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Die Erfindung betrifft einen Überschlag- und Rettungssimulator für große Massen.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Schwenkprüfstände für einzelne Fahrzeugkomponenten wie Motoren, Getriebe oder Karosserien bekannt. So offenbart die Offenlegungsschrift
DE 10 2013 016 479 A1 einen Schwenkprüfstand für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs vor, mit einem strömungstechnisch an die Brennkraftmaschine anschließbaren Mess- und/oder Prüfleitungssystem, das zumindest zur Identifikation eines Ölwerfens und/oder eines Ölreißens in der Brennkraftmaschine vorgesehen ist und das zur Überprüfung eines Gasstroms aus der Brennkraftmaschine zumindest ein photometrisches Mess- und/oder Prüfgerät aufweist, das zumindest eine erste Messstrecke mit wenigstens einer ersten Lichtquelle und einem ersten Detektor und zumindest eine zur ersten Messstrecke winklig versetzte zweite Messstrecke mit wenigstens einer zweiten Lichtquelle und einem zweiten Detektor aufweist. Weiter wird ein Verfahren zur Identifikation eines Ölwerfens und/oder eines Ölreißens während eines Schwenkprüfvorgang einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, bei dem ein solches Mess- und/oder Prüfgerät verwendet wird. Weiter ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 057 052 A1 einen Schwenkprüfstand, der einen gesteuerten verschwenkbaren kardanischen Käfig aufweist, der zur Aufnahme eines Prüfkörpers eingerichtet ist, als auch eine ortsfeste Antriebseinheit zum Antreiben des Prüfkörpers, wobei die Antriebseinheit mit dem Prüfkörper über ein getrennt vom kardanischen Käfig angeordnetes, flexibles Kupplungsmittel verbindbar ist.
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Zuletzt schlägt die Offenlegungsschrift
DE 100 36 650 A1 eine Vorrichtung zum Schwenken, Drehen und Kippen einer Kraftfahrzeugkarosserie, umfassend einen Rahmen mit an dessen beiden Enden hochstehenden Stützen, mit an diesen befestigten Drehlagern und einer frontseitigen und einer heckseitigen Halterung zur Aufnahme der Kraftfahrzeugkarosserie, wobei die frontseitige und die heckseitige Halterung an jeweils einer einzigen Stelle in das Innere der Kraftfahrzeugkarosserie geführt sind und die Halterungen innerhalb der Kraftfahrzeugkarosserie mit dieser befestigt sind.
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Alle vorgeschlagenen Messstände sind geeignet, Komponenten für den normalen zivilen Betrieb zu testen. Eine zweite Verwendung finden die Prüfstände bei der Simulation von Unfallfolgen, besonders das Befreien oder Bergen aus überschlagenen oder seitlich liegenden Fahrzeugen ist Gegenstand der Untersuchungen.
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Besonders für militärische Fahrzeuge gilt jedoch, dass sich die Türen und Luken der geschützten und gepanzerten Fahrzeuge und Container zum Personentransport bei einer Notöffnung, aufgrund ihrer großen Massen und in Verbindung mit eingelegter Gefechtsverriegelung, nicht ohne weiteres öffnen lassen. Die situationsbedingte Möglichkeit der Öffnung der Türen und Luken aus Zwangslagen (nach Unfällen, Vorfällen, etc.) gilt es hier ebenfalls zu untersuchen.
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Aufgrund der hohen Massen der geschützten/gepanzerten Fahrzeuge und Container kann jedoch auf die bekannten Vorrichtungen zum Schwenken, Heben und Kippen nicht zurückgegriffen werden. Die Aufnahmepunkte an den Fahrzeugen sind nicht immer so leicht zugänglich, sodas einfache Verstrebungen zur Verbindung genutzt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Simulator für Fahrzeuge und Container mit großen Massen, beispielsweise bis zu 40 t, vorzustellen, der eine realitätsnahe Untersuchung und Ausbildung unterschiedlicher Ausstiegstechniken, der Rettung von verletzten Besatzungsmitgliedern sowie der sanitätsdienstlichen Versorgung von eingeschlossenen Insassen aus simuliert umge-/ oder überschlagenen, schweren, geschützten/gepanzerten Fahrzeugen oder Containern, zulässt. Aus dieser Situation sollen Rettungs- und Bergemaßnahmen an den Fahrzeugen oder Containern ableit- und durchführbar sein. Des Weiteren sollen Herstellerkonzepte zu den Notöffnungsmöglichkeiten auf ihre Praxis- und Einsatztauglichkeit hin untersucht und bewertet werden können, sowie eine Überwachungs- und Dokumentationsfunktion als auch Umweltschutzmaßnahmen realisierbar sein.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass die schweren geschützten/gepanzerten Fahrzeuge nicht selbsttragend in den Überschlag- und Rettungssimulator eingebaut werden, sondern zunächst auf einen Hilfsrahmen gehalten sind. Biegeweich ausgelegte Rahmenteile haben beispielsweise die Eigenschaft eine gewisse Verformung zuzulassen. Der Einbau eines Fahrzeugs mit solchen Rahmenteilen würde die Lagerkräfte des Überschlag- und Rettungssimulator enorm erhöhen und könnte zum Ausfall aufgrund zu großer Verspannungen führen. Darüber hinaus sind schwere, geschützte/gepanzerte Fahrzeuge auch nicht lediglich an einem Punkt sicher fixierbar. Die notwendige Sicherheit für die Simulation entsteht erst dann, wenn mehrere Anschlagpunkte zur Verzurrung genutzt werden können.
