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Die Erfindung betrifft eine Unterschalung für Dachsteine bzw. Dachplatten, insbesondere für ebene, viereckige, plattenförmige Schindelsteine aus Faser- bzw. Asbestzement, welche Unterschalung zumindest auf einem Teil ihrer Oberfläche mit Vertiefungen bzw. Erhöhungen versehen ist und vorzugsweise aus einer dünnwandigen Folie, insbesondere einer Kunststoffolie, besteht.
Beim Verlegen von Dachsteinen bzw. Dachplatten zu einem Verband oder Gebinde ist es notwendig, dass alle von aussen sichtbaren Kanten der Dachsteine bzw. der Dachplatten regelmässige Neigungen aufweisen und nach Möglichkeit zueinander parallel verlaufen. Soferne es sich um plattenförmige Dachsteine ohne Falz und Nut handelt, ist es in diesem Zusammenhang erforderlich, das Ausmass der seitlichen Überdeckung beim Verlegen immer wieder neu anzuzeichnen. Dieses Anzeichnen der Überdeckung ist vornehmlich dann zeitraubend, wenn es sich um relativ kleine Dachplatten, wie beispielsweise die heute häufig verwendeten Schindelsteine handelt.
Es ist auch allgemein bekannt, in Gebieten mit ungünstigen klimatischen Bedingungen die Verlegung der
Dachplatten auf einer Unterschalung vorzunehmen. Diese Unterschalung besteht zumeist aus einer Holzschalung, die mit Dachpappe gedeckt ist. Die Oberfläche einer solchen bekannten Unterschalung ist im wesentlichen vollständig eben, so dass auch hier beim Verlegen des Dachstein- bzw. Dachplattenverbandes die seitliche Überdeckung der Dachsteine bzw. Dachplatten anzuzeichnen ist (Schnürung). Weiters ist eine Unterschalung bekannt, die aus einer Kunststoffolie besteht, in die lattenähnliche Auflageleisten für die Dachziegel eingeformt sind. In diese Auflageleisten können sodann die Dachziegel eingehängt werden. Diese Unterschalung ist also nur für Dachziegel brauchbar, welche die übliche Dachziegelnase aufweisen.
Ebene Dachplatten ohne solche
Einhängevorsprünge können hingegen auf dieser Unterschalung nicht verlegt werden (DDR-Patentschrift
Nr. 53870).
Schliesslich ist ein Unterdach zur Isolierung von Dächern aus Dachziegeln bekannt das aus dachziegelartig übereinander angeordneten Dämmplatten besteht, die auf ihren den Dachziegeln zugewandten Oberflächen rippenartige Verdickungen zum Auflegen der Dachziegel aufweisen. Auch dieses Unterdach ist somit nur für
Dachziegel mit den üblichen Dachziegelnasen brauchbar, nicht aber für völlig ebene Dachplatten, die im Verband verlegt werden (deutsche Offenlegungsschrift 1609986).
Aufgabe der Erfindung ist, diesen Nachteil zu vermeiden und eine Unterschalung zu schaffen, die das
Verlegen von völlig ebenen Dachplatten, insbesondere Schindelsteinen, vereinfacht und die Errichtung eines Unterdaches erübrigt.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Vertiefungen bzw. Erhöhungen in der Unterschalung den von der Unterseite des zu verlegenden Dachstein- bzw. Dachplattenverbandes flächig hervortretenden, durch die in bezug auf die Dachfläche geneigt angeordneten Dachsteine bzw. Dachplatten gebildeten Erhebungen in Form und Grösse angepasst und komplementär zu diesen ausgebildet sind.
Bei dieser Ausbildung ist es nicht erforderlich, dass die Dachsteine besondere Vorsprünge oder Nasen zum Einhängen aufweisen. Die erfindungsgemässe Lösung gestattet es vielmehr, auch völlig ebene Dachplatten in dem gewünschten Verband zu verlegen. Die Dachplatten brauchen nur noch in die entsprechenden Vertiefungen eingelegt werden, wobei bereits die Bildung des gewünschten Dachplattenverbandes gewährleistet ist. Das Verlegen des gewünschten Dachplattenverbandes ist somit überaus einfach und unproblematisch.
