DE4226274A1 - Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgängen bei Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgängen bei KraftfahrzeugenInfo
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- B66F7/22—Lifting frames, e.g. for lifting vehicles; Platform lifts with tiltable platforms
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Simulieren von
Überroll- und Kippvorgängen bei Kraftfahrzeugen.
Eine Vorrichtung zum Schwenken, Drehen und Kippen einer
Kraftfahrzeugkarosserie ist bekannt (DE 37 03 522 C2). In
und mit dieser Vorrichtung wird eine Kraftfahrzeugkarosserie
um ihre Längsachse gedreht. Dies erfolgt, während ein Fahrer
und gegebenenfalls auch Beifahrer angeschnallt auf ihren Sit
zen sitzen. Die Vorrichtung läßt sich in jeder Drehstellung
der Karosserie anhalten und arretieren. Der Fahrer und gege
benenfalls die Beifahrer erleben dann wirklichkeitsnah die
Stellung, die sie bei einem Kippen des Kraftfahrzeuges um
seine Längsachse, bei einem Überschlag und/oder bei einem
Liegenbleiben auf einer Seite oder dem Dach des Fahrzeuges
erleben würden. Sie können erlernen, wie sie in einer sol
chen Lage ihre Anschnallgurte lösen und das Kraftfahrzeug
verlassen können. Mit dieser Vorrichtung können ein Fahrer
und die Beifahrer somit die Lage erfahren, die sie und das
Kraftfahrzeug nach einem Kippen, Überschlagen oder derglei
chen einnehmen. Das Kippen, Überschlagen oder dergleichen
selbst erfahren sie nur annähernd durch das langsame Drehen
des Kraftfahrzeuges um dessen Längsachse. Sie erfahren damit
nicht diejenigen Kräfte, Beschleunigungen und Verzögerungen
und auch den seelischen Schock, denen sie bei einem Kippen
oder Überschlagen selbst ausgesetzt sind.
Nicht nur Sondereinsatzkräfte der Polizei, Berufsfahrer und
sogenannte Cheffahrer, sondern auch normale Autofahrer haben
erkannt, daß sie bei Unfällen physisch und psychisch stark
und vor allen Dingen in ungewohnter Weise belastet werden
und damit stark gefährdet sind. Die Fahrer aus allen diesen
Gruppen, ihre Ausbilder und Arbeitgeber suchen daher nach
Möglichkeiten, das richtige Verhalten unter diesen Bedingun
gen zu üben. Hier setzt die Erfindung ein. Ihr liegt die Auf
gabe zugrunde, eine Vorrichtung zu finden, mit der das Über
rollen oder Überschlagen und Kippen eines Kraftfahrzeuges si
muliert und das richtige Verhalten von Fahrer und Beifahrer
bei diesen Vorgängen erlernt werden kann. Die Lösung für die
se Aufgabe ergibt sich nach der Erfindung durch eine Vorrich
tung mit einem Rollgestell aus parallel zur Längsache des
Kraftfahrzeuges verlaufenden Längsstreben und an deren Enden
vorgesehenen Rollrädern, wobei das Kraftfahrzeug in das Roll
gestell einbringbar und in diesem befestigbar ist. Das Roll
gestell läßt sich als ein großes Rhönrad ansehen. Bei dem
ein Sportgerät darstellenden Rhönrad stellt sich ein Mensch
zwischen die Rollräder und hält sich an diesen mit Füßen und
Händen fest. Das erfindungsgemäße Rollgestell ist dagegen so
groß, daß man mit einem Kraftfahrzeug in es hineinfahren
kann und es das Kraftfahrzeug dann auf dem größeren Teil von
dessen Länge umschließt. Wie ein Mensch sich in einem Sport-
Rhönrad um eine Achse drehen kann, kann sich ein Kraftfahr
zeug, das in ein erfindungsgemäßes Rollgestell eingebracht
und in diesem befestigt ist, um seine Längsachse drehen. Da
mit lassen sich Überrollvorgänge simulieren. Zweckmäßig wird
das Kraftfahrzeug mit Federn in dem Rollgestell befestigt
oder aufgehangen. Beim Abrollen des Rollgestells auf einer
Fahrbahn auftretende Stöße und Schläge werden dann nur abge
mildert oder überhaupt nicht auf das Kraftfahrzeug und die
in diesem sitzenden Personen übertragen.
