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Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für Grünfutter-
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silos.
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Bekannt sind Betondeckel, die nach dem Füllen der Silos mit Grünfutter
auf das Futter aufgelegt werden, um den Silo möglichst luftdicht abzuschließen,
damit kein Sauerstoff an das Grünfutter herankommen kann, weil sonst ein Gärprozeß
in Gang gesetzt wird, der einmal eine Erwärmung des Grünfutters bewirken und durch
Fehlgärung das Futter verderben könnte. Solche Betondeckel können nur mit einem
Kran bedient werden und eignen sihaaklenfalls für Tiefsilos.
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Häufig tritt aber in der Landwirtschaft das Problem auf, daß Silos
nur teilweise mit Grünfutter gefüllt sind und daß bis zum Einbringen der nächsten
Charge ein vorübergehender
Abschluß des Silos bewirkt werden sollte,
um eben die Sauerstoffzufuhr an das Grünfutter zu unterbinden. Zur Lösung dieses
Problems ist schon vorgeschlagen worden, eine Folie auf die oberste Schicht des
Grünfutters aufzulegen und diese Folie mittels einer mechanischen Spanneinrichtung
am inneren Siloumfang festzulegen oder zu verspannen. Dieser Vorschlag hat aber
verschiedene Nachteile. Einmal ist das Verspannen der Folie am Siloumfang ums-;ändlich.
Es wird ein relativ schwerer Spannrahmen notwendig, der wiederum nicht leicht zu
handhaben ist, weil er ja mehrfach in den Silo ein- und wieder herausgebracht werden
muß. Andererseits ist eine möglichst luftdichte Verspannung der Folie am Siloumfang
nur mit recht hohem Aufwand möglich. Schließlich ist dieser Vorschlag nicht ungefährlich,
weil sich im Silo erfahrungsgemäß Co2 ansammelt und das Begehen des Silos lebensgefAhrlich
werden kann, was aber nötig ist, um den Spannrahmen zu handhaben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Abdeckung für Grünfuttersilos
zu schaffen, die leicht in den Silo einbringbar und wieder herausziehbar ist, ohne
daß die Bedienungsperson selbst den Silo betreten muß und die andererseits einen
tindestens angenähert luftdichten Abschluß des
Silos nach oben ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abdeckung
einen umfangsgeschlossenen aufblasbaren Schlauch mit einem, dem Siloquerschnitt
geometrisch ähnlichen Umfang aufweist, daß der Schlauch ringsum an einer Abdeckplane
befestigt ist und daß der Schlauch aus elastt schem Material wie Gummi oder gummiähnlichem
Kunststoff besteht und mit einer Aufblaseinrichtung versehen ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß die Aufblaseinrichtung
aus einer, am Schlauch befestigten Schlauchleitung besteht, die mindestens eine
Länge gleich dem Eineinhalbfachen der Silohöhe aufweist und am Ende mit einer Ventilkupplung
.für einen Kompressor, insbesondere Zapfwellenkompressor versehen ist.
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Mit der Erfindung wird eine sehr einfache und gleichwohl hochwirksame
Abdeckung für Grünfuttersilos geschaffen. Die Abdeckung kann in jeder beliebigen
Höhe je nach der Füllhöhe des Silos in Funktionsstellung gebracht werden. Dazu braucht
die Bedienungsperson den Silo nicht zu betreten, vielmehr wird der Schlauch teilweise
aufgeblasen, sodaß er eine gewisse Stabilität erhält und die Plane in eine
gewisse
Streckung bringt.Dann wird die Abdeckung von oben in den Silo eingeworfen, wobei
sie noch einen genügenden Umfangsabstand von der Silowandung hat. Die Abdeckung
legt sich von selbst auf die oberste Schicht des Grünfutters. Die Schlauchleitung
ist nach oben zum Silorand geführt und kann dort erfaßt werden, um mit ihr die Lage
der Abdeckung im Silo noch zu korrigieren.
