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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein beschichtetes Spaltleder, vorzugsweise
Rindspaltleder, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1, welches die im Kennzeichen dieses Anspruchs genannten Merkmale
aufweist.
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Sie
betrifft ein Leder, das auf der Oberseite wasserdicht ist, welches
sowohl für
Spezialschuhe als auch für
die Innenausstattung von Booten, für Sanitäts- und Krankenhausausrüstungen,
jedoch vor Allem für
Verkleidungen von Bauelementen der Innenausstattung von Fahrzeugen
Anwendung finden soll.
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Sie
betrifft also insbesondere ein derartiges Leder, welches die speziellen
Anforderungen im Fahrzeugbereich erfüllt.
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Diese
Anforderungen sind insbesondere an Bauteile, welche mit den Händen und
somit mit Schweiß,
Feuchtigkeit und Fett in Berührung
kommen, gestellt. Diese verfärben
sich leicht in Folge der Fettaufnahme und sie verhärten leicht,
insbesondere durch die Aufnahme von Schweiß.
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Es
ist festzuhalten, dass die neuen beschichteten Spaltleder praktisch
jede Oberflächenstruktur aufweisen
können,
und zwar z. B. von fein- bis grobnarbig, mit technischer Oberflächenstruktur
oder mit Oberflächen
mit Nubuk-Effekt.
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Dabei
soll das neue Leder von der Oberfläche her kein Wasser aufnehmen,
ferner muss es über hervorragenden
Widerstand gegen Farbabrieb, sowohl im trockenen als auch im nassen
Zustand verfügen,
es muss mechanisch extrem abriebsfest sein und die einzelnen Schichten
dürfen
sich auch unter extremen Belastungen und bei Einwirkung von Nässe nicht
voneinander trennen, was ein besonders wichtiger Punkt ist. Ferner
muss es Schutz gegen Nassverschmutzungen der Oberfläche bieten.
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Des
weiteren ist gefordert, dass die Oberfläche griffsympathisch sein und über eine
Haptik verfügen
soll, wie sie hochwertige, vollnarbige oder korrigierte Autoleder
aufweisen, bei denen die direkt aufgetragene, Polyurethan enthaltende
Finishschicht Silikonadditive, insbesondere Polysiloxane, enthält. Naturgemäß haben
dieselben die Eigenschaft, dass sie auch als Trennmittel wirken
und die Haftung dieser Schicht auf einer anderen Schicht, insbesondere auf
der Mittelschicht, stören.
Bei dem neuen Produkt sind nicht nur die Abrieb- und Farbabriebeigenschaften verbessert,
sie verhindern oder reduzieren auch Knarzgeräusche und vor allem aber beeinflussen
sie die Haptik positiv.
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Die
Anforderungen der Fahrzeugindustrie an die Haftfestigkeiten der
Finishschicht bei Narbenledern und korrigierten Narbenledern sind
wesentlich niedriger als bei Spaltledern.
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Das
hängt damit
zusammen, dass sich bei Narbenledern die Narbenschicht bereits bei
einer Kraft von weniger als 10 N/10 mm von der Lederfaserschicht
trennt.
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Von
einem Spaltleder werden jedoch wesentlich höhere Hafteigenschaften verlangt
und diese erfüllt
das erfindungsgemäße beschichtete
Spaltleder problemlos.
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Ferner
muss die komplette Beschichtung maximal 0,15 mm betragen, insbesondere
jedoch dünner
sein als 0,15 mm sein, damit das beschichtete Leder als echtes Leder
bezeichnet werden kann.
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Zur
erfindungsgemäß gelösten Aufgabe
gehört
es auch, ein Spaltleder beispielsweise für Teile der Armaturentafel
einzusetzen, das, wenn es hinterschäumt ist, von der Oberfläche her
kein Wasser aufnimmt, um die damit zusammenhängenden Dehnungs- und Schrumpfeigenschaften
hintanzuhalten bzw. auszuschließen.
Das solcherart eingesetzte Leder muss über lange Zeit im Klimawechseltest
und bei Heißbelichtung
beständig
sein, um insbesondere die Anforderungen der Fahrzeug-, insbesondere
Autoindustrie zu genügen.
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Zu
der durch die Erfindung gelösten
Aufgabe gehört
es vorteilhafter Weise weiters, dass die Finishschicht einen jeweils
gewünschten
Mattigkeitsgrad aufweist, ohne dass hinterher ein Korrekturfinish
erfolgen muss, wobei sich diese Finishschicht beim Reiben oder beim
Gebrauch in der Praxis keineswegs ab- oder auflösen darf.
