DE955285C - Steuervorrichtung fuer Flugkoerper - Google Patents
Steuervorrichtung fuer FlugkoerperInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C13/00—Control systems or transmitting systems for actuating flying-control surfaces, lift-increasing flaps, air brakes, or spoilers
- B64C13/24—Transmitting means
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Description
AUSGEGEBEN AM 3. JANUAR 1957
B 31923 XI162 b
Die Erfindung bezieht sich auf die Steuerung der Ruderflächen von Flugkörpern und bezweckt
im allgemeinen, selbsttätig die an eine Ruderfläche angelegte Kraft der Stabilität des Flugzeugs entsprechend
zu gestalten.
Unter Stabilität um eine gegebene Achse versteht man die Bestrebung des Flugzeugs, nach
einer Störung, die es aus seiner Anfangsfluglage in bezug auf die betrachtete Achse geworfen hat,
selbsttätig in diese Anfangsstellung zurückzukehren.
Es ist offensichtlich, daß, je stabiler ein Flugzeug ist, um so größer die Kraft sein kann, die auf
seine Ruderflächen ausgeübt werden darf, ohne Gefahr, zu laufen, es in einen gefährlichen Flugzustand
zu bringen.
Jedoch ist die Stabilität eines Flugzeugs während des Fluges veränderlich, da sie an die ebenfalls
veränderliche Lage seines Schwerpunktes gebunden ist. Insbesondere verändert sich die Längs-Stabilität
in Abhängigkeit von den Verschiebungen des Schwerpunkts, d. h. der Längsverteilung der
Lasten. Unter den hauptsächlichen Ursachen solcher Schwerpunktverschiebungen dürfen das allmähliche
Abnehmen des Treibstoffes und das Hin- und Hergehen der Fahrgäste erwähnt werden.
Die Abhängigkeit der Stabilität von der Schwerpunktlage kann in einer rein qualitativen Art durch
folgenden, die Längsstabilität betreffenden Gedankengang ausgedrückt werden. Die Beschaffenheit
der Längsstabilität kann ausgedrückt werden, indem geschrieben wird, daß eine jede Vergrößerung
des Anstellwinkels ein Moment erzeugen muß, das bestrebt ist, den Anstellwinkel wieder zu
verringern, während eine Verringerung dieses ίο Winkels, ein Moment erzeugen muß, das bestrebt
ist, den Anstellwinkel zu vergrößern. Falls die Einwirkung der Last auf die Flügelebene betrachtet
wird, indem angenommen ist, daß diese Einwirkung auf den unveränderlichen Druckmittelpunkt
erfolgt, ist es ersichtlich, daß, falls der Schwerpunkt vor dem Druckmittelpunkt liegt, die
Stabilität begünstigt ist, da eine jede Vergrößerung des Anstellwinkels das negative Moment vergrößert,
während jede Verringerung des Anstellwinkeis dieses Moment verringert. Je mehr sich
der Schwerpunkt nach hinten verschiebt und sich dem Druckmittelpunkt nähert, verliert das Flugzeug
immer mehr an Stabilität.
Auf diese Weise kann auch die Einwirkung des aerodynamischen Drucks auf die Höhenflosse und
das Höhenruder erläutert werden. Da der Druckmittelpunkt auf dem Leitwerk immer weit hinter
dem Schwerpunkt des Flugzeugs liegt, hat . die Höhenflosse eine stabilisierende Wirkung. Dasselbe
gilt für das Höhenruder in seiner normalen Lage. Andererseits, wenn dieses Ruder ausgeschlagen ist,
übt der Flugwinddruck um die durch den Schwerpunkt laufende Querachse ein Zurückrufungsmoment
aus, das bestrebt ist, das Flugzeug um diese Achse in einem Sinn zu drehen, daß · das
Ruder in eine zu dem Flugwind parallele Ebene gestellt-wird. Somit ist es ersichtlich, daß das Leitwerk
die Stabilität begünstigt und daß sein stabilisierender Einfluß durch eine Verschiebung des
Schwerpunkts nach hinten ebenfalls verhindert • wird.
