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Wendegetriebe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wendegetriebe, vorzugsweise für Aufnahme- und/oder Wiedergabegeräte, besonders für Schmalfilmprojektoren, mit einer Antriebswelle und einer gleichachsig angeordneten Antriebswelle, welche Wellen an ihren einander zugewandten Enden je ein Antriebs- bzw. ein Abtriebsrad tragen, wobei an wenigstens einer der Wellen ein differentialartiger Käfig gelagert ist, der mindestens ein Zwischenrad trägt, dessen Achse etwa senkrecht zu einer durch die beiden Wellen verlaufenden Ebene liegt, und mit wenigstens zwei Bremsen zum Abbremsen von Getriebeteilen. Ein derartiges Getriebe ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 877392 bekanntgeworden.
In der deutschen Patentschrift Nr. 502287 wird zwar ein Getriebe mit zwei unterschiedlichen Kupplungen beschrieben, wobei jedoch die Drehzahl der zu kuppelnden Welle abhängig von der eingeschalteten Kupplung ist. Die Schweizer Patentschrift Nr. 80122 beschreibt im Gegensatz zu dieser deutschen Patentschrift ein Differenzgetriebe, die einzige darin enthaltene Kupplung dient aber dazu, eine eventuell auftretende überlast von einer von zwei gleichartig anzutreibenden Wellen aufzunehmen. Nachteilig bei diesen bekannten Getrieben ist der verhältnismässig hohe Aufwand an Getriebeteilen, und dass überdies zum Umschalten der Drehrichtung zwei verschiedene Betätigungsorgane, nämlich die Betätigungsorgane für die beiden Bremsen erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden, und dies gelingt dadurch, dass mindestens eine der Bremsen von einer am Käfig vorgesehenen Fliehkraftsperre für das Zwischenrad gebildet ist, wogegen die andere Bremse am Käfig angreift. Auf diese Weise kann einerseits mit einem einzigen Käfig und mit drei Rädern das Auslangen gefunden werden, wobei überdies lediglich eine einzige Betätigungseinrichtung für die am Käfig angreifende Bremse vorgesehen sein braucht, wogegen die andere Bremse automatisch betätigt wird. Besonders vorteilhaft ist es für Aufnahmeund/oder Wiedergabegeräte, dass im Rahmen der Erfindung sämtliche Räder als Peesenräder ausgebildet sein können, weil so gegenüber einem Zahnradgetriebe die Geräuschentwicklung besonders gering gehalten werden kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der Beschreibung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Wendegetriebe teilweise im Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2, die eine Ansicht bei um 900 gedrehten Käfig ist.
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--1-- eines Motors --2-- istKäfig--5--gelagert. Der Käfig-5-überbrückt die Wellen--1, 4--und trägt etwa in der Mitte zwischen den beiden Wellen--1, 4--eine zu einer durch die WeUn-l, 4-verlaufenden Ebene etwa normale Welle-6-.
Auf der Abtriebswelle --4-- ist in symmetrischer Anordnung zur Antriebswelle-l-ein Peesenrad-7-befestigt. Eine Peese-8-verbindet die beiden Peesenräder-3, 7--, wobei
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zur entsprechenden Umlenkung der Peese-8-zwei an der Welle --6-- angeordnete Zwischenräder--9, 10--dienen.
Mit dem dargestellten Getriebe arbeiten zwei Bremseinrichtungen wechselweise zusammen. Die eine Bremseinrichtung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von einem an eine Anschlagfläche
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einer nicht dargestellten Betätigungseinrichtung, beispielsweise einer Bedienungstaste, einem Schieber od. dgl. verbunden. An Stelle des Stiftes--12--kann jedoch ohne weiteres auch in bekannter Weise eine Bandbremse vorgesehen sein.
Die zweite Bremseinrichtung ist erfindungsgemäss von einer Fliehkraftbremse --13-- gebildet.
Diese wirkt mit einem auf der Welle --6-- drehfest angeordneten, mit Rasten versehenen Rad - -14-- zusammen. In die Rasten dieses Rades --14-- vermag eine von einer Feder-15-in der Gegenrichtung beaufschlagte Klinke --16-- unter Wirkung der Fliehkraft einzufallen.
Die Drehrichtung des Motors --2-- ist unveränderlich, so dass sich beispielsweise das Peesenrad --3-- in der vom Pfeil--17-angegebenen Richtung dreht. Befindet sich der Stift-12-in
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--5-- freigebendenZentrifugalkraft wie aber die Klinke --16-- entgegen dem Druck der Feder-15-in Eingriff mit dem Sperrad --14-- bewegt, so dass die Welle-6-und damit auch die Zwischenräder --9, 10--an einer Drehung gehindert sind. Im gleichen Augenblick wird auch die Kupplung mit der Antriebswelle --4-- bewirkt, u.zw. wirkt nun das dargestellte Getriebe im Sinne einer starren Kupplung zwischen den Wellen-l und 4--.
