<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf einen Siloverschluss für Gärfutterbehälter, wobei der auf das Siliergut aufsetzbare Deckel einen verformbaren Rand besitzt, der sich abdichtend an die Innenwand des Gärfutterbehälters anlegt.
Landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Gras, Klee, Luzerne, Mais, Rüben-, Zuckerrübenblätter und andere werden in Gärfuttersilos in einer CO-Sphäre, vorwiegend durch das Wirken von Essigsäure-, Milchsäure- und den unerwünschten Buttersäurebakterien, konserviert. Es sind verschiedene Siloformen bekannt. Sehr verbreitet sind Silobehälter aus Formsteinen, Beton, Holz, Kunststoff oder Metall mit zylindrischer oder prismatischer Form.
Der Grundriss ist kreisförmig, rechteckig, sechseckig oder achteckig oder ähnlich. Der Silo kann beliebige Höhe haben, ganz oder teilweise im Erdreich versenkt oder auf das Erdreich aufgesetzt sein. Eine grosse Anzahl dieser Silos sind oben offen zur Beschickung und Entnahme.
Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Konservierung ist, dass Sauerstoff möglichst ganz vom Siliergut ferngehalten wird. Der Siloboden und die Silowände werden deshalb möglichst gasdicht ausgeführt. Bei Silos, die oben offen sind, werden verschiedene Abdeckungen verwendet, die alle ausschliesslich oder mit die Aufgabe haben, das Siliergut vor dem Angriff des Luftsauerstoffes zu schützen. Bekannt sind Siloabdeckungen, die auf die oberen Stirnwände der Silos aufgesetzt werden und durch verschiedene Abdichtungseinrichtungen mehr oder weniger guten Schutz gegen das Eindringen von sauerstoffhaltiger Luft bieten. Diesen Abdeckungen ist der Nachteil gemein, dass sie nur den Silobehälter abdichten. Bei nur teilweise gefülltem Silo bleibt zwischen Siliergut und Siloabdeckung ein mehr oder weniger grosser Raum voller sauerstoffhaltiger Luft.
Der Sauerstoff reagiert beim Gärprozess zum grössten Teil zu Kohlendioxyd und zum kleineren Teil zu dem sehr giftigen Kohlenmonoxyd. Eine obere, mehr oder weniger tiefe Schicht des Siliergutes wird durch die ursprüngliche Anwesenheit des Luftsauerstoffes verdorben. Wird später weiteres Siliergut nachgefüllt, so befindet sich die verdorbene Schicht später in der Silage, ihre Lage lässt sich nicht genau feststellen. Erst beim Füttern der Silage wird durch mangelnde Aufnahmewilligkeit durch das Vieh und abfallende Milchleistung bei Kühen offenbar, dass die verdorbene Schicht verfüttert wird. Ausserdem stellt das zwischen Silage und Siloabdeckung befindliche CO2 - und CO-haltige Gasgemisch eine erhebliche Lebensgefährdung dar für jeden, der den Silo betreten muss. Diese Tatsache wird durch zahlreiche Unfälle unterstrichen.
Zur Vermeidung des vorbeschriebenen Nachteils werden Siloabdeckungen verwendet, die direkt auf dem Siliergut aufgesetzt werden.
Bekannt sind Folien, die auf dem Siliergut ausgebreitet werden. Am Silorand lässt sich dabei ein gasdichter Verschluss nicht ohne weiteres herstellen. Durch das Auflegen von Sandsäcken oder sonstigen Gewichten wird eine bessere Gasdichtheit erzielt. Andere Abdichtungsverfahren verwenden aufblasbare Luftschläuche oder Ringe, mit deren Hilfe die Folie an den Silorand gepresst wird, und ähnliches. Die Nachteile dieser Siloabdeckungen ist, dass die oft nur schwer zugänglichen Silos betreten werden müssen, um den Verschluss anzubringen, und dass das Aufbringen der Verschlüsse mit Arbeitsaufwand verbunden ist.
Ferner kennt man Silodeckel aus Holz, Metall, Beton und ähnlichen Stoffen, die auf das Siliergut aufgesetzt werden. Diese Abdeckungen dichten an den Rändern nicht gut ab, können jedoch mit einfachen Hebezeugen ohne grossen Arbeitsaufwand auf das Siliergut gebracht werden. Mitunter werden diese Deckel beschwert oder in schwerer Ausführung gebaut, um eine Pressung des Siliergutes zu erzielen, wodurch die Anwesenheit eines Gases grundsätzlich erschwert wird. Hiebei ist jedoch zu bedenken, dass ein Silodeckel von beispielsweise 1 t Gewicht in einem Silo von 3, 50 m Durchmesser einen Druck von nur 0, 01 atü erzeugt. Wenn der Druck des Deckels wirksam werden soll, müssen also schwere Deckel oder Gewichte verwendet werden, für deren Aufbringen Hebezeuge grosser Tragkraft erforderlich sind.