Mit der vorstehend beschriebenen Ausführungsform lassen sich
Überrollvorgänge oder ein Rollen des Kraftfahrzeuges um eine
Längsachse simulieren. Mit der Erfindung lassen sich jedoch
auch noch andere Bewegungen simulieren. Hierzu dient das er
findungsgemäße Merkmal, gemäß dem die Rollräder wegklappbare
Segmente aufweisen. Diese sind so angeordnet bzw. das Kraft
fahrzeug ist so in dem Rollgestell aufhängbar, daß sich die
wegklappbaren Segmente an der Unterseite des Kraftfahrzeuges
befinden. Das heißt, daß das Kraftfahrzeug auch nach seinem
Einhängen in das Rollgestell bei weg- oder hochgeklappten
Segmenten auf seinen eigenen Laufrädern aufsteht. Dies bedeu
tet, daß das Kraftfahrzeug nach einem Verbinden mit dem Roll
gestell dieses wie einen Dachgepäckträger oder einen anderen
Aufbau mitführt. Dies bedeutet wiederum, daß ein Fahrschüler
mit dem Kraftfahrzeug trotz des mit diesem verbundenen Roll
gestells bestimmte Übungen und Versuche durchführen kann und
dann zu einer Stelle fährt, an der ein Überrollen simuliert
und das Verhalten beim Überrollen geübt werden kann. Zweckmä
ßig sind die wegklappbaren Segmente in ihren beiden Stellun
gen verriegelbar.
Es wurde ausgeführt, daß die Erfindung auch das Simulieren
von Kippvorgängen zuläßt. Unter Kippen soll dabei ein plötz
liches und schnelles Drehen um die Längsachse um einen Win
kel von 90° verstanden werden. Zum Einleiten solcher Kippvor
gänge dient eine Ausführungsform, die gekennzeichnet ist
durch an den Längsstreben des Rollgestells angeordnete aus-
und einschiebbare und gegenüber den Laufrädern des Kraftfahr
zeuges um 90° gedrehte und damit quer zur Fahrtrichtung des
Kraftfahrzeuges verlaufende Hilfsräder. Auf diesen Hilfsrä
dern läßt sich das Kraftfahrzeug quer zu seiner normalen
Fahrtrichtung verschieben. Im einzelnen sind noch zwei Ge
lenkplatten im Abstand voneinander an den Längsstreben des
Rollgestells befestigt, wobei an jeder Gelenkplatte zwei
Streben schwenkbar angebracht sind, an deren freien Enden
die Hilfsräder gehalten sind und wobei hydraulische Zylinder
zwischen je zwei an einer Gelenkplatte angebrachten Streben
verlaufen. Bei Betrieb dieser Zylinder werden die Streben ge
schwenkt und damit die Hilfsräder zum Beispiel nach unten ge
drückt, so daß das Kraftfahrzeug angehoben wird und sich sei
ne Laufräder von der Fahrbahn lösen. Dann steht das Kraft
fahrzeug auf den Hilfsrädern auf und läßt sich quer verschie
ben.
Für das Kippen selbst dient eine Ausführungsform mit einer
auf der Fahrbahn angeordneten Kippvorrichtung zur Aufnahme
und zum Kippen des im Rollgestell mit hochgeklappten Segmen
ten gehaltenen Kraftfahrzeuges um seine Längsachse. Diese
Kippvorrichtung weist in einem Lager auf der Fahrbahn
schwenkbar gehaltene und einen Winkel von 90° miteinander
einschließende Kipp- und Laufschienen auf, wobei die Kipp-
und Laufschienen das Kraftfahrzeug einschließlich des Rollge
stells zwischen sich aufnehmen. In diese Kippvorrichtung
wird das Kraftfahrzeug auf seinen Hilfsrädern seitlich oder
quer hineingefahren. Dabei können, was aber nicht unbedingt
erforderlich ist, die Hilfsräder auf die Kippschienen auflau
fen. Zum Anheben oder Kippen der Kippvorrichtung mit dem in
dieser gehaltenen Kraftfahrzeug dient mindestens eine in der
Fahrbahn angeordnete Hubvorrichtung zum Anheben einer Kipp
schiene und damit Kippen der Kippvorrichtung einschließlich
des in dieser gehaltenen Rollgestells mit dem Kraftfahrzeug.