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Die
DE 3720776 A1 beschreibt
ein Leder, bei dem die Beschichtung aus drei Schichten besteht, wobei
als Mittelschicht und als Verbindungsschicht eine Ausgleichsschicht
vorgesehen ist. Die dort beschriebenen Leder weisen bei höheren Temperaturen
schlechte Hafteigenschaften der Beschichtung zum Leder hin auf.
Außerdem
erfüllen
sie nicht die Haptik- und Griffeigenschaften, wie sie insbesondere für die Automobilindustrie
gefordert sind. Ferner ist dort vorgeschrieben, in der Finishschicht
Nitrocellulose zu verwenden, was in Kombination mit Polyurethanschäumen zu
Verfärbungen
führt.
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Die
dort vorgesehene Finishschicht enthält keine Silikonadditive und
weist keine Kapillaren oder sonstigen Poren bzw. Öffnungen
auf.
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Die
US 6,177,198 B1 beschreibt
ein Narbenleder, bei dem die Beschichtung aus drei Schichten besteht.
Die dort vorgesehene Finishschicht weist Poren auf, die von der
dünnen
Mittelschicht nur teilweise ausgekleidet sind. Die Mittelschicht
und die Verbindungsschicht zusammen haben eine Stärke bzw.
Dicke von weniger als 0,03 mm. Die Finishschicht enthält nur etwa
1% eines Silikonadditives. Die dort vorgesehene Mittel- und die
Verbindungsschicht sind für
Spaltleder ungeeignet und sind nicht imstande, die genannten Kapillaren
und Vertiefungen in der Finishschicht zu verschließen. Weiters
nehmen diese Leder gemäß dieser
US 6,177,198 B1 über die Oberfläche Wasser
auf, was absolut ungünstig
ist.
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Die
US 4,751,116 A beschreibt
ein Spaltleder, dessen Finishschicht auf einer strukturierten Silikonunterlage
gebildet worden ist. Die dort beschriebene Beschichtung ist allerdings
dick, verfügt
keineswegs über
die von der Automobilindustrie geforderten Eigenschaften und enthält keine
Silikonadditive und insbesondere auch keine Vertiefungen, Kapillaren
oder dgl. in der Finishschicht.
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Die
Druckschriften
DE
299 08 503 U1 ,
DE 203
19 971 U1 und
DE
299 03 664 U1 betreffen gleichsam beschichtete Spaltleder,
die jedoch in der abschließenden
Finishschicht der aus Eindungs-, Mittel- und Finishschicht gebildeten
PUR-haltigen Beschichtung entweder keine Poren oder Hohlräume (
DE 299 08 503 U1 )
aufweisen, oder Poren bzw. Hohlräume
haben, die nicht (
DE
203 19 971 U1 ) oder nur teilweise mit Polymermaterial der
Mittelschicht ausgebildet sind (
DE 299 03 664 U1 ). Weiterhin beinhaltet das
in der Druckschrift
DE
299 03 664 U1 offenbarte Spaltleder ein verhältnismäßig geringen
Siliconanteil in der Finishschicht.
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Ein
wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass
die Finishschicht in an sich bekannter Weise auf einer warmen Silikon-
bzw. Polysiloxanunterlage bzw. -Matrize mit – den Poren, Röhren, Gängen entsprechenden – aus der
Grundfläche
aufragenden Stiften, Zapfen, Erhebungen gebildet wird und dass die
Oberfläche
der Finishschicht, neben der jeweiligen Oberflächenstruktur auch eine Mattigkeit
zu einem bestimmten Grad erhalten hat, die dauerhaft ist und sich
auch bei hoher Beanspruchung beim Reiben unter Druck nicht verändert. Entgegen
der bisherigen Vorgangsweise beim Erstellen der Silikonmatrize ist
dieselbe ganz gezielt nicht unter Einsatz von Zinn bzw. zinnorganischen
Verbindungen vernetzt, womit ein Einwandern von Zinn in die Finishschicht
absolut nicht eintreten kann und somit die durch Zinn bzw. Spuren
von Zinn verursachten bzw. verursachbaren Probleme der Haut der
Benutzer nicht auftreten können.
Besonders bevorzugt ist es, eine Matrize für die Bildung der Finishschicht einzusetzen,
bei welcher die Vernetzung mit Platin als Vernetzungskatalysator
erfolgt ist.