Bekannt ist ferner, das Gewicht des Deckels auf einen radial nach innen abgestützten Dichtungsrandwulst einwirken zu lassen. Soweit dieser Randwulst durch eine Ringdichtung in Form eines Schlauches oder aus Weichgummi gebildet wird, ist er unterseitig zusätzlich durch eine Platte unterstützt. Die beiden Deckelteile müssen dann relativ zueinander bewegbar sein, so dass die Dichtung beim Anheben der oberen Deckelplatte entlastet und beim Aufsetzen auf dem Leergut zusammengedrückt wird. Diese Konstruktion ist verhältnismässig schwer und teuer. Dies gilt im wesentlichen auch für eine Abwandlung, bei der ein Luftkissen sich praktisch über die ganze Behälterfläche unterhalb eines starren Deckelteiles erstreckt.
Abgesehen davon, dass die Verwendung von Luftschläuchen und Blasen schon im Randbereich erhebliche Beschädigungsgefahr mit sich bringt, ist bei einer Blase eine grossflächige Anlage einerseits zum Siliergut und anderseits zum aufliegenden Deckelteil gegeben, was zusätzliche Beschädigungsgefahr mit sich bringt.
Die Erfindung betrifft somit einen Siloverschluss für Gärfutterbehälter, mit einem durch ein Hebezeug hebund senkbaren, mit einer Randdichtung versehenen Deckel, wobei die Randabmessungen der Dichtung durch die Auflagekräfte des Deckels auf dem Siliergut im Andrucksinn und durch die vom Hebezeug auf den Deckel ausgeübten Hubkräfte im Lösesinn beeinflussbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen möglichst einfachen und preiswerten Siloverschluss zu schaffen, der mit einem Hebezeug geringer Tragkraft auf das Siliergut aufgebracht werden kann und der ohne die Notwendigkeit der Ausbildung der Randdichtung als Schlauch oder Luftblase auf einfachstem Wege ein selbsttätiges Anlegen und Lösen von der Behälterwand ermöglicht.
<Desc/Clms Page number 2>
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäss der Deckel schalenartig dünn und wenigstens in einer Richtung in sich verformbar ausgebildet und die Anschlusspunkte für ein zentrales Anhängegeschirr werden derart zu den Auflagestellen auf dem Siliergut versetzt angeordnet, dass die Randabdichtung durch die Verformung des Deckels beim Anheben und Absetzen steuerbar ist.
Der Aufwand für einen erfindungsgemässen Siloverschluss ist vernachlässigbar klein, und doch werden durch Anheben und Absenken selbsttätig die notwendigen Löse- und Anlagekräfte auf die Randfläche ausgeübt, soweit nur dafür gesorgt ist, dass Hub-und Auflagekräfte an unterschiedlichen Stellen angreifen. Beispielsweise kann man die Hubkraft direkt in der Deckelmitte angreifen lassen und die Oberfläche des Siliergutes stets so gestalten, dass der Deckel zu seinem Rand hin aufliegt. Durch diese Auflage bewirkt dann das Gewicht des mittleren Deckelteiles, dass der Rand mit der Ringdichtung angehoben und an die Behälterwand angedrückt wird, wozu der Deckel gegebenenfalls in der Mitte zusätzlich belastet werden kann.
Es kann aber auch der umgekehrte Weg gewählt werden, dass man den Deckel stets in der Mitte aufliegen lässt und ihn zum Randbereich hin an das Hebezeug anschliesst. In diesem Fall legt sich die Randdichtung von oben an die Behälterwand an und wird auch unter Verformung des Deckels beim Anheben gleich nach oben innen ausgebogen. Stets kann man ohne Beachtung irgendwelcher Verformungsvorgänge den Deckel frei in den Behälter absenken und ihn ebenso ungehindert wieder herausheben, wenn Siliergut entnommen werden soll. Es ist nur bei der Entnahme darauf zu achten, dass durch die Oberfläche des Siliergutes die richtige Auflage vorgegeben wird. Durch geeignete Gewichtsverteilung oder Anbringen zusätzlicher Gewichte am Deckel können diese Vorgänge verbessert werden.
Man kann aber auch dem Deckel eine besondere Eigenspannung geben oder ihn mit Vorspannkräften belasten, um die Anlage- und Lösevorgänge zu verbessern.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der Erfindung an Hand der Zeichnungen, die eine bevorzugte Ausführungsform wiedergibt. Es zeigen : Fig. 1 einen Schnitt durch einen auf dem Siliergut aufliegenden erfindungsgemässen Siloverschluss, Fig. 2 den gleichen Verschluss vom Siliergut abgehoben, Fig. 3 eine Ansicht des Verschlusses von oben bei der Stellung nach Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt durch den Verschluss nach der Achse X-X in Fig. 3, Fig. 5 eine Darstellung eines erfmdungsgemässen Lastaufnahmemittels in der Schliessstellung und Fig. 6 das gleiche Lastaufnahmemittel in der Öffnungsstellung.
EMI2.1
leichten Wölbung von 10 cm aus glasfaserverstärktem Polyesterharz verwendet.
