DE374175C - Druckkompensator fuer Kreisel - Google Patents

Druckkompensator fuer Kreisel

Info

Publication number
DE374175C
DE374175C DEB96268D DEB0096268D DE374175C DE 374175 C DE374175 C DE 374175C DE B96268 D DEB96268 D DE B96268D DE B0096268 D DEB0096268 D DE B0096268D DE 374175 C DE374175 C DE 374175C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gyro
control
servo
pressure
axis
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB96268D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRANZ BEUTL
Original Assignee
FRANZ BEUTL
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRANZ BEUTL filed Critical FRANZ BEUTL
Application granted granted Critical
Publication of DE374175C publication Critical patent/DE374175C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/34Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
    • G01C19/38Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Control Of Position, Course, Altitude, Or Attitude Of Moving Bodies (AREA)

Description

  • Druckkompensator für Kreisel. Wird einem in Richtung y rotierenden Kreisel a ein seitlicher Druck x (s. Abb. i) normal erteilt; so scheint bekanntlich die Figurenachse des Kreisels diesem Druck um go° verschoben auszuweichen, und zwar in Richtung y und um so eher, -je geringer der dem Kreisel in der Figurenachse erteilte Drehimpuls ist.
  • Diese für viele praktische Zwecke störende Ausweichung kann gemildert werden, wenn man den seitlichen Druck x am Umfange des Kreisels a (s. Abb. 3) in Richtung y1 oder r2 wandern läßt. Je schneller diese Wanderung vor sich geht, um so stabiler wird das Kreiselsystem. Jedoch wird eine günstige Beeinflussung praktisch schon bei kleiner Geschwindigkeit der Druckwanderung erzielt. Eine vollkommene Stabilität durch die Druckwanderung würde theoretisch allerdings erst bei der Geschwindigkeit oo erreicht.
  • Nun zeigt es sich, daß ein Kreisel infolge der Trägheit sehr starke seitliche Druckwirkungen x verträgt, wenn dieselben von kurzer Dauer und in langen Intervallen erfolgen. Um nun auch bei kurzen Intervallen eine praktisch günstige Beeinflussung des Kreisels hinsichtlich der Lage der Figurenachse zu erzielen, läßt man die seitlichen und kurzzeitigen Stöße nicht von einer Stelle des Kreisels, sondern von verschiedenen Stellen x, x1, x2, x3 .... xn aus (s. Abb. 2) gleichzeitig oder nacheinander erfolgen, wodurch ebenfalls eine praktisch günstige Beeinflussung des Kreisels ähnlich wie bei Abb.3 erzielt wird.
  • Die Ausweichung des Kreisels durch den seitlichen Druck x kann durch einen gleichartigen und gleichzeitigen Gegendruck kompensiert werden. Die Vorrichtung, welche die Eigenschaften einer solchen Druckwanderung und Kompensation des seitlichen Druckes x am Kreisel, zwecks Beibehaltung seiner Figurenachse, hervorruft, so daß hierdurch ohne Verzögerung Steuerorgane usw. an Maschinen und Apparaten folgerichtig verstellbar sind, um dieselben in die richtige Lage zurückzuzwingen oder einen künstlichen Horizont an denselben zu schaffen oder deren Lage zu weisen, so einer vielseitigen Verwendbarkeit dienend, bildet nun den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, welche teilweise eine Kombination aus anderen Kreiselsystemen, beispielsweise nach den französischen Patenten 41o686 und 421530, jedoch unter Vermeidung ihrer Nachteile und Vereinigung sowie Ausnutzung ihrer Vorteile darstellt. Bei Schaffung des künstlichen Horizonts an den Fahrzeugen usw. selbst kann der künstliche Horizont auch am Kardanring, in welchem der Kreisel mit seiner Achse lagert, senkrecht zur Figurenachse des Kreisels aufgebaut werden, oder der künstliche Horizont kann auf oder in einem besonderen Kardangehäuse angeordnet werden, welcher von der Kreiseleinrichtung mit Druckkompensator bei entsprechender Vorgelegeübersetzung betrieben wird.
