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Die Erfindung betnfft ein Leder, insbesondere ein Spaltleder oder ein an seiner
Narbenseite angeschliffenes Narbenleder, das an seiner Oberfläche mit einer Zurichtung versehen ist, die eine aussere Schicht aufweist, deren Sichtseite dem Aussehen der
Narbenseite der Haut eines Tieres, insbesondere eines artgeschützten Tieres, nachgebildet ist, die auf einer heissen, eine dieser Sichtseite entsprechende Strukturierung aufweisenden
Unterlage aus einer verfestigten Polyurethandispersion vorfabriziert ist und ausgeprägte elastomere Eigenschaften aufweist, und die über eine innere Schicht mit der
Lederoberfläche verbunden ist.
Mit einer aus zwei Schichten bestehenden Zurichtung versehene Leder sind bereits bekannt. So offenbart die DE 195 10 242 A1 ein vollnarbiges Naturleder, welches auf seiner Narbenseite mit einer Zurichtung versehen ist, die aus zwei durch Verfestigung einer wässerigen, Polyurethan enthaltenden Kunststoffdispersion gebildeten Schichten besteht und eine Dicke bis 0,13 mm aufweist.
Aus der EP 105 046 B1 ist weiters ein zugerichtetes Spaltleder bekannt geworden, bei welchem die Zurichtung gleichfalls aus zwei Schichten besteht.
Die DE 298 12 075. 5 U beschreibt ein mit einer Zunchtung versehenes, vollnarbiges, eine vorgegebene Berandung aufweisendes Naturleder für die Herstellung von Autoteilen, das aus drei jeweils aus einer Polyurethandispersion gebildeten Schichten besteht, von welchen die äusserste, eine bestimmte Oberflächengestaltung aufweisende Schicht auf einer heissen, eine entsprechende Strukturierung aufweisenden Unterlage vorfabriziert wird und eine grössere Shore-Härte als die mittlere und die innere Schicht aufweist. Dadurch sollen die erforderlichen Eigenschaften des Leders für die Herstellung von Autoteilen gewährleistet werden.
Bei den bekannten, mit einer Zurichtung versehenen Ledern erfolgt die Verbindung der äusseren, die Schichtseite aufweisenden Schicht mit dem Leder dadurch, dass das die innere Schicht bildende Material in nassem Zustand entweder auf die Lederoberfläche oder auf die verfestigte äussere Schicht aufgebracht wird und anschliessend ein Verpressen unter Wärmezufuhr erfolgt, wobei das nasse Material teilweise in das Leder eindringt und jedenfalls die Unebenheiten in der Lederoberfläche ausfüllt. Aus diesem Grunde ist es notwendig, eine entsprechend grosse Menge des die innere Schicht bildenden Materiales aufzubringen, um ein Ausfüllen der Unebenheiten in der Lederoberfläche und eine sichere Verbindung mit dem Leder zu gewährleisten, was eine entsprechende Dicke dieser inneren Schicht erforderlich macht.
Die bekannten, mit einer Zurichtung versehenen Leder ermöglichen es nicht, die Sichtfläche der Zurichtung dem Aussehen der Narbenseite der Haut eines Tieres nachzubilden, welche grosse Unebenheiten aufweist, ohne dass die Weichheit und der Griff wesentlich beeinträchtigt werden.
Man hat zwar bereits vorgeschlagen, eine mit der Lederoberfläche verbundene PVC-Folie mittels Hitze und hohem Druck auf einer Prägeplatte so zu verformen, dass die
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Sichtseite der Folie der grosse Unebenheiten aufweisenden Narbenseite eines Tieres nachgebildet ist, jedoch wird bei dieser Vorgangsweise das Leder sehr stark verdichtet und verliert dadurch die Geschmeidigkeit. Es ist auch bereits bekannt, zunächst eine Folie derart zu prägen, dass sie das Aussehen einer grosse Unebenheiten aufweisenden Narbenseite eines Tieres ähnlich ist, und anschliessend mit dem Leder zu verbinden. Alle diese bekannten Produkte erfordern die Verwendung dicker Folien und dicker Klebstoffschichten, sodass die Eigenschaften des Leders weitgehend verlorengehen.
