DE3730984C1 - Steuerkasten an einer Werkzeugmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Steuerkasten an einer Werkzeugmaschine mit einem Spindel­ stock und einem Werkstücktisch sowie einer den Spindelstock und den Werkstücktisch allseits umgebenden Schutzwand, die mindestens eine Vorderwand und eine Seitenwand aufweist, in denen jeweils Türen angeordnet sind, die einen manuellen Zugriff zum Spindelstock und zum Werkstücktisch von zwei Seiten ermög­ lichen, wobei der Steuerkasten Einstellelemente für die Werkzeugmaschine aufweist, und an einem Kragarm angeordnet ist, der seinerseits an einem mit der Schutzwand starr verbun­ denen Punkt der Werkzeugmaschine schwenkbar gelagert ist.

Eine derartige Werkzeugmaschine ist aus dem Prospekt "CNC- Fertigungszentrum FZ 16" der Anmelderin bekannt.

Bei der bekannten Werkzeugmaschine ist, vom Benutzer aus gesehen, hinter dem Spindelstock ein etwa mannshoher Schalt­ schrank angeordnet, an dessen Oberseite vorne rechts ein Galgen drehbar gelagert ist, der bis in den Bereich vor der Werkzeug­ maschine auskragt. Am freien Ende des Galgens ist ein Steuer­ kasten abgehängt, der vom Benutzer der Werkzeugmaschine um eine Hochachse verdreht werden kann.

Bei der Montage von Werkstücken auf dem Werkstücktisch und den zugehörigen Einstellarbeiten für die numerische Steuerung der Werkzeugmaschine ist es häufig erforderlich, von zwei Seiten Zugriff zum Werkstücktisch zu haben. Aus diesem Grunde sind die bereits erwähnten Türen in der Vorderwand und der Seitenwand vorgesehen. Will der Benutzer der Werkzeugmaschine während der Handhabung der Werkstücke an den durch die beiden Türen definierten Positionen jeweils Zugriff zum Steuerkasten haben, so muß bei der bekannten Werkzeugmaschine der Galgen um den Drehpunkt am hinteren Schaltschrank verschwenkt werden. Da jedoch die Peripherie des vom Steuerkasten bei dieser Schwenkbewegung durchmessenen Kreises näherungsweise tangential zur Vorderwand der Werkzeugmaschine verläuft, ist eine optimale Positionierung zur Tür in der Seitenwand nicht möglich, weil der Bereich der Tür der Seitenwand nicht auf dem Kreis und auch nicht in dessen Nähe liegt. Eine Anlenkung des Galgens in der Mitte des Schaltschrankes oder gar an der gegenüber­ liegenden Ecke dses Schaltschrankes scheidet aus, weil dann nämlich der Galgen in den Bewegungsbereich des Spindelstocks käme und an diesem anstoßen würde.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Werkzeug­ maschine der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß der Steuerkasten so verschwenkt werden kann, daß der in den beiden Arbeitsstellungen des Benutzers an den beiden Türen der Schutzwand jeweils optimal zugänglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Punkt im Bereich einer von der Vorderwand und der Seitenwand gebildeten Ecke liegt, derart, daß der Steuerkasten in Positionen jeweils seitlich von den Türen schwenkbar ist.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst, weil die Ortskurve des Steuerkastens beim Verschwenken des Kragarmes so gelegen ist, daß der Steuer­ kasten jeweils im rechten Winkel zu den Türöffnungen und neben diesen durch einfaches Verschwenken angeordnet werden kann, so daß der Benutzer der Werkzeugmaschine mit der einen Hand das Werkstück handhaben und mit der anderen Hand die Einstell­ elemente des Steuerkastens betätigen kann. Durch den maximal möglichen Verdrehwinkel des Steuerkastens um 180° werden außerdem die Anschlußkabel des Steuerkastens nur geringfügig verdreht.