Zweckmäßig sind zwei Kippschienen und zwei Laufschienen vor
gesehen, wobei die beiden Schienenpaare unter einem gegensei
tigen Abstand angeordnet sind. Die in der Fahrbahn angeordne
te Hubvorrichtung weist einen hydraulischen Zylinder und ei
ne Kolbenstange auf, die mit dem freien Ende einer Kippschie
ne in Anlage steht. Ebenso kann auch ein Motor verwendet wer
den, der über eine Zahnkette oder dergleichen und gegebenen
falls ein Getriebe an der Achse der Kippvorrichtung angreift.
Im vorstehenden wurde eine Ausführungsform mit einer auf der
Fahrbahn angeordneten und damit ortsfesten Kippvorrichtung
beschrieben. Die Erfindung sieht noch eine einfachere Ausfüh
rungsform mit einer ortsveränderlichen Kippvorrichtung vor.
Zusätzlich zu dieser ortsveränderlichen Kippvorrichtung
weist diese Ausführungsform noch weitere neue Merkmale auf,
mit denen andere Vorgänge simuliert werden können. Im einzel
nen ist diese Ausführungsform gekennzeichnet durch eine un
ter einem spitzen Winkel zu einer Mauer oder Leitplanke ver
laufende Schienenstrecke, einen auf der Schienenstrecke fahr
baren Wagen zur Aufnahme des in das Rollgestell eingebrach
ten Kraftfahrzeuges und eine auf dem Wagen angeordnete Kipp
vorrichtung, die das Kraftfahrzeug bei Aufprallen des Wagens
an der Leitplanke über diese hebt. Bei dieser Ausführungs
form verläuft die Schienenstrecke unter einem Winkel zwi
schen etwa 0 und etwa 90° zu einer Mauer oder Leitplanke.
Der Aufprall des auf dieser Schienenstrecke fahrbaren Wa
gens, der seinerseits das Kraftfahrzeug mit dem Rollgestell
trägt, entspricht damit dem in der Praxis vorkommenden schrä
gen Aufprallunfall. Bei einem Aufprall mit hoher Geschwindig
keit und/oder ausreichend niedriger Leitplanke wird das
Kraftfahrzeug durch die ihm innewohnende kinetische Energie
über die Leitplanke gehoben oder rollt über diese ab. An
schließend kann sich das Kraftfahrzeug in der Wirklichkeit
noch ein oder mehrere Male überschlagen. Dieser Aufprallun
fall läßt sich mit dieser Ausführungsform simulieren. Am Wa
gen ist eine Auslösevorrichtung vorgesehen, die bei Aufsto
ßen auf die Leitplanke einen Antrieb einschaltet, der die
Kippvorrichtung betätigt. Der Antrieb ist so ausgelegt, daß
die Kippvorrichtung das Kraftfahrzeug in wenigen Sekunden so
weit anhebt, daß es über die Leitplanke fällt. Während die
ser Zeitspanne werden auch die bisher hochgeklappten Segmen
te geschwenkt, so daß sie mit den übrigen Teilen der Rollrä
der wieder in einer Ebene liegen. Dann kann sich das im Roll
gestell aufgehängte Kraftfahrzeug nach dem Überschlag über
die Leitplanke mehrere Male um seine Längsachse drehen.
Im einzelnen ist noch vorgesehen, daß der Wagen ein Fahrge
stell mit Rädern und eine auf dem Fahrgestell um eine verti
kale Achse drehbare Plattform aufweist. Auf dem Fahrgestell
ist noch eine Drehscheibe angeordnet, auf der die Plattform
und auf der wiederum die Kippvorrichtung angeordnet ist. Mit
dieser Drehscheibe läßt sich der Winkel einstellen, den das
Kraftfahrzeug gegenüber dem Fahrgestell und damit gegenüber
der Schienenstrecke einnimmt. Damit läßt sich der Winkel ein
stellen, unter dem das Kraftfahrzeug auf die Leitplanke auf
stößt. Das wirkliche Unfallgeschehen läßt sich damit in zahl
reichen Abwandlungen simulieren.