Nachteilig ist weiters, dass solche auf der Lederoberfläche vorgesehene geprägte Folien beim Dehnen weitgehend verflachen und daher ihre Prägung verlieren. Ein solches Dehnen ist aber beispielsweise bei der Schuhherstellung erforderlich, wenn das Leder über einen Leisten gezwickt wird.
Es ist weiters bekannt, vollnarbige Leder durch Anwendung von hohem Druck und
Hitze mittels einer heissen, metallischen Prägeplatte so zu verpressen, dass ihre Oberfläche das Aussehen der Haut eines exotischen Tieres, beispielsweise einer Eidechse oder eines
Krokodiles aufweist. Bei dieser Vorgangsweise wird das Leder extrem verdichtet und daher hart und spröde. Beim Dehnen geht die eingeprägte Narbung weitgehend wieder verloren.
Die Herstellung von Ledern mit dem Aussehen der Haut exotischer Tiere mit extremen
Höhen und Tiefen, wie beispielsweise von Straussen, lassen sich auf diese Weise nicht herstellen.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein mit einer Zurichtung versehenes Leder zu schaffen, bei welchem die Sichtseite der Zurichtung dem Aussehen der mit grossen Unebenheiten, also mit grossen Erhebungen und Vertiefungen versehenen
Narbenseite der Haut eines Tieres entspricht, wobei die Eigenschaften des Leders erhalten bleiben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein mit einer Zurichtung versehenes
Leder zu schaffen, dessen Sichtseite dem Aussehen eines artgeschützten Tieres entspricht, welches nicht mehr erlegt werden darf, beispielsweise eines Krokodiles, einer Schlange, einer Eidechse, eines Strausses, eines Gürteltieres oder eines Elefanten, wobei die Narbenseite solcher Tiere sehr grosse Unebenheiten aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung, ausgehend von einem Leder der eingangs beschriebenen Art, vor, dass zwischen der äusseren und der inneren Schicht eine zumindest die Vertiefungen auf der der Lederoberfläche zugewendeten Seite der äusseren Schicht ausfüllende Futterschicht vorgesehen ist, und dass die innere Schicht aus zwei aus einer verfestigten, vernetzten Polyurethandispersion oder einer Polyurethanlösung gebildeten und durch Anwendung von Druck und Wärme miteinander verschweissten Lagen besteht und dünner als die äussere Schicht ist. Die Futterschicht kann durchgehend zwischen der äusseren Schicht und der inneren Schicht verlaufen.
Es genügt aber in vielen Fällen, wenn diese Futterschicht lediglich die erwähnten Vertiefungen ausfüllt, wogegen an den übrigen Stellen der äusseren Schicht diese unmittelbar über die innere Schicht mit der Lederoberfläche verbunden ist. In jedem Fall wird durch die Erfindung ermöglicht, die äussere Schicht dünn auszubilden und auf einer heissen Unterlage, beispielsweise durch Aufsprühen eines dünnen Filmes, vorzufabnzieren,
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wobei die Unterlage eine solche Strukturierung aufweist, dass die gewünschten
Unebenheiten und die charakteristische Optik der jeweiligen Tierart an der Sichtseite der Zurichtung entsprechend der Narbenseite der Haut des nachzubildenden Tieres entstehen.
Es ist somit nicht erforderlich, eine solche Menge der die äussere Schicht bildenden
Polyurethandispersion aufzubringen, dass diese Unebenheiten ausgefüllt werden, sodass die Eigenschaften des Leders nicht nachteilig beeinflusst werden. Dadurch, dass nun die Vertiefungen in dieser äusseren Schicht durch die Futterschicht ausgefüllt sind, wird die der Lederoberfläche zugewendete Seite dieser äusseren Schicht weitgehend eben, sodass eine einwandfreie Verbindung mit der Lederoberfläche über die innere Schicht gewährleistet ist.
Eine solche gute Verbindung wird insbesondere auch dadurch erreicht, dass die innere Schicht aus zwei aus einer verfestigten, vernetzten Polyurethandispersion oder einer Polyurethanlösung gebildeten Lagen besteht, die durch Anwendung von Druck und Wärme miteinander verschweisst werden, und dünner ist als die äussere Schicht. Das Verschweissen dieser beiden Lagen, von welchen die eine auf die Futterschicht bzw. die äussere Schicht und die andere auf die Lederoberflache aufgebracht wird, erfolgt nach einer weitgehenden Verfestigung dieser beiden Lagen, welche somit nicht mehr flüssig sind, jedoch vor dem Wirksamwerden des Vemetzers, sodass durch dieses thermische Verschweissen eine quasi homogene Schicht gebildet wird, deren thermoplastisches Verhalten von der Menge des Vernetzers und somit vom Grad der Vernetzung abhängig ist.