Dieser Einfluß ist in großen · Flugzeugen wegen ihrer beträchtlichen Länge und der sich daraus ergebenden
Hebelarme besonders ausgesprochen. Da die Größe des Moments, das an die Ruder eines Flugzeugs angelegt werden darf, ohne seine
Flugsicherheit zu gefährden, von dem Stabilitätsgrad des Flugzeugs in einem gegebenen Augenblick
-abhängig ist, ist es verständlich, daß es äußerst vorteilhaft sein würde, die" Größe des Steuermoments
selbsttätig vom jeweiligen Stabilitätsgrad abhängig sein zu lassen, damit das Flugzeug stets
in höchstem Grade steuerbar ist.
Die Erfindung erlaubt diese Wirkung zu erreichen, indem das an das Ruder angelegte Moment
der augenblicklichen Lage des Flugzeugschwerpunkts unterworfen wird.
Es ist andererseits bekannt, daß die während des Flugs entstehenden Veränderungen der Lastenverteilung
dauernd berichtigt werden müssen, um das Flugzeug richtig auszutrimmen. Dies wird erzielt,
indem ein bleibender Ausschlag der Ruderfläche angelegt wird. Eine derartige ausgeschlagene
Ruderfläche erfährt eine dauernde aerodynamische Belastung, die die Anlegung eines bleibenden Moments
an die Ruderfläche verlangt, um bei derselben den gewünschten· Ausschlagswinkel beizubehalten.
Um zu vermeiden, ein solches Moment durch eine ermüdende muskuläre Anstrengung anlegen
zu müssen, im Fall von Handsteuerung, oder durch einen bleibenden Berichtigungsimpuls, im
Fall von Selbststeuerungsvorrichtungen, wird bekannterweise der Ruderfläche eine sogenannte Ausgleichsklappe
angelenkt, die im entgegengesetzten Sinn des notwendigen Ruderausschlags ausgeschlagen
wird und durch die aerodynamische Belastung, die sie erfährt, auf die Ruderfläche ein
Moment ausübt, welches die auf die Ruderfläche einwirkende aerodynamische Last ausgleicht und
somit den Flugzeugführer oder die Selbststeuerungsvorrichtung von der Ausführung der erwähnten
muskulären oder mechanischen Anstrengung befreit.
Im allgemeinen ist das Flugzeug so ausgelegt, daß im gewöhnlichen Flug die Lage des Schwer- 8g
punkts eine solche ist, daß das Flugzeug in Längsrichtung ausgetrimmt ist, wenn das Höhenruder
und dessen Ausgleichsklappe sich in normaler Ausrichtung befinden. Eine jegliche Verschiebung des
Schwerpunkts aus der Mittelstellung verlangt alsdann ein Ausschlagen des Ruders und der Ausgleichsklappe
(im entgegengesetzten Sinn zueinander) . Daraus folgt, daß die Lage der Ausgleichsklappe in Abhängigkeit von der Lage des Schwerpunkts
steht.
Gemäß einer Einzelheit der Erfindung in Anwendung an den Fall eines Flugzeugs, dessen
Ruder mit einer Ausgleichsklappe versehen ist, wird dieser Umstand ausgenutzt, indem das an die
Ruderfläche angelegte Steuermoment der Stellung der mit ihr verbündeten Ausgleichsklappe unterworfen
wird.
Somit kann, falls der Schwerpunkt in bezug auf seine normale Lage in der Weise verschoben wird,
daß die Längsstabilität des Flugzeugs sich vergrößert, das an das Höhenruder angelegte Steuermoment
ohne Gefahr den normalen oder mittleren Wert überschreiten, wodurch die Wendigkeit des
Flugzeugs vergrößert wird. Wenn anderenfalls der Schwerpunkt hinter seine Normallage verschoben
wird und das Flugzeug somit an Stabilität verliert, sichert das Steuermoment, dessen Wert selbsttätig
in entsprechendem Maße verringert worden ist, immer noch die erwünschte Flugsicherheit.
Die Erfindung ist insbesondere im Fall von Selbststeuerung anwendbar. In diesem Fall ist es
das durch den Steuerungshilfsmotor entwickelte Moment, das der Lage der Ausgleichsklappe unterworfen
wird.
Insbesondere im Fall eines elektrischen Hilfs- iao
motors — beispielsweise eines zweiphasigen Induktionsmotors — ist es die Erregung des Hilfsmotors,
die selbsttätig in Abhängigkeit' von dem Ausschlag der Ausgleichsklappe geändert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Anwendung der Erfindung für die Längssteue-
rung eines mit Selbststeuerung versehenen Flugzeugs beschrieben.
