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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen von Rohrpostbüchsen, insbesondere für
Empfangsstationen und Verteiler in Rohrpostanlagen, bei der im Zuge des die Rohrpostbüchse fördernden
Fahrrohres eine oder mehrere aus elastischem Material bestehende, insbesondere zylindrische, aufblasbare
Manschetten vorgesehen sind, die unter von aussen auf die Manschetten einwirkender Druckluft das Innere des Fahrrohres verschliessen verformbar sind, wobei eine oder mehrere Umgehungsleitungen vorgesehen sind, die vor und hinter der bzw. den aufblasbaren Manschetten im Fahrrohr münden.
Für das Abbremsen von Rohrpostbüchsen ist es insbesondere für Empfangsstationen bekanntgewor- den, das Ende eines schwenkbaren Teilstückes des Fahrrohres luftdicht zu verschliessen und in einiger
Entfernung von diesem Ende im schwenkbaren Teilstück eine Luftaustrittsöffnung bzw. ein Luftaustritts- ventil vorzusehen, so dass sich zwischen dem Ende des schwenkbaren Teilstückes und der Luftaustritts- öffnung ein Luftpolster bildet, durch das eine einlangende Rohrpostbüchse elastisch abgebremst wird.
Dabei wird die kinetische Energie der Rohrpostbüchse auf verhältnismässig kurzer Strecke vernichtet, was mit sehr hohen Verzögerungswerten und damit mit einer grossen Belastung für das Ladegut, die
Rohrpostbüchse und die Bremseinrichtung insbesondere beim Transport mit hohen Geschwindigkeiten bzw. mit grossen Massen verbunden ist. Dadurch sind diese Teile einem hohen Verschleiss ausgesetzt. Ausserdem ist der luftdichte Abschluss des Endes des schwenkbaren Teilstückes mit Schwierigkeiten verbunden.
Durch die AT-PS Nr. 289645 ist eine Brems- und Haltevorrichtung für Rohrpostanlagen mit
Saugluftförderung bekanntgeworden, bei der das Fahrrohr durch einen Schlauch aus elastischem, dichtem Werkstoff, vorzugsweise Gummi, ersetzt ist, dessen Innenwandung unmittelbar als Bremsorgan für die Fahrrohrbüchse dient, und der im nichtbetätigten Zustand einen gleichbleibenden, dem Fahrrohr entsprechenden Querschnitt aufweist und in eine gegen die Aussenatmosphäre abgedichtete Kammer eingebaut ist, die wahlweise mit dem Fahrrohr oder der Aussenatmosphäre verbindbar ist, so dass der Schlauch durch den Aussenluftdruck zusammengepresst wird, wenn in der Kammer der Aussenluftdruck herrscht, und somit die Durchfahrt einer Fahrrohrbüchse verhindert bzw. die Geschwindigkeit der Fahrrohrbüchse auf Null herabsetzt.
Diese Brems- und Haltevorrichtung weist vor allem den Nachteil auf, dass die Brems- bzw.
Haltewirkung lediglich durch den vorgegebenen Aussenluftdruck bestimmt ist und daher nicht nach Bedarf variiert werden kann, so dass die bezügliche Wirkung wesentlich vom Innendruck und vor allem von der Geschwindigkeit und der Masse, also der kinetischen Energie der Fahrrohrbüchsen abhängig ist.
Ausserdem muss auch hier die kinetische Energie auf verhältnismässig kurzer Strecke vernichtet werden, was einen hohen Verschleiss mit sich bringt.
Ziel der Erfindung ist es nun, eine Vorrichtung zum Abbremsen von Rohrpostbüchsen der eingangs dargelegten Art zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Bremsvorrichtungen vermieden werden.
Erfindungsgemäss ist in die Umgehungsleitung ein Zwischenstück mit einer aufblasbaren Manschette eingesetzt.
Diese Massnahme ermöglicht es nicht nur die Umgehungsleitung abzusperren, wenn nicht gebremst werden soll. Darüber hinaus kann durch den Druck, mit dem die Manschette in der Umgehungsleitung aufgeblasen wird, die Verzögerung bei der Bremsung einer Rohrpostbüchse ähnlich einem Überdruckventil variiert werden. Dadurch, dass die aufblasbaren Manschetten mehr oder weniger stark aufgeblasen werden können, ist der Verzögerungsweg bzw. die elastische Wirkung exakt einstellbar, wobei auch der maximale Verzögerungsweg der Rohrpostbüchse festgelegt wird. Die frei wählbare, an das Versandgut anpassbare maximale Verzögerung kann exakt eingehalten werden.
Durch Hintereinanderschalten mehrerer erfindungsgemässer Vorrichtungen können selbst extrem hohe Fahrgeschwindigkeiten und Versandmassen bei der Abbremsung einwandfrei beherrscht werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
Fig. l zeigt eine in den Verlauf eines Fahrrohres eingebaute Vorrichtung zum Abbremsen von Rohrpostbüchsen, Fig. 2 eine Manschette hiezu im aufgeblasenen Zustand und Fig. 3 eine Manschette im entlüfteten Zustand.
Bei dem in Fig. l dargestellten Ausführungsbeispiel sind in ein Fahrrohr --1-- zwei hintereinanderliegende Zwischenstücke --2, 3-- eingebaut, wobei eine Umgehungsleitung --4-- vorgesehen ist, die mit den Mündungen --5, 6-- vor dem ersten Zwischenstück --2-- bzw. nach dem zweiten Zwischenstück --3-- im Fahrrohr-l--mündet. In die Umgehungsleitung --4-- ist ein drittes Zwischenstück --7-- eingesetzt.
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Wie vor allem aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weisen die Zwischenstücke --2, 3, 7-- aus elastischem Material bestehende, zylindrische, aufblasbare Manschetten --8-- auf, die in zylindrische Verbindungsrohre --9-- eingesetzt sind, die jeweils zwei Fahrrohrenden--10, 11--miteinander verbinden und die Anschlussstutzen --12-- für die Zufuhr von Druckluft zwischen das Verbindungsrohr --9-- und die aufblasbare Manschette-8-- aufweisen.
Solange durch den Anschlussstutzen --12-- keine Luft eingeblasen wird, liegt, wie Fig. 3 zeigt, die aufblasbare Manschette --8-- eng an der Innenwandung des Verbindungsrohres --9-- an, so dass durch das Fahrrohr laufende Rohrpostbüchsen die Vorrichtung ungehindert passieren können. Wird durch den Anschlussstutzen --12-- Luft eingeblasen, so wird, wie Fig. 2 zeigt, die Manschette --8-- gegen die Rohrmitte hin verformt, bis sie den Durchtritt der Rohrpostbüchsen fördernden Förderluft verhindert.
Es wäre denkbar, die Abbremsung von Rohrpostbüchsen dadurch vorzunehmen, dass von der Anordnung einer Umgehungsleitung abgesehen und die Manschette nur soviel aufgeblasen wird, dass eine durch sie hindurchtretende Rohrpostbüchse, ohne dass sich vor der Manschette ein Luftpolster bildet, durch Reibung abgebremst wird. Damit treten aber die eingangs dargelegten, bei bekannten Bremsvorrichtungen vorhandenen Nachteile auf, da die gesamte in der Rohrpostbüchse gespeicherte kinetische Energie auf der der Länge der Manschette gleichen Strecke, beispielsweise auf einer Strecke von 3 cm, vernichtet wird.
Dieser Nachteil wird dadurch vermieden, dass, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, eine Umgehungsleitung - vorgesehen ist, in die das Zwischenstück --7-- mit der aufblasbaren Manschette --8-- eingesetzt ist. Wie in Fig. 1 strichliert dargestellt ist, sind die Manschette des Zwischenstückes --2-- und die Manschette des Zwischenstückes --7-- in entlüftetem Zustand, die Manschette --8-- des Zwischenstückes --3-- in aufgeblasenem Zustand dargestellt.
Die eine Rohrpostbüchse fördernde Förderluft strömt in Richtung des Pfeils --13-- in die Vorrichtung, so dass sich im Fahrrohr-l-zwischen der Manschette --8-- des Zwischenstückes --3-- und der Mündung --5-- der Umgehungsleitung --4-- ein Luftpolster bildet und die Förderluft durch die Umgehungsleitung --4-- und die Mündung --6-- in das Fahrrohr zurückströmt.
Um eine in Richtung des Pfeils --13-- ankommende Rohrpostbüchse abzubremsen, wird zunächst auch
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--8-- des Zwischenstückes --2-- aufgeblasen,--2-- bis zur Mündung --5-- ein Luftpolster bildet, das beim Überfahren der Mündung --5-- seitens der ankommenden Rohrpostbüchse wirksam wird, worauf sofort die Manschette --8-- des Zwischenstückes --2-entlüftet wird und die Rohrpostbüchse bereits gegebenenfalls auch durch Reibung im Zwischenstück --2-- abgebremst in den von einem weiteren Luftpolster erfüllten Raum zwischen den beiden Zwischenstücken --2,
3-tritt. Überschreitet der beim Eindringen der Rohrpostbüchse in diesen Raum herbeigeführte Luftdruck des Luftpolsters den in der aufgeblasenen Manschette --8-- des Zwischenstückes --3-- herrschenden Luftdruck, so strömt, wie bei einem Sicherheitsventil, der Überdruck durch die Manschette - 8-- des Zwischenstückes --3-- hindurch in das dahinterliegende Fahrrohr, so dass die Rohrpostbüchse, ohne einen wählbaren maximalen Verzögerungswert zu überschreiten, abgebremst wird. Dabei kann die Länge der Entfernung zwischen der Mündung --5-- und dem Zwischenstück --3-- so gewählt werden, dass die Rohrpostbüchse vollständig abgebremst wird oder sich nach Entlüften der Manschette --8-- des Zwischenstückes --3-- mit herabgeminderter Geschwindigkeit weiterbewegt.
Es können aber auch, wenn bei besonderen Betriebsverhältnissen die Abbremsung vor dem Zwischenstück --3-- unzureichend ist, hinter dem Zwischenstück --3-- noch vor der Mündung --6-- weitere Zwischenstücke mit aufblasbaren Manschetten angeordnet werden, durch die eine durchlaufende Rohrpostbüchse sukzessive bis auf die gewünschte Endgeschwindigkeit abgebremst wird, wobei die jeweils
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der Zwischenstücke strömende Förderluft weiterbewegt, wobei bei entlüfteten Manschetten --8-- der Zwischenstücke --2, 3-- die Manschette --8-- des Zwischenstückes --7-- aufgeblasen werden kann und weitere Rohrpostbüchsen die Bremseinrichtung ungehindert passieren können.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die erfindungsgemässe Vorrichtung auch als kompakte Einheit mit einem einzigen Zwischenstück und einer dieses umgehenden Umgehungsleitung ausgebildet sein, so dass eine solche Einheit überall dort im Zuge
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des Fahrrohrsystems eingesetzt werden kann, wo eine Abbremsung erfolgen soll. Die oben erwähnte Hintereinanderschaltung kann somit auch durch Hintereinanderschalten mehrerer solcher kompakter Einheiten erfolgen.