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Verfahren zum Färben von Tonerde, Aluminium- und Magnesiumsilikaten.
Bei den bis nun üblichen Verfahren zum Färben von in der Keramik verwendeten plastischen Materialien wurde das Färbemittel in Form von Oxyden oder Karbonaten in die zu färbende, durch hohe Temperatur schmelzflüssig gemachte Masse gebracht. Dies hatte nun den grossen Nachteil, dass die Farbsubstanzen fast gar nicht zur Wirkung kamen, da sie schon vor ihrer Verteilung in der schmelzflüssigen Masse infolge der hohen Temperatur, besonders wenn diese Masse im elektrischen Ofen erzeugt wurde, zersetzt wurden.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren ist nun geeignet, diesem Übo) stande abzuhelfen und besteht im Wesen darin, dass man die zu färbende Masse (Tonerde, Aluminium-und Magnesiumsilikate) mit einem Metall und einer letzteres oxydierenden Substanz mengt und dieses Gemenge beispielsweise im elektrischen Ofen zum Schmelzen bringt. Der diesem Prozess nachteilige Kohlenstoff wird vom Oxydationsmittel vollständig verbrannt. Das Oxydationsmittel muss derart gewählt werden, dass es erstens eine der Quantität des zur Farbung erforderlichen Metalloxydes entsprechende Menge Metalles oxydiert, wenn das zu bildf'nde Oxyd leicht zersetzbar ist.
Ausserdem muss das Oxydationsmittel so gewählt werden, dass der in Form von Unreinigkeiten mitgeführte, aus den Elektroden, bezw. dem Belag des elektrischen Ofens herrührende Kohlenstoff durch Verbrennen unschädlich gemacht wird. Hat man nun das Oxydationsmittel unter Berücksichtigung der beiden oberwähnten Punkte und entsprechend der Natur des zur Verwendung kommenden Metalles, sowie entsprechend der Menge desselben gewählt, wobei von ersterer die Art der Farbe, von letzterer die Intensität derselben abhängt, so mengt man das Oxydationsmittel mit dem Metalle und dem zu farbenden Material.
Dieses Gemenge wird nun in fein v'rtottem Zustande in den elektrischen Schmelzofen gebracht, woselbst es unter Anwendung bekannter Hilfsmittel fortwährend umgerührt wird, bis es sich zu einer homogenen, scbmelztlüssigen Masse verwandelt hat.
Will man künstlich hergestellte Tonerde oder Silikate färben, so kann man gleich von vorneherein das Metall und das Oxydationsmittel mit den erforderlichen Materialien vermengen.
Durch Anwendung verschiedener Metalle und Oxydationsmittel kann man die mannigfaltigsten Farben Variationen erzielen, wenn als Oxydationsmittel Salpeter verwendet wird, mit Kupfer eine rote Färbung, die durch Hinzugabe von Zink noch intensiver wird. Chrom gibt eine Haue Farbe, Chrom und Kupfer vermengt färben, den zur Anwendung kommenden Mengenverhältnissen entsprechend, tiefblau, bezw. dunkelblau ; ein Gemisch von Kupfer und Mangan gibt ein ins Rosa stechendes Violett. Mit Eisen erhält man eine grüne, mit Zinn eine reine weisse Färbung. Die besten Resultate werden durch Verwendung von Zinksulfat als Oxydationsmittel, besonders bei Tonerde und AluminiuD1silikaton erzielt.
Eine andere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass man statt des Metalles ein Oxyd zur Färbung verwendet, indem man es mit einer Sauerstoff abgebenden Substanz vermengt, wodurch es überoxydiert, bezw. von Reduktion geschützt wird. So erhält man beispielsweise durch Schmelzen von wasserfreier, reiner Tonerde mit einem Gemenge , on 20 Gewichtsteilen Chromoxyd und 40 Gewichtsteilen Zinksulfat im elektrischen Schmelzofen Tonerde von roter Farbe, welch'letztere durch entsprechende Variation der Menge der wasserfreien Tonerde mehr oder weniger intensiv wird. Durch Verwendung von Mangan- oxyden erhält man eine grüne Färbung.
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Ein grosser Vorteil der durch dieses Verfahren erzeugten Färbungen gegenüber den durch mineralische Farbstoffe hergestellten besteht darin, dass diese Färbungen dauernd, unveränderlich und gegen alle chemischen Einflüsse widerstandsfähig sind. Aus diesem Grunde können die durch dieses Verfahren gefärbten Tonerden, Aluminiumsilikate und
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Im Nachstehenden sind einige Ausführungsbeispiele des vorliegenden Verfahrens angeführt, und zwar werden zur Herstellung einer blauen Farbe
97 Teile Magnesiumsilikate, 2 Teile Chrommetall, 1 Teil Salpeter ; zur Herstellung einer weissen Farbe
96 Teile Magnesiumsilikate, 2 Teile Zinn, 2 Teile Salpeter ; zur Herstellung einer roten Farbe
97 Teile Maguesiumsilikate, 2 Teile Kupfer, 1 Teil Salpeter ; zur Herstellung einer grünen Farbe
94 Teile Magnesiumsilikate, 2 Teile Eisen, 4 Teile Salpeter verwendet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Färben von Tonerde, Aluminium-und Magnesiumsilikaten, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu färbende Material in fein verteiltem Zustande mit einem Metall und einer dieses oxydierenden Substanz, durch welche auch gleichzeitig der von den Elektroden, bezw. dem elektrischen Ofen herrührende Kohlenstoff verbrannt wird, mengt und das Gemenge, vorzugsweise im elektrischen Ofen, zum Schmelzen bringt.