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Die Schlauchleitung hängt außen am Silo nach unten und ihre Ventilkupplung
wird dann mit einem Kompressor, beispielsweiseldem Zapfwellenkompressor eines Traktors
verbunden, wodurch der Schlauch aufgeblasen wird und sich dabei umfangsmäßig erweitert
und zur Anlage ringsum an der Silowand kommt. Der Schlauch kann soweit aufgeblasen
werden, daß nicht nur eine Berührung des Schlauches am Siloumfang längs einer Mantellinie
erzielt wird, sondern eine maßgebliche Abplattung erreicht wird, sodaß der Schlauch
die Silowand längs eines ringförmigen Streifens von maßgeblicher Höhe berührt. Auf
diese Weise kann eine hermetische Abdichtung erzielt werden und sogar dann, wenn
die Silowand Unebenheiten oder Ungleichförmigkeiten in ihrer Kontur aufweist. Der
Schlauch ist nämlich ausreichend flexibel, um solche Unebenheiten Zuszuglpichen.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß die Schlauchleitung
an dem Schlauch mit einer Verstrebung oder Verstärkung
befestigt
ist. Dieses Merkmal dient dem Zweck, daß die Schlauchleitung nicht nur die luftseitige
Verbindung mit dem Schlauch herstellt, sondern auch als Bedienungsorgan zum Einbringen
der Abdeckung in den Silo, insbesondere aber zum Herausziehen der Abdeckung aus
dem Silo dient. Wenn nämlich die Abdeckung entfernt werden soll, braucht nur die
Ventilkupplung geöffnet zu werden, um Luft aus dem Schlauch entweichen zu lassen,
wodurch sich dieser auf einen kiineren Schlauchdurchmesser verringert und somit
allseitig den Kontakt mit der Silowand verliert. Dann braucht man nur an der Schlauchleitung
zu ziehen, um die Abdeckung aus dem Silo nach oben herauszuziehen. Dazu braucht
die Bedienungsperson den Silo nicht zu betreten.
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Eine Weiterbildung besteht noch darin, daß die Abdeckplane die Unterseite
des Schlauches berührt. Vorzugsweise ist die Abdeckplane am Schlauch luftdicht angeklebt
oder anvulkanisiert. Mit diesem Merkmal wird erreicht, daß sich die Plane möglichst
ohne jegliche Lufteinschlüsse eng auf die oberste Schicht des Grünfutters auflegt.
Diesem Ziel diens auch die weiteren Merkmale, daß die Abdeckplane von der Schlauchunterseite
an der äußeren Schlauchkontur nach oben gezogen ist, den Schlauch also schalenartig
einfaßt
und daß die Abdeckplane mindestens einen in radialer Richtung
dehnbaren Abschnitt aufweist. Selbstverständlich kann anstelle eines dehnbaren Abschnittes
die gesamte Plane radial dehnbar sein. Es wird vorgezogen, daß die Plane straff
gespannt ist, wenn sich die Abeckung in Funktionsstellung befindet, um Lufthohlräume
zwischen Plane und Grünfutter möglichst auszuschließen. Da eine gewisse Gasbildung
im Grünfutter sowieso nicht zu vermeiden ist, wird die Plane vom Überdruck an der
Unterseite gespannt und ggf. gedehnt. Dank der hohen Anpreßkraft, die nach dem Aufblasen
des Schlauches vom Schlauch auf die Silowand ausgeübt wird, wird der Schlauch in
Stellung gehalten und kann somit nicht in unerwünschter Weise durch den inneren
Überdruck des Futtersilos nach.oben rutschen.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt: Figur 1 eine perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht
einer, in einem Futtersilo eingebrachten und in Funktionsstellung befindlichen Abdeckung,
Figur
2 eine Detail-Schnittansicht mit Darstellung eines Randes der Abdeckung unmittelbar
nach dem Einbringen in den Futtersilo, jedoch vor der Überführung in die Funktionsstellung
und Figur 3 eine Detailansicht, ähnlich Figur 2, jedoch nach dem Aufblasen des Schlauches,
womit sich die Abdeckung in ihrer Funktionsstellung befindet.
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In Figur 1 ist ein Ruridfuttersilo 10 dargestellt, der z,B. aus Beton
bestehen kann. Die erfindungsgemäße Abdeckeinrichtung ist jedoch für jegliche Arten
von Silos geeignet, also auch Holzsilos. Im übrigen kann die Abdekkung auch für
Silos mit anderen Querschnitten, beispielsweise sogenannten Vierecksilos verwendet
werden.
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Die Abdeckung 12 für solche Silos 10 besteht aus einem Schlauch 14,
dessen Umfangskontur derjenigen des Silos 10 geometrisch ähnlich ist. Im Fall eines
runden Silos 10 hat der Schlauch eine kreisringförmige Gestalt. Wesentlich ist,
daß der Schlauch 14 im nicht vollaufgeblasenen Zustand einen Außendurchmesser hat,
der etwa geringer als der Innendurchmesser des Silos 10 ist. Dies ermöglicht: nämlich
eine einfache Handhabung, dh. das Einbringen und Herausziehen der Abdeckung 12 ohne
den Silo begehen zu müssen.
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An der Unterseite des Schlauches 14 ist eine Plane 16 befestigt,
und im Ausführungsbeispiel ringsumlaufend dicht an den Schlauch 14 anvulkanisiert
oder angeklebt. Dabei ist, wie die Figuren 2 und 3 zeigen, die Plane 16 an der äußeren
Umfangsseite des Schlauches 14 nach oben gezogen, sodaß eine wannenartige Einfassung
des Schlauches 14 erzielt wird. Dieses Hochziehen der Abdeckung 16 am Außenumfang
dient einem doppelten Zweck.