Fig. ι ist ein Gesamtschema dieser Ausführungsart;
Fig. 2 ist ein Schema einer Variante dieser Arbeitsweise.
In der Figur ist mit io das Höhenruder und mit
12 die auf diesem Ruder angelenkte Ausgleichsklappe bezeichnet. Das Ruder io wird über eine
mechanische Verbindung ii durch einen Hilfsmotor 14 betätigt, im betrachteten Fall durch einen
zweiphasigen Induktionsmotor, der eine Wicklung fester Phase 16 und eine Steuerwicklung 18 besitzt.
Die Ausgleichsklappe 12 wird über eine mechanische Verbindung 13 mit großem Übersetzungsverhältnis
durch einen zweiphasigen Hilfsmotor 20 betätigt, der eine Wicklung fester Phase 22 und
eine Steuerwicklung 24 besitzt.
Die beiden Wicklungen fester Phase der beiden Hilfsmotore werden in Parallelschaltung durch die
Wechselstromquelle gespeist, indem der Speisungskreislauf der ersten dieser Wicklungen einen veränderlichen
Widerstand 58, 60 enthält, zu einem Zweck, der weiter unten beschrieben wird.
Die beiden Steuerwicklungen 18 und 24 werden in Parallelschaltung durch die Austrittsklemmen
25, 27 eines Verstärkungs- und Phasendiskriminatorkreislaufs 26 gespeist. Dieser erhält an seinem
Eintritt die algebraische Summe zweier Impulse, von welchen einer der Längsneigungsabweichungsimpuls
ist, der durch einen von der Längsneigungsachse des Senkrechtkreisels 30 abhängigen induktiven
Generator 28 geliefert wird, während der andere ein Umwandlungsimpuls ist, der über ein
Potentiometer durch den mit dem Hilfsmotor 14 verbundenen induktiven Generator 32 geliefert
wird. Ein jeder der Generatoren besitzt in bekannter Weise einen durch die Stromquelle gespeisten
und mechanisch mit dem verbündeten Steuerungsorgan (Senkrechtkreisel oder Hilfsmotor) verbundenen
Rotor sowie einen Ständer, in welchen ein entsprechender Spannungsimpuls induziert wird.
Wie bekannt, sind die Verbindungen derartig, daß der Umwandlungsimpuls vom Längsneigungsimpuls
in Abzug kommt, d. h. daß diese Impulse in Phasengegensatz zueinander sind.
Die algebraische Summe dieser beiden Impulse wird an eine einen Bestandteil des Kreislaufs 26
bildende Vorverstärkungstriode -34 angelegt. Der darin verstärkte Impuls wird gleichzeitig an beide
Gitter einer einen klassischen Phasendiskriminator bildenden Gruppe von zwei Trioden 36, 38 angelegt.
Die Platten dieser beiden Röhren sind mit den entgegengesetzten Enden der Sekundärwicklung,
deren Mittelanzapfung an die Masse geschlossen ist, eines Speisungstransformators 40 verbunden,
dessen Primärwicklung an die Stromquelle angeschlossen ist. Somit oszillieren die Potentiale
dieser beiden Platten in Phasengegensatz.
In die Plattenkreisläufe der beiden Röhren 36, 38 sind die zwei Steuerwicklungen 42, 44 eines aus
' einer Gruppe zweier Transformatoren 46, 48 veränderlicher
Sättigung bestehenden, magnetischen Verstärker-Transformators zwischengeschaltet. Ein
jeder dieser Transformatoren enthält einen magnetischen Kern, dessen Sättigungsgrad durch die
Amplitude des in der entsprechenden Steuerwicklung 42 bzw. 44 umlaufenden Stromes gesteuert
wird. Auf einem jeden dieser Kerne ist außer der Steuerwicklung 42 bzw. 44 eine Primärwicklung
50 bzw. 52 und eine Sekundärwicklung 54 bzw. 56 gewickelt. Die beiden Primärwicklungen werden
durch die Stromquelle gespeist, und die beiden Sekundärwicklungen speisen in Parallelschaltung
die Steuerwicklungen 18 und 24 der beiden Hilfsmotore
über die Leiter 25 und 27.
