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Die Erfindung betrifft ein Karussell mit Fahrgastbehältnissen, welche einen Teil des Umlaufkreises bestücken und mit bezüglich einer Drehachse sternförmig angeordneten rotierbaren Auslegern verbunden sind, wobei der Umlaufweg der Fahrgastbehältnisse durch eine einseitig anhebbare Fahr- bahn bestimmt ist.
Karusselle dieser Art sind durch die US-PS Nr. 514, 756 bekanntgeworden. Bei ihnen sind die Fahrgastbehältnisse als Waggons ausgebildet, welche auf ringförmig verlaufenden Schienen in einer Mehrzahl hintereinander gekuppelt fahren und durch den Ausleger angetrieben werden, welcher an die Schlusswand des letzten Waggons angelenkt ist.
Weiters sind Karusselle bekannt, bei welchen die Fahrgastbehältnisse als Gondeln ausgebildet sind. welche über den gesamten Umlaufkreis gleichmässig verteilt auf sternförmig angeordneten rotierbaren Auslegern angelenkt sind.
Im ersteren Fall hat der Fahrgast während der Fahrt des Karussells das Gefühl einer schaukelnden Umlaufbewegung, d. h. einer Fahrt auf einer Berg-und Talbahn, verbunden mit einer Drehbewegung. im letzteren das einer Flieh- und Kippbewegung. ebenfalls verbunden mit einer Drehbewegung. Beide Fahrten bieten dem Fahrgast zu wenig Abwechslung im Fahrgefühl und somit nur ein beschränktes Vergnügen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Massnahmen, durch welche dem Fahrgast im Karussell eine Kombination aller vorerwähnten Fahrtgefühle vermittelt wird. Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Karussell der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, dass erfindungsgemäss die Ausleger auf der Fahrbahn abrollen und über diese hinausragen. wobei die Fahrgastbehältnisse in an sich bekannter Weise als Gondeln ausgebildet und zwischen den äusseren Enden benachbarter Ausleger hängend angelenkt sind.
Um die durch die Fliehkraft der Gondeln erzeugte einseitige Belastung der Lager der Antriebselemente zum Grossteil zu beseitigen, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass das Gewicht des von den Gondeln und den Auslegern gebildeten Segmentes einschliesslich eines Teiles, vorzugsweise des halben Gewichtes der Passagiere durch ein Gegengewicht ausgeglichen ist. welches den Gondeln des Segmentes diametral gegenüberliegend an einem Arm befestigt ist. der am Segment einer durch die Drehachse der Ausleger geführten Vertikalebene befestigt ist. gelegen ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Karussells dargestellt ist. Es zeigen Fig. l eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht des Karussells.
Das Karussell besitzt eine Anzahl von aus einem Antriebszentrum --2-- sternförmig auslaufender Ausleger --1--. die sich in Winkelabständen voneinander über einen Kreissektor der Umlaufbahn erstrecken und in einem Abstand vom Antriebszentrum --2- über Laufrollen --3-- auf einer kreisförmigen Fahrbahn --4-- abgestützt sind. Zwischen je zwei Auslegern-l-ist an ihren dem Antriebszentrum abgekehrten äusseren Enden je eine Gondel --5-- gelagert. die vorzugsweise mehrsitzig sein kann. Die Gondeln sind in der Längsmittelebene dachseitig in an sich bekannter Weise drehbar aufgehängt, so dass sie sich mit zunehmender Drehzahl des Karussells von einer anfänglich lotrechten hängenden Lage allmählich anheben.
Die Fahrbahn --4-- ist in einem Gelenk --6-- gelagert. welches an der Aussenseite der Fahrbahn --4-- gelegen ist und um eine horizontale, im wesentlichen tangential zu der äusseren Begrenzungslinie der Fahrbahn --4-- gelegene Achse schwenkbar. An einer dem Gelenk --6-- diagonal gegenüberliegenden Stelle der Unterseite der Fahrbahn --4-- ist ein hydraulischer Hubzylinder - -7-- - im vorliegenden Falle die Kolbenstange eines Kolbens-angeschlossen, welcher in einem im Gestell "--9-- versenkt angeordneten Zylinder hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagt wird und unter dem Druck des Mediums die Fahrbahn --4--, wie in Fig. l strichliert angedeutet, anheben kann.