Bei der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt der Punkt unterhalb der Türen.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Raum oberhalb des Steuerkastens und damit näherungsweise oberhalb der Türen völlig frei von schwenkbaren Einbauten ist, so daß beispiels­ weise schwere Werkstücke mit einem Kran auf den Werkstücktisch gefahren werden können, ohne daß eine Kollisionsgefahr mit dem Schaltkasten oder dem Kragarm besteht.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung fluchtet der Kragarm in einer Schwenk-Endlage mit seiner einen Seite mit der Seitenwand.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in dieser Schwenk-Endlage keine Teile seitlich über die Seitenwand der Werkzeugmaschine vorstehen und dort im Wege sind.

Besonders bevorzugt ist bei dieser Variante, wenn in der Schwenk-Endlage der Steuerkasten mit seiner Bedienseite unmit­ telbar vor der Vorderwand bringbar ist.

Dies hat nämlich den Vorteil, daß eine Transportstellung eingestellt werden kann, bei der Verpackungsmittel sowohl seitlich bis an die Seitenwand der Maschine heranbringbar sind und außerdem die besonders empfindliche Bedienseite des Steuerkastens dadurch vor mechanischer Beschädigung geschützt ist, daß sie sich unmittelbar vor der Vorderwand befindet und dort nicht zugänglich ist.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannte und die nach­ stehend noch erläuterten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht, schräg von vorne, eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine;

Fig. 2 und 3 stark schematisierte Draufsichten auf die Werkzeug­ maschine der Fig. 1 für zwei verschiedene Schwenk­ stellungen des Kragarmes;

Fig. 4 und 5 eine starke schematisierte Seitenansicht und Vorder­ ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine.

In Fig. 1 ist 10 insgesamt eine Werkzeugmaschine, die einen vertikalachsigen Spindelstock 11 aufweist. Die Werkzeugmaschine 10 ist mit einer Schutzwand 12 versehen, deren Wände näherungs­ weise senkrecht verlaufen und die den Spindelstock 11 allseitig umgibt. Der Grundriß der Schutzwand 12 ist näherungsweise rechteckförmig.

In einer Vorderwand 20 ist eine vordere Kipptür 21 angeordnet, die mittels eines Griffs 22 um eine horizontale Schwenkachse 23 gekippt werden kann. Einzelheiten der vorderen Kipptür 21 sind in der DE-PS 33 20 738 im einzelnen beschrieben.

In einer zur Vorderwand 20 etwa rechtwinklig verlaufenden Seitenwand 30 ist eine seitliche Schwenktür 31 angeordnet, die mit Scharnieren 32 um eine Vertikalachse in der Seitenwand 30 drehbar ist.

Die Vorderwand 20 und die Seitenwand 30 bilden eine rechte vordere Ecke 40. In der Nähe der Ecke 40 ist in einer Höhe unterhalb der Türen 21, 31 ein Punkt 41 definiert, der als Drehlager mit vertikaler Drehachse 42 ausgebildet ist. Im Punkt 41 ist ein Kragarm 43 gelagert, der sich schräg nach außen und oben erstreckt und an seinem oberen freien Ende mit einem Drehlager 45 mit vertikaler Drehachse zur Aufnahme eines Steuerkastens 46 versehen ist. Der Steuerkasten 46 ist mit Einstellelementen 47 und Anzeigeelementen 48 versehen, um die Werkzeugmaschine 10 einrichten und steuern zu können.

Aus den stark schematisierten Draufsichten der Fig. 2 und 3 ergibt sich, daß ein mit 55 symbolisierter Benutzer der Werk­ zeugmaschine 10, wie Fig. 2 zeigt, an die Seitenwand 30 heran­ treten und die seitliche Schwenktür 31 öffnen kann, um manuellen Zugriff zu einem Werkstück 56 oder 56′ zu erhalten, das auf einem Werkstücktisch 57 im Arbeitsbereich des Spindelstocks 11 angeordnet ist.

Der Benutzer 55 kann bei geöffneter Schwenktür 31 in Richtung eines Pfeils 58 manuell zum Werkstück 56, 56′ zugreifen und in einer Richtung 59 die Einstellelemente 47 des Steuerkastens 46 betätigen bzw. die Anzeigeelemente 48 ablesen. Da der Steuerkasten 46 in dieser Arbeitsstellung neben dem Benutzer 55 angeordnet ist und die mit den Einstellelementen 47 sowie den Anzeigeelementen 48 versehene Vorderseite des Steuerkastens 46 dem Benutzer 55 zu weist, ist ein ermüdungsfreies und rasches Arbeiten im Bereich der seitlichen Schwenktür 31 möglich.

