen befindet sich an erster Stelle eine Einrichtung zum Vorevakuieren des Hohlgefässes und zum Überziehen dessen Innenwand mit Emailschlicker. Diese Einrichtung umfasst eine Emailschüssel --3--, in welcher sich der in das Hohlgefäss hochzuziehende Schlicker befindet, einen an die Bodenöffnung des Hohlgefässes --4-- anzuschliessenden Stutzen - -5--, welcher über ein Ventil --6-- mit einer in den Schlicker eintauchenden Leitung --7-- verbunden ist, sowie einen an die obere Öffnung des Hohlgefässes --4-- anzuschliessenden Stutzen - -8--, welcher über eine Leitung --13-- mit einer nicht dargestellten Saugeinrichtung verbunden ist.
Zwei Haltebacken --14--, die quer zur Umlaufrichtung des'Bandes ein- und ausschwenken, fixieren im geschlossenen Zustand den Boiler in der richtigen Lage.
Im Anschluss an die zuvor beschriebene Einrichtung sind aufeinanderfolgend zwei Schwenkhebel --9A, 9B-- vorgesehen, die eine Bewegung quer zur Umlaufrichtung des Bandes --1-- ausfüh-
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Schräglage zu drehen. Hiebei ist der Ausschlagwinkel des ersten Hebels --9A-- grösser als der des zweiten --9B--, so dass das Hohlgefäss zuerst in einer stärkeren und dann in einer schwächeren Schräglage behandelt wird.
Die nächste Einrichtung dient zum Trocknen des aufgetragenen Schlickers und umfasst einen Kasten --15-- zur Erzeugung von Heissluft, aus dem in Abständen Düsen --16-- nach oben ragen, aus denen Heissluft in die Hohlgefässe geblasen wird. Die Einrichtung ist so ausgestattet, dass die Temperatur der austretenden Luft einer Düse, bzw. Düsengruppe grösser als die der Luft der vorangehenden Düse, bzw. Düsengruppe ist.
Die beschriebene Anlage arbeitet in folgender Weise : Nachdem ein Hohlgefäss über den Stutzen --5-- eingelangt ist, wird dieser bei geschlossenem Ventil --6-- an die untere und der Stutzen --8-- an die obere Öffnung des Hohlgefässes --4-- angeschlossen, worauf es vorevakuiert wird. Durch das Vorevakuieren wird aus allen Poren der Innenoberfläche des Hohlgefässes --4-- Luft herausgesogen.
Sodann wird unter weiterem Absaugen von Luft aus dem Hohlgefäss --4-- das Ventil --6-geöffnet, wodurch Emailschlicker aus der Schüssel --3-- in das Innere des Hohlgefässes eintritt und durch den in den mikroskopisch kleinen Klüften der Oberfläche herrschenden Unterdruck in diese Klüfte eindringt. Sobald das Gefäss --4-- mit Schlicker gefüllt wurde, was daran erkannt
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wird, dass der Schlicker in den Stutzen --8-- eingetreten ist, wird die Saugwirkung unterbrochen und der Stutzen --8-- von der oberen Öffnung des Gefässes --4-- abgenommen, so dass der Schlicker aus dem Gefäss --4-- frei abfliessen kann.
Bei jedem Füllvorgang wird aus der Emailschüssel eine dem Volumen des Hohlgefässes entsprechende Schlickermenge während des Hochsaugens einen hohen Vakuum gegenübergestellt, so dass durch die Füllvorgänge eine laufende Entgasung des Schlickers stattfindet.
Vom Stutzen --5-- befreit, gelangt das Hohlgefäss --4-- in die Gabel --10A. die es in eine starke Schräglage bringt, und in dieser dreht, so dass der Schlicker auf der Innenwand des Hohl-
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die durch das unvermeidliche Nachsetzen des Schlickers unerwünschten höheren Sichtstärken im Bereich des Bodens vermieden werden. Der überflüssige Schlicker fliesst durch die Bodenöffnung in die Schüssel --17--.
Über den Düsen --16-- wird der Schlicker stufenweise immer höheren Temperaturen ausgesetzt und getrocknet.
Die Abstände zwischen den einzelnen Einrichtungen, den Schwenkhebeln --9A, 9B-- und den Düsen --16-- sind so gewählt, dass bei einer schrittweisen Bewegung der Kette --1-- das Hohlgefäss - bei jedem Schritt über, bzw. auf dem Gerät der nächsten Behandlungsstufe zu liegen kommt.
Die so innen überzogenen Hohlgefässe gelangen, nachdem auch ihre Aussenfläche mit Emailschlicker besprüht wurde, entweder auf der gleichen Umlaufkette oder auf einer andern in den Brennofen, in welchem der Überzug gebrannt wird.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Änderungen vorgenommen werden. So können die Festhaltevorrichtung und die Schwenkeinrichtungen beliebig anders ausgeführt sein. Weiters besteht die Möglichkeit, das Verbleiben des Schlickers im Hohlgefäss --4-- und das Abfliessen aus dem Hohlgefäss, wie im einleitend genannten Patent erwähnt ist, durch Druckanwendung vollziehen zu lassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Innenemaillieren von Hohlgefässen, bei welchem das Hohlgefäss evakuiert, der Emailschlicker mittels des Vakuums in das Hohlgefäss hochgezogen, sodann im Hohlgefäss belassen und schliesslich an der tiefsten Stelle aus dem Hohlgefäss, zweckmässig durch einen einstellbaren Überdruck unterstützt, zum Ausfliessen gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlgefässe lotrecht hängend mit an beiden Enden versehenen Öffnungen auf einer endlos umlaufenden Kette bzw. Umlaufbahn durch die Füll- und Entleerungsstation sowie allfällige nachfolgende Behandlungsstationen schrittweise geführt werden, wobei die Gefässe in gleichen Abständen voneinander aufgehängt sind.