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Schutzvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung, insbesondere
zur Anwendung bei Drehbanken, umfassend eine Haube, mit der wenigstens der Zugang
zu einem in Bearbeitung begriffenen Werkstück von der normalen Bedienungsstelle
ab, unter Beibehaltung der Sicht auf das Werkstück, abgeschirmt werden kann, wobei
jedoch die Zugänglichkeit zu dem Werkstück nach Wunsch wiederhergesteilt werden
kann.
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Durch die bei der Bearbeitung eines Werkstückes rotierenden Teile
einer Drehbank und auch durch die Möglichkeit, dass bei der Bearbeitung von metallenen
Werkstücken Teilchen des Metallmaterials umherfliegen, ist ein solche Drehbank im
Betrieb für den Maschinenschlosser eine Quelle der Gefahr. Im Zusa:nmenhang damit
sind Vorrichtungen bekannt, den Betätiger einer Drehbank vor Unfällen zu schützen,
wobei das Werkstück von ihm abgeschirmt wird. Eine bekannte Vorrichtung umfasst
eine Haube, die in einer mehr oder weniger statischen Lage über das Werkstück angeordnet
wird. Es ist nun aus der Praxis allgemein bekannt, dass man, trotz der Erkenntnis,
dass Sicherheitsvorrichtungen nützlich sind, psychologisch einen Widerwillen gegen
die Anwendung solcher Vorrichtungen im allgemeinen und gegen umständlich handhabbare
Sicherheitsvorrichtungen insbesondere hat. Die obengenannten zur Anwendung bei Drehbank
bekannten Schutzvorrichtungen gehören nun zu dieser letzten Kategorie, weil sie
beim Anordnen und Entfernen angehoben
werden müssen, was eine mühsame
Arbeit ist, oder weil die Wiederherstellung der Zugänglichkeit zu dem Werkstück
während dessen Bearbeitung umständlich ist.
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Es hat sich gezeigt, dass die bekannten Schutzvorrichtungen in der
Praxis somit wenig erfolgreich waren.
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Der Zweck der Erfindung ist die Verschaffung einer Schutzvorrichtung,
die einerseits fest mit einer Drehbank verbunden werden kann, andererseits durch
einfache Bewegungen und Handlungen des Maschinenschlossers das Werkstück abschirmen
bzw. den Zugang zu diesem wieder freigeben kann, ohne dass die Aufterkseikeit des
Maschinenschlossers von dem Werkstück abgelenkt wird.
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Gemass der Erfindung wird nun eine Schutzvorrichtung der eingangs
erwähnten Art verschafft, bei der die Haube (1) aus Teilen zusammengesetzt ist,
die in montiertem Zustand der Vorrichtung in bezug auf die normale Bedienungsstelle
als Rückwand (5), Oberwand (4) und Vorderwand (40) bezeichnet werden, während die
Vorrichtung weiter Mittel zum rertikalen, in jeder Höhe arretierbaren Verschieben
der Haube, Mittel zum seitwärts Wegschwenken der Haube und Mittel zum Verbinden
derselben mit dem Support der Drehbank enthält.
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Dadurch, dass gemass der Erfindung eine Schutzvorrichtung verfügbar
wird, die an dem Support der Drehbank befestigt werden kann, wird die Möglichkeit
erteilt, die Abmessungen der Vorrichtung beschränkt zu halten, weil ja ihre Lage
in bezug auf die abzuschirmende Bearbeitungsstelle des Werkstückes sich nicht ändert.
Dadurch kann die Konstruktion der Vorrichtung leicht gehalten werden, was deren
Handhabung fördert. Dies macht, in Kombination mit den erfindung gemäss anzuordnenden
Vorkehrungen zum vertikalen, in jeder Höhe arretierbaren Verschieben bzw. zum seitswärts
Wegschwenken der Haube, dass die Retatigung der Schutzvorrichtung mühelos erfolgen
kann und die Handlungen des Maschinenschlossers einfach durchgeführt werden können.
Hierdurch werden gute Ausgangsbedingungen für die wirkliche Benutzung der Vorrichtung
geschaffen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
wird eine Vorzugsausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung wiedergegeben,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt wird.
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Es zeigen: Fig. 1 die Schutzvorrichtung Seitenansicht, teilweise weggebrochen,
und
im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II - II in
Fig. 1.