  • Hierdurch eignet sich die Kreiseleinrichtung mit Druckkompensator nicht nur als Fluglagenregler oder Lagenweiser, sondern auch gut zum Bedienen von Bildgeräten (namentlich für Reihenbilder), gegebenenfalls auch zum Funken (Senden und Empfangen), zum Signalisieren, Torpedolanzieren, Bombenwerfen, für Flugtorpedos, genaues Beobachten, Skizzieren, Zielen, Schießen, Photographieren, zur Herstellung von Kabinen gegen Seekrankheit und zu vielem anderen mehr.
  • Lediglich im Wesen der Kompensation liegt es schon, daß ein gleichzeitiger Druck auf symmetrisch gelegene Punkte des Kreisels symmetrisch zur Figurenachse erwirkt wird.
  • Der Vorteil beispielsweise beim französischen Patent 41o686 besteht darin, daß der Kreisel annähernd kräftefrei spielt, der Nachteil jedoch, daß die Servomotoren zur Stabilisierung unter Verzögerungserscheinungen (auf Grund des Trägheitsgesetzes, gemäß dem ein Körper vom Zustande der Ruhe nicht gleich in den Zustand der vollen Bewegung versetzt werden kann), welche unbeabsichtigte Lagen des Flugzeuges u. dgl. während des Fliegens o. dgl. verursachen, ansprechen.
  • Der Vorteil beispielsweise beim französischen Patent q.2£530 liegt wieder darin, daß infolge des Beharrungsvermögens oder der kinetisch aufgespeicherten Energie des Kreisels die Verstellung der Steuerorgane unter Zuhilfenahme von Steuerkulissen ohne Verzögerung vor sich geht, der Nachteil darin, daß der Kreisel nicht kräftefrei spielt, so daß die Gefahr der Achsenverstellung vorliegt.
  • Aus vorstehendem und der eingangs entwickelten Theorie ergibt sich als einwandfreie Lösung, daß der Kreisel die Verstellung der Steuerorgane zwangläufig vornimmt, um jedwede Verzögerung zu vermeiden, jedoch durch die mittlerweile einspringenden Servomotoren nach kurzer Frist entlastet wird.
  • Um zu diesem Behufe die Steuerorgane mittels des Kreisels a verstellbar und um den Kreisel von der Lage der Maschinen unabhängig zu machen, wird derselbe in letzteren im kardanischen Lager c, d (siehe Abb. q., 5, 6, 7, 8, g und 1o) eingebaut. Um die Druckwanderung infolge der Einflüsse der Längs-, Quer- und Diagonalstabilisierung am Kreisel a möglichst praktisch herbeizuführen, wird der Kreisel mit zwei gekreuzten Steuerkulissen e und f, in denen die Kreiselachse b spielt, ausgestattet. Die Steuerkulissen stehen über Seilzüge h o. dgl. mit den Steuerorganen zwangläufig in Verbindung (s. Abb. q. und 5). Durch die Lagenänderung der Maschine g zur Achse des Kreisels a werden die Steuerkulissen zwangläufig verdreht und somit die Steuerorgane in zweckdienlicher Weise, beispielsweise zum Stabilisieren von Flugzeugen, ohne Verzögerung verstellt.
  • Da immerhin, beispielsweise infolge von Windstößen aus ein und derselben Richtung, eine seitliche Druckrichtung x am Kreisel überwiegen kann, welche bei längerer Dauer Anlaß zur Ausweichung des Kreisels geben kann, besonders wenn dessen Beharrungsvermögen zu klein gehalten ist, werden die Steuerkulissen mit umsteuerbaren nServoücvorspannmotoren i in Form von Drehmagneten, Ferrarisdrehfeld, hydraulische Preßzylinder o. dgl. ausgestattet, welche in zwangläufiger Verbindung mit den Steuerkulissen dem Kreisel die Arbeit zur Überwindung des Druckes x, xn der Steuerorgane usw. abnehmen, wodurch die störende Ausweichung des Kreisels vermieden wird.