Soll nun anschließend das Werkstück 56 und 56′ nach Verschwenken der vorderen Kipptür 21 von vorne gehandhabt werden, braucht der Benutzer 55 lediglich den Steuerkasten 46 entlang einer Kreisbahn 60 um den Punkt 41 herum zu verschwenken und gleich­ zeitig den Steuerkasten 46 um seine Hochachse, d. h. das Dreh­ lager 45 zu verdrehen, bis der Steuerkasten 46 sich seitlich neben der vorderen Kipptür 21 befindet, wie dies Fig. 3 zeigt.

Auch in diesem Falle kann das Werkstück 56′ in Richtung eines Pfeiles 58′ gehandhabt werden und der Benutzer 55′ kann in dieser Arbeitsstellung in Richtung eines Pfeiles 59′ die Einstellelemente 47 betätigen.

Fig. 4 und 5 zeigen noch eine Variante einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine 10′, bei der die Seitenwand 30′ in die Vorder­ wand 20′ im oberen Bereich über eine rechtwinklige Ecke 40′ übergeht, wobei die Vorderwand 20′ in etwa halber Höhe über eine Schräge 72′ nach hinten abfällt und dort eine Aufnahme für die Schwenklagerung des Kragarmes 43′ bildet.

Der Kragarm 43 ist wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 ausgebildet und verläuft schräg nach vorn und oben, wobei er sich parallel zur Schräge 72 erstreckt, in der sich der Kragarm in der in den Fig. 4 und 5 dargestellten, voll­ ständig eingeschwenkten Stellung befindet.

Die Drehachse 42′ befindet sich am unteren Ende der Schräge 72, etwas nach hinten gegenüber der Ecke 40 versetzt und, in Vorderansicht der Fig. 5 gesehen, etwas nach links gegenüber der Seitenwand 30′ versetzt. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß eine Seite 73 des Kragarms 43 in der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Stellung mit der Seitenwand 30′ der Schutzwand 12 fluchtet.

In der in den Fig. 4 und 5 dargestellten vollständig einge­ schwenkten Stellung kann durch vorheriges Drehen des Steuer­ kastens 46 erreicht werden, daß sich dessen Bedienseite 75 unmittelbar vor der Vorderwand 20′ befindet. Diese Stellung des Kragarms 43 bzw. des Steuerkastens 46 kann als Transport­ stellung verwendet werden, bei der die Einstellelemente 47 und Anzeigeelemente 48 des Steuerkastens 46 unzugänglich und damit gegenüber Beschädigungen geschützt sind.

Claims (4)

1. Steuerkasten an einer Werkzeugmaschine mit einem Spindelstock (11) und einem Werkstücktisch (57) sowie einer den Spindelstock (11) und den Werkstücktisch (57) allseits umgebenden Schutz­ wand (12), die mindestens eine Vorderwand (20) und eine Seitenwand (30) aufweist, in denen jeweils Türen (21, 31) angeordnet sind, die einen manuellen Zugriff zum Spindelstock (11) und zum Werkstücktisch (57) von zwei Seiten ermöglichen, wobei der Steuerkasten (46) Einstellelemente (47) für die Werkzeugmaschine (10) aufweist und an einem Kragarm (43) angeordnet ist, der seinerseits an einem mit der Schutzwand (12) starr verbundenen Punkt (41) der Werkzeugmaschine (10) schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt (41) im Bereich einer von der Vorderwand (20) und der Seitenwand (30) gebildeten Ecke (40) liegt, derart, daß der Steuerkasten (46) in Positionen jeweils seitlich von den Türen (21, 31) schwenkbar ist.

2. Steuerkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt (41) unterhalb der Türen (21, 31) liegt.

3. Steuerkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Kragarm (43) in einer Schwenk-Endlage mit seiner einen Seite (73) mit der Seitenwand (30′) fluchtet.

4. Steuerkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schwenk-Endlage der Steuerkasten (46) mit seiner Bedienseite (75) unmittelbar vor die Vorderwand (20′) bringbar ist.