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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrradrahmen, insbesondere für Kinderfahrräder, bei dem die
Sattelstütze, die in einem Sitzrohr teleskopartig verschiebbar und festklemmbar geführt ist, die Hinterradgabel und eine einerseits an der Sattelstütze, anderseits an den Schenkeln der Hinterradgabel schwenkbar angelenkte
Doppelstrebe einen Dreiecksverband für die Hinterradabstützung bilden.
Um mit einem Fahrrad möglichst bequem und angenehm fahren zu können, muss es für den betreffenden
Fahrer körpergerecht, d. h. die Abstände zwischen Sattel und Tretlager einerseits und zwischen Sattel und Lenker anderseits müssen den Bein- bzw. Armlängen des Fahrers angepasst sein. Lenker und Sattel sind daher üblicherweise am Fahrradrahmen verstellbar montiert, was eine nachträgliche Anpassung erlaubt. Vor allem bei Kinderfahrrädem ist nun die Einstellbarkeit der Sattellage von besonderer Bedeutung, da hier eine Anpassung an sehr unterschiedliche Grössenverhältnisse erforderlich ist. Selbstverständlich darf aber durch die Verstellbarkeit des Sattels die Stabilität des Fahrrades nicht beeinträchtigt werden.
Gemäss der brit. Patentschrift Nr. 20, 386/1896 ist nun bereits ein Fahrradrahmen bekannt, bei dem die
Sattelstütze teleskopartig in einem festen Sitzrohr geführt und eine Veränderung der Sattelhöhe durch
Verschieben der Sattelstütze in Längsrichtung des Sitzrohres erreichbar ist. Um dabei eine gute Sattelabstützung in jeder Sattellage zu erhalten, ist eine Doppelstrebe vorgesehen, die die Hinterradgabel mit der Sattelstütze verbindet und damit sowohl die Stabilität der Hinterradlagerung als auch der Sattelabstützung gewährleistet.
Bei diesem Fahrradrahmen kann also die Sattelhöhe in ausreichendem Mass aber nicht der Abstand des Sattels vom
Lenker verändert werden, da, wie üblich, der Lenker ausziehbar in einem zum Sitzrohr annähernd parallelen
Steuerrohr gelagert ist und sich daher durch die teleskopartige Verschiebung der Sattelstütze im festen Sitzrohr mit der unterschiedlichen Höhenlage des Sattels eine ungenügende Abstandsänderung des Sattels vom Lenker ergibt. Ausserdem muss, um eine Verschiebung des Sattels überhaupt möglich zu machen, auch die Doppelstrebe selbst verlängerbar sein, was einen zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Nach der österr. Patentschrift Nr. 258724 gibt es auch bereits einen Fahrradrahmen, der aus einem entsprechend gebogenen, einstückigen Tragrohr besteht, an dessen einem Ende, das als Sitzrohr dient, die Sattelstütze verschwenkbar angeschlossen ist. Durch das Verschwenken der Sattelstütze gegenüber dem Sitzrohr können selbstverständlich die Abstände zwischen Sattel und Tretlager einerseits und Sattel und Lenker anderseits verändert werden, wobei die Anpassungsfähigkeit der Sattellage von der Länge der Sattelstütze und ihrem Schwenkbereich abhängig ist. Nachteilig dabei ist jedoch, dass sich im unteren Schwenkbereich eine zu geringe Änderung des Abstandes zwischen Sattel und Lenker, im oberen Schwenkbereich aber eine zu geringe Änderung des Abstandes zwischen Sattel und Tretlager ergibt.