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Erfindungsgemäß enthält die Finishschicht zwischen
1,5 und 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Finishschicht,
vorzugsweise zwischen 6 und 12 Gew.-% Polysiloxan.
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Vorzugsweise
ist das Polysiloxan in der überwiegend
mit Polyurethan gebildeten) Finishschicht in Form von kleinsten,
festen Partikeln bzw. von festen Mikropartikeln eingebettet. Neben
diesen festen Kleinst-Partikeln, welche bevorzugter Weise Eigenschaften
wie ein sehr weicher Silikonkautschuk aufweisen, können auch
höhenmolekulare
Silikone, die über
eine Dispersion oder Emulsion eingebracht worden sind, enthalten
sein.
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Bevorzugter
Weise bestehen die Hauptbestandteile der Finishschicht aus einem
mittelharten verzweigten Polyurethan, das durch eine letztlich verfestigte
Dispersion gebildet ist.
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Die
erfindungsgemäß voll ausgefüllten Hohlräume und
Kapillaren, bzw. besser gesagt, die dieselben wandungsverbunden
bzw. -verankert füllenden Form-Füllkörper in der Finishschicht sind
mit der Mittelschicht einstückige
Bestandteile der Mittelschicht.
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Die
Mittelschicht selbst besteht günstiger Weise
ebenfalls aus einer letztlich verfestigten, an sich bekannten Polyurethandispersion,
die vor dem Vernetzen thermoplastische Eigenschaften aufgewiesen
hat.
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Im
Gegensatz zur Finishschicht, bei der vorteilhafter Weise bereits
vor dem Vernetzen eine zumindest teil-verzweigte Struktur besteht,
weist die Mittelschicht günstiger
Weise eine gewissermaßen unverzweigte,
bzw. lineare Struktur auf und verfügt über hervorragende Klebeeigenschaften.
Durch eine dann erfolgende Vernetzung werden deren mechanische Eigenschaften
wesentlich verbessert und die vorher bestandenen thermoplastischen
Eigenschaften aufgehoben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen
und wesentlich, dass Material der Mittelschicht in die in der Finishschicht
vorhandenen Kapillaren, Öffnungen, Höhlungen,
Hohlräume,
Poren, Hohlröhren
dieselben voll ausfüllend
eindringt und sich mit deren Wandungen verbindet bzw. sich dort
verankert, wobei durch eine zusätzliche
mechanische Verankerung eine hohe Hafteigenschaften der beiden Schichten aneinander
erreicht wird.
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Eine
besonders gute Haftung wird erreicht, wenn die Finishschicht zu
der mit ihr verbundenen, vorzugsweise als homogene Klebeschicht
ausgebildeten, Mittelschicht hin pro cm2 zwischen
20 und 3, insbesondere zwischen 18 und 5, Kapillaren, Rohre, Poren
oder Rückseitenvertiefungen
aufweist.
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Die
Mittelschicht und die Verbindungsschicht weisen vorteilhafter Weise
zusammen eine höhere Schichtdicke
auf als die Finishschicht.
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Sie
besitzen vorzugsweise beide den nahezu gleichen chemischen Aufbau,
der jedoch gezielt abweichend ist zu dem chemischen Aufbau der Finishschichts.
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Keinesfalls
unerwünscht
ist es, wenn Material der zusammenhängenden wasserdichten Verbindungsschicht
mit in die Hohlräume, Öffnungen,
Ausnehmungen, Poren, Gänge,
Rohre der Finishschicht hineinragt.
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Die
Finishschicht mit ihrem erfindungsgemäß hohen Silikonanteil verfügt durch
den hohen Anteil an Polysiloxanen über die gewünschte weiche Haptik sowie über eine
hohe Abrieb- und Farbabriebsfestigkeit.
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Trotz
des hohen Silikonanteils in der Finishschicht, der bekanntlich an
sich einen Trenneffekt hat, entsteht eine untrennbare Verbindung
der drei Schichten der Beschichtung dadurch, dass die Mittelschicht
und gegebenenfalls eben auch die Verbindungsschicht in die Kapillaren
und Öffnungen
der Finishschicht eindringen und sich dort verankern. Durch diesen
gewissermaßen
zusätzlichen ”Vernietungseffekt” entsteht
eine tatsächlich
untrennbare Verbindung der drei Schichten miteinander, und dies, wie
sich zeigte, im Wesentlichen unabhängig von der Art und Menge
des Silikonanteils in der Finishschicht. Diese untrennbare Verbindung
bleibt auch unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und Nässe voll
bestehen.