  • Die Zug- oder Druckkraft der reversierbaren ` Servovorspannmotoren i wird durch Zuhilfenahme von Umsteuereinrichtungen k, in Form von Reversieranlassern, Reversierventilen o. dgl. mit entsprechender Abstufung, welche mit den Steuerkulissen gekuppelt sind oder ebenfalls in zwangläufiger Verbindung stehen, jeweilig dem Gegenzug oder -drucke der Steuerorgane einschließlich aller Reibungserscheinungen angepaßt, - so daß eine Kompensation dieser Züge erfolgt und der Kreisel kräftefrei spielt.
  • Der Kreisel spielt bei dieser Entlastungseinrichtung nur die Rolle des Anregers, nachdem er die Steuerorgane nebst den Servovorspannmotoren samt Umsteuereinrichtungen ohne Verzögerung zwangläufig verstellt und somit die Servovorspannmotoren unmittelbar fast gleichzeitig zwecks Entlastung des Kreisels zur Geltung kommen läßt, -weiterhin indem er nur kurzzeitig unter der Einwirkung des Druckes x, x" der Steuerorgane zu stehen kommt.
  • Es ist noch zu beachten, daß bei Logenänderung der Maschinen g, bei der die Kreiselachse b zu sehr in die Nähe der Achse der Zapfenlagerung des äußeren Kardanringes d einspielt, der Einfachkreisel die Erscheinung eines Doppelkreisels hervorruft unter Drehung des äußeren Kardanringes d, auf welchem der Reaktionsteil zum Aktionsteil des Kreisels aufgebaut ist. Es dreht sich demnach in dieser extremen Lage der Stator und Rotor im entgegengesetzten Sinne. Diesem. Umstande muß durch Zuführung des elektrischen Stromes über Schleifringgarnituren an den Kardanringlagerungen Rechnung getragen werden. Ferner klingt das Beharrungsvermögen des Kreisels proportional mit dem Charakter der Doppelkreiselerscheinung nach außen hin ab und wird bei gleicher Schwungkraft des Aktions- und Reaktionsteils des Doppelkreisels Null, insofern in diesem Zustande ein Doppelkreisel nach außen keine Wirkung äußert, da sich seine kinetische Energie bei seitlichen Druckwirkungen x an der .gemeinsamen Doppelkreiselwelle vernichtet oder aufhebt.
  • Aus diesem -Grunde eignet sich der Druckkompensator (ebb. 4 und 5) nicht für große Logenänderungen von Maschinen und Appa-, raten, sondern nur für kleinere und mittlere. Insofern jedoch bei Überschreitung der mitt= leren Lage das Kreiselsystem durch Erstschalter l ohne störende Nebenerscheinungen abgeschaltet und elektrisch gebremst werden kann, liegt seiner Verwendung nichts im Wege, umsomehr; als bei gekreuzten Steuerkulissen die Druckwanderung x am Kreisel am ausgeprägtesten zui Wirkung gelangt. .
  • Um auch für 'große Lagenänderungen",'der Maschinen den Kreisel mit Druckkompensator in Verwendung bringen zu können, muß zur Anordnung "mit ungekreuzten Steuerkulissen geschritten werden (s. Abb. 6).
  • Bei dieser Anordnung spielt die Kreiselachse in der Nähe- der Lagerzapfenachse des äußeren Kardänringes d leer, d. h. es sind hier keine Steuerdrücke x zu überwinden; wodurch Störungserscheinungen durch _ Ale Doppelkreiselwirkung nicht auftreten. " Im übrigen kann auch hier bei Überschreitung der maximal zulässigen Lage eine Abschaltung und Bremsung des Kreisels durch Entschalten vorgenommen -werden. ` -Allerdings erfordert die Anordnung' mit ungekreuzten Steuerkulissen zur Verstellung der Steuerorgane bei Logenänderung der Maschine in mehreren Dimensionen zumindest zwei Kreisel mit ungekreuzten Steuerkulissen, wovon der eine (s. Abb. 6) bei Fahrt- öder Flugrichtung der Maschine g im Sinne des Pfeiles, o die Höhensteuerung, der andere die Quersteuerung übernimmt. Durch das Zusammenwirken beider Kreisel - wird die Diagonalsteuerung bewerkstelligt.. Es liegt- .für die Verfeinerung der Druckkompensatoreüwirkung nichts im Wege, für die Diagonal Stabilität der Maschine g eigene Kreisel -mit ungekreuzten Steuerkulissen zusätzlich -hinzuzuziehen, wobei die Steuerkulissen schräg'- zur Fahrtrichtung o einspielen.