Da die Verschweissung der beiden Lagen erst nach ihrer Verfestigung, jedoch vor dem Wirksamwerden des Vernetzers erfolgt, ist es möglich, die innere Schicht mit einer Stärke unter 0,05 mm, vorzugsweise unter 0,03 mm, auszubilden, da die beiden die innere Schicht bildenden Lagen vor ihrer Verfestigung nicht wie bei bekannten Verfahren einem Pressdruck ausgesetzt werden, der eine entsprechende Menge des die innere Lage bildenden Dispersionsmateriales erforderlich macht, um eine sichere Verbindung mit der Lederoberfläche zu gewährleisten.
Da die Vertiefungen der äusseren Schicht durch die Futterschicht ausgefüllt sind, kann erfindungsgemäss die äussere Schicht eine im wesentlichen gleichbleibende Dicke zwischen 0,08 und 0,25 mm aufweisen, also trotz der grossen Unebenheiten der Sichtseite der Zurichtung sehr dünn ausgebildet sein und dadurch die Eigenschaften des Leders nicht beeinflussen. Weiters kann erfindungsgemäss die die äussere Schicht bildende Polyurethandispersion einen Feststoffanteil zwischen 30 Vol.-% und 55 Vol.-% enthalten, also einen geringen Feststoffanteil, sodass nach Verfestigung der Polyurethandispersion durch Wasserentzug eine dünne, poröse äussere Schicht entsteht.
Die Futterschicht ist vorzugsweise aus Polyurethan gebildet und kann, ebenso wie die äussere Schicht, aus einer verfestigten Polyurethandispersion bestehen, aber auch aus einem sich durch Wärmezufuhr verfestigenden Polyurethan-Prepolymer oder aus einer lösungsmittelarmen Polyurethanlösung.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Futterschicht geschäumt, sodass eine elastische Hinterfütterung der äusseren Schicht durch diese
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Futterschicht entsteht, wobei beispielsweise diese Futterschicht Mikrohohlkugeln enthält, deren Hülle aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat besteht und die im Inneren ein Gas, vorzugsweise Luft, enthalten. Derartige Mikrohohlkugeln können der wässerigen
Polyurethandispersion beigemengt werden und bewirken eine elastische Hinterfütterung der äusseren Schicht.
Weiters ist es von Vorteil, wenn die Futterschicht organische Füllstoffe, beispielsweise amorphes Siliciumdioxid, vorzugsweise in einer Menge zwischen 1 Gew.-% und 8 Gew.-%, enthält. Durch die Beimengung derartiger Füllstoffe mit grosser Oberfläche kann die Trocknung der Futterschicht in gewünschter Weise beschleunigt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung des mit einer Zurichtung versehenen Leders besteht darin, dass eine Unterlage, deren Oberseite aus Silikonkautschuk und deren Unterseite aus Metall besteht, erwärmt und auf die etwa 100 C aufweisende
Oberfläche der Oberseite aus Silikonkautschuk zur Bildung der äusseren Schicht eine
Polyurethandispersion mit elastomeren Eigenschaften aufgebracht und mittels Wärmezufuhr auf dieser Unterlage trocknen gelassen wird, dass anschliessend auf die dem Leder zugewendete Seite dieser vorfabrizierten äusseren Schicht ein Polyurethan enthaltendes
Material zur Bildung der Futterschicht in einer Menge aufgerakelt oder aufgegossenen wird, dass zumindest die Vertiefungen auf dieser Seite der äusseren Schicht von diesem Material ausgefüllt werden,
und dass auf die verfestigte Futterschicht eine einen Vernetzer enthaltende Polyurethandispersion oder eine Polyurethanlösung und auf die Lederoberfläche einen Vernetzer enthaltende Polyurethandispersion oder eine Polyurethanlösung aufgebracht werden und die in den Dispersionen enthaltene Flüssigkeit entzogen wird, sodass zwei die innere Schicht bildende Lagen entstehen, wobei diese beiden Lagen vor dem Wirksamwerden des Vernetzers miteinander durch Anwendung von Druck und Wärme thermisch verschweisst werden.