Die von den Auslegern-l-und den Gondeln --5-- bzw. dem von diesem bewegten Segment erzeugte Fliehkraft wird durch ein Gegengewicht --10-- ausgeglichen. welches am äusseren Ende eines von einem im Antriebszentrum --2-- befindlichen Mittelmast --11-- ausgehenden Arm --14-- befestigt ist, der In der diametralen Mittelebene des von den Gondeln --5-- und deren Auslegern - gebildeten Segment gelegen ist. Das Gegengewicht --10-- ist vorzugsweise auf den Ausgleich
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eines halbbesetzten Karussells berechnet. Innerhalb des Mittelmastes --11-- oder an diesem sind die inneren Enden --12-- der Ausleger --1-- gelenkig gelagert. so dass sie um dieses Lager eine lotrechte Schwenkbewegung ausführen können.
Das Antriebszentrum --2-- wird von einem Zahnrad --13-- gebildet. in welches ein nicht dargestelltes, motorisch angetriebenes Ritzel eingreift. Selbstverständlich kann auch ein anderer
Antrieb. z. B. ein hydrostatischer Antrieb gewählt werden.
Zur Verhinderung des Schwingens der Gondeln --5-- in der Station --15-- beim Einstieg und
Ausstieg der Fahrgäste ist eine Stabilisiereinrichtung vorgesehen. welche auf pneumatischem, hy- draulischem oder mechanischem Wege die Gondeln festhält.
Das beschriebene Karussell arbeitet in folgender Weise : Nachdem die Fahrgäste in die Gon- deln --5-- in der Station --15-- eingestiegen sind und die Einstiegöffnungen geschlossen wurden. wird das von den Auslegern-l-gebildete Segment in Umlauf gebracht. Mit steigender Drehzahl verschwenken sich die Gondeln --5-- in der Richtung des Pfeiles A und können je nach der
Drehzahl und Besetzung bis in eine Strecklage zu den Auslegern gelangen, in welcher die durch die Achse X gehende Längsmittelebene der Gondel --5-- in der die Gelenkpunkte der Enden --12-mit den Gelenkpunkten der Gondeln --5-- auf den Auslegern-l-verbindenden Ebene gelegen sind.
Nach Erreichen einer bestimmten Winkelgeschwindigkeit wird die Fahrbahn --4-- durch den Hubzylinder in die in Fig. l strichpunktiert angedeutete Schräglage gebracht, wodurch das mit den Gondeln --5-- bestückte Segment beim Befahren des aufsteigenden Astes der Fahrbahn bzw. bei der Bergfahrt eine Verzögerung seiner Fahrt erfährt, während die Talfahrt bzw. die Fahrt des Segmentes auf dem absteigenden Ast der Fahrbahn --4-- beschleunigt wird. Dadurch ändert sich die Fahrbahn von einer geraden in eine sinusförmige, womit sich der bei der Hochschaubahn bzw.
Berg- und Talbahn oder bei einer Achterbahn vorhandene Fahreffekt einstellt.
Zur Beendigung der Fahrt kann durch allmähliche Druckentlastung des Hubzylinders --7-die Fahrbahn --4-- in ihre horizontale Ursprungslage zurückkehren. Durch allmähliche Verringerung der Winkelgeschwindigkeit des Segmentes kehren seine Gondeln in die lotrechte Hängelage zurück. wobei das Abbremsen so erfolgt, dass das Segment in der Station --15-- stehen bleibt. in welcher die Fahrgäste nach Stabilisieren der Gondeln aussteigen können.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, dass die Fahrbahn --4-- während des Umlaufes des Segmentes in regelmässigen oder unregelmässigen Zeitabständen gehoben und gesenkt wird. wobei die Senkbewegung allenfalls ungleichmässig oder, ausgenommen der letzten Senkbewegung, nicht bis in die Ursprungslage der Fahrbahn reichen muss.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Karussell mit Fahrgastbehältnissen. welche einen Teil des Umlaufkreises bestücken und mit bezüglich einer Drehachse sternförmig angeordneten rotierbaren Auslegern verbunden sind. wobei der Umlaufweg der Fahrgastbehältnisse durch eine einseitig anhebbare Fahrbahn bestimmt ist. dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger (1) auf der Fahrbahn (4) abrollen und über diese hinausragen, wobei die Fahrgastbehältnisse in an sich bekannter Weise als Gondeln (5) ausgebildet und zwischen den äusseren Enden benachbarter Ausleger (1) hängend angelenkt sind.