  • Damit von der Nullstellung aus der Kreisel a nicht gleich den Aktionskörper der Servovorspannmotoren i mitschleppen muß, kann weiterhin die Einrichtung getroffen werden, daß 'der Servo mit einer magnetischen Kupplung oder einem Mitnehmer q (s. Abb: 7) ausgestattet wird. Dieser spielt in - einer Kulisse des Druckkörpers des- Servo (siehe Abb.7a), welcher dann bei bereits eingeschaltetem Anlasser k den Kreisel- a entlastet.
  • Bei den Druckkompen_ satoren (Abb. q., 5,' 6 und 7) ist die Kraft der- Servomotoren i kleiner oder gleich groß der Richtkraft des Kreisels a und der Gegenwirkung der Steuerorgane gehalten, damit bei Rückführung der Maschine g in die - gewollte Lage der Kreisel a kein stören- des Hemmunis.. findet.
  • Damit nun Servos mit stärkerer Kraftentfaltung als der Richtkraft des Kreisels oder der Gegenwirkung der Steuerorgane in Verwendung gezogen werden können, jedoch so, daß hier ebenfalls der Kreisel kein störendes Hemmnis findet, muß zur Anordnung Abb. 8 -gegriffen werden, bei der die Mitnehmer- und Auslöseeinrichtungen q1, s, t, u (Abb. 8a) zwischen der Steuerkulisse f, dem Kreisel a und dem Seilzug h oder dem Servo i eingebaut ist, wodurch das Aktionsglied des Servo i über die Lage der Steuerkulisse f hinaus verdreht und die Steuerkulisse f auch unbehindert in die neutrale Lage durch den Kreisel zurückgeführt werden kann. In Abb. 8 a sind die beiden Rastscheiben S samt Mitnehmer qi und den beiden Klinken t der besseren Übersicht halber nebeneinanderliegend gezeichnet, anstatt in der achsialen Lage, wie es der Wirklichkeit (s. Abb.8) entsprechen muß. Die Leitschienen u sorgen für Aushebung der Klinken t, wenn dieselben sich über die neutrale Lage hinaus rückläufig bewegen. Die Anordnung nach Abb. 8 ist besonders bei Hydro- oder Ölbetrieb der Servos i zu empfehlen. Das Aktionsglied des Servo kann hier ebenfalls mit einem Mitnehmer q samt Kulisse (s. Abb. 7a) ausgestattet werden. Abb. g und io stellt eine Abänderung zu Abb. 8 dar und eignet sich auch gut für Elektrobetrieb der Servos. Die Leitschienen u können hier entfallen. An Stelle der Steuerkulissen e und f gelangen Bügel v, w zum Einbau, welche zangenartig auf der Kardanachse gelagert sind (s. Abb. ga). Jeder Steuerbügel v und w steht über den Seilzügen h mit den Steuerorganen in Verbindung. Zur Verstellung der Umsteuereinrichtung k ist eine Kulisse z (s. Abb. 9b) erforderlich. Diese Kulisse kann unabhängig von der Stellung der Steuerbügel in die neutrale Lage durch den Kreisel zurückgeführt werden.
  • Der Vorzug der Kreisel mit Druckkompensator, bei dem sämtliche Glieder untereinander mittel- oder unmittelbar zwangläufig verbunden sind, gegenüber solchen ohne Druck. kompensator, liegt darin, daß selbst unter Zuhilfenahme kleiner Kreisel keine Ausweichung des anregenden Kreisels bei lange währenden seitlichen Drücken x entsteht, und daß das System sofort ohne Verzögerungserscheinungen auf die Steuerorgane wirkt, indem den Anfang des ersten Stoßes kurzzeitig der Kreisel selbst aufnimmt. Das ist bei Kreiseln ohne Druckkompensator nicht der Fall. Diese wirken erst auf Zwischenglieder, wodurch dann die Servovorspannmotoren zur Verstellung der Steuerorgane in Funktion gesetzt werden, -wie z. B. beim Drexlerschen oder Sperryschen System. Dieser Umstand ist sehr wichtig, da bei springenden Winden oder Böen Verzögerungserscheinungen schäl liehe Folgen im Fluge zeitigen. Der Anfang des Stoßes setzt bei dem sinoidal verlaufenden Steuerdruck mit geringer Kraft ein.
