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Gegenstand der Erfindung ist eine Anlage und ein Verfahren zur Herstellung von mit einem oder mehreren längs verlaufenden Kanälen versehenen Pfählen, Balken od. dgl. aus Beton in einer liegenden
Giessform, in der ein oder mehrere in Längsrichtung der Giessform sich erstreckende und von Abstandhaltern getragene Hohlkörper einlegbar sind, die von der Betonmasse in der Giessform umgossen werden, welche Hohlkörper von aufblasbaren Schläuchen aus Gummi, weichem Kunststoff od. dgl. elastisch biegsamem Werkstoff bestehen und eine dem Auftrieb entgegenwirkende Beschwerung aufweisen.
Aus der AT-PS Nr. 58635 ist eine Anlage bekannt, in der ein einwandiger Schlauch verwendet wird.
Um dem Auftrieb der Betonmasse entgegenzuwirken, wird ein Kern benutzt, der zusammen mit einer Flüssigkeit in den Schlauch eingeführt wird. Bei diesem Vorschlag muss die Armierung und der Schlauch mit Einlage direkt in der Giessform fertiggestellt werden, denn ein Einheben der Armierung samt dem Schlauch mit der schweren Einlage mittels einer Montiervorrichtung in die Giessform, ist praktisch nicht möglich. Ein fortlaufendes Herstellen von Hohlkörpern aus Beton ist mit der bekannten Anlage nicht möglich.
Ebenso wie vorstehender Vorschlag, weist auch die Anlage nach der US-PS Nr. 857, 584 nur einen einwandigen Schlauch auf, der mit Flüssigkeit gefüllt wird. Hier ist eine Pumpe mit zwei Flüssigkeitsbehältern erforderlich, wodurch die Anlage sehr kostenaufwendig wird. Sie ist ausserdem unbequem zu bedienen, besonders dadurch, dass alle Arbeit in der Giessform ausgeführt werden muss.
Auch in der Anlage nach der AT-PS Nr. 149746 wird ein einwandiger Schlauch verwendet, der in Schlangen gelegt und von einer Gewebehülle umschlossen ist. Dieser Schlauch kann nicht von einem Gewicht durchzogen werden, um dem Auftrieb der Betonmasse entgegenzuwirken.
Die FR-PS Nr. 1. 100. 126 zeigt gleichfalls die Verwendung eines einwandigen Schlauches, um den Metallrohre, die durch eine Gewebehülle zusammengehalten werden, angebracht sind. Ein derartiger Kern ist schwer zu handhaben. Belastende Gewichte sind nicht vorgesehen und offenbar auch nicht verwendbar.
Nachteilig bei den bekannten Vorschlägen ist vor allem, dass sie keine fortlaufende Herstellung von Hohlkörpern ermöglichen. Die Anordnung des Armierungskastens ist so, dass ein bequemes Arbeiten nicht gewährleistet erscheint, wobei sein Einheben in die Giessform mit den schweren Gewichten einen weiteren Nachteil darstellt.
Hier will die Erfindung helfend eingreifen und eine Anlage sowie ein Verfahren vorschlagen, gemäss denen die fortlaufende Herstellung von länglichen Hohlkörpern aus Beton in einfacher und bequemer Art ermöglicht ist.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer Anlage der eingangs angeführten Art dadurch, dass zwischen zwei gleichachsigen Schlauchwänden längsverlaufende Stützwände sich derart erstrecken, dass der Raum zwischen den Schlauchwänden in längs verlaufende Kammern unterteilt wird, die aufblasbar sind und dass die Beschwerung als ein in der Längsrichtung des Hohlkörpers entlang der inneren Schlauchwand versetzbares Gewicht ausgebildet ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass diese Kammern aufgeblasen werden und dass bei in Längsrichtung fortschreitender Füllung der Betonmasse das inwendig im Hohlkörper befindliche Gewicht mit etwa derselben Geschwindigkeit wie der Fortschritt der Betonfüllung versetzt wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf die Zeichnungen eingehend erläutert. Diese zeigen : Fig. 1 einen lotrechten Querschnitt durch die Giessform zum Herstellen eines mit einem längsgehenden Kanal versehenen Betonpfahles, Fig. 2 einen ähnlichen Schnitt mit dem Pfahl in fertiggegossenem Zustand, Fig. 3 einen Querschnitt durch einen achteckigen Pfahl, Fig. 4 einen Querschnitt durch einen im Querschnitt rechteckigen Betonbalken oder -pfahl, Fig. 5 schematisch eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Anlage zum Ausführen des Verfahrens nach der Erfindung, Fig. 6 in Seitenansicht den Abschnitt eines Betongewölbes oder einer Betonbrücke und Fig. 7 in grösserem Massstab einen Abschnitt dieses Betongegenstandes während des Giessens.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Giessform-l-zur Herstellung eines armierten Betonpfahles --2-- mit einem zentralen, längsgehenden Kanal --3-- dargestellt. Die längsgehenden Armierungsstangen --4-- des Betonpfahles werden von einem als Querarmierung dienenden Rundeisen--5--umschlossen, das mit Bindedrähten --6-- an den Stangen --4-- befestigt ist. Hiedurch wird ein länglicher Armierungskorb gebildet, der in die Giessform-l-eingeführt und in gleichen Abständen von Abstandhaltern --7--,
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zweckmässig aus hartem Kunststoff, getragen ist. Als zweckmässig zwischen den Abstandhaltern kann ein Abstand von 1 bis 1, 5 m beim Giessen von Betonpfählen mit einer Länge von etwa 10 bis 18 m gewählt werden.