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Die
mit der verfestigten Polyurethandispersion gebildete Verbindungsschicht
stellt sicher, dass die gesamte Beschichtung auch fest mit den geschliffenen
(bekannt) und/oder aber gemillten und/oder gestollten Spaltleder
verbunden ist. Durch den gewissermaßen ineinander dringenden bzw.
verschachtelten Aufbau der Beschichtung wird nicht nur eine untrennbare
Haftung der Schichten aneinander erzielt, sondern es sind auch alle
Poren, Kapillaren, Öffnungen
der Finishschicht selbst voll und wasserdicht verschlossen.
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Obwohl
die Gesamtstärke
der Beschichtung maximal 0,15 mm beträgt, besser jedoch dünner ist als
0,15 mm, und vorzugsweise etwa 0,12 mm beträgt, ist sie von der Oberseite
her vollkommen wasserdicht. Sie ist weiteres luftdicht und verfügt auch über keine
nennenswerte Wasserdampfdurchlässigkeit.
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Die
Dicke der Finishschicht beträgt
vorteilhaft zwischen 30 und 45% und jene der Mittelschicht und Verbindungsschicht
gemeinsam zwischen 70 und 55% des Gesamtaufbaus der neuen Beschichtung.
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Die
erfindungsgemäßen beschichteten Spaltleder
erfüllen
alle Parameter der Fahrzeugindustrie. Sie sind dauerbiegefest, weich
und extrem abriebfest. Die Abriebfestigkeit derselben liegt etwa zehn
Mal so hoch wie bei herkömmlichen
Narbenledern für
Fahrzeuge.
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Die
Haftung nach einer Wasserlagerung von 24 h in Anlehnung an ISO 11644
wird mit 10 N leicht erfüllt.
Der Wert liegt hier um das Dreifache höher als bei herkömmlichen
Autoledern
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Die
erfindungsgemäße Beschichtung
verändert
ihre Eigenschaften auch nicht beim Klimawechseltest, die Beschichtung
wirkt gewissermaßen
als Versiegelung und verhütet
den Zutritt von Feuchtigkeit, die, wenn sie Zugang hätte, die
Dehn- und Schrumpfeigenschaften des Leders negativ beeinflussen
würde.
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Die
beschichteten Spaltleder sind optimal geeignet für hinterschäumte Bauteile und für Teile, die
mit der menschlichen Haut in Berührung
kommen, wie z. B. Lenkräder,
Mittelkonsolen, Schalthebelknäufe,
Armauflagen, außerdem
für Bootsausstattungen,
Krankenhaus- und Sanitärartikel
usw..
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Ferner
sind sie geeignet für
Arbeitsschuhe, die im Nassbereich getragen werden und für Winter-Straßenschuhe,
bei denen keine Salzränder
mehr auftreten.
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Weder
die Mittel- noch die Verbindungsschicht enthalten Silikone.
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Obwohl
die Gesamtbeschichtung der neuen Leder dünner ist als 0,15 mm ist, weist
sie nicht nur hervorragende mechanische und physikalische Eigenschaften
auf, sie ist in Folge des hohen Silikonanteils ihrer Finishschicht
sehr weich und griffsympathisch und gegen wässrige Verschmutzungen praktisch
immun. Die ist besonders wichtig bei nubuk-artigen Oberflächen.
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Die
Haptik-Eigenschaften können
noch verbessert werden, wenn die Mittel- und/oder Verbindungsschicht
an sich bekannte Mikrohohlkugeln mit einem Volumenanteil von weniger
als 10% enthält bzw.
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Leder
sind weich, wenn sie vor dem Beschichten nicht nur in bekannter Weise
geschliffen, sondern auch, wie erfindungsgemäß vorgesehen sein kann, einem
Mill- und/oder Stollvorgang unterzogen worden sind. Dadurch wird auch
die Haftung noch verbessert, weil Schleifstaub und lose Fasern von
der Lederoberfläche
entfernt bzw. dort zumindest reduziert werden.
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Obwohl
die Finishschicht höchstens,
insbesondere weniger als, 45%, der Gesamtstärke der dünnen Gesamtzurichtung ausmacht,
kann sie jede beliebige Oberflächenstruktur
zeigen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
besitzt die Finishschicht das Aussehen und den angenehmen Griff
eines Nubuk-Leders. Erfindungsgemäß kommt das dadurch zustande,
indem die Silikonmatrize für
die Außenfläche der
Finishschicht eine im Negativ nubuk-artige, raue Oberfläche mit
Erhöhungen
und Vertiefungen im Bereich zwischen 0,0005 und 0,008 mm aufweist,
was auch eine Folge des hohen Silikonanteils in der Finishschicht
ist.