Die Ausführungsform enthält auch noch eine Seilwinde, einen
Katapultantrieb oder einen anderen Antrieb, der den auf der
Schienenstrecke fahrbaren Wagen in kurzer Zeit hochbeschleu
nigt und gegen die Leitplanke fahren läßt. Auf der Plattform
sind weiter noch Einrichtungen vorgesehen, die das Kraftfahr
zeug mit dem Rollgestell während dieser Beschleunigung und
Fahrt fixieren und bei Betätigen der Kippvorrichtung freige
ben.
Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen
wird die Erfindung nun weiter beschrieben. In der Zeichnung
ist:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Rollgestells mit eingebrachtem
und mit diesem befestigtem Kraftfahrzeug, wobei die
Segmente der Rollräder in beiden Stellungen gezeigt
werden,
Fig. 2 eine Stirnansicht auf die in Fig. 1 gezeigte Ausfüh
rungsform in Blickrichtung des links in Fig. 1 einge
zeichneten Pfeiles,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Ausführungs
form, wobei vom Kraftfahrzeug im wesentlichen nur die
Laufräder gezeigt werden,
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Kippvorrichtung,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Kippvorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Kippvorrichtung beim Kippvor
gang mit in ihr aufgenommenem Kraftfahrzeug ein
schließlich Rollgestell,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Motors zum Kippen der Kipp
vorrichtung,
Fig. 8 in größerem Maßstab eine Teildarstellung der Verriege
lung eines Segmentes mit dem Rollrad,
Fig. 9 eine Aufsicht auf die die Schienenstrecke aufweisende
Ausführungsform und
Fig. 10 eine Stirnansicht auf Schienenstrecke, Wagen und das
auf diesem aufgenommenen Kraftfahrzeug mit Rollge
stell.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Kraftfahrzeug 12 mit seinen
Laufrädern 14. Mit diesen steht es auf der Fahrbahn 16 auf.
Federn 18 verbinden das Kraftfahrzeug 12 mit dem Rollgestell
20. Dieses besteht aus den Längsstreben 22 und den beiden
auf deren Enden aufgesetzten und mit diesen verbundenen Roll
rädern 24. Beide Rollräder 24 weisen wegklappbare Segmente
26 auf. In der normalen, in den Fig. 1 und 2 gezeigten Be
triebsstellung befinden sich diese wegklappbaren Segmente 26
unten. In ausgezogenen Linien sind sie in ihrer hoch- oder
weggeklappten Stellung und in strichpunktierten Linien in ih
rer heruntergeklappten oder Betriebsstellung gezeigt, in der
sie sich mit dem übrigen Teil des Rollrades 24 zu einer
Kreisbahn ergänzen. In der in ausgezogenen Linien dargestell
ten hochgeklappten Stellung steht das Kraftfahrzeug 12 mit
seinen Laufrädern 14 auf der Fahrbahn 16 auf. In der in
strichpunktierten Linien gezeigten heruntergeklappten Lage
oder Betriebsstellung der Segmente 26 hängt das Kraftfahr
zeug 12 frei im Rollgestell 20. In dieser Stellung steht das
Rollgestell 20 mit seinen beiden Rollrädern 24 auf der
strichpunktiert dargestellten Rollebene 30 auf. Die Fig.
1 und 2 zeigen noch die Hilfsräder 32. Zu deren Lagerung die
nen die ihrerseits an den Längsstreben 22 befestigten Gelenk
platten 34. Die Hilfsräder 32 sind über Streben 36 mit den
Gelenkplatten 34 verbunden. Hydraulische Zylinder 38 verlau
fen zwischen den Streben 36. Die hydraulischen Zylinder 38
sind doppeltwirkend. Ein Blick auf Fig. 2 zeigt, daß sie die
Streben 36 und damit die Hilfsräder 32 bei einer Einwärtsbe
wegung ihrer Kolbenstangen 40 nach innen ziehen. Während die
ser Bewegung stoßen die Hilfsräder 32 auf die Fahrbahn 16.
Bei einer Weiterbewegung heben sie das Kraftfahrzeug 12 an.
Schließlich lösen sich die Laufräder 14 von der Fahrbahn 16.
