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Mittels elektrischer Wellen steuerbarer Torpedo.
Vorliegende Erfindung besteht in der Fernsteuerung eines Torpedos mittels elektrischer Wellen. An jener Stelle, von welcher aus gesteuert werden soll, befindet sich der Sender, der elektrische Wellen erzeugt, die von dem am Torpedo befindlichen Empfangsapparate aufgenommen. verstärkt und zur Erregung von Elektromagneten verwendet werden.
Das Neue vorliegender Erfindung besteht darin, dass durch Ventile, die durch den Elektro- magneten betätigt werden, der Eintritt bzw. Austritt von komprimierter Luft in einem Zylinder geregelt wird, in welchem sich ein Kolben bewegt, dessen Verstellung auf das Vertikalsteuer des Torpedos übertragen wird. Durch Sendung elektrischer Wellen wird ferner Einfluss auf den Tiefgangsregulator des Torpedos genommen und hiedurch ermöglicht, den unter Wasser be- findlichen Teil des stabförmigen Aufnehmers sehr kurz zu gestalten. Endlich kann auf Grund vorliegender Erfindung der Lauf des Torpedos auch bei Unsichtharkeit desselben durch graphische
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werden.
Gegenüber den bekannten Vorrichtungen weist der vorliegende Torpedo mehrere grosse Vorzüge auf. Die Steuerung wird mit Einfachheit und Exaktheit betätigt ; der Aufnehmer, der sich bisher in der Länge von mindestens 3 m unter Wasser bewegen musste und infolge seines
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seines Laufes kann nun entfallen. Endlich kann jeder Torpedo mit der im folgenden beschriebenen Einrichtung leicht ausgestattet werden.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsart vorliegender Erfindung an einem WhiteheadTorpedo dargestellt.
Fig. 1 ist ein Schnitt in der Richtung des Vertikalsteuers,
Fig. 2 ein Schnitt in der Richtung des Horizontalsteuers,
Fig. 3 und 4 zeigen die Vorrichtung zur Betätigung des Tiefgangregulators,
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Fig. 7 und 8 das Steuerventil und
Fig. 9 die Registriervorrichtung für den Torpedolauf.
Durch die Elektromagnete Ei und E2 werden die entlasteten Doppelsitzventile v1 und v2 betätigt, die in eine Druckluftleitung eingebaut sind. Diese ist an eine bestehende Leitung der Luftdruck-(Brotherhood-)Maschine des Torpedos angeschlossen, enthält zwei Rohrleitungen h h1 und C Cl'welche in einen Zylinder ('mÜnden, in dem sich ein Kolben so bewegt, dass mittels
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befindliches kleines Steuer s oder aber das beweglich angebrachte Steuer l'selbst nach links oder nach rechts umgestellt wird, je nachdem die Druckluft in den Zylinder durch das Ventil rnd Leitung 6 oder durch V2 und C eintritt.
Der obere Ventilkegel k1, auf welchen die Feder I einwirkt, (Fig. 7 und 8). sperrt die aus b kommende Druckluft ab (Ruhelage, Anker des Elektromagneten
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eine oder andere beim Geberapparat befindliche und mit der entsprechenden Abstimmung geschaltet Taster benutzt wird. Hienach tritt bei Betätigung von EI, Ventil ti, in Funktion, der obere Ventilkegel kl öffnet, die äussere Luft wird durch den schliessenden unteren Ventilkegel ka abgesperrt, die komprimierte Luft tritt durch bl in den Zylinder ein und der Kolben sowie das Steuer bewegt sich nach rechts. Wenn man zu tasten aufhört, kehrt der Kolben von selbst in die Mittellage zuriick.
Zur Übertragung der Luftleitung dient ein Empfangsstab E, der nachfolgend näher be-
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die Notwendigkeit vorhanden, dem stabförmigen Aufnehmer eine Länge von mindestens 4 : M zu geben, was aber sowohl wegen des grossen Wasserwiderstandes bei den gebräuchlichen Lanciergeschwindigkeiten von 25-30 Seemeilen pro Stunde, als auch wegen anderer Schwierigkeiten ausgeschlossen erscheint.