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Beim
Schleifen eines geschäumten
Kunststoffkörpers
mit vorzugsweise einer runden Zellenstruktur werden auf dessen Oberfläche runde
Zellen mehr oder weniger weit geöffnet
und es entstehen auf dem Kunststoffkörper geöffnete Zellen. Diese Struktur
wird über
die warme Silikonmatrize auf die Oberfläche der Finishschicht übertragen.
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Diese – wie bei
einem Nubukleder aussehende – Oberfläche kann
auch noch z. B. zusätzlich
eine Prägestruktur
aufweisen.
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Auch
eine solche Oberfläche
erfüllt
die Anforderungen der Fahrzeug- und Schuhindustrie voll. Dadurch
dass die, wie beim Nubuk-Effekt wirkenden, ”offenen Zellen” ja nur
in der Oberfläche
der Finishschicht angeordnet sind, nimmt die Schicht kein Wasser
auf und lässt
selbstverständlich
auch kein Wasser hindurch.
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Erfindungsgemäß kann weiteres
vorgesehen sein, dass die Finishschicht eine weniger als 0,005 mm
Dicke aufweisende Auflage aus einem Silikonkautschuk, gebildet aus
einer wässrigen
Silikonemulsion mit einer Partikelgröße im Nanometer-Bereich, aufweist.
Dadurch wird die Vermeidung von Nassverschmutzung wesentlich verbessert,
ebenso das Knarzverhalten. Diese extrem dünne Schicht verbessert nicht
zuletzt auch das Brandhemmverhalten des neuen beschichteten Spaltleders.
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Das
erfindungsgemäße Spaltleder
kann optimal für
LKW-Sitzbezüge
sowie Autobus-Sitzbezüge vor allem
in Kombination mit Textilien eingesetzt werden.
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Die
oben beschriebenen und verschiedenen Ausführungsformen und Variationen
der erfindungsgemäßen bzw.
erfindungsgemäß erhaltenen
Spaltleder, sowie insbesondere auch von deren Beschichtungen und
Ausbildungsformen bilden die bevorzugten Gegenstände der Ansprüche 2 bis
36.
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert:
Die 1 bis 4 zeigen
schematische Ansichten der Querschnitte durch den oberflächennahen
Bereich der neuen, mit Beschichtung versehenen erfindungsgemäßen Spaltleder
und die 5 und 6 vergrößerte Aufnahmen
der Außen-Oberfläche der Finishschicht,
deren Struktur mit einem geschäumten Polymer
gebildet worden ist.
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Die 1 zeigt
das die Grundlage bildende Spaltleder 1, dessen Oberfläche 10 von
seiner Narbenschicht befreit ist. An diese Oberfläche 10 schließt satt
die an dieselbe flächig
gebundene, aus einer verfestigten, überwiegend Polyurethan enthaltenden
Dispersion gebildete Verbindungsschicht 2 an, deren oberseitige
Außenfläche 20 an
eine vorzugsweise ähnlich
zusammengesetzte und mit derselben, gegebenenfalls sogar teilweise
chemisch, verbundene Mittelschicht 3 grenzt.
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Diese
Mittelschicht 3 ist über
ihre Oberfläche 30 mit
der silikon- bzw. polysiloxanhaltigen, an ihrer Oberfläche 40 eine
etwa hügelartigen
Struktur 41 aufweisenden Finishschicht 4 verbunden.
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Insgesamt
bilden die drei eben näher
beschriebenen Schichten 2, 3 und 4 die
db dicke Beschichtung 5 des erfindungsgemäß beschichteten Leders 100,
wobei die gemeinsame Dicke dvm der Schichten 2 und 3 höher ist,
als die Dicke df der Finishschicht 4.
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Wesentlich
ist nun, dass sich in der z. B. auf einer heißen Matrize hergestellten Finishschicht 4 dort
mittels Erhebungen der Matrize gebildete, von ihrer unteren Grenzfläche 40' der Finishschicht 4 entweder
bis zu deren Oberfläche 40 hin
voll durchgehende Röhren,
Gänge,
Poren, Hohlräume 45 erstrecken
und/oder sich Ausnehmungen, ”Vertiefungen” 45' in die Finishschicht
zumindest dort hineinziehen, jedoch noch innerhalb der Finishschicht 4 enden.