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Einmal wird eine größere Vulkanisierfläche erzielt, womit die Haltbarkeit
verbessert wird und zum anderen wird beim Aufblasen des Schlauches der Tendenz entgegengewirkt,
daß der Schlauch sich quasi an der Futteroberfläche nach außen abwälzt, womit der
Befestigungsrand der Abdeckplane 16 an der inneren Kontur nach oben gelangen würde.
Dies hätte den Nachteil, daß Lufthohlräume zwischen dem Grünfutter 18 und der Abdeckplane
16 entstehen würden.
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Eine Schlauchleitung 20, die mindestens eine Länge gleich dem Eineinhalbfachen
der Silohöhe hat, vorzugsweise aber länger ist, wobei es ausreicht, daß sie eine
Länge gleich der doppelten Silohöhe hat, ist mit dem Schlauch 14 verbunden und zwar
ist an der Verbindungsstelle eine Verstärkung 22 in Form einer dickwandigen Muffe
vorgesehen, die sich flanschartig verbreitert und an diesem Verbreiterungsende
mit
dem Schlauch 14 sicher verbunden ist. Diese Verstärkung 22 ist wichtig, um den Schlauch
als Zugorgan beim Herausziehen der Abdeckung 12 aus dem Silo 10 benutzen zu können.
Die Schlauchleitung 20 ragt im Silo nach oben ist dann über den Silorand nach außen
geführt und hängt dann außerhalb des Silos nach unten. Am Ende der Schlauchleitung
20 befindet sich eine Ventilkupplung 24, die zum Anschluß an einen Kompressor dient.
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Die neuartige Abdeckung kann stufenlos in jeder beliebigen Silohöhe
auf die Oberfläche des Grünfutters 18 gelegt und in Funktionsstellung gebracht werden.
Zu diesem Zweck wird der Schlauch 14 noch außerhalb des Silos teilweise aufgeblasen,
etwa in die in Figur 2 dargestellte Stellung 14'.
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In dieser Stellung ist der Schlauch 14 umfangsmäßig noch nicht gedehnt,
hat aber schon eine gewisse Stabilität, sodaß er einen Ring bildet, der die Abdeckplane
16 mindestens angenähert straff hält. In diesem Zustand des Schlauches 14' ist der
Außendurchmesser des Schlauches kleiner als der Innendurchmesser des Silos, sodaß
die Abdeckung leicht in den Silo eingebracht werden kann. Nachdem die Ventilkupplung
24 an einen Kompressor außerhalb des Silos1 beispielsweise einen Zapfwellenkompressor,
angeschlossen worden ist und der Kompressor: anläuft, wird der Schlauch 14 weiter
aufgeblasen,
wobei er sich nicht nur im Schlauchquerschnitt, sondern
auch im Schlauchumfang vergrößert. Dabei wird die Abdeckplane 16 straffgezogen und
im Fall einer dehnbaren Plane elastisch gedehnt. Die endgültige Funktionsstellung
ist erreicht1 wenn der Schlauch 14 die Umfangswand des Silos 10 ringsum herrührt.
Diese Stellung ist in Figur 3 dargestellt und mit 14" bezeichnet worden.
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Obwohl in Figur 3 eine Stellung für den Schlauch 14 gezeigt ist, bei
welcher dieser die Silowand 10 gerade längs einer Linie berührt, versteht sich,
daß in der Praxis der Schlauch noch weiter aufgeblasen wird, sodaß eine maßgebliche
Abplattung an der Berührungsstelle erfolgt. Die Abdichtung wird dadurch sicherer
und insbesondere werden ausreichende radiale Kräfte über eine größere Abdichtfläche
erzeugt, die den Schlauch auch dann in der gewünschten Höhe am Silo halten, wenn.
ein innerer Überdruck im Grünfutter 18 auftritt.
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Eine Abdeckung für einen Vierecksilo hat selbstverständlich einen
Schlauch, der aus vier geradlinigen Schenkeln besteht, die winklig aneinandergesetzt
sind. Entsprechend ist die Abdeckplane vierreckig.
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Obwohl die Abdeckung in radialer Richtung dehnbar ist. so gilt dies
nur begrenzt. Für Silos mit unterschiedlichen Durchmessern, also beispielsweise
Silos mit 4m Durchmesser, 5m Durchmesser usw. müssen entsprechend große Abdeckungen
bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäße Abdeckung dient nicht nur der vorübergehenden
Abdichtung von teilweise gefüllten Silos1 sondern kann auch als Decke von vollen
Silos verwendet werden. In diesem Fall liegt der Schlauch 14 unmittelbar am oberen
Rand des Silos an. Hier können längs des Umfanges verteilt, einige Bügel vorgesehen
werden, die den Schlauch übergreifen und in der obersten Stellung sichern.