Um nun den Aufnehmer möglichst kurz halten zu können und dadurch obangeführten Schwierigkeiten auszuweichen, wird eine Vorrichtung angewendet, welche es ermöglicht, den Torpedo, nachdem er in einer Tiefe von etwa % m unter Wasser lanciert worden ist, in einem ganz beliebigen Zeitpunkt mittels elektrischer Wellen auf 3 m bzw. auf die erforderliche Tiefe tauchen zu lassen. Zu diesem Zweck muss vor Einschieben des Torpedos in den Lancierapparat in der bisher üblichen Weise der Tiefgangsregulator derart eingestellt werden, dass der lancierte Torpedo nur in einer Tiefe von zirka % In lauft.
Die ganze Länge des Aufnehmerstabes beträgt etwa 2 M. Hat nun der lancierte Torpedo einen gewissen Weg zurückgelegt und ist die Geberstation, welche die Steuerung des Torpedos besorgt, unzweifelhaft sicher, dass der Torpedo unter Hfibehaltunss der ihm zuletzt gegebenen Richtung auf das zu treffende Objekt aufstossen muss, so wird von der Geberstation aus mittels elektrischer Wellen ein im Torpedo eingebauter und nachfolgend beschriebener Apparat in Tätigkeit gesetzt, welcher den Torpedo zwingt, in diagonaler Richtung in eine grössere Wassertiefe unterzutauchen, um das zu vernichtende Objekt an richtiger Stelle zu treffen.
Die von der Geberstation ausgesendeten elektrischen Wellen treffen den stabförmigen Aufnehmer E, gehen durch den Empfangsapparat zum Elektromagneten El und bewirken die An- ziehung eines Ankers, wodurch ein bis dahin gehemmtes Sperrad Sp losgelassen und das Uhrwerk l' in Tätigkeit gesetzt wird. Letzteres wirkt auf den Tiefgangsregulator ein, zu dessen Betätigung nur eine geringe Kraft notwendig ist. Als Übertragungsmechanismus vom Uhrwerk auf den
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besten empirisch bestimmt und das Uhrwerk entsprechend eingestellt werden.
An Stelle des Uhrwerkes kann zum Antrieb des Schneckenrades und der Schnecke zum
Beispiel komprimierte Luft verwendet werden, deren Zuströmung z. B. zu einem Kolben durch
Auslösung eines mittels elektrischer Wellen zu betätigenden Ventils bewirkt, wird. Durch einen geeigneten Übertragungsmechanismus wird vom Tiefgangsregulator auf das Horizontalsteuer eingewirkt, was eine Veränderung der Tiefenlage des Torpedos zur Folge hat.
Der Geber ist derart eingerichtet, dass derselbe imstande ist, drei Arten von Wellen ver- schiedener Wellenlängen auszusenden ; es müssen deshalb behufs Steuerbarkeit des Torpedos auf letzterem selbst drei Empfangskreise vorgesehen sein, von welchen jeder von vornherein auf nur eine der drei Arten von Wellen abgestimmt ist, welche vom Geber ausgesendet werden ; hiedurch wird es ermöglicht, dass vollständig unabhängig die Betätigung des Steuermagneten Ei bzw. E2 (Steuerung des Torpedos nach links oder rechts) und die Betätigung des Tauchmagneten E 1 (Veränderung des Tiefganges) erfolgen kann.
Um einem lancierten Torpedo durch Fernsteuerung die Richtung auf das feindliche Schiff geben zu können, muss sowohl der Lauf des Torpedos als auch der des feindlichen Schiffes von der I Lancierstation aus beobachtet werden können.
Zur Ermöglichung einer von der Tageszeit- und den Unbilden der Witterung möglichst unabhängigen Fernsteuerung dient folgende Einrichtung :
Am Lancierungsorte befindet sich, mit einer Vorrichtung, durch die ein Punkt des feindlichen
Schiffes genau und stetig verfolgt werden kann, z. B. einem, mit einem Fadenkreuz ausgestatteten Fernrohr verbunden, ein Stift, welcher die Bewegungen des stets nach diesem Punkt des feindlichen
Schiffes gerichteten Fernrohrs graphisch auf ein um eine sich drehende Walze gewickeltes Blatt
Papier überträgt. Die Achse der Walze kreuzt im Ruhezustand senkrecht die Richtung des Fern-
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dass sie dem vom Torpedo in jedem Zeitpunkt zurückgelegten Wege proportional ist.
