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Die Erfindung betrifft einen Auftragwagen für warm aufzutragende Medien, insbesondere Bitumen,
Klebmassen, Lacke und ähnliche zähflüssige Massen, mit einem beheizbaren Vorratsbehälter und einer quer zur
Bewegungsrichtung des Wagens verlaufenden Auftragkammer für das fliessfähige Medium, die nach unten offen ist.
Auftragwagen der genannten Art dienen dazu, beim Bedecken von geneigten und horizontalen Dach- oder andern Flächen Bitumenklebemassen u. dgl. aufzutragen, die diese Flächen entweder bedecken oder als
Verbindungsschicht für Dachpappe u. dgl. Beläge dienen.
Es ist ein Auftragwagen der oben genannten Art bekannt, bei dem es zwar möglich ist, bei günstigen
Fliessbedingungen eine schmale Auftragkammer zu beschicken. Es ist jedoch fast unmöglich, eine grössere
Arbeitsbreite zu erzielen, da die Viskosität der Massen auf Grund ihrer unterschiedlichen Beheizung am Rande der Auftragkammer grösser ist als in der Mitte. Solche fliessfähigen Massen erweisen sich erst dann als bearbeitbar, wenn eine Heizmöglichkeit gegeben ist, die eine gleichmässige Hitzeabgabe ermöglicht. Daher haben bekannte Auftragwagen bisher den Anforderungen der Praxis nicht genügen können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Auftragwagen für fliessfähige Medien zu schaffen, denen die
Nachteile des Standes der Technik nicht mehr anhaften, die leicht bedienbar sind und bei denen es allein durch leichte Regulierung des Auftragdrucks an der Deichsel des Wagens gelingt, die richtige Massendicke sofort und ohne mechanische Zwischenglieder zu kontrollieren. Es sollen sich auch beim Stehenbleiben (z. B. bei
Dachpappen-Rollenwechsel) keine Bitumenpfützen bilden, sondern es soll unmittelbar sofort zügig weitergearbeitet werden können.
Mit dem Wagen soll weiterhin möglich sein, kleinere Bodenunebenheiten auszugleichen, wobei der Wagen leicht bedienbar bleibt.
Diese Aufgaben werden gelöst durch einen Auftragwagen, bei dem die Seitenwände der Auftragkammer aus je einer Gummischürze bestehen und bei dem die Auftragkammer einen Heizkanal aufweist, von dem aus das
Medium mit Heizluft umspült wird.
Zur besseren Dosierung und Erhöhung der Fliesseinstellung wird vorgeschlagen, an der in
Bewegungsrichtung hinteren Gummischürze des Wagens am Unterrand Zacken vorzusehen.
Weiterhin hat sich als vorteilhaft erwiesen, die manuelle Dosierung zu erleichtern, wenn die Gummischürze mit einer gewissen Vorspannung, vorzugsweise in ihrer Längsrichtung um zirka 1, 5%, ausgestattet ist.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Auftragwagens nach der Erfindung, Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch eine Auftragkammer, einen Heizkanal und die Verteilereinrichtung für das Medium, Fig. 3 einen Schnitt durch ein Rad gemäss der Erfindung und Fig. 4 die Unterseite einer Gummischürze im vergrösserten Massstab.
Gemäss Fig. 1 besteht der Auftragwagen aus einem Vorratsbehälter--l--für das aufzutragende Medium (Masse), an dem eine Führungsdeichsel--2--, eine sich quer zur Fahrtrichtung des Auftragwagens erstreckende langgestreckte Auftragkammer--3--und drehbare Räder --4-- befestigt sind.
Der Vorratsbehälter--l--weist eine obere Öffnung zum Einfüllen der Masse und sein Boden zur
Sammlung der Massenreste schräg zusammenlaufende Wände und am deichselseitigen Ende eine durch einen Bowdenzug--12--fernbedienbare Ventilkugel--29-- (Fig. 2) auf.