Das Kraftfahrzeug 12 steht auf den Hilfsrädern 32 und läßt
sich seitlich verschieben.
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen die Kippvorrichtung 42. Diese
besteht aus der Achse 44, den beiden an deren Enden vorgese
henen Lagern 46, den beiden Kippschienen 48 und den beiden
Laufschienen 50. Sämtliche Schienen weisen abgeschrägte En
den 52 auf. Fig. 5 zeigt Federn 44. Diese halten die Kippvor
richtung 42 in ihrer in Fig. 5 gezeigten Ausgangsstellung.
Gemäß der Darstellung in Fig. 6 wird die Kippvorrichtung 42
auf der Fahrbahn 16 gelagert. Ihre Lager 46 werden dort in
Lagerböcken gehalten. Versenkt in der Fahrbahn 16 sind hy
draulische Zylinder 56 mit Kolbenstangen 58 angeordnet. Sie
sind so angeordnet, daß sie mit den Kippschienen 48 in Anla
ge gelangen. Fig. 5 zeigt dies.
Fig. 7 zeigt einen auf der Fahrbahn 16 angeordneten Motor 60,
der über eine Zahnkette oder dergleichen an der Kippvorrich
tung 42 angreift. Er ersetzt die in Fig. 6 gezeigten hydrau
lischen Zylinder 56 mit den Kolbenstangen 58.
Fig. 8 zeigt noch die Verriegelung 62 der wegklappbaren Seg
mente 26 mit den Rollrädern 24. Diese Verriegelung enthält
Laschen 64 und Schieberstangen 66. Fig. 7 zeigt die Segmente
26 in der Betriebsstellung des Rollgestells 20. Dies ent
spricht der in den Fig. 1 und 2 in strichpunktierten Li
nien dargestellten Lage der Segmente 26.
Die Fig. 9 und 10 zeigen die Ausführungsform mit dem ent
lang der Schienenstrecke verfahrbaren Wagen 68. Dieser weist
einen Wagenboden 70, auf diesem eine Drehscheibe 72 und auf
dieser eine Plattform 74 auf. Der Wagen 68 fährt über die
Schienen 76, auf denen er mit seinen Rädern 78 aufsteht. Die
Schienen 76 und die Räder 78 haben Eisenbahnprofil. Gemäß
der Darstellung in Fig. 9 enden die Schienen 76 vor einer
Leitplanke 80 oder Mauer. Auf der Plattform 74 ist die Kipp
vorrichtung 82 angeordnet. Nicht dargestellt sind der An
trieb für den Wagen 68, der Antrieb für die Kippvorrichtung
82 und die Einrichtungen, mit denen das Kraftfahrzeug 12 mit
dem Rollgestell 20 auf der Plattform 74 gehalten wird. Die
Länge der Schienenstrecke 76 hängt von der Geschwindigkeit
ab, die der Wagen 68 bei Anstoßen an der Leitplanke 80 haben
soll. Ebenso hängt die Länge von der Leistung des Antriebes
ab. In der Wirklichkeit wird die Schienenstrecke 76 20 m
lang oder länger sein.