Ausserdem wird die Sattelstütze in jeder Lage nur durch Klemmung des Schwenklagers zwischen Stütze und Sitzrohr fixiert, wodurch eine stabile Sattellagerung keinesfalls gegeben und das Schwenklager ziemlich hohen Belastungen ausgesetzt ist. Bei einer etwaigen Beschädigung dieses Schwenklagers bzw. bei einem Versagen der Klemmvorrichtung ist dann die Benutzung des Sattels und damit des Fahrrades überhaupt nicht mehr möglich, da der Sattel samt seiner Stütze nach unten abklappt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Fahrradrahmen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei dem mit einfachsten Mitteln und ohne besonderen Mehraufwand eine möglichst weitgehende Verstellung des Sattels hinsichtlich seines Abstandes zum Tretlager einerseits und zum Lenker anderseits ermöglicht ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, dass das Sitzrohr gegenüber der Hinterradgabel in der Radebene verschwenkbar angeordnet ist. Bei einem teleskopartigen Verschieben der Sattelstütze im Sitzrohr bedingt nun die unverlängerbare, an der Hinterradgabel und an der Sattelstütze angelenkte Doppelstrebe ein gleichzeitiges Verschwenken des Sitzrohres in der Radebene, so dass bei einer Erhöhung des Sattels dieser automatisch vom Lenker weggeschwenkt und bei einer Erniedrigung des Sattels dieser zum Lenker hingeschwenkt wird. Zur Einstellung genügt es dabei, die Festklemmvorrichtung am Sitzrohr für die Sattelstütze zu lockern und den Sattel in die entsprechende Höhe zu bringen, wobei sich der entsprechend vergrösserte oder verkleinerte Abstand zwischen Sattel und Lenker selbsttätig einstellt.
Die Klemmvorrichtung wird wieder festgezogen und der Fahrradrahmen ist den gewünschten Grössenverhältnissen angepasst. Mit der erfindungsgemässen Verschwenkbarkeit des Sitzrohres ist die Satteleinstellung in weiten Grenzen möglich, ohne dass dabei die Stabilität der Abstützung für den Sattel oder für das Hinterrad beeinträchtigt wird, da der durch die Hinterradgabel, dem Sitzrohr und der Doppelstrebe gebildete Dreiecksverband in jeder Schwenklage des Sitzrohres erhalten bleibt.
Erfindungsgemäss wird bei Fahrradrahmen mit am Tretlagerrohr angeschweisster Hinterradgabel eine besonders günstige und einfache Anordnung des Sitzrohres erreicht, wenn das Sitzrohr mit seinem unteren Ende auf einem Drehbolzen lagert, den Laschen des Tretlagerrohres tragen.
In der Zeichnung ist der erfindungsgemässe Fahrradrahmen in einem Ausführungsbeispiel schematisch in Seitenansicht dargestellt.
Der gezeigte Fahrradrahmen besteht aus einem Hauptträger--l--, an dessen vorderen oberen Ende das Steuerrohr--2--und an dessen hinteren unteren Ende ein Tretlagerrohr--3--angeschweisst ist, wobei sich vom Tretlagerrohr seinerseits die Hinterradgabel --4-- etwa waagrecht nach hinten erstreckt. Am Tretlagerrohr
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--3-- sind nach oben vorstehende Laschen--5--vorgesehen, die zwischen sich einen Drehbolzen--6-- tragen, auf dem schwenkbar das Sitzrohr --7-- lagert. Im Sitzrohr --7-- ist teleskopartig die Sattelstütze - -8-- verschiebbar und mit der Festklemmvorrichtung --9-- fixierbar geführt.
Eine Doppelstrebe-10-verbindet die Sattelstütze-8-mit der Hinterradgabel-4--, wobei die Doppelstrebe --10-- sowohl an der Sattelstütze als auch an der Hinterradgabel schwenkbar angelenkt ist. Bei einer Verschiebung der Sattelstütze - im Sitzrohr-7-ergibt sich dadurch zwangsweise auch eine Verschwenkung des Sitzrohres, wie dies durch die strichpunktierte Darstellung angedeutet ist. Das obere Ende der Sattelstütze--8--, das den Sattel tragen soll, entfernt sich also bei einer Verstellung gleichzeitig vom Tretlagerrohr--3--und vom Steuerrohr --2-- bzw. nähert sich gleichzeitig dem Tretlagerrohr und dem Steuerrohr, so dass automatisch mit einer gewünschten Sattelhöhe auch der dazu entsprechende Abstand des Sattels vom Lenker eingehalten wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fahrradrahmen, insbesondere für Kinderfahrräder, bei dem die Sattelstütze, die in einem Sitzrohr teleskopartig verschiebbar und festklemmbar geführt ist, die Hinterradgabel und eine einerseits an der Sattelstütze, anderseits an den Schenkeln der Hinterradgabel schwenkbar angelenkte Doppelstrebe einen
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gegenüber der Hinterradgabel (4) in der Radebene verschwenkbar angeordnet ist.