  • Die Kreisel mit Druckkompensator in Sicht des Piloten auf der Maschine oder Flugzeug g angeordnet, ergeben zugleich eine gute Kennmarke zur jeweiligen Vergleichung der Lage des Flugzeuges, und es ist daher diese Einrichtung nicht nur als Lagenregler, sondern auch als Lagenweiser verwendbar. Der Lagenweiser kann zugleich mit einem Fernzeiger mit mechanischer oder elektrischer Übertragung ausgestattet werden. Die Steuerorgane sind hierbei durch die optische Zeichengebung ersetzt.
  • Der Antrieb des Kreisels erfolgt in bekannter Weise am günstigsten durch elektrische Energie. Hierbei kann jedes beliebige elektrische Stromsystem, am günstigsten Drehstrom, benutzt werden. Abb. 6a zeigt beispielsweise das Schaltungsschema für Gleichstrom. Die Speisung der Servovorspannmotoren kann durch beliebige Energie erfolgen.
  • Damit bei Überschreitung der zulässigen Verdrehung der Steuerkulissen der Kreisel a abgeschaltet und gebremst wird, erhalten unter anderem die Umsteuereinrichtungen k noch angebaute Entschalter und Kurzschließer l mit Bremswiderstand n. Zugleich werden die Servovorspannmotoren i auch abgeschaltet. Ferner kann durch Einbau von Seilwächtern m usw. Vorsorge zum Abschalten und Bremsen des Kreisels sowie zum magnetischen Kuppeln oder Auskuppeln der Steuerorgane getroffen werden, wie auch die ganze Schalteinrichtung durch einen Handschalter oder Anlasser mit Kurzschließer abgeschaltet und der Kreisel gebremst werden kann. Zugleich ist bei dieser Kreiseleinrichtung der ganze Verlauf der elektrischen Leitungen bei Elektrobetrieb bzw. der Verlauf der Rohrleitungen bei Öl- oder Hydrobetrieb örtlich beisammengehalten. Was die kardanische Aufhängung c, d des Kreisels bezüglich des Schwerpunktes anbelangt, so kann der Kreisel gegebenenfalls als Meridian- oder als Azimutkreisel ausgebildet sein. Ersterer ist bekanntlich oberhalb seines Schwerpunkts im Kardan mit lotrechter Achse, letzterer im Schwerpunkt aufgehängt oder eingehängt. Außer der lotrechten Weisung der Kreiselachse sind auch für weitere Zwecke horizontale oder schräge Weisungen der Kreiselachse mit dem Druckkompensator ausführbar. Der Druckkompensator mit Kreisel kann anstatt auf die Steuerorgane auch auf Relais beliebiger Art, welche als Zwischenglieder für weitere maschinelle Betätigung fungieren, wirken. Abb. 7, 8 und 9 kann auch .mit gekreuzten Steuerkulissen oder Steuerbügeln analog Abb. q ausgeführt werden.
  • Die Handsteuerung zur gewollten Lagenänderung der Flugzeuge usw. ist am günstigsten ohne Verquickung mit dem Druckkompensator durch separate Steuerorgane, welche zu den Steuerorganen des Stabilisators im superponierenden Sinne wirken, zu erzielen. Bei Gleitflug kann ein Zentrifugalschalter, am Propellermotor aufgebaut, die Abschaltung der Kreiseleinrichtung veranlassen, falls nicht unter Zuhilfenahme der Handsteuerung der Gleitflug in förderlichen Grenzen gehalten werden soll.