Der Boden und die Seitenwände des Vorratsbehälters--l--sind von einer Heizkammer--7-- umgeben, die am Wagenheck eine Öffnung aufweist (nicht gezeigt), durch die hindurch eine Gasflamme eingeleitet werden kann. Durch eine solche Beheizung kann der Inhalt des Vorratsbehälters nach einem etwaigen Erstarren wieder auf seine Auftragtemperatur gebracht werden.
Die Deichsel--2--weist an ihrem Ende einen Handgriff --11-- auf, an dem der Betätigungshebel --13-- für den Bowdenzug --12-- befestigt ist. Die Deichsel kann nach Bedarf gedreht werden, so dass der Auftragwagen auch von seinem Ende oder von der Seite her bedient werden kann.
Zur Einstellung des Anpressdrucks der Auftragkammer--3--ist die Anpressfedern--9--verbindende Achse --10-- über einen Hebel --14-- veränderbarer Länge mit der Deichsel--2--verbunden. Wird der Hebel --14-- länger gestellt, kommt die Auftragkammer zwischen den Rädern--4--und den Federn --9-- höher und der Anpressdruck wird geringer. Die Wirkung ist bei Verkürzung des Hebels--14-- umgekehrt.
Die Achse--10-der Federn-9--trägt weiterhin zwei Schubrollen--15--, vor die die abzurollende Dachpappenbahn gelegt wird und die knapp über dem Boden, aber von diesem frei laufen, in horizontaler Ebene beschränkt schwenkbar sind und die aufzulegende Dachpappenbahn vor sich her rollen.
Der Hebel--14--ist als federbelasteter Kniehebel ausgelegt, der in gestrecktem Zustand steif ist und bei einem Druck auf das Kniegelenk über seinen Totpunkt hinausbewegt wird und dann sofort einknickt. Der Hebel kann auf diese Weise zum Freikommen von der Dachpappenrolle zum Verschwenken und Drehen des Auftragwagens mit einem Handgriff hochgeschwenkt werden. Umgekehrt kann er auch mit einem Handgriff hinter der Dachpappenrolle niedergelassen werden und arretiert sich dort selbst.
Die Laufräder --4-- des Auftragwagens sind nahe der Mitte zwischen der Vorratsbehältermitte und dem deichselseitigen Ende angebracht, um damit das Gewicht der Auftragkammer auszugleichen. Um beim
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überfahren einer Fläche, auf die bereits Masse aufgebracht wurde, ein Anhaften dieser Masse an den Rädern - zu verhindern, sind die Räder --4-- des Bitumenauftragwagens mit einem Mantel aus Silikonkautschuk versehen. Die Fig. 3 zeigt ein Rad-4--im Schnitt mit einem darübergezogenen Mantel - aus Silikonkautschuk. Das Rad ist über eine Nabenbohrung --26-- an der Achse des Wagens angebracht.
Selbstverständlich können diese Räder auch bei allen andern Gerätschaften Verwendung finden, die zumindest zeitweise oder gelegentlich über eine Fläche fahren werden, die mit bituminöser Klebemasse beschichtet worden ist.
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Längsrichtung (Querrichtung der Auftragwagenbewegung) eine Vorspannung von zirka 1, 5% aufweisen. Diese Vorspannung verhindert, dass sich bei Erwärmung der Schürze --5-- diese auf Grund ihrer Längendehnung gegenüber ihrer Einspannung an ihrem Unterrand in Wellen legt.
Die in Bewegungsrichtung hintere Gummischürze --6-- weist an ihrer unteren Längskante Zacken --21-- auf, die einen Abstand von Zackenspitze zu Zackenspitze von 3 mm und ein Zackenhöhe von 10 mm aufweisen. Wenn der Auftragwagen von einer Person geschoben wird, so kann diese Person über die Deichsel den Druck auf die Auftragkammer und damit auf die Gummischürze --6-- der Auftragkammer nach Wunsch gestalten und damit über die Zackenbiegung die Menge des ausfliessenden Materials je nach deren Viskosität einstellen.