Die entsprechend vorgesehene Anordnung zwischen den Primärwicklungen 50, 52 und den Sekundärwicklungen
54, 56 ist eine solche, daß bei einer gleichen Sättigung der Kerne beider Transformatoren
die in die beiden Sekundärwicklungen durch die entsprechenden Primärwicklungen induzierten
Spannungen sich gegenseitig vernichten. Die Arbeitsweise dieses Kreislaufs ist folgende:
Solange sich das Flugzeug in einem stabilen horizontalen Flug befindet, liefern die Generatoren
28 und 32 keinerlei Impulse. Die Triode liefert keinerlei Spannung an die Gitter der Röhren 36,
38. Diese beiden Röhren besitzen alsdann die gleiche Leitungsfähigkeit, die gleich Null sein go
kann. Der magnetische Modulator bleibt im Gleichgewichtszustand, und der Kreislauf 26 liefert
keinen Strom an seinem Austritt. Die Hilfsmotore 14, 20 stehen still, und die Ruder 10, 12 verbleiben
in ihrer normalen Ausrichtung.
Falls das Flugzeug eine Vor- oder Rückwärtsneigung aufweist, wird durch den Generator 28 ein
Impuls entsprechenden Phasenzustands erzeugt. Dieser durch die Triode 34 verstärkte Impuls wird
im gleichen Phasenzustand an die zwei Diskriminatorröhren 36, 38 angelegt, die Leitungsfähigkeit
einer dieser Röhren vergrößernd (und zwar der Röhre, in welcher dieser Impuls in Phasenübereinstimmung
mit der Plattenspeisungsspannung ist) und in demselben Maß die Leitungsfähigkeit der
anderen Röhre verringernd. Diejenige der zwei Steuerwicklungen 42, 44, die mit der Platte der
Röhre, deren Leitungsfähigkeit vergrößert ist, verbunden ist, wird alsdann durch einen stärkeren
Wellenstrom durchflossen als die andere Wicklung, was die Sättigung des Kerns des der ersten Wicklung
entsprechenden Transformators erhöht und die Sättigung des Kerns des anderen Transformators
verringert. Alsdann ist das Gleichgewicht zwischen den beiden Sekundärwicklungen 54 und
56 gestört, indem die in der Sekundärwicklung des Transformators, dessen Sättigung zugenommen
hat, induzierte Spannung abfällt, während die in der Sekundärwicklung des anderen Transformators
induzierte Spannung steigt.
Die somit an den Austrittsleitern 25, 27 erscheinende
Spannung wird gleichzeitig an die Steuerwicklungen 18 und 24 der beiden Hilfsmotore
angelegt. Die Anordnung derselben ist eine solche, daß unter der Einwirkung eines Spannungsimpulses
eines gegebenen Phasenzustands diese
beiden Motore die Ruder io, 12, die sie entsprechend
steuern, in entgegengesetzten Richtungen ausschlagen.
Mittels des Generators 32 erzeugt der Ausschlag des Höhenruders 10 einen Umwandlungsimpuls
dessen Phasenzustand; wie bereits erwähnt, dem des durch den Generator 28 erzeugten Längsneigungsabweichungsimpulses
entgegengesetzt ist. Je mehr das Flugzeug unter der Einwirkung des Höhenruderausschlags in seine Bezugslage zurückkehrt,
desto mehr nimmt der durch den Generator 28 gelieferte Abweichungsimpuls ab, während der
Umwandlungsimpuls zunimmt, bis er den Abweichungsimpuls überwiegt und somit den Drehsinn
des Hilfsmotors 14 umkehrt. Somit wird das Flugzeug mit einem Mindestmaß von Schwingungen
in seine Gleichgewichtslage zurückgebracht.