  • Sehr wichtig ist es, daß beispielsweise beim Einfliegen des Flugzeuges der Rahmen (evtl. als Drehrahmen ausgebildet), in welchem der äußere Kardanring des Kreisels lagert, unter Zuhilfenahme einer Libelle o. dgl. in der Lage des künstlichen Horizonts bei ruhiger Witterung festgelegt wird. Hierauf werden die Preßschrauben der vorläufig lose angeordneten Seilscheiben für die im Fluge neutral gedrückten Steuerorgane auf den Kulissenlagerzapfen festgestellt, desgleichen für die vorläufig lose gehaltenen Kontakthebel der Umsteuereinrichtungen, des weiteren die Hebel für das Klink- und Mitnehmerwerk, wodurch alle Glieder der Kreiseleinrichtung samt Druckkompensator neutral im horizontalen Fluge liegen.
  • Erst nach dem Einfliegen des Flugzeuges und erwähnter Vorbereitung ist die Kreiseleinrichtung reif für die Schaffung des künstlichen Horizonts und für die Stabilisierung des Flugzeuges.
  • Dieser Vorgang ist für die praktische Anwendung der Kreiseleinrichtung mit Druckkompensator von größter Bedeutung.
  • Die Einrichtung kann dann zu Zeiten horizontalen Fluges, also im Fluge, in Funktion gesetzt werden oder vor dem Start bei senkrechter Stellung der Kreiselachse, unabhängig von der Lage des Flugzeuges am Boden. Entsprechend ist bei anderen Fahrzeugen zu verfahren.

Claims (1)

  1. PATF,NT-ANsPRÜcHE: i. Druckkompensator für kardanisch gelagerte Kreisel, welche die Verstellung von Steuerorganen an Maschinen, Flugzeugen o. dgl. zwecks deren Stabilisierung oder Lagenweisung mit Hilfe von Servomotoren vornehmen sollen, gekennzeichnet dadurch, daß die Steuerorgane, welche aus gekreuzten oder ungekreuzten Steuerkulissen bestehen, zwangläufig, also ohne Verzögerung von der Kreiselachse geführt werden, auf welche letztere die Servovorspannmotoren mittel- oder unmittelbar zwecks deren Entlastung derart wirken, daß ein resultierender Druck erzeugt wird, welcher gleichzeitig auf symmetrisch gelegene Punkte des Kreisels symmetrisch zu seiner Figurenachse wirkt, so daß bei Lageänderung des Fahrzeuges der Kreisel vermöge seines Beharrungsvermögens die Verstellung der Steuerorgane ohne Verzögerung vornimmt, jedoch durch die hierdurch mittel- oder unmittelbar in Tätigkeit tretenden Servovorspannmotoren fast gleichzeitig unter stetiger Kompensation des Druckes der Steuerorgane entlastet wird, wodurch eine Verstellung der Achsenlage des Kreisels in störendem Sinne vermieden wird (Abb. q., 6, 7 und 7a). a. Ausführungsform des Druckkompensators für kardanisch gelagerte Kreisel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkulissen nach Art einer Zange ausgebildet sind, deren jede Hälfte über eine Mitnehmer- und Auslöseeinrichtung, bestehend aus Klinkwerk und Rastscheiben, auf einen eigenen Steuersatz wirkt und durch die Aktionsglieder der Servomotoren unbehindert über die Lage der Kreiselachse hinaus verdrehbar ist, während die Umsteuereinrichtungen durch besondere Kulissen von der Kreiselachse zwangläufig und unabhängig von der Stellung der Zangenhälften oder der Steuerorgane geführt werden, so daß Servovorspannmotoren mit größerer Kraft als der Richtkraft des Kreisels verwendbar sind (Abb. 9, 9 a, 9 b und io). 3. Ausführungsform des Druckkompensators für kardanisch gelagerte Kreisel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkulissen über Mitnehmer-und Auslöseeinrichtungen, bestehend aus Klinkwerk, Rastscheiben und Gleitschienen, auf die Steuerorgane wirken, wodurch die Aktionsglieder der Servovorspannmotoren über die Lage der Steuerkulissen hinaus zur weiteren Verstellung der Steuerorgane verdrehbar und die Steuerkulissen nebst Umsteuereinrichtungen unbehindert in die neutrale Lage durch den Kreisel zurückführbar sind, so daß ebenfalls Servovorspannmotoren mit größerer Kraft als der Richtkraft des Kreisels verwendbar sind (Abb. 8 und 8a).