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In Fig. 1 wird mit 1 die zu der erfindungsgemässen Vorrichtung gehörende
Haube wiedergegeben, zusammengesetzt aus der Rückwand (5), der Oberwand (4) und
der Vorderwand (40), wobei es nicht notwendig, jedoch aus Herstellungsgrunden empfehlenswert
ist, diese Wände flach auszubilden. Das Werkstück ist durch die Vorderwand (40)
sichtbar, welche Vorderwand zwecks einer leichten Austauschbarkeit des vorzugsweise
aus einem Glasmaterial hergestellten durchsichtigen Teiles derselben aus einem dreiseitigen
rechteckigen Rahmen (2) aus U-Profil besteht, welcher Rahmen als Halter für eine
über die offene Seite einzusetzende Scheibe (3) aus z.B. drahtverstärktem Glass
besteht. Die Anwendung einer Scheibe aus Polymethylmethacrylat ist nicht empfehlenswert,
weil die umherfliegenden Metallteilchen der Werkstücke oft heiss sind. Der Rahmen
(2) kann in jeder bekannen und geeigneten Weise an dessen offener Seite mit der
Oberwand (4) derart befestigt werden, dass die Scheibe (3) zu jeder Zeit dadurch
austauschbar ist, dass man diese einfach aus dem Rahmen (2) schiebt bzw. in den
Rahmen (2) einsetzt, wobei diese Befestigung unter einem solchen Winkel zu der Oberwand
erfolgt, dass die Sichtbarkeit des Werkstückes optimal gesichert ist. An dem Rahmen
(2) entlang und im wesentlichen parallel zu dessen Unterseite ist ein Handgriff
angeordnet. Dieser lasst sich vorteilhafterweise aus flachem Material herstellen,
damit dieser in einfacher Weise auch als Befestigungsorgan für eine meistens aus
Metall bestehende Vorhängeplatte (8) dienen kann, wobei diese Platte an einer Seite,
die Kupplungsseite (9), derart abgebogen wird, dass die Abmessungen des so über
die ganze Länge dieser Seite gebildeten breiten Hakens es er»oelichen, dass der
Haken passend und also nicht bewegbar um den Handgriff (7) geschoben werden kann,
und so eine solide Befestigung für die Vorhängeplatte (8) bildet.
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Obwohl diese Befestigungsmöglichkeit durch ihre Einfachheit in herstellungstechnischer
Hinsicht und in bezug auf die Anwendung bevorzugt wird, können auch andere Ausführungsformen
in Betracht kommen.
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Die Rückwand (5) der Haube kann an ihrer Unterseite vorteilhafterweise
mittels z.B. eines Gelenkes (42) mit einer Platte (6) verbunden sein, wodurch ~die
Platte (6) in Richtung der Drehbank umgeklappt werden kann. Dies erfolgt vonselbst,
wenn ein, unter einem stumpfen Winkel zu der Vertikalen aufgestelltes Sperrorgan
(29) vorgesehen wird, wodurch die Platte (6), nachdem man die Haube über eine
bestimmte
Strecke gesenkt hat, auf das Sperrorgan (29) stösst und beim Weitersenken mit ihrer
Unterseite in Richtung der Drehbank angehoben wird. Gegen die Rückwand spritzendes,
bei der Bearbeitung von metallenen Werkstücken angewendetes flüssiges Schmier- und
Kühlmittel, traufelt herab und gelangt schliesslich über die der Drehbank zugekehrte
Platte (6) wieder auf die Drehbank. Derselbe Effekt kann auch bei der Vorderwand
(40) erreicht werden, wozu in erster Instanz die Vorhängeplatte (8) über einen festen
Winkel in einer in gekuppelter Lage der Vorhängeplatte der Drehbank zugekehrten
Richtung abgebogen ist. Dadurch, dass man in die Vorhängeplatte (8), in den in ihrem
gekuppelten Zustand unter dem Biegungsrand liegenden Teil, ein Gelenk (41) aufnimmt,
und zwar derart, dass der untere Teil der Vorhängeplatte (8) ausschliesslich in
der bestehenden Biegungsrichtung weiter umgeklappt werden kann, ist es bei einem
richtig aufeinander Abstimmen der Abmessungen des genannten festen Winkels und des
Abstandes des Gelenkes zu der Unterseite der Vorhängeplatte (8) möglich, beim vertikalen
Abwärtsverschiebung der Haube eine Stellung zu erreichen, in der der untere Teil
der Vorhängeplatte (ô) in Zusammenarbeit mit der Drehbank in der Gelenkrichtung,
also ebenfalls in Richtung der Drehbank, weiter angehoben werden kann.