Dieses Verschweissen der beiden die innere Schicht bildenden Lagen erfolgt zweckmässig dadurch, dass die aus Metall bestehende Unterseite der Unterlage auf eine Temperatur zwischen 50 C und 180 C, vorzugsweise zwischen 70 C und 90 C, erwärmt wird, und dass auf die der Zurichtung abgewendeten Seite des auf der Unterlage befindlichen Leders mittels einer elastischen, membranartigen Gegendruckplatte ein Druck zwischen 0,8 und 7,5 kg/cm2, vorzugsweise zwischen 1,2 und 3,5 kg/cm2, ausgeübt wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht. Die Fig. 1 bis 3 zeigen Schnitte durch ein erfindungsgemässes, mit einer Zurichtung versehenes Leder. Die Fig. 4 und 5 stellen aus dem erfindungsgemässen Leder hergestellte Zuschnitte in Draufsicht dar.
In Fig. 1 ist im Querschnitt ein an seiner Oberfläche mit einer Zurichtung 1 versehenes Leder 2 dargestellt. Es kann sowohl ein Spaltleder als auch ein Narbenleder mit leicht angerauhter Oberfläche verwendet werden, u.zw. vorzugsweise ein Rindsleder, ein Ziegenleder oder ein Känguruhleder.
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Die Zurichtung 1 weist eine äussere Schicht 3 auf, die aus einer verfestigten
Polyurethandispersion gebildet ist und eine im wesentlichen gleichbleibende Dicke zwischen
0,08 und 0,25 mm besitzt, und deren Sichtseite 4 dem Aussehen der Narbenseite der Haut eines Tieres nachgebildet ist und grosse Unebenheiten aufweist. Fig. 1 zeigt ein zugerichtetes Leder, dessen Sichtseite 4 das Aussehen einer Krokodilhaut besitzt. Mit der
Oberfläche des Leders 2 ist eine innere Schicht 5 verbunden, die, wie später näher erläutert wird, aus zwei Lagen gebildet ist. Zwischen der äusseren Schicht 3 und der inneren Schicht 5 ist eine Futterschicht 6 vorgesehen, welche die Unebenheiten der äusseren Schicht 3 an der dem Leder 2 zugewendeten Seite ausfüllt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 verläuft diese Futterschicht 6 durchgehend zwischen der äusseren Schicht 3 und der inneren Schicht 5. Bei der in einem grösseren Massstab dargestellten Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Futterschicht 6 lediglich im Bereich der Vertiefungen der äusseren Schicht 3 vorgesehen, wogegen in den benachbarten Bereichen die äussere Schicht 3 unmittelbar mit der inneren Schicht 5 verbunden ist.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt ein zugerichtetes Leder, dessen Sichtseite 4 der Haut eines Gürteltieres nachgebildet ist. Auch bei dieser Ausführungsform sind die Vertiefungen der äusseren Schicht 3 durch eine Futterschicht 6 ausgefüllt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen aus einem erfindungsgemässen zugerichteten Leder bestehende Zuschnitte in Draufsicht. Wie aus diesen Figuren erkennbar, ermöglicht es die Erfindung, die Sichtfläche 4 lediglich bestimmter Bereiche 7 dem Aussehen der Narbenseite der Haut eines Tieres nachzubilden, die Bereiche 8 jedoch mit einer glatten bzw. nubukartigen Oberfläche zu versehen. Fig. 4 stellt beispielsweise einen Zuschnitt für einen Lenkradüberzug dar. Das erfindungsgemässe zugerichtete Leder kann jedoch für verschiedene Gebiete Anwendung finden, also beispielsweise für die Herstellung von Innenausstattungen von Transportmitteln, wie Autos, Flugzeugen und Schiffen, aber auch für die Herstellung von Taschen, Uhrarmbändern und Schuhen sowie von Reisegepäck.