DEB96268D 1919-11-03 1920-10-05 Druckkompensator fuer Kreisel Expired DE374175C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT374175X 1919-11-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE374175C true DE374175C (de) 1923-04-20

Family

ID=33494499

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB96268D Expired DE374175C (de) 1919-11-03 1920-10-05 Druckkompensator fuer Kreisel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE374175C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2606448A (en) * 1946-03-22 1952-08-12 Norden Lab Corp Master gyroscope system
US6401556B1 (en) 1999-06-23 2002-06-11 Peter Winston Hamady Precessional device and method thereof
US6629908B2 (en) 2000-05-09 2003-10-07 Peter Winston Hamady Precessional apparatus and method thereof
US7181987B2 (en) 2003-05-02 2007-02-27 Peter Winston Hamady Precessional device and method

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2606448A (en) * 1946-03-22 1952-08-12 Norden Lab Corp Master gyroscope system
US6401556B1 (en) 1999-06-23 2002-06-11 Peter Winston Hamady Precessional device and method thereof
US6629908B2 (en) 2000-05-09 2003-10-07 Peter Winston Hamady Precessional apparatus and method thereof
US7181987B2 (en) 2003-05-02 2007-02-27 Peter Winston Hamady Precessional device and method
US7451667B2 (en) 2003-05-02 2008-11-18 Peter Winston Hamady Precessional device and method
US7854177B2 (en) 2003-05-02 2010-12-21 Peter Winston Hamady Precessional device and method

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE616248C (de) Anordnung zum Stabilisieren von Scheinwerfern o. dgl.
DE374175C (de) Druckkompensator fuer Kreisel
DE615821C (de) Selbsttaetige Steuerung von Luftfahrzeugen im Kurvenflug
DE620559C (de) Selbsttaetige Flugzeugsteuerung
DE422844C (de) Selbsttaetig wirkende Steuerungsvorrichtung fuer Schiffe, Luftfahrzeuge u. dgl.
DE366246C (de) Windkraftmaschine mit Wendeschaufeln
AT51939B (de) Landungsvorrichtung für Flugzeuge.
DE745983C (de) Kreiselgerät für Flugzeuge
DE653404C (de) Anlage zum Daempfen von Schiffsschwingungen
DE729784C (de) Selbststeuereinrichtung fuer Luftfahrzeuge
DE676696C (de) Einrichtung zur Ermittelung des den Schraeglagenwinkel beruecksichtigenden Steuerkommandos fuer Schiffsstabilisierungsanlagen
DE767947C (de) Kreiselhorizont mit Vertikalpendel
DE747793C (de) Geschwindigkeitsmesser
DE713796C (de) Vorrichtung an Schiffsschwimmkompassen zur breitenbestaendigen Kompensation des Koeffizienten D und zur Verbesserung der breitenbestaendigen Kompensation des Kraengungskoeffizienten K
DE616548C (de) Elektrische Weichen- und Signalstellvorrichtung
DE1126764B (de) Vorrichtung zur Verstellung einer Schiffsschraube mit verstellbaren Fluegeln und mindestens einer die Schraube antreibenden Maschine
DE667014C (de) Einrichtung zur selbsttaetigen Durchfuehrung des Landevorganges eines Luftfahrzeuges
DE557271C (de) Einrichtung zur Steuerung von Drehmomenten unter dem Einfluss der Praezession eines Kreisels
DE509337C (de) Vorrichtung zum Stabilisieren des Kurses bewegter Systeme, z.B. Luft- oder Wasserfahrzeuge
DE1431163C (de) Steuervorrichtung für ein mit symmetrisch angeordneten schwenkbaren Strahltriebwerken oder Strahlumlenkvorrichtungen ausgerüstetes senkrecht startendes und landendes Flugzeug
DE620139C (de) Hilfssteuerung fuer Fahrzeuge, insbesondere Hilfsrudersteuerung fuer Luftfahrzeuge
DE272905C (de)
AT114474B (de) Luftschiff mit schwenkbarer Treibschraube zur Seitensteuerung.
DE289363C (de)
DE955285C (de) Steuervorrichtung fuer Flugkoerper