Die Abstandhalter --7-- sind oben mit halbkreisförmigen Tragarmen --8-- für einen doppelwandigen Schlauch --9-- aus Gummi, weichem Kunststoff oder einem ähnlichen elastisch biegsamen Werkstoff
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--10-- des Schlauches --9-- istSchlauch --9-- gebildete Hohlkörper, auf dem Abstandhalter --7-- ruhen, die in Fig. 2 dargestellte Form erhält. Infolge der Steifheit der Innenwand --10-- behält diese beim Aufblasen des Schlauches --9-- im wesentlichen unverändert ihre Form.
In Fig. 5 ist eine Anlage zum Giessen von Betonpfählen nach Fig. 2 dargestellt. Zwei Giessformen-1A und 1B-sind mit ihren Enden achsgleich gegeneinander gerichtet. Oberhalb der Giessformen--JA, 1B-ist in deren Längsrichtung verschiebbar ein Wagen --15-- vorgesehen, der mit einem trichterförmigen Behälter --16-- zum Zuführen von Betonmasse versehen ist. Der Wagen --15-- wird mit einer Seilwinde --17, 18-den Giessformen entlang gezogen. In der Anlage ist auch in Reihe eine Anzahl von Gewichten --19, 20-vorgesehen, die mit einem von einer zweiten Winde --22-- durch den Schlauch --9-- gezogenen Seil --21-- in dessen Längsrichtung bewegt werden können, wobei sie auf Rollen --23-- am Boden der Innenwand --10-- des Schlauches laufen.
Die Gewichte --19, 20-- belasten den Schlauch --9-- dermassen, dass er von der in die Giessform --1A-- eingebrachten Betonmasse --24--, nicht aus seiner vorgesehenen zentralen Lage ausgehoben werden kann.
Entsprechend der Füllung der Giessform --1A-- mit Betonmasse --24--, wird der Wagen --15-entlang der Giessform (s. Pfeil --25-- in Fig. 5) und auch die Gewichte --19, 20-- in gleicher Richtung weiterbewegt.
Wenn der Gegenstand in der Giessform --1A-- fertiggestellt ist, wird in die Giessform-1B--ein aus Armierungsstangen --4-- und Armierungseisen --5-- bestehender Armierungskorb, von einer Anzahl Abstandhaltern --7-- getragen, eingelegt. Ein Schlauch --9-- wird in Längsrichtung der Giessform eingezogen, so dass er auf den Tragarmen --8-- ruht. Der Schlauch wird mit in den Raum --12-eingepresster Druckluft aufgeblasen. Mit dem Seil --18-- wird der Wagen --15-- und mit dem Seil --21-werden die Gewichte --19, 20-- in die Giessform --1B-- hinübergezogen, die wie vorstehend angeführt, mit Betonmasse --24-- gefüllt wird.
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dieser aufgeblasen. Nun wiederholt sich der vorbeschriebene Vorgang in entgegengesetzter Richtung, d. h. nach links in Fig. 5.
Dadurch, dass der Schlauch --9-- gebogen werden kann, ist es möglich, Betongewölbe --26-- (Fig. 6) mit entlang diesen sich erstreckenden zentralen Kanälen herzustellen. In Fig. 7 ist in grösserem Massstab ein Abschnitt eines solchen Gewölbes --26-- während des Giessens in dem Zustand dargestellt, wo Gewichte --19, 20--sich gerade in der Schlauchmitte befinden.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, kann man nach der Erfindung auch Produkte mit einem Querschnitt in der Form eines regelmässigen Achteckes und gleichartig ausgebildetem Längskanal --3'-- (Fig. 3) oder eine Betondecke mit einem Balken von rechteckigem Querschnitt und zentralem Kanal --3"-herstellen (Fig. 4).
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nur als Möglichkeiten der Verwirklichung der Erfindung zu betrachten ; sowohl das Verfahren als auch die Anlage zu dessen Durchführung können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, in mancherlei Weise abgewandelt werden. So kann sowohl die Form des gegossenen Betongegenstandes wie dessen Kanal bzw. Kanäle variiert werden. Der Verbund (die Wände --14--) zwischen den beiden Wänden --10 und 11-- des Schlauches --9--, lässt sich auch auf andere Weise als wie oben beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt, herstellen und auch die Gewichte --19, 20-- müssen an der Schlauchinnenwand --10-- nicht von Laufrollen --23-- getragen werden, da sich mit gleichem Erfolg auch Gleitstücke od. dgl. verwenden lassen.
Alle derartigen Möglichkeiten sollen im Schutzumfang inbegriffen sein.