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Systeminsektizid mit Sterilisierungswirkung
Die Erfindung betrifft ein Systeminsektizid mit Sterilisierungswirkung, welches gegenüber Warmblütern (Tiere) geringe Giftigkeit zeigt und ist dadurch gekennzeichnet, dass es Dimethyl- (4-methyl- mercapto-3-methoxy-phenyl)-phosphat und Tris- (2-methyl-l-aziridinyl) -phosphinoxyd in Mischung mit Formulierungshilfen enthält.
Die bisher bekannten Insektizide wurden hauptsächlich mit Hinblick auf ihre insektizide Wirkung als solche gewertet. Vorliegende Erfindung sieht im Gegensatz dazu eine besondere Type eines Systeminsektizids vor, welches einen synergistischen Effekt der Sterilisierungswirkung und Eindringwirkung zusammen mit insektizider Wirkung besitzt.
Das Insektizid nach der Erfindung zeigt eine ausgezeichnete insektizide Wirkung, dringt In die Körper der Insekten ein und wirkt in ausgezeichneter Weise als Magengift, Kontaktgift, Räuchermittel und Sterilisierungsmittel.
Das Insektizid gemäss der Erfindung enthält also einerseits Dimethyl- (4-methylmercapto-3-methoxy- phenyl)-phosphat der folgenden Strukturformel
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und anderseits Tns- (2-methyl-l-aziridinyl)-phosphinoxyd der folgenden Strukturformel
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in Mischung mit Formulierungshilfen. Hiebei ist die insektizide Komponente das Dimethyl- (4-methyl-
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ter anderem mit dem Kurznamen MAPO oder METEPA bezeichnet und stellt ein gut bekanntes Chemosterilans dar. Dieses Chemosterilans gehört zu den biologischen Alkylierungsmitteln und behindert die Zellteilung von vermehrungsfähigen Zellen.
In vorteilhafter Weise enthält das Systeminsektizid gemäss der Erfindung etwa 0, 4 bis 0, 7 Gew. -0/0
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METEPA, vorzugsweise werden 0, 4 bis 0, 6 Gew.- verwendet. Als Formulierungshilfen zur Herstellung des erfindungsgemässen Insektizids werden in an sich bekannter Weise Lösungsmittel, Verdünnungsmittel,
Emulgatoren, Mittel zur Herabsetzung der Oberflächenspannung, Penetrierungsmittel, Wirksamkeitsver- längerer usw., beigegeben. Dies richtet sich nach der Art, in der das Insektizid zur Anwendung kommen soll. Besonders vorteilhaft ist es, als Penetrationsmittel Dimethylsulfoxyd zu verwenden.
Als sehr günstiges Mittel zur Verlängerung der Wirksamkeit haben sich chlorierte Terphenyle ge-
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hält das Produkt "Kanechlor" etwa 550/0 Chlor.
Ein weiteres industrielles Produkt ist beispielsweise"Arachlor-5460", das eine Mischung von chlo- rierten Polyphenylen darstellt. Genaue Analysen werden gewöhnlich für derartige grosstechnische Pro- dukte nicht angegeben. Je nach dem Verwendungszweck und der darauf abgestellten Formulierung kön- nen die Zusätze an chloriertem Terphenyl in sehr weiten Grenzen schwanken. Die chlorierten Ter- phenyle verhindern einerseits das Verdampfen der Wirkstoffe und erhöhen anderseits die Haftfähigkeit sowie die Eindringfähigkeit des Insektizids in den Körper der Insekten.
Beim erfindungsgemässen Insektizid ist die Giftigkeit gegenüber Warmblütern (Tieren) sehr niedrig, nämlich etwa ein HundertStel der Giftigkeit von 0, O-Diäthyl-p-nitrophenyl-thiophosphat. Aus diesem
Grund ist die Anwendung und die Handhabung des Insektizids sehr angenehm und harmlos.