Am Aussenrand befindet sich ein Dichtungswulst aus Weichgummi. Im Deckel eingebaut ist das Ventil --4--. Die Anhängepunkte--5--sind so angebracht, dass der Deckel sich auf Grund der Elastizität des Materials beim Anhängen um die Achse --X-X-- durchbiegt.
Dadurch verringert sich der Durchmesser-dy-von 3, 60 m auf ungefähr 3, 30 m. Dagegen verringert sich der Durchmesser--dx--nur äusserst geringfügig. Das Anhängegeschirr, bestehend aus der Traverse --8-- und den Gelenkstäben --6 und 7--, ist so gebaut, dass die Achse-X-X-beim hängenden Deckel nicht horizontal liegt, sondern so schräg verläuft, dass die Projektion des Durchmessers-dx--nur noch etwa
EMI2.2
30m--15 und 16-- (nicht gezeigt) begrenzen die Drehbewegung des Lasthakens um den Bolzen--12--. Der gelenkig an den Lasthaken--13--angeschlossene Druckbolzen--17--ist am Bolzen--18--drehbar und verschiebbar befestigt. Die Druckfeder --19-- drückt auf den Lasthaken--13--.
Wird das Gehäuse --10-- auf die Öse --9-- gesenkt, dann wird es durch die Führungsleisten--11-- so gelenkt, dass durch das Eigengewicht des Gehäuses --10-- der Lasthaken im Langloch--14--nach oben geschoben wird. Der Druck der Feder --19-- wirkt nun oberhalb des Bolzens --12--, und der Lasthaken
EMI2.3
<Desc/Clms Page number 3>
zuvorbeschriebenen Weise eingehakt, und der beim Anheben sich verkleinernde Deckel wird herausgezogen.
Mitunter sammelt sich über dem Silodeckel ein Gasgemisch von Luft und grossen Anteilen von C02 und CO.
Beim Hocheben des Deckels wird die überwiegende Menge dieses Gasgemisches, das schwerer ist als Luft, mit ausgeschöpft, und der Silo kann gefahrlos betreten werden.
Der Deckel kann eine Dicke von 0, 8 bis 1, 5%, insbesondere 1% seines Durchmessers haben. Als vorteilhaft hat sich eine Wölbungstiefe von 2 bis 5%, insbesondere 3% des Deckeldurchmessers erwiesen. Um dabei eine ausreichende Abdichtung zu erhalten, kann der Durchmesser des flachen Deckels 2 bis 5%, insbesondere 3% grösser sein als der Innendurchmesser des Gärfutterbehälters. Beim Deckelmaterial ist man jedoch nicht an Kunststoff gebunden. Grundsätzlich kann auch Holz, insbesondere Sperrholz verwendet werden, dessen Oberfläche mit einem geeigneten Schutz versehen ist, und es kommt auch Metallblech in Frage, das die erforderlichen Verformungen ermöglicht.
Diese Verformungen können auch dadurch erreicht werden, dass der Randbereich des Deckels durch etwa sektorenförmige Einschnitte unterteilt wird, die durch leicht verformbare Gummibänder od. dgl. abgedichtet sein sollten. Es kann jede andere Gestaltung verwendet werden, die eine Verformung des Deckels und damit eine Veränderung des Dichtungsdurchmessers in Abhängigkeit von der Aufhängung zulässt. Es können an Stelle von Einschnitten strahlenförmige Wellen, Rinnen, Sicken od. dgl. vorgesehen sein, die eine Verformung in Umfangsrichtung und damit ein Aufspreizen ermöglichen.
Die Aufhängepunkte des Deckels werden zweckmässigerweise entweder ausserhalb oder innerhalb des Deckelschwerkreises angebracht, wobe- sich dessen Durchmesser durch Anbringen von Gewichten verändern lässt.
Diese Gewichte können auch so unsymmetrisch angebracht sein, dass sich polare Schwerpunktkurven ergeben, die in unterschiedlicher Weise von der Form eines Kreises abweichen.
Die beim Ausführungsbeispiel verwendeten Kniehebelpaare können nicht nur unter sich unterschiedliche Länge haben, sondern selbst wieder durch verschieden lange Hebelelemente gebildet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Siloverschluss für Gärfutterbehälter, mit einem durch ein Hebezeug heb- und senkbaren, mit einer Randdichtung versehenen Deckel, wobei die Randabmessungen der Dichtung durch die Auflagekräfte des Deckels auf dem Siliergut im Andrucksinn und durch die vom Hebezeug auf den Deckel ausgeübten Hubkräfte im
EMI3.1
wenigstens in einer Richtung in sich verformbar ausgebildet ist und dass die Anschlusspunkte (5) für ein zentrales Anhängegeschirr (6 bis 9) derart zu den Auflagestellen auf dem Siliergut versetzt angeordnet sind, dass die Randabdichtung durch die Verformung des Deckels beim Anheben und Absetzen steuerbar ist.
EMI3.2