Es kann angenommen werden, daß der das Anlaufen des Motors 14 verursachende Abweichungsao
impuls durch eine Verschiebung des Schwerpunkts des Flugzeugs nach hinten erzeugt worden ist, so
daß das Flugzeug bestrebt ist, sich nach hinten zu neigen. Unter der Einwirkung dieses Abweichungsimpulses hat der Hilfsmotor 14 das Ruder 10 nach
unten ausgeschlagen. Dadurch ist das Flugzeug bestrebt, in seine Ausgangslage zurückzukehren,
aber durch die entstandene Gleichgewichtsverschiebung muß das Höhenruder in seiner neuen Stellung
ausgeschlagen bleiben, damit das Flugzeug seine Lage beibehält. In der neuen Lage des
Ruders ist der Anstellwinkel größer und die aerodynamische Reaktion bedeutender als in der vorherigen
Lage. Um in Abwesenheit der Ausgleichsklappe und deren Motor 20 das Ruder in dieser
Lage zu halten, müßte der Hilfsmotor 14 ein dauerndes
Moment erzeugen, woraufhin der Kreislauf 56 der Sitz eines^restlichen Fehlerimpulses sein
würde. Dieser Impuls würde die aerodynamische Belastung des Ruders ausgleichen und den Motor
14 in Ruhestellung halten. Eine solche Arbeitsweise würde fehlerhaft sein, insbesondere wegen
der in den verschiedenen Wicklungen des magnetischen Verstärker-Modulators 46-48 und des
Hilfsmotors 14 auftretenden Erhitzung. Um diesem Übelstand abzuhelfen, ist die Ausgleichsklappe
12 mit ihrem Hilfsmotor 20 vorgesehen. Der soeben erwähnte restliche Impuls betätigt
diesen, die Ausgleichsklappe 12 ausschlagenden Motor 20, und zwar im entgegengesetzten Sinn
zum Ausschlag des Ruders 10, im betrachteten Fall nach oben. Da die Klappe 12 keinen Umwandlungsimpulsgenerator
besitzt, bleibt ihr Ausschlag so länge bestehen, als die restliche Spannung im Kreislauf 26 vorhanden ist, und die Klappe bleibt
in einer Lage stehen, in welcher ihre aerodynamische Belastung genau die des Ruders 10 ausgleicht.
Alsdann befindet sich das ganze System sowohl im aerodynamischen als auch im elektrischen
Gleichgewichtszustand, und der Kreislauf 26 enthält keinen restlichen Fehlerimpuls mehr.
Nur der Einfachheit der Erläuterung wegen ist das Ausschlagen des Ruders und der Klappe als
gleichzeitig beschrieben worden. In Wirklichkeit folgen diese Betätigungen aufeinander, und in
jedem Augenblick ist der erwähnte restliche Fehlerimpuls eher virtuell als reell.
Aus der beschriebenen bekannten Arbeitsweise folgt, daß die Ausgleichsklappe 12 in Abhängigkeit
von der Lage des Flugzeugschwerpunkts nach der einen oder der anderen Seite einer durch die Eigentümlichkeiten
des Flugzeugs bestimmten Mittellage ausschlägt.
Für die Wendigkeit oder die Sicherheit des Flugzeugs würde es nachteilig sein, immer dasselbe
Moment an das Höhenruder 10 anzulegen, um eine gegebene Abweichung der Längsneigung
des Flugzeugs zu berichtigen, welche Lage der Schwerpunkt, auch haben mag. Die Erfindung bezweckt,
das Moment dieser Lage anzupassen. In dem betrachteten Ausführungsbeispiel wird diese
Wirkung folgendermaßen erzielt:
Bekanntlich ist das durch einen zweiphasigen Motor entwickelte Moment im wesentlichen verhältnisgleich
seiner Erregung. Nach Fig. 1 wird in die Verbindung, die die Wicklung fester Phase 16
des Hilfsmotors 14 mit der Speisungsquelle verbindet, ein veränderlicher Widerstand 58 zwischengeschaltet,
dessen Gleitkontakt 60 mechanisch mit dem die Ausgleicheklappe betätigenden Hilfsmotor
20 oder mit der Ausgleichsklappe selbst verbunden ist. Diese mechanische Verbindung ist in der Abbildung durch eine gestrichelte Linie schematisch
dargestellt. Die Einstellung ist eine solche, daß für die normale Ausrichtungslage der Klappe der
Gleitkontakt 60 eine einer gewissen vorbestimmten Erregungsspannung entsprechende Lage einnimmt,
in der das durch den Motor 14 entwickelte Höchstmoment zufriedenstellend ist. Wenn die Klappe 12
nach oben ausgeschlagen ist, was die Verschiebung des Schwerpunkts nach hinten und eine Verringerung
der Stabilität bezeugt, verschiebt sich der Gleitkontakt 58 in der Richtung, die einen stärkeren
Widerstand in die Speisung des Motors einführt, somit das Moment, das derselbe zu erzeugen
imstande ist, verringernd und das Ausschlagen mit einer gefährlich großen Schnelligkeit, in bezug auf
die verringerte Stabilität, verbietend. Falls jedoch im Gegenteil die Klappe nach unten ausgeschlagen
ist, kann die Erregung der Wicklung fester Phase des Hilfsmotors über ihren Normalwert hinaus erhöht
werden, um die größere Stabilität des Flugzeugs auszunutzen und demselben somit eine größere
Wendegeschwindigkeit zu verleihen. Dadurch kann erzielt werden, daß in jedem Augenblick die
höchstmöglichste, von den Stabilitätsbedingungen rträgliche Wendegeschwindigkeit zur. Verfügung
steht.