In den folgenden Beispielen wird die überraschende Wirkung des erfindungsgemässen Insektizids mit sterilisierender Wirkung deutlich gemacht.
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<tb>
<tb> :Insektizider <SEP> Dimethyl- <SEP> (4-methylmercapto- <SEP> 50 <SEP> Gew.-%
<tb> Bestandteil <SEP> 3-methoxy-phenyl)-phosphat
<tb> Sterilisierungs-METEPA <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> Gew.-%
<tb> mittel
<tb> Penetrierungs-Dimethylsulfoxyd <SEP> (DMSO) <SEP> 15 <SEP> Gew.-%
<tb> mittel
<tb> Wirkungsverlängern- <SEP> Chloriertes <SEP> Terphenyl <SEP> 10 <SEP> Grew.-%
<tb> des <SEP> Mittel
<tb> Lösungsmittel <SEP> Solvent <SEP> naphtha <SEP> 20 <SEP> Grew.-%
<tb>
Dieses Insektizid wurde einer Überprüfung auf seine Sterilisierungswirkung und auf seine insektizide Wirkung unterzogen.
Beispiel l : Sterilisierungstest : Die Versuche wurden an Hausfliegen durchgeführt, wobei eine kleine Menge des erfindungsgemässen Insektizids in einer Verdünnung 1 : 700 in Wasser auf die Tiere getropft wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass schon mit einer Menge von 4mg/Fliege eine 10obige Sterilisierungswirkung eintrat. Ein anderer Versuch wurde mit je 100 männlichen und weiblichen Fliegen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass 2/3 der männlichen und 56, 30/0 der weiblichen Fliegen getötet wurden. Dieses Ergebnis zeigt, dass die männlichen Insekten auf das vorliegende Insektizid besser ansprechen, als die weiblichen.
Bei einer Lösung 1 700 wurde 100%ige Sterilisierung, bei einer Lösung 1 : 800 76% igue Sterilisierung der Insekten erreicht.
Beispiel 2 : Insektizide Wirkung : Die insektizide Wirkung auf den Reishalm-Bohrer (Chilosuppressalis) und den Grünreis-Blatthüpfer (Nephotettix cincticeps) wurde bestimmt.
Getesteter Reis : Akebono Typ
Versuchsfelder : Drei Abschnitte Reisfeld, jedes mit einer Fläche von 60 m .
Anwendung : Das Insektizid wurde in einer Menge von 15 l/Ar durch Sprühen auf die Felder aufge- bracht.
Bestimmungsverfahren : a) der Test bezüglich des Reishalmbohrers (Chilo-suppressalis) wurde durch Abschneiden aller
Halme mit verfärbten Scheiden auf den Testabschnitten nach drei Tagen Anwendung des Insek- tizids und Ermittlung der Anzahl an toten Insekten durchgeführt.
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b) Der Test bezüglich des grünen Reisblatthüpfers (Nephotettix cincticeps) wurde durch Ermittlung der Anzahl an überlebenden Insekten, welche mit einem Fangnetz bei 10maligem Schwingen desselben gefangen wurden, durchgeführt. Die Beobachtungen wurden unmittelbar nach dem Be- sprühen sowie einen und fünf Tage nachher ausgeführt.