Das heisst, dass somit das Rad--7-und ie Welle --4-- im gleichen Drehsinn mitgenommen werden, wie dies für die Welle --1-- der pfeil--17-- angibt. Ein besonderer hiebei auftretender Vorteil ist darin zu sehen, dass das Ankuppeln der Abtriebswelle --4-- erst dann erfolgt, wenn der Motor-2-die gewünschte Mindestdrehzahl erreicht hat. Um das Ankuppeln für verschiedene Mindestdrehzahlen einstellen zu können, ist
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frei, so dass der Antrieb über die Zwischenräder --9, 10-- erfolgt, wobei die Drehrichtung der Abtriebswelle --4-- im Verhältnis der Drehrichtung der Antriebswelle-l-umgekehrt wird.
Wie ersichtlich, ist das erfindungsgemässe Wendegetriebe leicht zu steuern und arbeitet bei Ausbildung der Ränder-3, 7,9 und 10-als Peesenräder geräuscharm. Allerdings kann eines der Zwischenräder erspart werden, falls die Räder beispielsweise als Schraubenräder ausgebildet sind. Auch die Ausbildung als Kegelräder ist möglich, wobei die Kegelradachse mit einer durch die Wellen - -1, 4-- verlaufenden Achse in einer Ebene liegt, jedoch normal auf eine zu dieser Ebene normale Ebene steht.
Die Tatsache, dass die Zwischenräder-9, 10- auf einer gemeinsamen Welle-6angeordnet sind, ergibt die Möglichkeit, eine einzige Fliehkraftbremse --13-- für beide Zwischenräder --9, 10--vorzusehen. Wenngleich eine derartige Ausbildung vorteilhaft erscheint, so ist die Erfindung durchaus nicht darauf beschränkt. Im Rahmen der Erfindung ist es auch durchaus möglich, die Zwischenräder --9, 10-- auf verschiedenen, zueinander parallelen Achsen anzuordnen.
Das dargestellte Wendegetriebe kann sehr klein ausgebildet sein, so dass die bei Drehung des Käfigs-5-auftretenden Massenkräfte kaum eine Rolle spielen. Wird jedoch eine ausgewuchtete Anordnung gewünscht, so ist es vorteilhaft, den Käfig --5-- symmetrisch, d.h. an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen mit je einem Zwischenradpaar auszustatten. Bezogen auf Fig. l bedeutet dies, dass symmetrisch zu einer durch die Wellen-l, 4--verlaufenden Achse parallel zur Welle-6rechts dieser Achse eine der Welle --6-- entsprechende weitere Welle vorgesehen ist. Im Falle der Verwendung von verzahnten Rädern brauchen bei symmetrischer Ausbildung des Käfigs-5- selbstverständlich nur zwei diametral einander gegenüberliegende Zwischenräder vorgesehen sein.
Bei einer solchen symmetrischen Ausbildung des Käfigs-5-wird auch die von der Antriebswelle
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dies einerseits wegen der symmetrischen Ausbildung des Käfigs und anderseits deshalb günstig, weil bei Anordnung einer einzigen Fliehkraftbremse und symmetrischer Ausbildung des Käfigs im beschriebenen Sinne diese Bremse gegebenenfalls zu stark beansprucht würde. Zweckmässig ist die Fliehkraftbremse beispielsweise als Klemmgesperre ausgebildet. Im Falle der symmetrischen Ausbildung des Käfigs und Verwendung von Peesenrädern müssen die Peesenräder-3, 7-zwei Nuten für die über die beiden
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Zwischenradpaare laufenden Peesen aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Käfig --5-- auf beiden Wellen--1, 4--gelagert, wie dies einer zweckmässigen Ausführung entspricht.
Gegebenenfalls genügt aber auch die Lagerung auf nur einer einzigen der beiden Wellen. Bei Freigabe durch die beiden Bremseinrichtungen-12, 13- wird der Käfig --5-- alleine durch die Lagerreibung zur Drehbewegung mitgenommen. Besondere Vorkehrungen hiefür brauchen nicht getroffen werden.
Wie ersichtlich, sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Ausführungsbeispiele möglich.
Besondere Vorteile ergeben sich bei Anwendung eines erfmdungsgemässen Wendegetriebes für Aufnahme- und/oder Wiedergabegeräte, besonders für Schmalfilmprojektoren. In letzterem wurden bisher meistens Reibradwendegetriebe verwendet, die ja für Verschmutzung und Abnutzung besonders anfällig sind. Dem gegenüber zeichnet sich das erfmdungsgemässe Wendegetriebe durch besondere Robustheit bei geräuscharmen Lauf und einfacher Bedienung aus.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wendegetriebe, vorzugsweise für Aufnahme- und/oder Wiedergabegerät, besonders für Schmalfilmprojektoren, mit einer Antriebswelle und einer gleichachsig angeordneten Abtriebswelle, welche Wellen an ihren einander zugewandten Enden je ein Antriebs- bzw. ein Abtriebsrad tragen, wobei an wenigstens einer der Wellen ein differentialartiger Käfig gelagert ist, der mindestens ein Zwischenrad trägt, dessen Achse etwa normal zu einer durch die beiden Wellen verlaufenden Ebene liegt, und mit wenigstens zwei Bremsen zum Abbremsen von Getriebeteilen, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass mindestens eine der Bremsen von einer am Käfig vorgesehenen Fliehkraftsperre für
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