Nach dieser Einzelbeschreibung können nun die Betriebsabläu
fe geschildert werden:
Das Rollgestell 20 nimmt die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte
Stellung ein, in der die Segmente 26 hochgeklappt und in die
sem hochgeklappten Zustand verriegelt sind. Das Rollgestell
20 wird nun auf das Kraftfahrzeug 12 aufgesetzt. Über die Fe
dern 18 wird es mit ihm verbunden. Das Kraftfahrzeug 12 kann
nun mit eigener Kraft gefahren werden. Es nimmt sozusagen
sein eigenes Rollgestell (20) mit. Falls nun das Überrollen
simuliert werden soll, werden die hydraulischen Zylinder 38
eingeschaltet. Dadurch werden die Hilfsräder 32 zusammenge
fahren und das Kraftfahrzeug 12 angehoben. Schließlich steht
das Kraftfahrzeug 12 so weit über der Fahrbahn 16, daß die
Segmente 26 in ihre in den Fig. 1 und 2 strichpunktiert
dargestellte Lage heruntergeklappt und in dieser verriegelt
werden können. Die Segmente 26 bzw. die Rollräder 24 stehen
nun auf der sogenannten Rollebene 30. Die Hilfsräder 32 wer
den wieder zusammengezogen. Nun kann das Kraftfahrzeug 12 um
seine Längsachse gedreht werden. Dabei rollen die Rollräder
24 auf der Rollebene 30 ab. Das Kraftfahrzeug 12 und die in
ihm sitzenden Personen können beliebig oft bzw. beliebig
lang gerollt werden. Es sind lediglich die Abmessungen der
Rollebene 30, die diesem Rollen ein Ende setzen. Für die Pra
xis bedeutet dies, daß der Fahrer und ein oder mehrere Bei
fahrer des Kraftfahrzeuges 12 das richtige Verhalten bei Ab
rollen des Kraftfahrzeugs 12 um seine Längsachse üben kön
nen. Diese Übungen erfolgen unter Aufsicht und mit Anweisun
gen eines Trainers. Dieser und eine oder mehrere Hilfsperso
nen werden weiter das Rollgestell 20 und damit das Kraftfahr
zeug 12 mit seinen Insassen drehen. Dieses Drehen oder Abrol
len erfolgt damit verhältnismäßig langsam.
In der Praxis wird das Kraftfahrzeug 12 bei einem Unfall
sehr viel schneller kippen oder sich um seine Längsachse dre
hen. Zum Simulieren dieses schnellen Kippens dient die in
den Fig. 4 bis 6 gezeigte Kippvorrichtung 42. Zum Einlau
fen in diese Kippvorrichtung 42 werden die Hilfsräder 32 in
ihre in Fig. 6 gezeigte Stellung gebracht. Das Kraftfahrzeug
12 steht dann auf ihnen und nicht mehr auf seinen Laufrädern
14 auf. Es kann nun seitlich geschoben werden. Auf diese Wei
se läuft es aus Fig. 3 in Richtung des in diese Fig. 3 Pfei
les seitlich auf die Kippschienen 48 der Kippvorrichtung 42
auf. Diese wird bis dahin durch die Federn 54 in ihrer in
Fig. 5 gezeigten Lage gehalten. Bei weiterem Aufschieben
stößt das Kraftfahrzeug 12 schließlich mit seinem Rollge
stell 20 an die Laufschienen 50 an. Nun werden die hydrauli
schen Zylinder 56 betätigt. Gemäß der Darstellung in den
Fig. 5 und 6 stoßen sie mit ihren Kolbenstangen 58 von un
ten gegen die freien Enden der Kippschienen 48. Diese werden
angehoben. Die Kippvorrichtung 42 wird in Richtung des in
Fig. 6 eingezeichneten Pfeiles in Uhrzeigerrichtung um ihre
Achse 44 und ihre Lager 46 geschwenkt. Sie nimmt die in Fig.
6 gezeigte Lage an. Bei weiterem Schwenken der Kippvorrich
tung 42 wandert der gemeinsame Schwerpunkt von Kraftfahrzeug
12 und Rollgestell 20 bei Blick auf Fig. 6 über die Lager 46
hinweg nach rechts. Nun drückt das Gewicht von Kraftfahrzeug
12 und Rollgestell 20 die Laufschienen 50 nach unten. Sie
nehmen ihre in Fig. 6 in strichpunktierten Linien eingezeich
nete Stellung ein, in der sie auf der Fahrbahn 16 aufliegen.
Das Rollgestell 20 mit dem Kraftfahrzeug 12 wird sich nun
schneller in Uhrzeigerrichtung drehen. Kraftfahrzeug 12 und
Rollgestell 20 werden praktisch um die Achse 44 gekippt. Da
bei wird die Masse von Kraftfahrzeug 12 und Rollgestell 20
so weit beschleunigt, daß diese noch eine Zeit ohne äußere
Einwirkung weiterrollen. Das heißt, daß das Kraftfahrzeug 12
und die in ihm sitzenden Personen nach dem Einlaufen in die
Kippvorrichtung 42 schnell gekippt werden und dann noch eini
ge Zeit abrollen. Damit kann ein Unfall, bei dem das Kraft
fahrzeug um seine Längsachse kippt und sich dann noch einige
Male seitlich überschlägt, wirklichkeitsnah simuliert und
das richtige Verhalten bei einem solchen Unfall geübt wer
den.