Tabelle I
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<tb>
<tb> Insektizidtest <SEP> am <SEP> Reishalmbohrer <SEP> (Chilo <SEP> suppressalis)
<tb> Chilo <SEP> suppressalis
<tb> Vernichtungsgrad <SEP> in <SEP> %
<tb> zu <SEP> prüfendes <SEP> Insektizid <SEP> Anzahl <SEP> Sterblichkeit <SEP> Sterblichkeit <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> nach
<tb> und <SEP> Konzentration <SEP> Insekten <SEP> in <SEP> % <SEP> korr. <SEP> in <SEP> % <SEP> Besprühen
<tb> Emulsion <SEP> des <SEP> erfindungsgemässen <SEP> Insektizids <SEP> in <SEP> 127 <SEP> 97, <SEP> 8 <SEP> 91, <SEP> 6 <SEP> 65, <SEP> 2 <SEP>
<tb> Verdünnung <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 700 <SEP> in <SEP> Wasser
<tb> Emulsion <SEP> wie <SEP> oben,
<tb> Verdünnung <SEP> 1 <SEP> :
<SEP> 1000 <SEP> 111 <SEP> 99, <SEP> 5 <SEP> 98, <SEP> 1 <SEP> 60, <SEP> 1 <SEP>
<tb> FOLIDOL-E-Emulsion,
<tb> mit <SEP> 46, <SEP> 60/0 <SEP> Parathion thyl <SEP> 200 <SEP> 98, <SEP> 2 <SEP> 93, <SEP> 1 <SEP> 57,5
<tb> in <SEP> Verdünnung <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1000
<tb> in <SEP> Wasser
<tb> Kontrolle <SEP> 157 <SEP> 73, <SEP> 8 <SEP>
<tb>
Anmerkung : Es musste auf eine korrigierte Sterblichkeit berechnet werden, da auch in dem nicht mit Insektizid behandelten Abschnitt hohe Sterblichkeit festgestellt wurde (Kontrolle).
Der vorstehende Insektizidtest zeigt, dass das Insektizid gemäss der Erfindung gegenüber Parathion- äthyl eine überlegene Wirkung besitzt.
Tabelle II
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<tb>
<tb> Insektizidtest <SEP> am <SEP> grünen <SEP> Reisblatthüpfer <SEP> (Nephotettix <SEP> cincticeps)
<tb> Anzahl <SEP> überlebender <SEP> Inseten <SEP> Vernichtungs-
<tb> (Nephotettix <SEP> cincticeps
<tb> grad <SEP> in <SEP> % <SEP> 1 <SEP> Tag
<tb> zu <SEP> prüfendes <SEP> Insekti- <SEP> unmittelbar <SEP> 1 <SEP> Tag <SEP> nach <SEP> 5 <SEP> Tage <SEP> nach <SEP> nach <SEP> Besprühen
<tb> zid <SEP> und <SEP> Konzentration <SEP> vor <SEP> Besprühen <SEP> Besprühen <SEP> Besprühen
<tb> Emulsion <SEP> des <SEP> erfindungs- <SEP> 96, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> 7, <SEP> 7 <SEP> 65. <SEP> 2 <SEP>
<tb> gemässen <SEP> Insektizids <SEP> in
<tb> Verdünnung <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 700
<tb> in <SEP> Wasser
<tb> Emulsion <SEP> wie <SEP> oben <SEP> 66, <SEP> 0 <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP> 9, <SEP> 0 <SEP> 60, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Verdünnung <SEP> 1 <SEP> :
<SEP> 1000
<tb> FOLIDOL-E-Emulsion <SEP> 98, <SEP> 7 <SEP> 7, <SEP> 0 <SEP> 6, <SEP> 7 <SEP> 57, <SEP> 7 <SEP>
<tb> mit <SEP> 46, <SEP> 6% <SEP> Parathion-
<tb> äthyl <SEP> in <SEP> Verdünnung <SEP>
<tb> 1 <SEP> : <SEP> 1000 <SEP> in <SEP> Wasser
<tb> Kontrolle <SEP> 130,7 <SEP> 28, <SEP> 3 <SEP> 33, <SEP> 0
<tb>
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Die Ergebnisse des obigen Insektizidtests zeigen, dass das erfindungsgemässe Insektizid gegenüber Parathionäthyl eine überlegene Wirkung besitzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Systeminsektizid mit Sterilisierungswirkung, dadurch gekennzeichnet, dass es Dime- thyl- (4-methylmercapto-3-methoxy-phenyl)-phosphat und Tris- (2-methyl-l- aziridinyl)-phosphinoxyd in Mischung mit Formulierungshilfen enthält.