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Die Erfindung bezieht sich auf eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, mit einem im Griffstück od. dgl. fest eingesetzten Lauf und einem diesen vorne umschliessenden, gegen eine Vorholfeder zurückschiebbaren, mit dem Lauf nicht verriegelbaren Verschluss nach Patent Nr. 319816, wonach der den Lauf umschliessende Teil des
Verschlusses als Zylinder dient, der einen gegen den Lauf abgedichteten Ringraum freilässt, wobei der Lauf im
Bereich des verschlussseitigen Zylinderendes einen Kolben bildet und mit wenigstens einer in den Ringraum mündenden Querbohrung versehen ist.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass in den sich bei der Rückbewegung des Verschlusses zufolge des an Ort verbleibenden Kolbens verkleinernden Ringraum nach der Schussabgabe die expandierenden Pulvergase eintreten, sobald das durch den Lauf gedrückte Geschoss die Querbohrung passiert hat. Daher wird die
Rückbewegung des Verschlusses stark abgebremst und die Vorholfeder braucht nicht mehr die volle kinetische
Energie des Verschlusses aufzunehmen. Bei grösserem Kaliber bzw. verstärktem Gasdruck kann demnach ohne
Vergrösserung der Masse des Verschlusses mit einer vergleichsweise schwachen Vorholfeder, die ein leichtes
Spannen der Waffe ermöglicht, das Auslangen gefunden werden.
Nach dem Stammpatent weist der Zylinder im Bereich der Laufmündung eine konische Abschlussfläche für den Ringraum auf, an der sich ein entsprechend konischer, radial geschlitzter Dichtring abstützt, dem ein in eine Ringnut eingreifender Sprengring od. dgl. zugeordnet ist. Dabei handelt es sich um eine mehrteilige Dichtkonstruktion, die sowohl hinsichtlich der Herstellung als auch der Wartung Schwierigkeiten bereitet.
Ausserdem ist der Zylinder im Bereich der Laufmündung eingezogen, um sich am Lauf zu führen, so dass keine durchlaufende Zylinderbohrung vorhanden ist. Der durch die konische Abschlussfläche gebildete Absatz erschwert nun die übliche Reinigung des Zylinders, die notwendig ist, da der Zylinder von den Pulvergasen beaufschlagt wird.
Es hat sich gezeigt, dass Patronen verschiedener Herkunft trotz gleichen Kalibers hinsichtlich ihrer Treibladung und des Geschossgewichtes verschieden sind. Würde man die Waffe nur für eine Patronenart auslegen, so käme es, je nachdem, ob dann stärkere oder schwächere Patronen verschossen werden, zu einem zu starken Rückstoss oder gegebenenfalls sogar zu Funktionsstörungen beim Verschlussrücklauf.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handfeuerwaffe nach dem Stammpatent so zu verbessern, dass der den Lauf umschliessende Zylinder keine Reinigungsschwierigkeiten bereitet, am Lauf gut geführt ist und Anpassungsmöglichkeiten in bezug auf verschiedene Patronenarten bestehen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der den Lauf umschliessende Zylinder im Bereich der Laufmündung eine den Ringraum stirnseitig abdichtende, an sich bekannte von vorne eingesetzte Führungsbüchse trägt, die wahlweise gegen eine wenigstens einen Durchströmkanal bildende Führungsbüchse austauschbar ist.
Da eine eigene Führungsbüchse vorgesehen ist, kann der Zylinder eine durchlaufende Bohrung aufweisen und demnach leicht mit den üblichen Reinigungsgeräten gereinigt werden. Die Führungsbüchse sichert eine gute Führung des Zylinders am Lauf und es ergibt sich ein einstückiger Dichtkörper, der leicht ein- und ausbaubar ist. Die Anordnung der Bohrungen, die Wahl der Grösse des Zylinderraumes und die Bemessung der Vorholfeder werden zweckmässig an die vorhandene stärkste Patronenart angepasst. Soll nun mit Patronen geringeren Arbeitsvermögens geschossen werden, bestünde die Gefahr, dass die Bremswirkung der Pulvergase im Ringraum zu gross ist, um die volle Rückbewegung des Verschlusses unter dem verringerten Rückstoss zu gewährleisten.
Eine verkürzte Rückbewegung des Verschlusses hätte aber Funktionsstörungen hinsichtlich des Ausstossens der abgeschossenen Patronenhülse und der Zuführung der neuen Patrone zur Folge. In diesem Fall wird nun erfindungsgemäss die Austauschführungsbüchse eingesetzt, die wenigstens einen Durchströmkanal aufweist und somit einen Teil der in den Ringraum eindringenden Pulvergase entweichen lässt, so dass sich eine verminderte Bremskraft ergibt, die die volle Rückbewegung des Verschlusses sichert. Der Benutzer der Pistole braucht nur die auf jeder Patronenpackung aufscheinenden ballistischen Werte zu beachten, nach diesen die jeweils richtige Führungsbüchse zu wählen und in den Zylinder einzusetzen.
Eine von vorne in den Verschluss einsetzbare Führungsbüchse ist zwar bekannt (USA-Patentschrift Nr. 1, 416, 671), jedoch hat diese Führungsbüchse nicht die Aufgabe, einen mit den Pulvergasen beaufschlagten Ringraum um den Lauf abzudichten bzw. nach Austausch einen Durchströmkanal zu ergeben.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 den Vorderteil einer Pistole im Längsschnitt und Fig. 2 eine Austauschführungsbüchse in Vorderansicht.
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ausgebildet, der mit dem Lauf auch während der Schussabgabe nicht verriegelt ist. Der Verschluss --3-- reicht vorwärts bis zur Laufmündung und ist dort mit einem den Lauf--l--unter Freilassung eines Ringraumes
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--5--Zylinders--5--an der hinteren Stirnseite eine Ausnehmung--9--aufweist, in die unter der Wirkung der Vorholfeder--7--ein Riegelkörper--10--einrastet. Die Hauptaufgabe der Vorholfeder besteht aber selbstverständlich darin, den sich bei der Schussabgabe zurückbewegenden Verschluss --3-- wieder in die Schliessstellung vorwärts zu bringen.
Der Lauf--l--ist im Bereich des verschlussseitigen Endes des Zylinders
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--5-- als Kolben (nicht dargestellt) ausgebildet. Vor dem Kolbenteil des Laufes--l--ist dieser mit in den Ringraum --4-- mündenden Querbohrungen versehen, so dass die Pulvergase in den Ringraum-4eintreten, sobald das Geschoss nach der Schussabgabe die Querbohrungen passiert hat.
In dem Zylinder --5-- bzw. im Endstück-8-dieses Zylinders ist im Bereich der Laufmündung eine Führungsbüchse-19-von vorne eingeschraubt, die den Ringraum --4-- stirnseitig abschliesst. Zwei
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entweichen kann, um bei schwächeren Patronen die Bremskraft zu verringern und dadurch eine volle Rückbewegung des Verschlusses --3-- zu sichern.