Selbstverständlich können zahlreiche Varianten dieser Erfindung ersonnen werden, ohne vom Sinn
derselben abzuweichen. So können beispielsweise iao die angewendeten Mittel, die die Erregung des
Hilfsmotors des Höhenruders ändern, andere als die in Fig. 1 veranschaulichten sein. Fig. 2, in
welcher die hauptsächlichen Organe der Fig. 1 in leiche Bezugsnummern tragenden Blöcken dargestellt
sind, veranschaulicht z. B. eine Variante mit
veränderlichem Transformator oder einer Induktionskupplungsvorrichtung
62, dessen bewegliche Primärwicklung mechanisch mit dem Hilfsmotor der Ausgleichsklappe verbunden ist, während
die feste Sekundärwicklung an den Hilfsmotor 14 des Höhenruders angeschlossen ist.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Steuervorrichtung für Flugkörper, dadurch gekennzeichnet, daß das an eine Ruderfläche (10) angelegte Moment sich in Abhängigkeit von der Schwerpunktlage des Flugzeugs verändert.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für eine mit einer Trimmausgleichsklappe versehene Ruderfläche, dadurch gekennzeichnet, daß das an die Ruderfläche (10) angelegte Moment sich in Abhängigkeit von der Winkellage der Ausgleichsklappe (12) ändert.
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 für Flugzeuge mit Selbststeuervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das durch den die Ruderfläche (10) betätigenden Hilfsmotor (14) erzeugte Moment in Abhängigkeit von der Lage des Schwerpunkts des Flugzeugs verändert wird, insbesondere durch Abhängigkeit von der Winkellage der Trimmausgleichsklappe (12).
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch Mittel (58-60 oder 62), um die Erregung des Hilfsmotors der selbsttätigen Steuerung zu verändern, insbesondere durch die Veränderung der an die Wicklung fester Phase eines zweiphasigen Induktionsmotors angelegten Spannung.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Veränderung des Momentes des Hilfsmotors einen veränderlichen Widerstand besitzen (Fig. 1).
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (62) eine veränderliche Induktionsvorrichtung enthalten (Fig. 2).
- 7. Vorrichtung nach einem jeden der Ansprüche ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (58-60 oder 62) zur Veränderung des' Momentes des Hilfsmotors unter die Steuerung einer mit der Ruderfläche (10) verbundenen Trimmausgleichsklappe (12) gestellt sind.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, in welcher der Hilfsmotor für die Ruderfläche (10) durch einen oder mehrere Steuerimpulse gesteuert wird, insbesondere einschließlich eines Abweichungsimpulses (durch einen Senkrechtkreisel erzeugt) und vorzugsweise eines Umwandlungsimpulses, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulse gleichzeitig an einen zweiten Hilfsmotor angelegt werden, um die Trimmausgleichsklappe (12) auszuschlagen, und zwar in einem der Richtung des Ausschlags der Ruderfläche (10) entgegengesetzten Richtungssinn, indem der zweite Hilfsmotor (20) gleichzeitig die Mittel (58-60 oder 62) zur Veränderung des Momentes des ersten Hilfsmotors (14) betätigt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 546/56 6.56 (609 726 12. 56)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US955285XA | 1953-08-25 | 1953-08-25 |
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---|---|
DE955285C true DE955285C (de) | 1957-01-03 |
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ID=22252416
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB31923A Expired DE955285C (de) | 1953-08-25 | 1954-07-22 | Steuervorrichtung fuer Flugkoerper |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE955285C (de) |
-
1954
- 1954-07-22 DE DEB31923A patent/DE955285C/de not_active Expired
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