In der Mitte des Bodens des Behälters --1-- befindet sich gemäss Fig. 2 vorn ein durch den Bowdenzug - bedienbares Ventil mit einer Verschlusskugel --29--, einem Federglied --31--, das die Verschlusskugel--29--in die Schliessstellung drängt und einem Zuführungsrohr--32--für die Masse,
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--28-- eingesetzt- von ihrem Sitz auf dem Zuführungsrohr --32-- wegbewegt und gibt je nach Stellung des Betätigungshebels --13-- des Bowdenzugs --12-- einen mehr oder weniger grossen Ringspalt für den Zufluss der Masse aus dem vorratsbehälter --1-- in die Auftragkammer--3-frei. Wenn der Bowdenzug--12-- zurückgestellt wird, schliesst die Kugel --29-- wieder. Auf diese Weise kann eine genaue Mengenregelung der austretenden Masse erfolgen.
Das Zuführungsrohr --32-- selbst kann entweder durch die Elastizität des Behälterbodens--28--
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--3-- eineGummischürzen--5 und 6--trägt, die an den Enden des Verteilerkanals zusammenlaufen und dort seitlich überstehende Lippen bilden.
Der Verteilerkanal --22-- weist rechteckigen Querschnitt auf, und die Masse tritt durch Öffnungen, die in der Mitte und den seitlichen Enden des Rohrbodens sitzen, in den Raum zwischen den Gummischürzen--5 und 6--aus.
Über der mittleren Öffnung des Rohrbodens sitzt ein Ventilglied-23--, das über einen Stellhebel - -33-- eingestellt werden kann, der feststellbar ist und je nach Stellung die Masse gleichmässig in beide Seiten des Verteilerkanals--22--und die Mitte des Raumes zwischen den Gummischürzen--5 und 6--leitet, oder
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Umleitung der eintretenden Masse in eine der Seiten des Verteilerkanals-22--, wenn der Stellhebel-33entsprechend geneigt wird, und einem halbrunden, in die mittlere Öffnung des Bodens des Verteilerrohres --22-- eingreifenden Teil, der bei einer Neigung des Hebels--33--die mittlere Öffnung im zunehmenden Masse schliesst.
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Der erfindungsgemässe Auftragwagen löst die an ihn gestellten Aufgaben auf einfachste Weise. Sein besonderer Vorteil besteht darin, dass er für den Fachmann überraschend eine Ersparnis an aufzutragender Masse bis zu 30% bringt und weiterhin eine Aufpressung der Dachpappe in einem Masse gewährleistet, die sonst nicht möglich ist. Die dazu nachgeschleppte Achse --10-- weist eine grosse Anzahl von zur Bewegungsrichtung
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querstehenden Stahlfederblättern --9-- auf, z. B. 2 mm stark, die eine gleichmässige hohe Anpresskraft abgeben, da ihre Auflagefläche ausserordentlich gering ist und die Einzelfeder nachgiebig ist.
An den Enden der Auftragkammer weist diese vertikal verlaufende Verstärkungsleisten--34--und darunter liegende elastische Stützglieder auf, um ein Abbiegen der Gummistreifen-5 und 6-an den Enden zu verhindern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Auftragwagen für warm aufzutragende Medien, insbesondere Bitumen, Klebmassen, Lacke u. ähnl. zähflüssige Massen, mit einem beheizbaren Vorratsbehälter und einer quer zur Bewegungsrichtung des Wagens verlaufenden Auftragkammer für das fliessfähige Medium, die nach unten offen ist, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die Seitenwände der Auftragkammer (3) aus je einer Gummischürze (5,6) bestehen und die Auftragkammer (3) einen Heizkanal (24) aufweist, von dem aus das Medium mit Heizluft umspült wird.
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