Die Geschwindigkeit des Torpedos ist bekannt, es ist also auch zu jedem Zeitpunkt die vom lancierten Torpedo bereits zurückgelegte Anzahl der Kilometer gegeben
Die Richtung des stets nach dem feindlichen Schiff gerichteten Fernrohrs gibt nun die Richtung eines idealen Torpedos an, dessen Spitze stetig gegen das feindliche Schiff gerichtet ist. Es bewegt sich also einerseits das Fernrohr mit dem Stift S, andererseits die Walze (Drehung um ihre Achse) ; daher wird der StiftS (Blatt2, Fig. 9) eine Kurve beschreiben, deren Abszissen die Entfernungen eines Punktes des Torpedosteuers aus seiner Ruhelage und deren Ordinaten den zurückgelegten Weg eines idealen Torpedos bedeuten, welcher, da seine Geschwindigkeit bedeutend grösser ist als die des feindlichen Schiffes, dieses unbedingt treffen müsste.
Um den Weg des wirklichen Torpedos graphisch verfolgen zu können, wird ein an einem Stab st befindlicher zweiter Stift benützt, der sich unmittelbar neben dem ersten befindet.
Der Stab ist um eine Achse drehbar, die sich in einer Vertikalen mit der Umdrehungsachse des Fernrohrs befindet und hat beim Lancieren die gleiche Richtung wie das lancierende Rohr. Der Stifte wird durch irgend eine Vorrichtung so bewegt, dass gleichzeitig mit einer Richtungsänderung des Torpedosteuers durch Druck am Taster des Geher < . parates eine Bewegung des Stabes, also auch des Stiftes Si eintritt, die der Bewegung des wirklichen Torpedos entspricht. Diese Vorrichtung kann z. B. die gleiche sein wie am Torpedo der Übertragungsmechanismus für die Tauchung (Elektromagnet, Ankerhemmung, Uhrwerk).
Lässt man nun durch entsprechende Betätigung des Tasters und Drehung der Walze den Stift SI eine Kurve beschreiben, die der Bewegung des unmittelbar daneben liegenden ersten Stiftes S möglichst parallel ist, so müsste natürlich diese Bewegung der tatsächlichen eines Torpedos, auf dessen Steuerung mittels der elektrischen Wellen Einfluss genommen wird, entsprechen.
Es wird z. B. der Torpedo unter dem Winkel lanciert. Der Stab st wird dadurch auch unter oc eingestellt. Das Fernrohr F ist stetig auf das feindliche Schiff gerichtet, die Walze rotiert um ihre Achse. Der Stift S am Fernrohr F beschreibt die Kurve C, der Stift Si am Stable si eine Gerade g. Die Kurve C entspricht der idealen Bahn C eines Torpedos, dessen Spitze stetig auf das feindliche Schiff gerichtet ist.
Würde nun der unter dem Winkel 7. lancierte Torpedo seinen Lauf fortsetzen, so würde er die Bahn des Schiffes s im Punkte 0 zu einer Zeit treffen, in welcher das feindliche Schiff diesen Punkt bereits passiert hat. Man kann nun in dem Moment, wo die Lancierrichtung die ideale Bahn trifft (im Punkte Put). auf die Steuerung des Torpedos und gleichzeitig im Punkte P, der dem Punkt Pl entspricht, auf den Stift 81 durch öftere Betätigung des Tasters am Geber so einwirken, dass der Stift St vom Punkte P ab eine der Kurve C möglichst entsprechende Linie und der hiedurch ebenfalls gesteuerte Torpedo eine der idealen Bahn ( nahekommende Kurve beschreibt, wobei er das feindliche Schiff treffen muss.
Zur Übermittlung der Luftleitung vom Geber zum Empfänger des Torpedos kann an Stelle des beim Torpedo befindlichen stabförmigen Aufnehmers ein kurzes Rohr benützt werden, aus welchem ein entsprechend hoher Wasserstrahl entsendet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mittels ; elektrischer Wellen steuerbarer Torpedo, bei welchem Elektromagnete mit den Empfangsapparaten der elektrischen Wellen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Elektromagnete Vorrichtungen betätigt werden, die bewirken, dass komprimierte Luft mittels geeigneter Zwischen mittel eine Verstellung des Vertikalsteuers vollführt.