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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung an Drehmaschinen in Form einer in ihrer Normalstellung das
Drei- oder Vierbackenfutter der Drehmaschine und wenigstens das im Futter gehaltene Ende eines Werkstückes mit Abstand oben und seitlich umschliessenden, im Querschnitt etwa halbkreisförmigen, nach unten offenen
Abdeckung.
Die Aufgabe einer derartigen Abdeckung besteht darin, Drehspäne und abspritzendes Kühlmittel aufzufangen. Vor allem bei Dreharbeiten an kurzen Werkstücken bzw. allgemein, wenn in der Nähe des Futters
Dreharbeiten durchgeführt werden, kommt es durch die Backen des Futters zu einem starken Verspritzen des
Kühlmittels. Bekannte Schutzvorrichtungen verhindern zwar zum Teil das Abspritzen der Drehspäne und des
Kühlmittels über ihren Bereich hinaus, sind aber aus andern Gründen ungünstig, da sie viel Platz beanspruchen, das Ein- und Ausspannen des Werkstückes behindern und auch die Beobachtung des Arbeitsvorganges erschweren. Eine bekannte Schutzvorrichtung ist starr an der Drehmaschine montiert und besitzt lediglich einen
Schlitz, durch den ein Schlüssel zur Betätigung des Futters eingeführt werden kann.
Diese Schutzvorrichtung darf von dem Futter her nur geringfügig über das Werkstück vorstehen, da sonst das Werkstück nicht ordnungsgemäss in das Futter eingeführt werden kann. Aus diesem Grund wird auch kein ausreichender Schutz gegen das Abspritzen der Drehspäne und des Kühlmittels erreicht. Das Einfädeln des Betätigungsschlüssels durch den
Schlitz der Abdeckung ist umständlich, und es ist dabei erforderlich, das Futter mit seinem Ansatzteil für den Schlüssel in die genaue Fluchtstellung mit dem Schlitz zu verdrehen. Eine andere Schutzvorrichtung weist einen um eine waagrechte Achse über den Spindelstock aufschwenkbare Klappe auf, die ebenfalls keinen ausreichenden Schutz gegen das Abspritzen von Drehspänen und Kühlmittel bietet, die Arbeit behindert und auch in der weggeklappten Stellung Spannfutter und Werkstück nicht ausreichend freigibt.
Alle aufgezeigten Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Diese betrifft eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art und besteht im wesentlichen darin, dass die Abdeckung an der Drehmaschine um eine vorzugsweise über die Oberseite des Spindelkastens vorstehende, lotrecht stehende Achse, die mit Abstand hinter der durch die Spindelachse bestimmten Vertikalebene angeordnet ist, aus der Normalstellung nach hinten in eine Stellung verschwenkbar ist, in der das Futter und das Werkstück zumindest zum Grossteil freigelegt sind.
Die Abdeckung wird also im Gegensatz zu der bekannten aufklappbaren Schutzvorrichtung nicht um eine horizontale, sondern um eine lotrechte Achse verschwenkt, so dass sie in ihrer verschwenkten Stellung an der von der Bedienungsseite abweisenden Rückseite der Drehmaschine gehalten wird und Werkstück und Spannfutter wenigstens nach oben und vorne vollkommen freigibt, so dass Einspann- und Einstellarbeiten von ihr völlig unbehindert durchgeführt werden können. Wegen der Verschwenkung um eine lotrechte Achse bleibt die Abdeckung auch in jeder Zwischenschwenkstellung stehen.
Vorzugsweise ist die Abdeckung an einem auf der Achse gelagerten Schwenkhebel befestigt, wobei die Befestigungsstelle am Schwenkhebel oben oder an der Rückseite der Abdeckung vorgesehen wird. Durch diesen Schwenkhebel wird die Abdeckung im Abstand von ihrer Schwenkachse gehalten, wodurch sich der Radius ihres Schwenkkreises beim Ein- und Ausschwenken vergrössert, so dass dieser Schwenkkreis für den vorderen Rand der Abdeckung mit Abstand vor der Backenseite des Spannfutters vorbeiführt.
Wird die Abdeckung mit ihrem Schwenkhebel, der dann am Ende mit einer Steckhülse od. dgl. versehen ist, auf einem nach oben stehenden Schwenkbolzen angebracht, dann kann sie überdies leicht aus-und eingehängt werden. Nach einer bevorzugten Ausführung besteht die Schwenkachse der Abdeckung aus einem eine Befestigungsschraube eines oberen Spindelkastendeckels ersetzenden Schwenkbolzen. Diese Anordnung ermöglicht eine besonders einfache Befestigung. Ist am Spindelkasten oberseitig keine entsprechend ersetzbare Befestigungsschraube vorhanden, dann kann man den Schwenkbolzen anschweissen oder in einer zu diesem Zweck angebrachten Gewindebohrung mit Hilfe eines Gewindeendes festschrauben.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen die Fig. l bis 3 in schematischer Darstellungsweise den Spindelkasten einer Drehmaschine mit dem Spannfutter und einen Teil des Drehmaschinenbettes, wobei an der Drehmaschine eine Schutzvorrichtung vorgesehen ist, in Vorderansicht, Seitenansicht und in Draufsicht, und die Fig. 4 und 5 zwei Ausführungsvarianten der Schutzvorrichtung im Schaubild.