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Für eine möglichst realitätsnahe Simulation ist es außerdem notwendig nicht nur das Drehen um die Längsachse (Rollen) zu simulieren, sondern auch um die Hochachse (Gieren). Vorteilhafter Weise trägt der Hilfsrahmen einen Containerrahmen, der aufgrund seiner drehgelagerten Befestigung diesen Freiheitsgrad erlaubt. Der Containerrahmen weist aus dem Stand der Technik bekannte, genormte Aufnahmen zur Aufnahme genormter ISO-Container oder Verlastungsgestelle auf. Die Aufnahmen sind an genormten Positionen des Containerrahmens angebracht um unterschiedlich lange Container aufnehmen zu können. Eine Sensorik zur Überwachung der Verriegelung der genormten ISO-Container Aufnahmen ist Teil des Sicherheitskonzeptes.
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Sofern die Verlastungsgestelle mit zahlreichen, mit den Anschlagpunkten der Fahrzeuge, korrespondierenden Ausrüstungen zur Verzurrung gepanzerter/geschützter Fahrzeuge oder Einrichtungen ausgerüstet sind, wurde eine vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 2 ausgeführt.
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Geschützte/Gepanzerte Fahrzeuge, deren Konzepte zu den Notöffnungsmöglichkeiten auf ihre Praxis- und Einsatztauglichkeit hin untersucht und bewertet werden sollen, stehen allgemein nur als voll funktionsfähige Fahrzeuge zur Verfügung. Für sichere Simulationsbedingungen ist es vorteilhaft eine Bild- und Tonüberwachungseinrichtung in die zu untersuchenden geschützten/gepanzerten Fahrzeuge oder Container zu installieren. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Bild- und Tonüberwachungseinrichtung, die auf den erfindungsgemäßen Überschlag- und Rettungssimulator abgestimmt ist, modular, flexibel in die zu untersuchenden geschützten/gepanzerten Fahrzeuge oder Container zu platzieren. Für den sicheren Betrieb kann in allen zu untersuchenden geschützten/gepanzerten Fahrzeugen eine typunabhängige Sensorik, als potentieller Endlagentaster zur Überwachung des Verschlusses der Türen und Luken, flexibel angebracht werden. Im Innenraum des geschützten/gepanzerten Fahrzeuges ist ein ebenfalls typunabhängiger und flexibel anzubringender NOT-AUS-Schalter ein weiterer Bestandteil des Sicherheitskonzeptes. Um (Folge-) Schäden zu vermeiden, stoppt die Anlage nach Betätigung des NOT-AUS-Schalters. Die Anlage verfährt danach automatisch wieder in eine Referenzposition (Nulllage/Ausgangslage). Flächenscanner überwachen den äußeren zugänglichen Bereich im Rahmen des Sicherheitskonzeptes.
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Die Steuerung des Überschlag- und Rettungssimulators kann programmiert werden, um die Reproduzierbarkeit der Untersuchungen zu gewährleisten. So können gespeicherte Programme hinterlegt werden und im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung abgerufen werden.
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Die einzige 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Überschlag- und Rettungssimulator in der Seitenansicht.
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Es zeigt 1 einen ersten 1a und zweiten 1b höhenverstellbaren Hubständer. Die Höhenverstellung dient neben der Hauptaufgabe auch dazu, dass im Falle eines Unfalls/Vorfalls auf der Seite liegende Fahrzeug, von dieser Ansicht aus zu betrachten und zu dokumentieren. Dies wäre im Falle einer Bodenauflage nicht zu realisieren. An den ersten 1a und zweiten 1b höhenverstellbaren Hubständer ist jeweils ein angetriebener Drehteller 2 angebracht. Der Drehteller 2 ermöglicht das Drehen des geschützten/gepanzerten Fahrzeugs 3 oder des Containers um deren Längsachse. Die beiden Drehteller 2 sind verbunden durch einen biegesteifen Hilfsrahmen 4 an dem Hilfsrahmen ist ein weiterer Drehteller 5 vorgesehen, der einen Containerrahmen 6 trägt. Der drehgelagerte Containerrahmen 6 ermöglicht das Drehen der geschützten/gepanzerten Container um deren Hochachse. Ferner weist der Containerrahmen 6 genormte Aufnahmen 7 für Container oder Verlastungsgestelle 8 auf. Auf dem Verlastungsgestell 8 ein geschütztes/gepanzertes Fahrzeug 3 mit mehreren korrespondierenden Anschlagpunkten befestigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013016479 A1 [0002]
- DE 102007057052 A1 [0002]
- DE 10036650 A1 [0003]