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Zum vertikalen Verschieben und zum seitwärts Wegschwenken der Haube
(1) welche Handlungen auch gleichzeitig in einer fliessenden Bewegung erfolgen können,
ist erstens eine Kombination der beiden parallelen stabförmigen Elemente (11,12),
vorzugsweise ungleicher Länge, vorgesehen, die an den oberen Enden miteinander verbunden
sind mittels eines in montiertem Zustand der Vorrichtung horizontalen stabförmigen
Verbindungselementes (10) von einer Länge, die erheblich grosser ist als der Abstand
zwischen den stabförmigen Elementen (11, 12). Die beiden stabförmigen Elemente (11,12)
befinden sich in einer solchen Lage in bezug aufeinander, dass bei der Befestigung
der Schutzvorrichtung an der Drehbank das Element (11) sich zwischen der Drehbank
und dem Element (12) befindet. Das stabförmige Element (11) ist mit dem unteren
Ende rotierbar in einem Halter (34) angeordnet, über welchen Halter und ein System
(20) aus fixierbaren metallenen U-Profilstreifen (21,22,23 und 24) die Schutzvorrichtung
schliesslich an dem Support der Drehbank befestigt wird. Dadurch, dass in den Streifen
(21,22,23, 24) Schlitzen vorgesehen werden, kann die. optimale Aufstellung der Schutzvorrichtung
durch Verschiebung der genannten zu fixierenden Streifen in bezug aufeinander bewirkt
werden. Ausserdem wird in dieser Weise dafür gesorgt, dass die Schutzvorrichtung
jedem Drehbanktyp angepasst werden kann. Das Sperrorgan (29)
ist
vorzuflaweise an dem Halter (34) angeordnet. Weiter ist das untere Ende des Elementes
(12), das für die Befestigung des stabförmigen Elementes (11) in dem Halter (34),
einfachheitshalber kürzer als das Element (11) ist, mit diesem Element (11) fest
verbunden, so dass die beiden stabformigen Elemente (11,12) in eine steife Konstruktion
aufgenammen sind. Um das etabförmige Element (11) ist ein an diesem Element entlang
vertikal verschiebbares rohrförmiges Organ (14) angeordnet, das zu Verhinderung
von Rotation um das stabt8r i8e Element (11) mit einem Fuhrungsorgan (15) versehen
ist, das wenigstens teilweise das stabf8rmige Element (12) umgreift, z.B. dadurch,
dass an dessen freiem Ende ein Schlitz mit dem stabförmigen Element entsprechenden
Abmessungen vorgesehen ist. An der gegentlberliegenden Seite ist das Rohr (14) geber
ein Befestigungselement (30) schliesslich mit der Haube (1) verbunden, die dadurch
bei der vertikalen Verschiebung des Rohres (14) an dem Element (11) entlang gleichfalls
auf- und abbewegt wird. In dem Rohr (14) ist vorzugsweise ein Organ (25) zur Forderung
der vertikalen Verschiebbarkeit des Rohres (14) angeordnet, welches Organ in der
gezeigten Ausfiihrungsform ein Gleitlager ist, obwohl es auch jedes andere geeignete
Organ sein kann, das die vertikale Verschiebung des rohrförmigen Organs (14) fördert.
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Eine leichte Verschiebung der Haube (1) ueber das rohrförmige Organ
(14) an dem stabförmigen Element (11) entlang wird auch dadurch gef8rdert, dass
das Verbindungselement (10) derart ausgebildet wird, das dieses ein rohrföriniges
Organ umfasst, dessen eines Ende sich etwa in Höhe der Verbindungsstelle mit dem
stabförmigen Element (12) befindet und in dessen Verlangerung an dem anderen Ende
ein Rad (26) angeordnet ist über eine axial in das rohrförmige Organ (13) gesteckte
und darin rotierbar befestigte mit dem Rad fest verbundene Welle (43), um welches
Rad der mit einem Ende mit dem Rad verbundene Draht oder eine solche Kette (27)
zwischen Radflanschen aufgerollt werden kann, von welchem Draht bzw.
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von welcher Kette das andere Ende mit der Oberwand (4) der Haube (1)
verbunden ist, und wobei vorzugsweise in dem rohrförmigen Organ (13) eine an der
Welle (43) angreifende und deren Rotation beeinflussende Feder (28) angeordnet ist.