Statt mit den hydraulischen Zylindern 58 kann die Kippvor
richtung 42 auch mit den Motoren 60 angehoben und gekippt
und in die Uhrzeigerrichtung erfolgende Rollbewegung ge
bracht werden.
Bei der in den Fig. 9 und 10 gezeigten Ausführungsform
wird ein Kraftfahrzeug 12 zusammen mit seinem Rollgestell 20
in Richtung der in Fig. 9 eingezeichneten Pfeile auf die
Plattform 74 des Wagens 68 aufgeschoben. Auf der Plattform
74 wird das Kraftfahrzeug 12 fixiert. Die Drehscheibe 72
kann betätigt werden, bis das Kraftfahrzeug 12 gegenüber den
Schienen 76 und damit auch gegenüber der Leitplanke 80 den
gewünschten Winkel einnimmt. Die Segmente 26 sind hochge
klappt. Nun wird der Wagen 68 beschleunigt. Er trifft mit
der gewünschten Geschwindigkeit auf die Leitplanke 80 auf.
Nun werden Auslösevorrichtungen aktiviert. Sie lösen die Ein
richtungen, mit denen Kraftfahrzeug 12 und Rollgestell 20
auf der Plattform 74 gehalten wurden. Sie bewirken, daß die
Segmente 26 nach unten klappen. Schließlich aktivieren sie
den Antrieb für die Kippvorrichtung 82. Diese hebt das Kraft
fahrzeug 12 in seinem Rollgestell 20 in Richtung der in die
Fig. 9 und 10 eingezeichneten Pfeile über die Leitplanke
80. Hinter dieser bzw. bei Blick auf Fig. 9 rechts von die
ser wird das Rollgestell 20 eine oder mehrere Drehungen aus
führen. Mit dieser Ausführungsform läßt sich damit simulie
ren, welchen Kräften und Vorkommnissen ein Fahrer ausgesetzt
ist, dessen Kraftfahrzeug kurzzeitig hochbeschleunigt wird,
dann unter einem veränderlichen spitzen Winkel auf eine Leit
planke oder Mauer auftrifft, dort bis fast auf die Geschwin
digkeit Null abgebremst wird, über die Leitplanke oder Mauer
gehoben wird und sich anschließend ein oder mehrere Male um
seine Längsachse dreht.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgän
gen bei Kraftfahrzeugen, gekennzeichnet durch ein Rollge
stell (20) aus parallel zur Längsache des Kraftfahrzeu
ges (12) verlaufenden Längsstreben (22) und an deren En
den vorgesehenen Rollrädern (24), wobei das Kraftfahr
zeug (12) in das Rollgestell (20) einbringbar und in die
sem befestigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kraftfahrzeug (12) mit Federn (18) in dem Rollge
stell (20) aufhängbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Rollräder (24) wegklappbare Segmente (26)
aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kraftfahrzeug (12) so in dem Rollgestell (20) auf
hängbar ist, daß sich die wegklappbaren Segmente (26) an
der Unterseite des Kraftfahrzeuges (12) befinden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeich
net, daß die wegklappbaren Segmente (26) so bemessen
sind, daß das Kraftfahrzeug (12) bei weggeklappten Seg
menten (26) mit seinen eigenen Laufrädern (14) auf der
Fahrbahn (16) aufsteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die wegklappbaren Segmente (26) in ihren beiden Stellun
gen verriegelbar sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, gekennzeichnet durch an den Längsstreben (22) des
Rollgestells (20) angeordnete aus- und einschiebbare und
gegenüber den Laufrädern (14) des Kraftfahrzeuges (12)
um 90° gedrehte und damit quer zur Fahrtrichtung des
Kraftfahrzeuges (12) verlaufende Hilfsräder (32).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch zwei
im Abstand voneinander an den Längsstreben (22) ange
brachte Gelenkplatten (34), je zwei an jeder Gelenkplat
te (34) schwenkbar angebrachte Streben (36), an deren
freien Enden die Hilfsräder (32) gehalten sind, und zwi
schen je zwei an einer Gelenkplatte angebrachten Streben
(36) verlaufende hydraulische Zylinder (38).