Bei der Herstellung des erfindungsgemässen zugerichteten Leders wird so vorgegangen, dass zunächst die äussere Schicht 3 auf einer Unterlage vorfabriziert wird, deren Oberseite aus Silikonkautschuk und deren Unterseite aus Metall besteht, und die von der aus Metall bestehenden Unterseite her erwärmt wird, sodass die Oberfläche der Oberseite eine Temperatur von etwa 100 C aufweist. Diese Oberseite weist eine Strukturierung auf, die dem Aussehen der Narbenseite der Haut eines Tieres, die grosse Unebenheiten, also Erhebungen und Vertiefungen, aufweist, nachgebildet ist. Auf diese Oberseite aus Silikonkautschuk wird eine Polyurethandispersion mit ausgeprägten elastomeren Eigenschaften in einer Menge aufgebracht, dass nach ihrer Verfestigung die äussere Schicht eine im wesentlichen gleichbleibende Dicke zwischen 0,08 mm und 0,25 mm aufweist.
Diese äussere Schicht 3 folgt somit den Erhebungen und Vertiefungen der Strukturierung der aus Silikonkautschuk bestehenden Oberseite der Unterlage und weist somit nach ihrer Verfestigung gleichfalls Erhebungen und Vertiefungen auf. Das Aufbringen
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der Polyurethandispersion auf die strukturierte Oberseite der Unterlage erfolgt zweckmässig durch Aufsprühen, was auch in mehreren Arbeitsvorgängen vorgenommen werden kann, wobei nach der Verfestigung eine homogene, einstückige Schicht entsteht.
Nach Verfestigung wird auf die noch auf der Unterlage befindliche äussere Schicht 3 ein Polyurethan-Material aufgerakelt oder aufgegossen, u.zw. in einer Menge, dass zumindest die Vertiefungen der äusseren Schicht 3 ausgefüllt sind. Zweckmässig wird hiefür gleichfalls eine Polyurethandispersion verwendet, oder ein sich durch Wärmezufuhr verfestigendes Polyurethan-Prepolymer sowie eine lösungsmittelarme Polyurethanlösung.
Dieses Material bildet nach Verfestigung die Futterschicht 6, wobei, wie aus Fig. 1 erkennbar ist, bei der Verfestigung ein gewisser Schrumpfvorgang stattfindet, der sich jedoch auf das fertige Produkt nicht störend auswirkt.
Nach Verfestigung der Futterschicht 6 wird die äussere Schicht 3 zusammen mit der
Futterschicht 6 über eine innere Schicht 5 mit der Oberfläche des Leders 2 verbunden.
Diese innere Schicht 5 besteht aus zwei Lagen von anderer chemischer Beschaffenheit als die äussere Schicht 3 und ist dünner als diese äussere Schicht 3. Zur Bildung der inneren
Schicht 5 wird so vorgegangen, dass auf die Futterschicht 6 bzw. an jenen Stellen, wo sich keine Futterschicht 6 befindet, auf die äussere Schicht 3 eine vernetzbare
Polyurethandispersion oder eine Polyurethanlösung und auf die Oberseite des Leders 2 gleichfalls eine vernetzbare Polyurethandispersion oder eine Polyurethanlösung aufgebracht werden. In der Folge wird den vernetzbaren Polyurethandispersionen das Wasser bzw. der Polyurethanlösung das Lösungsmittel durch Wärmezufuhr entzogen.
Nach der so bewirkten Trocknung wird noch vor Wirksamwerden des Vernetzers die auf der Oberseite des Leders 2 befindliche Lage auf die auf der Futterschicht 6 bzw. äusseren Schicht 3 befindliche Lage aufgelegt, wobei auf die der Zurichtung 1 abgewendete Seite des Leders 2 über eine druckausgleichende, elastische, membranartige Gegendruckplatte ein Druck zwischen 0,8 kg/cm2 und 7,5 kg/cm2, vorzugsweise 1,2 kg/cm2 und 3,5 kg/cm2, ausgeübt wird, und gleichzeitig die Unterlage von der metallischen Unterseite her auf eine Temperatur zwischen 70 C und 90 C erwärmt wird, wodurch die beiden Lagen, ähnlich wie wärmeaktivierbare Klebstoffe, miteinander thermisch verschweisst werden. Die beiden Lagen bilden dann eine homogene innere Schicht 5.
Gegegenenfalls kann auf die Sichtseite 4 der äusseren Schicht 3 noch zusätzlich eine dünne Finish-Schicht aufgebracht werden, die beispielsweise Griffmittel oder den Glanzgrad verändernde Chemikalien enthält. Die Stärke einer solchen Finsih-Schicht bleibt bei den angegebenen Stärken für die einzelnen Schichten unberücksichtigt.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können sowohl grosse Lederstücke als auch Lederzuschnitte zugerichtet werden.