Die dargestellte Drehmaschine besitzt einen Spindelkasten --1--, der nach oben durch einen mit Hilfe von Schrauben befestigten Deckel--2--abgeschlossen ist. Aus dem Spindelkasten--l--ragt die Drehmaschinenspindel--3--über das kastenseitige Ende des Drehmaschinenbettes--4--hinaus. An der Spindel --3- ist ein Dreibackenfutter -5-- befestigt.
Eine im Bereich der hinteren bettseitigen Ecke vorgesehene Befestigungsschraube des Spindelkastendeckels - ist durch einen eingeschraubten, nach oben über den Deckel--2--vorstehenden Schwenkbolzen
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Der Hebel --7-- trägt eine nach unten offene, verkehrt rinnenförmige und beim Ausführungsbeispiel im Querschnitt etwa halbkreisförmige Abdeckung--9--, deren Vorderrand -10-- oberhalb der durch die Spindelachse bestimmten Horizontalebene --11- liegt (Fig. 2). Wie Fig.
2 ferner zeigt, liegt der Bolzen--6-und damit die Schwenkachse für die Abdeckung--9--mit Abstand hinter der durch die Spindelachse bestimmten vertikalen Ebene-12--. Der hintere Rand --13-- der Abdeckung --9-- ist bis in die Nähe
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des Drehmaschinenbettes-4-nach unten gezogen. Aus der in den Fig. l bis 3 voll eingezeichneten Normalstellung kann die Abdeckung --9-- um den Bolzen--6-in die in Fig. 3 strichpunktiert angedeutete Ruhelage verschwenkt werden, in der sie das Futter --5-- und ein in diesem gehaltenes Werkstück vollständig freigibt.
Nach Fig. 4 kamm am vorderen Rand--10-der Abdeckung--9--ein Ansatzlappen--14-mit Hilfe einer Klemmschraube --15-- schwenkbar und in verschiedenen Schwenkstellungen festklemmbar gehalten sein, der in der nach unten geschwenkten Stellung bis unter die Horizontalebene --11-- reicht und damit auch nach vorne abspritzendes Kühlmittel abfängt. Für das Verschwenken der Schutzvorrichtung in die Ruhelage wird der Lappen --14-- hochgeklappt.
Nach Fig. 5 trägt der Hebel --7-- zwei im Abstand angebrachte auf den Bolzen --6-- aufsteckbare Hülsen-8, 8a-, wodurch der Überstand der Abdeckung --9-- über das Futter durch wahlweises Einhängen einer der beiden Hülsen--8 oder 8a--in den Bolzen --6-- eingestellt werden kann. Ferner ist
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Ausschiebestellungen feststellbar gehalten ist. Die Teile--9, 14, 16--können zur Gänze oder teilweise aus transparentem Material hergestellt sein. Für Sonderzwecke ist es auch möglich, eine eckige Umrissform aufweisende verkehrt rinnenförmige Abdeckung vorzusehen.
Wie in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet wurde, kann an der Abdeckung-9-zusätzlich ein weiterer, an einem Hebel --19-- sitzender Schwenkzapfen --20-- parallel zum hinteren Rinnenrad, also in der Gebrauchslage horizontal liegend befestigt sein, mit dem die Abdeckung bei der Bearbeitung langer Werkstücke statt am Spindelkasten-l-am Werkzeugschlitten schwenkbar gelagert werden kann, so dass sie gemeinsam mit diesem verstellt wird und den Arbeitsbereich des Werkzeuges abdeckt. Zu diesem Zweck wird man am Schlitten der Drehmaschine unterhalb der Spindeldrehachse und hinter dem Werkstück ein Schwenklager, vorzugsweise auswechselbar, befestigen, in das der Zapfen --20-- einhängbar ist.
Neben dem Schwenklager können auch Anschläge zur Bestimmung Schwenkendstellungen (Normal- und Ruhestellung) der dann in bekannter Weise um eine Horizontalachse verschwenkbaren Abdeckung angebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzvorrichtung an Drehmaschinen in Form einer in ihrer Normalstellung das Futter der Drehmaschine und wenigstens das in dem Futter gehaltene Ende eines Werkstückes mit Abstand oben und seitlich umschliessenden, im Querschnitt etwa halbkreisförmigen, nach unten offenen Abdeckung,
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durch die Spindelachse bestimmten Vertikalebene (12) angeordnet ist, aus der Normalstellung nach hinten in eine Stellung verschwenkbar ist, in der das Futter (5) und das Werkstück zumindest zum Grossteil freigelegt sind.
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