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In
diese anfänglich
vorhandenen Röhren, Gänge 45 und/oder
Ausnehmungen, ”Vertiefungen” 45' ragen -mit
dem Polymermaterial der Mittelschicht 3 gebildete und mit
demselben einstückige,
hier schematisch als etwa zylindrische Zapfen gezeigte, die genannten
Röhren,
Gänge 45 und
die Ausnehmungen, Vertiefungen 45' immer voll erfüllende und an deren Seitenwände schlüssig gebundene Form-Füllkörper bzw. – Füllausstülpungen 36 bzw. 36', welche bei
durchgehenden Poren 45 dort bis an die Oberfläche 40 der
Finishschicht 4 reichen.
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Die
Form-Füllkörper 36, 36' sind aus einer vor
der Verfestigung hohe Klebrigkeit besitzenden Polymer-Dispersion
gebildet, die letztlich in gleicher Weise wie die die übrige Mittelschicht 3,
z. B. durch Vernetzung, zur Mittelschicht 3 verfestigt
worden ist.
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Pro
cm2 Finishschicht-Oberfläche 40 sind durchschnittlich
etwa 5 bis 10 die Schicht 4 voll und/oder
nicht voll durchsetzende Poren; Ausnehmungen 45, 45' vorhanden.
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Bei
sonst gleichbleibenden Bezugszeichenbedeutungen ist aus der 2 zu
ersehen, dass die hier gezeigten, voll durchgehenden Gänge, Röhren 45 etwa
mit kegelstumpfförmigen
Ausstülpungen 36 der
Mittelschicht 3 ausgefüllt
sind, die bis zur Außen-Oberfläche 40 der
Finishschicht 4 hindurch reichen.
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Innerhalb
einer dieser Ausstülpungen 36 ist von
der Verbindungsschicht 2 her eine hier auch etwa kegelförmige Ausnehmung 35 ausgebildet,
welche ihrerseits mit einem in dieselbe eingedrungenen, etwa kegelförmigen Form-Füllkörper 26' aus dem Polymermaterial
der Verbindungsschicht 2 gefüllt ist.
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Weiters
zeigt die 3 – bei sonst gleichbleibenden
Bezugszeichenbedeutungeneine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leders 100 mit
kegelstumpfförmiger,
bis zur Außen-Oberfläche 40 der
Finishschicht 4 durchreichender Pore 45 welche mit
einem durchgehenden Zapfen 36 aus dem Polymermaterial der
Mittelschicht 3 voll erfüllt ist.
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Hier
weist der Zapfen 36 selbst ebenfalls eine voll bis zur
Oberfläche 40 der
Finishschicht 4 durchreichende Pore 35 auf, welche
ihrerseits mit einem inneren Zapfen 26 aus dem Polymermaterial
der Verbindungsschicht 2 voll ausgefüllt ist, der ebenfalls erst
an der Finishschicht-Oberfläche 40,
dort freiliegend, endet.
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Die 4 zeigt – bei sonst
gleichbleibenden Bezugszeichenbedeutungen – einen Schritt durch ein erfindungsgemäßes beschichtetes
Spaltleder 100, wobei dort die Verankerungsporen 45' in der Finishschicht 4 nicht
bis zur Außen-Oberfläche 40 durchgehen
und somit auch nicht die dieselben füllenden Schichtverankerungszapfen 36' aus dem Polymermaterial
der Mittelschicht 3.
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Bei
der 4 ist gut zu erkennen, wie die Außenoberfläche 40 der
Finishschicht 4 durch die ”vielkugelige” Oberfläche, z.
B. eines kugelig geschäumten
Polymers, mit einer Hohl-Halbkugelstruktur 41 ausgebildet
ist.
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Die 5 und 6 zeigen – bei sonst gleichbleibenden
Bezugszeichenbedeutungen – in 100facher
Vergrößerung – jeweils
eine Draufsicht auf die soeben erwähnte, viele etwa halbkugelige
Vertiefungen aufweisende, Außenoberfläche 40 der
Finishschicht 4 des in der 4 gezeigten
beschichteten Spaltleders 100.
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In
der Finishschicht sind insgesamt 1,5 bis 20 Gew.-% Polysiloxane
enthalten. Bei Narbenleder oder Leder mit technischer Oberfläche beträgt dieser Gehalt
an Polysiloxanen vorzugsweise 4 bis 12 Gew.-%, bei Leder mit nubukähnlicher
Oberfläche vorzugsweise
10 bis 18 Gew.-%.