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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Leim und Gelatine aus mehl-oder griesförmigem Leimgut.
Die bisherigen Verfahren und Vorrichtungen zur Gewinnung von Leim und Gelatine aus Knochen, Leimleder und anderen leimgebenden Substanzen, bei welchen erhitztes Wasser auf die leimgebenden Substanzen zur Einwirkung gebracht wird, besitzen den Ubelstand, dass die leimgebenden Substanzen bei der Entleimung mit der klebrigen Leimbrühe gemischt, sich zusammenballen und zusammenbacken, wodurch eine vollständige Entleimung der leimgebenden Substanzen vereitelt wird.
Dieser Übelstand wird nun durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, dass den Rohmaterialien eine horizontale, spiralförmige Bewegung erteilt wird, wobei die Wasserteilchen mit den leimgebenden Substanzen in vertikalen Ebenen Wirbel ausführen, durch welche das Material gezwungen wird, dauernd an der Heizfläche vorbeizustreichen. Hiedurch wird nicht allein ein sehr schnelles Entleimen der leimgebenden feinst zerkleinerten Substanz bis zur äussersten Grenze ermöglicht, sondern auch der Bedarf an Kraft und Dampf auf ein ver- hältnismässig geringes Mass beschränkt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des soeben gekennzeichneten Verfahrens ist in den Fig 1-3 der beiliegenden Zeichnung in Seitenansicht bzw. Querschnitt und Draufsicht zur Darstellung gebracht und besteht in ihren Hauptteilen aus den zylindrischen Röhren 1, 2, welche in horizontaler Lage befestigt und mit einer unten angebrachten Heizvorrichtung 3 bzw. versehen sind. Letztere kann in Form eines Dampfmantels oder als direkte Heizung eingerichtet sein. Der Dampfmantel kann auch das ganze Rohr umgeben.
Die zylindrischen Röhren sind an den Enden mit Bogenstücken 5 bzw. 6 versehen, in welchen sich oben und unten Mannlöcher 7 bzw. 8 befinden. Dieselben dienen zur Füllung bzw. Entleerung des Apparates. In den Böcken 9, 10 ist die Welle 11 gelagert, welche bei 12 und 13 durch Halslager gestützt ist. Auf der Welle 11 ist die Losscheibe 14 und die Festscheibe 15 angeordnet.
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schraubenähnlicheFlügelrad27befestigt.
1 ie Handhabung und Wirkungsweise des Apparates ist folgende :
Man füllt den Apparat mit mehr oder minder vorgewärmtem Wasser, sowie mit den leimabgebenden Substanzen, worauf die Welle 11 zum Rotieren veranlasst wird. Letztere überträgt
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das Flügelrad 26 bzw. 27. Dadurch, dass die Flügelräder in Rotation versetzt werden, wird das im Apparat befindliche erhitzte Wasser gezwungen, einen horizontalen, in sich wirbelnde)) Kreis- strom zu erzeugen, welcher die dem Wasser beigemischten kleinst zerteilten Rohmaterialien ill
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gewaschen wird. Durch fortwährendes Vorübertreiben des Gemisches an den Heizvorrichtungen wird die denkbar beste Wärmeausnutzung erzielt.
111 den) gleichen Apparat kann auch das Waschen der Rohmaterialien vollzogen werden.
Kleidet man diesen Apparat mit gegen Säure widerstandsfähigem Material aus, z. B. Holz.
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der Knochenteilchen mit Chemikalien oder Säuren in dem gleichen Apparat vorgenommen werden.
Zur besseren Extraktion des Leimes und der Gelatine kann der beschriebene Kreislauf unter Druck uder Luftleere bewirkt werden. Ein weiterer sehr bedeutender Vorzug der zur Durch-
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Teile können die Siebe 32, 33 ohne weiteres eingelegt werden. Zu diesem Zweck können an der Innenseite der genannten Teile entsprechende Knaggen vorgesehen sein, auf welchen die Bleche
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der Innenwandung vorgesehenen Ansätzen 35 aufgehängt. Damit nun die Bleche über die Ansätze hinweggehoben werden können, sind die Bleche mit entsprechenden Aussparungen 36 versehen, welche gestatten, die Bleche an den Ansätzen J5 vorbeizuführen.
Hierauf können die Bleche in Richtung ihrer Achse entsprechend verschoben werden, so dass nun die Ausschnitte 36 von den Ansätzen hinwegbewegt und die Bleche von den Ansätzen gestützt werden. Die Bleche 30-33, deren Zahl natürlich eine beliebige sein kann, sind mit Rändern 37 versehen.
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Man füllt den Apparat zunächst mit kaltem Wasser und lässt ihn ziemlich voll laufen, worauf die Flügelräder 26,27 in Gang gebracht und hiedurch eine wirbelnde Bewegung des Wassers erzeugt wird. Das Leimgut wird dann sukzessive in den Apparat eingeschüttet, so dass in demselben ein wirbelnder gleichmässiger Strom von Mehl und Wasser entsteht.
Nach einiger Zeit verlangsamt man den Strom oder lässt ihn ganz aufhören, was zur Folge hat, dass sich das Leimgut in dünner Schicht fast vollständig gleichmässig auf den Siebboden 30-33 absetzt. Nach dem Ablassen des Wassers kann dann Dampf unter jedem Druck auf das auf den Siebböden aus- gebreitete Leimgut zur Einwirkung gebracht werden. Hiedurch wird nicht nur der Vorteil erreicht, dass man eine gleichmässige, mit Dampf durchspült Masse hat, sondern dass man auch einen sehr schwachen Druck für kürzere Zeit als gewöhnlich verwerten und doch ein gutes Durchdringen des Leimgutes mit Dampf erreichen kann.
Nach der Einwirkung des Dampfes auf das Leimgut kann man das Leimgut mit heissem oder überhitztem Wasser im spiralförmigen Wirbelstrom auslaugen, welchen man dann wiederum verlangsamt, so dass dasselbe Leimgut nach der ersten Auslaugung wieder in gleicher Weise in gleichmässigen dünnen Schichten auf den Sieben 30-33 sich ablagert und dann wieder nach Ablassung der Flüssigkeit dem Dampfdruck ausgesetzt wird.
Die Vorteile dieser Arbeitsweise sind folgende :
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werden, wodurch ein gleichmässiges Durchtränken des Leimgutes ermöglicht wird. Da nicht anzunehmen ist, dass die Teilchen nach Aufhören des Wirbelstromes stets ihre frühere Lage auf den Sieben einnehmen werden, so werden bei jeder nächstfolgenden Leimgutablagerung auf den Sieben 30-33 stets andere Leimgutteilchen nach oben zu liegen kommen, wodurch eine voll-
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auf das in dünner Schicht ausgebreitete Leimgut wird auch bei schwachem Dampfdruck die Arbeitszeit wesentlich verkürzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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bei welchem erhitztes Wasser in einem heizbar eingerichteten Behälter auf die leimgebenden Substanzen zur Einwirkung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass man den leimgebenden Substanzen, sowie dem erhitzten Wasser eine fortschreitende Bewegung auf einer endlosen Bahn
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erteilt, während welcher Bewegung das erhitzte Wasser mit den leimgebenden Substanzen Wirbel ausführt, durch welche das Leimgut gezwungen wird, dauernd an den Heizflächen des Behälters vorbeizustreichen.