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, gekennzeichnet durch eine auf der Fahrbahn (16) ange
ordnete Kippvorrichtung (42) zur Aufnahme und zum Kippen
des im Rollgestell (20) gehaltenen Kraftfahrzeuges (12)
um seine Längsachse.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kippvorrichtung (42) in einem Lager (46) auf der
Fahrbahn (16) schwenkbar gehaltene und einen Winkel von
90° miteinander einschließende Kipp- und Laufschienen
(48, 50) aufweist, wobei die Kipp- und Laufschienen (48,
50) das Kraftfahrzeug (12) einschließlich des Rollge
stells (20) zwischen sich aufnehmen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet
durch mindestens eine in der Fahrbahn angeordnete Hubvor
richtung (56, 58) zum Anheben einer Kippschiene (48) und
Kippen der Kippvorrichtung (42) einschließlich des in
dieser gehaltenen Rollgestells (20) mit dem Kraftfahr
zeug (12).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Kippschienen (48) und zwei Laufschienen (50)
vorgesehen und die beiden Schienenpaare unter einem ge
genseitigen Abstand angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung einen hydraulischen Zylinder (56)
und eine Kolbenstange (58) aufweist und diese mit dem
freien Ende einer Kippschiene (48) in Anlage steht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, ein
Motor (60) vorgesehen und über eine Zahnkette oder der
gleichen und gegebenenfalls ein Getriebe mit der Achse
(44) der Kippvorrichtung (42) verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, gekennzeichnet durch eine unter einem spitzen Winkel
zu einer Mauer oder Leitplanke (80) verlaufende Schienen
strecke (76), einen auf der Schienenstrecke (76) fahrba
ren Wagen (68) zur Aufnahme des in das Rollgestell (20)
eingebrachten Kraftfahrzeuges (12) und eine auf dem Wa
gen (68) angeordnete Kippvorrichtung (82), die das Kraft
fahrzeug (12) bei Aufprallen des Wagens (68) an der Leit
planke (80) über diese hebt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (68) ein Fahrgestell mit Rädern (78) und
eine auf dem Fahrgestell um eine vertikale Achse dreh
bare Plattform (74) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch eine
auf dem Fahrgestell angeordnete Drehscheibe (72), auf
der die Plattform (74) und auf der wiederum die Kippvor
richtung (82) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924226274 DE4226274A1 (de) | 1992-08-08 | 1992-08-08 | Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgängen bei Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924226274 DE4226274A1 (de) | 1992-08-08 | 1992-08-08 | Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgängen bei Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4226274A1 true DE4226274A1 (de) | 1994-02-17 |
Family
ID=6465139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924226274 Ceased DE4226274A1 (de) | 1992-08-08 | 1992-08-08 | Vorrichtung zum Simulieren von Überroll- und Kippvorgängen bei Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4226274A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018007430A1 (de) * | 2018-09-20 | 2020-03-26 | Bundesrepublik Deutschland, vertr. durch das Bundesministerium der Verteidigung, vertr. durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr | Überschlag- und Rettungssimulator |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3196557A (en) * | 1961-08-28 | 1965-07-27 | Jess S W Davidsen | Centrifuge mounted motion simulator |
DE3703522C2 (de) * | 1986-02-05 | 1989-04-20 | Bernd 5000 Koeln De Babich | |
DE4138252A1 (de) * | 1991-11-21 | 1992-06-11 | Napierski Dirk | Vorrichtung und verfahren das mit hilfe der fliehkraft, eine subjektive simulation von kraeften erlaubt, die bei einer bewegung auf einen koerper einwirken |
-
1992
- 1992-08-08 DE DE19924226274 patent/DE4226274A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE4138252A1 (de) * | 1991-11-21 | 1992-06-11 | Napierski Dirk | Vorrichtung und verfahren das mit hilfe der fliehkraft, eine subjektive simulation von kraeften erlaubt, die bei einer bewegung auf einen koerper einwirken |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018007430A1 (de) * | 2018-09-20 | 2020-03-26 | Bundesrepublik Deutschland, vertr. durch das Bundesministerium der Verteidigung, vertr. durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr | Überschlag- und Rettungssimulator |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |