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Auflockerungslanze Zur Auflockerung lagernden Schüttgutes, insbesondere
in FTachbodensilos, hat man bereits lanzenförmige Rohre in das Schüttgut hineingestoßen
und durch diese RohreDruckluft in das Material eingeführt, in,der Erwartung, dadurch
eine Auflockerung des Schüttgutes zu erzielen. Die Wirkung hat sich bisher jedoch
als gering erwiesen.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Wirkung
dieser bekannten Auflockerungslanzen vor allem deswegen gering ist, weil sich um
den Rohrmantel herum ein wenn auch nur geringer Hohlraum bildet, durch welchen ein
Teil der zugeführten Luft entweichen kann. Infolgedessen ist es nicht möglich, innerhalb
des Materials ausreichend hohe Drücke zu erzielen, welche ihrerseits in der Lage
sind, ein Auflockern oder Auseinandersprengen des Materials zu bewirken.
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Erfindungsgemäß wird eine Abdichtung zwischen dem Rohrmantel und dem
Schüttgut nach dem Einführen der Auflockerungslanze dadurch erzielt, daß nahe dem
vorderen Ende der Lanze um den Rohrmantel ein dehnungsfähiger Schlauch angeordnet
ist, der an seinen Enden fest an den Rohrmantel gepreßt ist, und daß Einrichtungen
vorgesehen sind, mit welchen Druckluft in das Innere dieses Schlauches geführt werden
kann.
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Die Handhabung des erfundenen Gerätes erfolgt nun derart, daß zunächst
das Rohr mit seiner lanzenförmigen Spitze in das Schüttgut ausreichend tief hineingestoßen
wird, so daß der von dem Schlauch umgebene Teil mindestens teilweise innerhalb des
Schüttguthaufens liegt, am besten vollständig von dem Schüttgut umgeben ist. Nunmehr
wird Druckluft in das Innere des Schlauches geführt, der dadurch aufgebläht wird
und sich nach außen gegen das umgebende Material anlegt und dieses gegebenenfalls
noch zusammendrückt. Hierdurch wird eine Abdichtung des vorderen Rohrendes gegen
das Schüttgut erzielt, und die nunmehr an der Spitze der Auflockerungslanze austretende
Druckluft
hat keine Möglichkeit mehr, entlang dem Lanzenschaft zu
entweichen. Infolgedessen kann sich der Druck der Luft nunmehr voll auf das Schüttgut
auswirken und dieses auseinandersprengen.
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Die Ausführung der erfundenen Auflockerungslanze kann 'verschieden
vorgenommen werden. Einzelne wesentliche Ausführungsformen sind in den beiliegenden
Zeichnungen schaubildlich dargestellt.
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Fig. i zeigt ini Längsschnitt eine Ausführung der erfundenen Anflockerungslanze.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt II-11 durch Fig. i. Fig. 3 und q. zeigen in gleicher
Darstellung wie Fig. i und 2 im Anfrifl und Querschnitt eine andere Ausführungsform
der Auflockernngslanze.
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Fig. 5, 6 und ; erläutern eine dritte Ausführungsforrn ini Längs-
und Querschnitt. Fig.8 zeigt die Auflockerungslanze ini Gebrauch.
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Bei der Ausführung nach Fig. i ist auf das den Schaft der Auflockerungslanze
bildende Rolir i an dessen vorderem Ende eine finit Austrittsöffnungen ? versehene
Lanzenspitze 3 aufgescliranbt. hinter der Lanzenspitze 2 ist ein das Rohr i umgebender
elastischer Gummischlauch 4 mittels einer Schelle 5 auf das Rohr i aufgeklemmt.
Das jenseitige Ende dieses Schlauches i ist ebenfalls durch eine Schelle 6 luftdicht
auf dem Rohr i befestigt. In dem Rohr i sind ein oder mehrere Austrittsöfinungen
7 angebracht, durch welche in das Rohr eingeführte Druckluft zugleich in das Innere
des Schlauches .I treten und, diesen nach außen drängend, aufblähen kann. Der Schlauch
nimmt dabei beispielsweise die gestrichelt dargestellte Form 8 an. Diese
Anordnung hat den Vorzug eines besonders einfachen Aufbaues. Sie ist besonders bei
Schüttgut angebracht, welches nach erfolgter Auflockerung völlig auseinanderbricht,
so daß das Herausziehen der Lanze leicht erfolgen kann, ohne daß Gefahr besteht,
dabei den Schlauch zu beschädigen.
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Bei der in Fig. 3 und d. dargestellten Ausführungsform ist die Luftzuführung
der Lanzenspitze von der Luftzuführung zum Schlauch getrennt, um auf diese Weise
ein unabhängiges Arbeiten voneinander zu ermöglichen. Diese Ausführungsform eignet
sich beispielsweise für Fälle, in welchen der Lanzenspitze ein wesentlich höherer
Druck zugeleitet werden soll, als er für den Schlauch zuträglich wäre. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß nin das innere Lanzenrohr, welches die Druckluft zu
der Lanzenspitze führt, mit geringem Abstand ein zweites Rohr 9 als Mantelrohr angeordnet
ist, welches beispielsweise auf die Lanzenspitze 3 aufgeschraubt sein kann. Dieses
Außenrolir 9 ist nun seinerseits von dem Schlauch 4 umgeben, welcher vorn durch
die Schelle 5 an seinem rückwärtigen Ende durch die Schelle 6 auf dem Außenrohr
g luftdicht befestigt ist. In dem Rohr g angebrachte Öffnungen to gestatten der
iti den Raum zwischen den Rohren i und 9 eingeführten Luft den Eintritt in den Schlauch
4, um diesen in der schon beschriebenen Weise aufzublähen. Da die Luftzuführung
zu den Öffnungen 2 der Lanzenspitze 3 durch das innere Rohr i erfolgt, ist sie von
dein Druck des zwischen den beiden Rohren eingeführten Druckluftstromes unabhängig,
kann also beispielsweise wesentlich höher sein als der ohne die Gefahr eines ZerreiGens
des Schlauches 4 zulässige Druck im Zwischenraum zwischen dem Rohr. Diese Ausführungsform
gestattet auch in der «'eise vorzugehen, daß zuerst nach dem Einführen der Lanze
der Schlauch .1 aufgebläht und die Abdichtung hergestellt wird. Erst hierauf wird
die Druckluft der Lanzenspitze zugeführt. Hierdurch kann u. a. Druckluft erspart
und der Schlauch geschont werden, da man den Schlauch nur so stark aufblasen läßt,
als zur Herbeiführung einer ausreichenden Abdichtung erforderlich ist. Falls die
beiden Luftwege von einer gemeinsamen Druckluftzuleitung aus gespeist werden, kann
am rückwärtigem Lanzenschaft ein geeigneter Dreiwegehalin vorgesehen werden. Zweckmäßig
wird in diesem Fall auch eine Entlüftungsvorrichtung für den Schlauch an diesem
Hahn vorgesehen, da anders als bei dem in Fig. i dargestellten Beispiel eine Entspannung
der Luft unter dem Gummischlauch nach dem Auseinanderbrechen des Materials nicht
eintritt, da zwischen den Öffnungen 2 der Lanzenspitze und dem Luftraum unter dem
Gummischlauch keine Verbindung besteht.
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Die in Fig. 5, 6 und 7 dargestellte Ausführungsform betrifft eine
Verbesserung der in Fig. 3 und 4 beschriebenen Anordnung. Das äußere Rohr 9 ist
dabei nach rückwärts nur wenig länger ausgebildet als der Schlauch 4 und mittels
eines Verbindungsstückes i i auf dein inneren Rohr i befestigt, beispielsweise unter
Zuhilfenahme einer Überwurfmutter 12. Durch das Verbindungsstück i i hindurch führt
eine Bohrung 13, an welche sich außen keine besondere Druckluftzuleitung in Form
eines kleinen Rohres 14 anschließt. Hierdurch wird die Lanze wesentlich leichter
an Gewicht und infolgedessen bequemer zu handhaben. Im übrigen entspricht die Arbeitsweise
der in Fig.3 und 4 erläuterten Ausführung.
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Fig.8 schließlich zeigt einen Schüttguthaufen 16, welcher auf dem
Boden 17 liegt, mit der in das Schüttgut hineingestoßenen
Auflockerungslanze
18, an -deren rückwärtigem Ende ein Schlauch i9 für die Zuführung der Druckluft
angebracht ist. Der Schlauch q. ist durch Einführung von Druckluft aufgebläht und
hat sich dabei gegen das umgebende Schüttgut fest angepreßt. Hierdurch ist in seinem
Bereich der zwischen dem Schaft der Auflockerungslanze und dem Schüttgut vorhandene
Spalt 2o geschlossen. Die aus der Lanzenspitze 3 austretende Druckluft kann daher
nach allen Seiten gleichmäßig mit ihrem vollen Druck wirken und hierdurch beispielsweise
das vordere Stück des Schüttguthaufens in der mit den Pfeilen 21 angedeuteten Richtung
zum Absturz bringen.