Insbesondere erübrigt sich bei dieser Ausbildung das Anzeichnen der seitlichen Überdeckung der einzelnen Dachsteine bzw. Dachplatten ; die letzteren brauchen vielmehr nur noch in die entsprechenden Vertiefungen eingelegt und befestigt werden. Hiedurch wird eine raschere Verlegung als bisher möglich. Ausserdem wird gewährleistet, dass alle sichtbaren Kanten der Dachsteine bzw. -platten stets so geneigt und zueinander angeordnet sind, wie es der Dachverband bzw. der gewünschte optische Eindruck erfordert. Alle sichtbaren Kanten können demnach entweder regelmässig geneigt und exakt parallel zueinander angeordnet sein, oder aber-wenn von der Architektur her weichere Linienführung gewünscht wird-können einige Kanten ausserhalb dieser Regel angeordnet werden. Die Verwendung eines Unterdaches, bestehend aus Schalung und Pappe, kann entfallen.
Die erfindungsgemässe Unterschalung kann vielmehr unmittelbar auf den Dachplatten befestigt werden.
Die Ausbildung von Erhöhungen wird für Steinschindeldeckungen bevorzugt. Beim Verlegen in Verband werden die Dachplatten in bezug auf die Dachfläche leicht geneigt, damit sie einander in horizontaler Lichtung überlappen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vertiefungen bzw. Erhöhungen aus in bezug auf die Dachfläche geneigten Schrägflächen gebildet sind, die fortlaufend in der in Form einer Bahn ausgebildeten Unterschalung angeordnet sind. Hiebei können die Vertiefungen bzw. Erhöhungen in der aus einer dünnwandigen Folie, insbesondere einer Kunststoffolie, bestehenden Unterschalung durch Tiefziehen bzw. Formstanzen gebildet werden. Eine solche bahnförmige Unterschalung kann auf einfache Weise hergestellt werden ; die Bahnen können-beispielsweise in Rollen-gestapelt werden, so dass nur geringer Lagerraum erforderlich ist. An der Baustelle selbst brauchen von den Bahnen lediglich die entsprechenden Stücke abgeschnitten und auf den Dachlatten befestigt werden.
Bei einer bevorzugten Bauform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vertiefungen bzw. Erhöhungen sich über die Breite der Unterschalung erstrecken, die im wesentlichen der in Richtung der Dachneigung gemessenen Länge der einzelnen Dachsteine bzw. Dachplatten, d. h. dem Lattenabstand, entspricht, wobei entlang einer
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Kante der bahnförmigen Unterschalung gegebenenfalls wenigstens eine Anschlagleiste für die Dachsteine bzw.
Dachplatten vorgesehen ist. Bei dieser Ausführung wird somit für jedes Gebinde von Dachsteinen bzw.
Dachplatten eine gesonderte streifenförmige Unterschalung verwendet.
Bei einer andern Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vertiefungen in Draufsicht gesehen parallelogrammartig ausgebildet sind, wobei vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Seiten jedes
Parallelogramms parallel zu der Anschlagleiste bzw. zum Rand der Unterschalung verlaufen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen : Fig. l eine Ansicht einer erfindungsgemässen
Unterschalung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Unterschalung gemäss Fig. l, Fig. 3 einen Schnitt nach der
Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 die auf Dachlatten befestigte
Unterschalung gemäss Fig. l, in die bereits zwei Dachplatten eingesetzt sind, und Fig. 6 einen Schnitt nach
Linie VI-VI in Fig. 5.
In den Zeichnungen ist eine Unterschalung--l--für ebene viereckige Dachplatten aus Faser- bzw.