Durch eine richtige Wahl der Federungseigenschaften der Feder (28) sowie der Stelle
des Befestigungspunktes (35) an der Oberwand (4) kann bewirkt werden, dass die Haube
sich geschmeidig und ohne Verklemmen auf- und abbewegt.
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Aus Fig. 2, die einen Schnitt genäss der Linie II-II in Fig. 1 zeigt,
ist ersichtlich, dass der Verbindungsteil (16) zwischen dem stabformigen Element
(11) und dem unteren Ende des stabförmigen Elementes (12) als einen Teil eines
flachen
Ringes (16) ausgebildet sein kann, an dessen Aussenumfang an der Unter-Seite eine
Anzahl Vertiefungen (33) vorgesehen sind, und wobei der Halter (34) mit einem blockförmigen
Element (17) verbunden ist, in dem in einer Aussparung eine unter Spannung einer
Feder (19) stehende Kugel (18) an einer den Vertiefungen (33) entsprechenden Stelle
derart angeordnet ist, dass die Kugel (18) beim seitlichen Wegschwenken der Schutzvorrichtung
in eine der betreffenden Vertiefungen (33) gedrückt werden kann und die Lage der
Schutzvorrichtung in dieser Weise stabilisiert wird. Zur Begrenzung des Ausschlags
beim seitwärts Wegschwenken der Schutzvorrichtung kann der Verbindungsteil (16)
an der Unterseite an dazu geeigneten Stellen mit Anschlagnocken versehen werden,
die durch das blockförmige Organ (17) bei dem maximal vorgesehenen Ausschlag gesperrt
werden. Auch kann das stabförmige Element (11) mit einem die Vertikalbewegung des
Rohres (14) begrenzenden Organ, z.B. einer Klemmbuchse (35) versehen sein.
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Zur Verhinderung, dass, in den Fallen, in denen die Schutzvorrichtung
sich dicht an dem festen Kopf der Drehbank befindet, beim seitwärts Wegschwenken
der Haube (1), deren Rückwand (4) mit dem festen Kopf in Beruhrung kommtt empfiehlt
es sich vorzugsweise wenn, wie in Fig. 2 gezeigt worden ist, der Abstand des stabförmigen
Elementes (11) zu der beim Montieren der Vorrichtung dem festen Kopf der Drehbank
zuzukehrenden Seite der Oberwand (4) überwiegend kürzer als der Abstand zu der gegenüberliegenden
Seite ist, m.a.W. die stabförmigen Elemente (11,12) exzentrisch in bezug auf die
Haube angeordnet sind.
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Zum Neutralisieren des Einflusses eines dadurch auftretenden Kippoomentea
auf die Haube hat das Befestigungselement (30) vorzugsweise die Form eines schiefen
Dreiecks, wobei dieses dreieckige Befestigungslement (30) in der Nähe des Scheitelwinkels
mit dem um das stabförmige Element (11) vertikal verschiebbaren Rohr (14) verbunden
ist, während die Schenkel (31,32) zu den gegenüberliegenden Winkelpunkten der Oberwand
(4) verlaufen, und mit der Oberwand verbunden sind, und zwar derart, dass der kürzere
Schenkel sich an der Seite des festen Kopfes der Drehbank befindet.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass die Vorhängeplatte (8) weniger breit
ist als der Handgriff (9), wodurch vermieden wird, dass der Meisselhalter beim Senken
der Haube ein Hindernis ist.
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Weiter geht aus Fig. 2 hervor, dass die Oberwand (4) rechteckig ist
und dass das rohrförmige Organ (13) parallel zu den langen Seiten und in relativ
verschiedenen Abständen von diesen angeordnet ist. Es kann von Vorteil sein, das
rohrförmige
Organ (13) im Winkel zu den langen Seiten der Oberwand (4) anzuordnen, und zwar
derart, dass der Verbindungspunkt (35) des Drahtes oder der Kette (27) und der Oberwand
sich auf der Verbindungslinie der Mitten der kurzen Seiten der Oberwand befindet.
Dadurch kann eine geschmeidigere Verschiebbarkeit des Organs (14) langs des stabförmigen
Elementes (11) noch gefördert werden.
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Die erfindungsgemmsse Vorrichtung kann bedenkenlos von Hand betätigt
werden, also auf- und abbewegt und seitwärts geschwenkt werden. Diese Handlungen
brauchen die Konzentration des Maschinenschlossers auf die Arbeit, für welche er
tatschlich die Drehbank bedient, überhaupt nicht zu stören.