Asbestzement, d. h. für sogenannte Steinschindel, dargestellt. Diese Unterschalung besteht aus einer dünnwandigen
Kunststoffolie, in der durch Tiefziehen-in Draufsicht gesehen, parallelogrammartige-Vertiefungen--2-- gebildet sind. Die Vertiefungen--2--sind komplementär zu den von der Unterseite des zu verlegenden
Dachplattenverbandes flächig hervortretenden Erhebungen ausgebildet und sind in Form und Grösse diesen
Erhebungen angepasst.
Die Unterschalung --1--, die in Form einer Bahn vorliegt und in welcher die Vertiefungen--2-- fortlaufend angeordnet sind, hat eine Breite, die im wesentlichen der in Richtung der Dachneigung gemessenen
Länge der zu verlegenden Dachplatten entspricht. Entlang einer ihrer Längskanten ist die Unterschalung auch noch mit einer Anschlagleiste --3-- für die Dachplatten versehen, die gleichfalls durch Tiefziehen oder Formstanzen gebildet ist.
Die Unterschalung-l-wird-wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt ist-mit Heftklammern oder Nägeln --4-- an den aus Holz bestehenden Dachlatten--5, 6--befestigt. Die Unterschalung--l--ist hiezu mit einer Randleiste--8--oder entsprechenden Fortsätzen versehen. In die Vertiefungen--2--der Unterschalung werden sodann die Dachplatten--7--eingesetzt und in üblicher Weise befestigt.
Durch die Anwendung der Unterschalung wird ausser der Vereinfachung der Verlegung der Dachplatten auch noch ein zusätzlicher Schutz gegen eindringendes Wasser bzw. Schnee erzielt. Bei Anwendung der erfindungsgemässen Unterschalung verbleibt nämlich im Bereich der übereinandergreifenden Dachplatten kein durchlaufender Spalt, so dass das Eindringen von Wasser, Schnee oder Staub wirksam hintangehalten wird.
Auch das sogenannte "Einziehen" von Wasser infolge Kapillarwirkung nach stärkerem Regen-das im allgemeinen bei sehr flach geneigten Dächern noch mehrere Stunden nach dem Regen nachweisbar ist-und das im Winter unter Umständen zum Auffrieren der Dachhaut führen kann, wird durch die erfindungsgemässe Unterschalung weitestgehendst vermieden, da die rillen- oder noppenförmige Struktur der Folie im unteren Bereich des Übergriffes kein Aufeinanderliegen der Dachplatten ergibt und damit jede Kapillarwirkung ausschliesst.
Als Kunststoffe zur Herstellung der Unterschalung kommen vornehmlich Polyäthylen, Polyvinylchlorid oder Polyurethan in Betracht. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, plattenförmige Unterschalungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff herzustellen. An Stelle von Kunststoffolien könnten auch entsprechend imprägnierte Pappe-, Karton- oder Faservliesbahnen treten.
Auch die Herstellung von Unterschalungen für mehrere Reihen von Dachplatten ist möglich. Die Vertiefungen bzw. Erhöhungen können entsprechend dem zu verlegenden Dachplattenverband auch andere Form als diejenige eines Parallelogrammes erhalten.
An der Kopflinie soll die Unterschalung bis unter dem darüberliegenden Dachplattenverband reichen und mit diesem somit dicht abschliessen. Die Anschlagleiste kann hiebei auch unterbrochen ausgebildet werden, d. h. es können einzelne Anschläge vorgesehen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Unterschalung für Dachsteine bzw. Dachplatten, insbesondere für ebene, viereckige, plattenförmige Schindelsteine aus Faser- bzw. Asbestzement, welche Unterschalung zumindest auf einem Teil ihrer Oberfläche mit Vertiefungen bzw. Erhöhungen versehen ist und vorzugsweise aus einer dünnwandigen Folie, insbesondere
EMI2.1
in der Unter schalung (1) den von der Unterseite des zu verlegenden Dachstein- bzw. Dachplattenverbandes flächig hervortretenden, durch die in bezug auf die Dachfläche geneigt angeordneten Dachsteine bzw. Dachplatten gebildeten Erhebungen in Form und Grösse angepasst und komplementär zu diesen ausgebildet sind.